Ungdomshuset: Gute Oldies und Streikbrecher
Die Bauarbeiter wehren sich dagegen, in einer "Kriegszone", wie einer ihrer Vorsitzenden sagt, eingesetzt zu werden; aber schon droht der Einsatz von Unorganisierten. Auf die Gefahr macht die größte Gewerkschaft Dänemarks aufmerksam. Ohne Arbeiter kein Abriß!
Ungdomshuset: Gute Oldies und Streikbrecher.
Heute, am 4. Januar, in der Früh berichtete die den Sozialdemokraten nahestehende Tageszeitung Politiken nochmals von der Opposition der Gewerkschaftler gegen den geplanten Abriß des Ungdomshuset.
Anders Olesen ist der Vorsitzende der Koordinationsgruppe der Baugewerkschaften (in einem früheren Aufsatz "Gesamt-Bau" genannt) mit Namen Byggefagenes Samvirke, eines gewerkschaftsübergreifenden Aktions-Zusammenschlusses der Gewerkschaft Trä-Industri-Byg (Holz-,Industrie, Bau) und anderer Gewerkschaften. Zu ihrem Aufgabenbereich gehörte in letzter Zeit unter anderem der Kampf gegen die unglaubliche Ausbeutung von polnischen Arbeitskräften, die in Kopenhagen oft nur den Gegenwert von etwas mehr als 1 1/2 Euro pro Stunde ausgezahlt bekommen. Byggefagenes Samvirke hat zur Verteidigung dieser Arbeiter eine eigene polnische Bauarbeiterzeitung herausgegeben.
Olesen ist aber auch einer der ehemaligen Besetzer des Ungdomshuset aus den Achzigerjahren, heute, wie schon berichtet, Leitungsmitglied des "Fonds Jagtvej 69", der aktivsten unter den zivilgesllschaftlichen unterstützenden Organisationen des Ungdomshusets. Die Ressourcen des Fonds kommen hauptsächlich aus gewerkschaftlichen Mitteln. Lange Zeit hat Olesen in dieser seiner letzten Funktion an - letzlich erfolglosen - Verhandlungen mit der Gemeinde teilgenommen. Er plädiert für eine "friedliche Lösung", und meint, die Gewerkschaft könne ihren Mitgliedern zwar nicht verbieten, an einem solchen Auftrag teilzunehmen, aber es würde wohl keiner seiner Mitglieder riskieren wollen, in einer "Kriegszone" zu arbeiten, wie Olesen wörtlich sagte.
Man brauche sie nicht aufzufordern, die Arbeit zu verweigern, denn: "Unsere Mitglieder sind dazu einfach nicht bereit. Man will sich ja selber keiner Gefahr aussetzen, und wir unterstützen unsere Mitglieder, wenn sie die Arbeit verweigern."
Eine Art politischer Streik! Aber die Gefahr des Streikbruchs liegt im Raum. Darauf macht Frank Thaulow von der Gruppe Bau in der größten Gewerkschaft Dänemarks, Fagligt Faelles Forbund (Gemeinsamer Verband der Gewerkschaften, kurz 3F genannt) aufmerksam. 3F ist mit 362.588 Mitgliedern die größte Gewerkschaft Dänemarks und ist zu Beginn 2005 aus dem Zusammenschluß der dänischen Arbeiterinnengewerkschaft KAD (die ihrerseits wiederum ein Resultat des lange Jahre lang andauernden gwewerkschaftlichen Organisationsverbots für Frauen war), der Facharbeitergewerkschaft SiD, sowie der Gastronomiegwerkschaft RBF entstanden.
Abrißarbeiten würden ja von zahlreichen Firmen mit nichtorganisierten Arbeitskräften durchgeführt, betont der 3F-Aktivist.
"Ich glaube, die sind durchaus fähig, da Unorgansierte einzusetzen", meint er. "Wenn ich es etwas volkstümlich ausdrücken wolte: Die sammeln von der Straße irgendwelche Leute ein, und die demolieren dann."
So könnte sich der Kulturkampf ums Ungdomshuset ein wenig auch auf die proletarische Ebene verlagern.
Heute, am 4. Januar, in der Früh berichtete die den Sozialdemokraten nahestehende Tageszeitung Politiken nochmals von der Opposition der Gewerkschaftler gegen den geplanten Abriß des Ungdomshuset.
Anders Olesen ist der Vorsitzende der Koordinationsgruppe der Baugewerkschaften (in einem früheren Aufsatz "Gesamt-Bau" genannt) mit Namen Byggefagenes Samvirke, eines gewerkschaftsübergreifenden Aktions-Zusammenschlusses der Gewerkschaft Trä-Industri-Byg (Holz-,Industrie, Bau) und anderer Gewerkschaften. Zu ihrem Aufgabenbereich gehörte in letzter Zeit unter anderem der Kampf gegen die unglaubliche Ausbeutung von polnischen Arbeitskräften, die in Kopenhagen oft nur den Gegenwert von etwas mehr als 1 1/2 Euro pro Stunde ausgezahlt bekommen. Byggefagenes Samvirke hat zur Verteidigung dieser Arbeiter eine eigene polnische Bauarbeiterzeitung herausgegeben.
Olesen ist aber auch einer der ehemaligen Besetzer des Ungdomshuset aus den Achzigerjahren, heute, wie schon berichtet, Leitungsmitglied des "Fonds Jagtvej 69", der aktivsten unter den zivilgesllschaftlichen unterstützenden Organisationen des Ungdomshusets. Die Ressourcen des Fonds kommen hauptsächlich aus gewerkschaftlichen Mitteln. Lange Zeit hat Olesen in dieser seiner letzten Funktion an - letzlich erfolglosen - Verhandlungen mit der Gemeinde teilgenommen. Er plädiert für eine "friedliche Lösung", und meint, die Gewerkschaft könne ihren Mitgliedern zwar nicht verbieten, an einem solchen Auftrag teilzunehmen, aber es würde wohl keiner seiner Mitglieder riskieren wollen, in einer "Kriegszone" zu arbeiten, wie Olesen wörtlich sagte.
Man brauche sie nicht aufzufordern, die Arbeit zu verweigern, denn: "Unsere Mitglieder sind dazu einfach nicht bereit. Man will sich ja selber keiner Gefahr aussetzen, und wir unterstützen unsere Mitglieder, wenn sie die Arbeit verweigern."
Eine Art politischer Streik! Aber die Gefahr des Streikbruchs liegt im Raum. Darauf macht Frank Thaulow von der Gruppe Bau in der größten Gewerkschaft Dänemarks, Fagligt Faelles Forbund (Gemeinsamer Verband der Gewerkschaften, kurz 3F genannt) aufmerksam. 3F ist mit 362.588 Mitgliedern die größte Gewerkschaft Dänemarks und ist zu Beginn 2005 aus dem Zusammenschluß der dänischen Arbeiterinnengewerkschaft KAD (die ihrerseits wiederum ein Resultat des lange Jahre lang andauernden gwewerkschaftlichen Organisationsverbots für Frauen war), der Facharbeitergewerkschaft SiD, sowie der Gastronomiegwerkschaft RBF entstanden.
Abrißarbeiten würden ja von zahlreichen Firmen mit nichtorganisierten Arbeitskräften durchgeführt, betont der 3F-Aktivist.
"Ich glaube, die sind durchaus fähig, da Unorgansierte einzusetzen", meint er. "Wenn ich es etwas volkstümlich ausdrücken wolte: Die sammeln von der Straße irgendwelche Leute ein, und die demolieren dann."
So könnte sich der Kulturkampf ums Ungdomshuset ein wenig auch auf die proletarische Ebene verlagern.
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Ergänzungen
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Supi — Schöne Sache!
plpo — hfg