Handbuch Online-Aktivismus erschienen

Ongi Etorri 02.01.2007 18:06 Themen: Antirassismus Medien Netactivism

Die Initiative Libertad!, Mitinitiator der Online-Demonstration gegen das Abschiebegeschäft der Lufthansa, hat einen Reader zu Online-Aktivismus veröffentlicht.

Das Buch behandelt auf seinen 140 Seiten vor allem das virtuelle Sit-In auf der Homepage des Lufthansa-Konzern und seine Folgen. Libertad! hatte 2001 zusammen mit kein mensch ist illegal diese erste Online-Demo in der BRD initiiert. Durch zahlreiche Zugriffe auf die Webseite der Abschiebe-Airline sollte diese während der Lufthansa-Aktionärsversammlung für zwei Stunden lahmgelegt werden. Die Online-Demo stand im Rahmen der deportation.class-Kampagne, die die Beteiligung von Fluggesellschaften an Abschiebungen skandalisierte.

Zahlreiche Gruppen riefen zur Teilnahme an der Online-Demo auf. Auch Indymedia beteiligte sich daran. Die indy-Startseite war komplett umgestaltet und es war dort sinngemäß zu lesen: "Wir sind zur Zeit demonstrieren auf http://www.lufthansa.com".

Die Lufthansa-Homepage war während der Webseiten-Blockade für einige Zeit nicht erreichbar. Aber der Erfolg dieser Online-Demo war nicht nur ein technischer: Bei jeder Berichterstattung über Lufthansa zu dieser Zeit wurde anhand des Internet-Protestes auch auf das schmutzige Geschäft mit den Abschiebungen hingewiesen. Das konnte die Lufthansa nicht auf sich sitzen lassen. Sie stellte Strafanzeige. Nach der Polizeirazzia gegen die Online-Demonstrant/innen kam es zu einem Prozess vor dem Amtsgericht Frankfurt wegen Nötigung und Aufruf zu Straftaten. Der Angeklagte Aktivist von Libertad! wurde zunächst verurteilt, im Revisionsverfahren dann aber in allen Punkten freigesprochen. Der Freispruch ist inzwischen rechtskräftig.


Freispruch. Eine Online-Demo gegen Lufthansa ist keine Straftat

Dokumentation der Online-Demo und Hintergründe zu Internet-Aktivismus

Die Repression, die Solidarität und die gerichtlichen Urteile sind in dem Buch ausführlich dokumentiert und kommentiert. Amüsant sind die Passagen der Amtsrichterin zu lesen, die einen Mausklick mit Elektroschockern vergleicht und mit Gewalt gleichsetzt. Die Richter des Oberlandesgericht stellten im Sommer 2006 dann aber fest: Die Online-Demo gegen Lufthansa war keine Gewalt und keine Nötigung, sondern zielte auf Meinungsbeeinflussung.

Neben der Dokumentation finden sich in dem Buch auch Texte zu politischem Aktivismus im Internet, zum WorldWideWeb als Protestraum, zur Geschichte der Online-Demonstrationen, zur Imageverschmutzungskampagne deportation.class, außerdem Infos zur Protest-Software sowie eine rückblickende Bewertung der Online-Demo.


go.to/online-demo. Handbuch Online-Aktivismus. Mit Texten von autonome a.f.r.i.k.a.-Gruppe, Hans Branscheidt, Ricardo Dominguez, Wolfgang Kaleck, Klaus Kreimeier, Wolf-Dieter Narr, Andreas Thomas Vogel. Zahlreiche Illustrationen. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis gibt es hier. Herausgeber und Vertrieb: Libertad!, Schutzgebühr: 5 Euro plus Porto, Bestellungen per Email an: versand[at]libertad[dot]de

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Ergänzungen

Pamela Anderson Speaks Out for Chickens

pointer 10.01.2007 - 11:36
Pamela Anderson Speaks Out for Chickens
by Pam Monday, Jul. 05, 2004 at 1:56 PM




Pamela Anderson Speaks Out for Chickens

Whenever animals are in trouble, they can count on their number one “lifeguard,” Baywatch star Pam Anderson. After learning that KFC’s chickens have their beaks seared off with hot blades and that they are sometimes scalded alive in slaughterhouses, Pam penned a letter to priszm brandz, KFC’s parent company in her homeland of Canada, demanding that the company eliminate the worst abuses of chickens at the factory farms and slaughterhouses that supply KFC’s restaurants internationally. So many people asked her about her call for a boycott that she requested a meeting with David Novak, the CEO of KFC’s parent company, so that she could explain the importance of protecting chickens from hideous abuse.

When Pam heard that NASCAR racer Dale Earnhardt Jr. was driving a new car sponsored by KFC, she wrote to Earnhardt, asking him to use his clout with the company to push for controlled-atmosphere killing of chickens, which she describes in her letter as “a painless process that puts chickens to sleep and is a huge improvement over the current method of hanging the birds up by their broken legs, slitting their throats, and often scalding them while still fully conscious and able to feel pain.”

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