Hausdurchsuchungen in Bad Nauheim

Juz-Solidaritätskomitee 05.01.2007 15:38 Themen: Freiräume Repression
In den letzten Tagen ist die Polizei bei mehreren Leuten daheim aufgetaucht um sie zu Zeugenaussagen bezüglich den Ereignissen am 23.12.06 in Bad Nauheim ( http://de.indymedia.org/2006/12/164987.shtml) zu bewegen.

Ausserdem haben erste Hausdurchsuchungen stattgefunden.
Ahoi,

Wenn ihr am 23.12. oder später Kontakt mit der Polizei hattet, meldet euch bitte bei  juzrat@juz.freesources.org.

In den letzten Tagen ist die Polizei bei mehreren Leuten daheim aufgetaucht um sie zu Zeugenaussagen zu bewegen. Die Beamten treten sehr penetrant auf, lassen nicht locker und versuchen den Eindruck zu erwecken, es sei die Pflicht des/der Aufgesuchten eine Aussage zu machen.

Auch wenn die Polizei euch noch so deutlich macht, dass ihr den Mund aufmachen sollt, sie haben kein Recht dazu. Ihr müsst der Polizei GARNICHTS sagen! Macht von eurem Aussageverweigerungs-Recht Gebrauch.

Mittlerweile haben sogar erste Hausdurchsuchungen stattgefunden, angeblich aufgrund von Zeugenaussagen. Die Polizei ist morgens gekommen, und hat die Leute aus dem Bett geholt.

Wenn ihr noch zuhause wohnt, redet auch mit euren Eltern. Es kommt nicht selten vor, dass die Polizei klingelt, wenn die Eltern da sind. Versucht euren Eltern klarzumachen, dass Aussagen der Polizei gegenüber unnötig sind. Bittet sie, die Tür nicht einfach aufzumachen, wenn die Polizei davor steht. Wenn die Beamten erstmal in der Wohnung sind, gehen sie auch nichtmehr raus.

Wenn ihr von der Polizei geweckt werdet, werdet erstmal wach, kocht einen Kaffee bevor ihr die Beamten reinlasst. Bewahrt einen kühlen Kopf! Es bringt leider nichts, sich mit den Cops anzulegen. Das macht meistens alles nur noch schlimmer.

- Der Polizei muss man grundsätzlich nichts weiter sagen als das, was auf dem Personalausweis steht.
- Keine Aussagen der Polizei gegenüber! Alles was ihr sagt, wird gegen euch, oder zumindest gegen jemand anderen verwendet. Jede Aussage, auch "Ich war nicht dabei" kann einen Ermittlungsfortschritt bedeuten.

- Wenn ein Hausdurchsuchungsbefehl existiert, dann nehmt zumindest eure Rechte war.
- Ihr habt das Recht darauf, dass ein Anwalt bei der Durchsuchung anwesend ist.
- Die Polizei darf nur die von euch bewohnten Räumlichkeiten durchsuchen!
- Besteht darauf, während der Durchsuchung jedes einzelnen Raumes anwesend zu sein.
- Sagt nichts! Auch kein "das gehört nicht mir" oder "weiß ich nicht"! Jede Aussage wird im Zweifelsfall gegen euch verwendet.

- Wenn ihr Kontakt mit den Cops hattet, meldet euch sofort bei  juzrat@juz.freesources.org oder sucht direkten Kontakt zum Anwalt. Wir stehen allerdings bereits in Kontakt mit Anwälten, weshalb eine Koordination über uns besser ist.

Lest euch bitte die Rechtshilfe-Texte durch:

 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/bgr/rechtsh.htm#Durchsuchung - Kurze Info zum Verhalten bei Hausdurchsuchungen
 http://www.rote-hilfe.de/content/wastun.htm - Allgemeine Tipps zu Demonstration, Hausdurchsuchung, Vorladung
 http://www.rote-hilfe.de/content/was_tun.pdf - Das ganze nochmal als PDF

Also: Solidarität ist eine Waffe - Anna und Arthur halten das Maul!

antifaschistische grüße
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Ergänzungen

Demo morgen in Frankfurt

antifa 05.01.2007 - 17:22
6.Januar: SAVE THE REISTANCE! FIGHT LAW AND ORDER! DEMO UM 15 UHR AN DER BOCKENHEIMER WARTE

bei hausdurchsuchungen

ted s. 05.01.2007 - 17:25
auf dem 23C3 gabs eine intressanten vortrag mit udo vetter, der als mitschnitt im netz ist:

 http://video.google.com/videoplay?docid=-1550832407257277331&sourceid=docidfeed&hl=en

wenn mensch befürchtet, dass so eine hausdurchsuchung anstehen könnte sollte sie oder er es sich vorher mal angucken, könnte ganz hilfreich sein - er gibt einige ratschläge was getan werden kann und was unterlassen werden sollte.

solidarität ist unsere waffe!

anti-repression action 06.01.2007 - 16:59
denkt dran auch in den mails nichts auszuplaudern, lieber persönlich oder wenigstens pgp-verschlüsselt.
überlegenswert wäre auch sich verschlüsselte festplatten-partitionen anzulegen.
hilfe zu den verscheiden prgrammen gibts hier:
 http://raw.at/compsec/

keine aussagen bei bullen und staatsanwaltschaft!
keine zusammenarbeit mit den repressionsorganen!

wichtig

egal 06.01.2007 - 22:05
Achtung mit obiger mailadresse:  juzrat@juz.freesources.org
Diese Adresse ist den Leuten vor Ort nicht bekannt, auch von Hausdurchsuchungen
ist bislang nichts näheres bekannt. Das Leute von Bullen belästigt wurden ist bestätigt.
Also: Maul halten und keine mails an obige Adresse, wendet Euch an bekannte Leute oder Anwälte.

@egal: juzrat@juz.freesources.org

(muss ausgefüllt werden) 08.01.2007 - 13:27
Wer sollen die "Leute vor Ort" denn sein? Wenn du mal auf die Seite  http://juz.freesources.org schaust, wirst du  juzrat@juz.freesources.org ebenfalls als Kontakt-Adresse finden.

Also,  juzrat@juz.freesources.org ist schon die richtige Adresse. Keine Ahnung was deine Panikmache hier soll.