Anmerkung der Moderationsgruppe:
Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Text aus einer anderen Quelle, ein Flugblatt, eine Presseerklärung oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia ein umfassendes Infoportal mit Kopien möglichst vieler vermeintlich wichtiger und lesenswerter Texte anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihre eigenen Inhalte bieten. Die strategische Zweitveröffentlichung von Texten gehört nicht zu den Zielen dieses Projektes.
Bitte lest zu diesem Thema auch die Crossposting FAQ.
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Brandanschlag auf Polizeiposten Karlsruhe-Rü
Karlsruhe - Unbekannte haben in der Nacht zum gestrigen Samstag einen Brandanschlag auf den Polizeiposten Karlsruhe-Rüppurr verübt. In einem ka-news vorliegenden Schreiben bekannte sich eine Gruppe "Militanz 2007" zu der Tat. Nach Polizeiangaben entstand in dem zum Zeitpunkt der Tat unbesetzten Posten nur geringer Sachschaden.
Die Gruppe behauptet in ihrem Schreiben, in der Nacht zum Samstag mehrere Brandsätze in den Posten geworfen zu haben. Nach Polizeiangaben hatten die Täter hierzu ein Kellerfenster eingeschlagen und dann zwei mit Brandbeschleuniger gefüllte Flaschen in den Keller geworfen. Das entstandene Feuer ging schließlich von alleine aus. Der am Gebäude und in dem Kellerraum entstandene Schaden beläuft sich auf etwa 1.000 Euro.
Offenbar linksextremistischer Hintergrund
Bei den Tätern handelt es sich offenbar um eine linksextremistische Gruppierung; die Aktion richtete sich laut dem Verfasser des Bekennerschreibens "gegen den um sich greifenden Sicherheitswahn und die damit verbunden massiven staatlichen Repressionsmaßnahmen gegen linke Politik und ihre AktivistInnen."
Der Briefschreiber verwies auf die Räumung der Ex-Steffi im April (ka-news berichtete), die, wie es wörtlich heißt, "brutale und unverhältnismäßige Zerschlagung eines bunten Straßenfestes in der Karlsruher Südstadt" sowie auf angebliche Polizeiübergriffe bei einer Kundgebung gegen die angekündigte Nazi-Demonstration in Ettlingen (ka-news berichtete).
Polizei sucht Zeugen
Die Gruppe wolle diese "Repression nicht länger hinnehmen". In militanten Aktionen sehe sie ihr "äußerstes Mittel uns zu wehren", da sie durch "ständige Überwachung und Kriminalisierung" kaum andere Möglichkeiten sehe, sich Gehör zu verschaffen.
Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauerten gestern Abend noch an; Täterhinweise liegen bislang nicht vor.
Offenbar linksextremistischer Hintergrund
Bei den Tätern handelt es sich offenbar um eine linksextremistische Gruppierung; die Aktion richtete sich laut dem Verfasser des Bekennerschreibens "gegen den um sich greifenden Sicherheitswahn und die damit verbunden massiven staatlichen Repressionsmaßnahmen gegen linke Politik und ihre AktivistInnen."
Der Briefschreiber verwies auf die Räumung der Ex-Steffi im April (ka-news berichtete), die, wie es wörtlich heißt, "brutale und unverhältnismäßige Zerschlagung eines bunten Straßenfestes in der Karlsruher Südstadt" sowie auf angebliche Polizeiübergriffe bei einer Kundgebung gegen die angekündigte Nazi-Demonstration in Ettlingen (ka-news berichtete).
Polizei sucht Zeugen
Die Gruppe wolle diese "Repression nicht länger hinnehmen". In militanten Aktionen sehe sie ihr "äußerstes Mittel uns zu wehren", da sie durch "ständige Überwachung und Kriminalisierung" kaum andere Möglichkeiten sehe, sich Gehör zu verschaffen.
Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauerten gestern Abend noch an; Täterhinweise liegen bislang nicht vor.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
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Revolte der Ohnmächtigkeit
Gedanken zum Versuch einer Intervention
Am 30.12.06 verübten Unbekannte, vermutlich mit einem linken Hintergrund, einen Brandanschlag auf das Gebäude des Polizeireviers in Karlsruhe-Rüppurr – das Unternehmen schlug jedoch fehl. In einem Bekennerschreiben, das ka-news.de wohl vorzuliegen scheint, äußert sich eine Gruppe mit dem sinnigen Namen „Militanz 2007“ zu diesem Anschlag. Sie begründeten diesen damit "gegen den um sich greifenden Sicherheitswahn und die damit verbunden massiven staatlichen Repressionsmaßnahmen gegen linke Politik und ihre AktivistInnen." zu protestieren.
Man könnte diesen Anschlag ja getrost noch als einen Streich einiger Lausbuben, die in freudiger Erregung der Sylvesternacht mit ihren Böllern und Raketen harrten und die zudem noch von dem Weihnachtsfondue der Eltern Spiritus übrig hatten, durchgehen lassen – schlug der Brandanschlag doch grandios fehl. Jedoch häufen sich allem Anschein nach in letzter Zeit Vorkommnisse dieser Art, v.a. in Karlsruhe aber auch in der Region (verwiesen sei hier auf die Vorkommnisse in Mannheim in der Sylvesternacht und vor allem auf den Projektions – und Ressentimentgeladenen Angriff während der Demonstration gegen Sozialabbau in Stuttgart, auf eine Filiale der Commerzbank mit Mollis o.ä. (weiteres dazu entnehme der geneigte Leser dem Text des Seltsamen Zusammenschlusses aus Stuttgart (einsehbar unter: http://seltsamer-zusammenschluss.org/?p=38#more-38 ), wobei dieser Text leider offensichtlich zu kurz greift und eben nicht die strukturell antisemitischen Implikationen näher beleuchtet; die aus den Projektion die dieser Tat zugrunde lagen hervorgehen)).
Im Weiteren wird nun versucht eine Einschätzung der Bewegründe derer zu liefern, die dem besagten Brandanschlag in Rüppurr verübt haben.
Diese sehen sich als Subjekte einer aus ihrer Sicht feindlich gesonnten Umwelt gegenüber, eine Umwelt die sie offensichtlich gedanklich nicht zu durchdringen vermögen. Sie scheint ihnen um so bedrohlicher, als dass sie es nicht vermögen trotz aller individuellen Anstrengung diese nach ihrem Bilde zu formen. In ihrem Aufbegehren gegen sie – das zur bloßen Revolte verkommt, da es ohne eine tiefgreifende Analyse dessen auskommt, gegen das sie aufbegehren – erfahren sie nur umso stärker ihre eigene Ohnmächtigkeit. Doch diese Ohnmächtigkeit bestärkt sie nur um so stärker in ihrer (blinden) Revolte. Es wird nicht versucht, wie bereits dargelegt die Verhältnisse, die sie ebenso wie alle anderen umklammern zu durchdringe, sondern es wird versucht diese sie umklammernden abstrakten Verhältnisse zu konkretisieren, um damit ihrer blinden Revolte ein Objekt zu verschaffen, an dem sie dieser Katharsis verschaffen können. Diese angestrebte Katharsis versuchen die Subjekte dadurch zu erreichen das sie ihre blinde Wut und Hass, welche aus der an ihnen selbst erfahrenen Ohnmächtigkeit resultiert, auf ihnen greifbare Personen bzw. Dinge zu lenken. Was aus dieser Konkretisierung resultiert sind (folgenreiche) Projektionen: so wird der Kapitalismus bspw. in den G8 zentralisiert und personifiziert oder in der Wall Street territorialisiert; und der Staat wird eben in der Institution der Polizei „dingfest“ gemacht (es soll hier keine Gleichsetzung dieser beiden Projektionen stattfinden, dass die Personifizierung des Kapitalismus – vor allem aus historischer Sicht – eine ganz andere Dimension besitzt, steht außer Frage. Doch die dahinterstehende Denkweise ist ähnlich strukturiert: Konkretisierung des Abstrakten). Eine Kritik an Staat und Kapital, die zuerst nur einmal eine abstrakte sein kann, wird so zur Revolte gegen die eigene Ohnmächtigkeit – die Praxis um der Praxis willen, um damit die eigene Ohnmächtigkeit nicht wahrnehmen zu müssen.
So zusammenfassend lässt sich auch das Zitat von Karl Marx, das in der letzten Fast Forward mit Auslassungszeichen publiziert wurde ergänzen: „In ihrer Verlegenheit denken unsre Revolutionäre wie Faust. Im Anfang war die Tat.“
K.o.P. - Kritik ohne Praxis, im Januar 2007.
antwort auf k.o.p.
-> bei (fast) allen anti-cop-aktionen in den letzten wochen in bawü ist es
keinesfalls zu einer "personifizierung des kapitals" gekommen
-> bei allen aktionen ist niemals menschenleben ansatzweise bedroht worden
und die mittel waren immer dem zweck angepasst
(keine brandanschläge bei bewohnten gebäuden, etc.)
und dieser fact ist bei praktischen aktionen stets einzuhalten!
-> der prozess einer inneren katharsis kann auch durch "verbal"radikalismus
vollzogen werden und nicht ausschliesslich durch aktionistische
revolte-fragmente
-> wer hat denn darüber zu urteilen, ob ein mench der revoltiert nicht gleichzeitig
ein/e revolutionärIn sein kann/darf, und hier meinen wir vorallem die abschaffung aller
herrschaftsformen ?!?
deshalb fordern wir:
-> kritik JAWOHL, aber bitte mit Praxis und zwar auch
bevor wir den kommunismus erreicht haben!
eine antwort auf die antwort
zu Punkt 2.): was Punkt 2.) bzgl. des von K.o.P. verfassten Textes aussagen will, ist mir nicht offensichtlich...es ist ja "nett" dass keine Menschenleben gefährdet wurden, macht die Aktion aber um keinen Deut besser und ändert an dem beschriebenen Charakter dieser nichts. Auch wurde im Text von K.o.P. nie diese Thematik aufgemacht oder gar behauptet dass diese Aktion Menschenleben gefährdet hätte.
zu Punkt 3.) kann ich dir/euch nur zustimmen, auch und gerade durch verbalradikalismus kann Katharsis vollzogen werden...zu bestaunen auf nahezu jeder linken Demonstration. Was die Verbindung zu der Intervention von K.o.P. ist, kann ich abermals nicht nachvollziehen.
zu Punkt 4.) ich zumindest nicht, K.o.P. vermutlich auch nicht, jedoch hat die Itervention von K.o.P. dies auch nicht getan, wie hier offensichtlich suggeriert werden soll, oder wie erklärst du/ihr euch dann die von K.o.P. gemachte Einfügung in das Marx-Zitat....Einige sollten sich jedoch endlich mal darüber klar werden, dass diese, "unsrige" Zeit keine revolutionäre Zeit ist, im Gegenteil...und wer immer noch glaubt es würden revolutionäre Zeiten herrschen, der leidet offensichtlich unter Realitätsverlust.
zu Punkt 5.) Kritik kann zuerst einmal (vor allem derzeit) nur ohne Praxis stattfinden, denn solange keine (geistige) Durchdringung der Verhältnisse stattgefunden hat, kann Praxis nur zur blinden Praxis, zur blinden Revolte verkommen. Aufgabe der Kritik ist
"[...]ist die Indignation, ihre wesentliche Arbeit die Denunziation." (Karl Marx "Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie"), denn "Das Ziel richtiger Praxis wäre ihre eigene Abschaffung[...]Das Verhältnis von Theorie und Praxis ist, nachdem beide einmal voneinander sich entfernten, der qualitative Umschlag, nicht der Übergang, erst recht nicht die Subordination."
(Theodor W. Adorno, "Marginalien zu Theorie und Praxis")
nochmalige antwort an kop
zunächst:
könnt ruhig von "ihr" sprechen, denn wir sind ein militanter zusammenschluss
aus dem süddeutschen raum...
zu Punkt 1.): es wäre nett gewesen... Text von K.o.P. genau durchgelsen hättet, es ging nie darum, dass es bei den Angriff auf die Polizeistation um eine Personifizierung des Kapitalverhältnisses ging (im Gegensatz zum Angriff auf die Commerzbank), jedoch fand eine Personifizierung von Staatskritik statt...
Ein militanter Angriff auf einen - nachts unbesetzten - Polizeiposten
(wie in Karlsruhe und in Mannheim geschehen!) kann doch niemals ein
personen-fixierter Ansatz von Staatskritik sein, denn zunächst findet
(nur!!!) eine symbolische Angriffsprojektion auf die Logistik
des BRD-Staates statt... hier sehen wir keine Personifizierung oder sogar
(latent)-antisemitischen Unterton
zu Punkt 2.): was Punkt 2.) ... ja "nett" dass keine Menschenleben gefährdet wurden, macht die Aktion aber um keinen Deut besser und ändert an dem beschriebenen Charakter dieser nichts...
siehe Punkt 1! -> Personifizierung, heisst für uns nicht nur Fixierung
auf Individuen sondern folglich auch letztendlich Menschenverachtung inform
von Gefährdung
zu Punkt 3.) kann ich dir/euch nur zustimmen, auch und gerade durch verbalradikalismus kann Katharsis vollzogen werden...zu bestaunen auf nahezu jeder linken Demonstration. Was die Verbindung zu der Intervention von K.o.P. ist, kann ich abermals nicht nachvollziehen...
es war jetzt nicht (direkt) au die kop gerichtet, sondern allgemein an zusammenhänge,
die zwar massiv verbalradikal agieren, aber letztendlich sich nur auf diesem level
bewegen und nicht die initiative zu weiterem (handeln) vollziehen
zu Punkt 4.)...dass diese, "unsrige" Zeit keine revolutionäre Zeit ist, im Gegenteil...und wer immer noch glaubt es würden revolutionäre Zeiten herrschen, der leidet offensichtlich unter Realitätsverlust...
das haben wir auch nie suggeriert, wir stimmen euch sogar zu, dass in den letzten
Jahren in der brd-gesellschaft regressive Momente prägent sind
aber umsomehr scheint uns dieser zustand interventions-relevant, d.h. für uns ist es sogar essentiell stets kritisch zu agieren... und kritik ist für uns neben dem theoretischen
auch immer mit einem aktiven-praktischen aspekt verbunden
zu Punkt 5.) Kritik kann zuerst einmal (vor allem derzeit) nur ohne Praxis stattfinden, denn solange keine (geistige) Durchdringung der Verhältnisse stattgefunden hat, kann Praxis nur zur blinden Praxis, zur blinden Revolte verkommen. "Das Ziel richtiger Praxis wäre ihre eigene Abschaffung[...]Das Verhältnis von Theorie und Praxis ist, nachdem beide einmal voneinander sich entfernten, der qualitative Umschlag, nicht der Übergang, erst recht nicht die Subordination."...
ja gerade deshalb: Kritik -> Theorie und Praxis und zwar gemeinsam...
es wäre für eine linksradikale Bewegung verherend den praktischen Ansatz von
anfang an zu "dämonisieren", das hätte den totalen Rückzug in die Uni und in
Polit-Laber-Sekten zur Folge (das werfen wir aber nicht euch vor!)
wenn "wir" unsere Praxis aufgeben, dann sind "wir" völlig dem Staat (als Garant
von Privateigentum und somit von akkumulationisticher Ausbeutung), den
Neonazis und letztendlich auch dem prä-faschistischen Mob ausgeliefert...
dann lieber im Akt von Katharsis revoltieren soweit es denn möglich ist!
kritisch-solidarische grüsse
holsss
Antwort hoch 3
Ich sehe es in jetzigen Zeiten, die alles andere als revolutionär sind (indem wir uns ja einig sind), wichtiger die "Waffe der Kritik" (Marx) überhaupt erst mal wieder auszumotten und im folgenden zu schärfen, denn sich gleich unmittelbar, ohne (den Versuch) einer Durchdringung des Gegenstandes der Kritik, der "Kritik der Waffen" (Marx) zuzuwenden. In konterrevolutionären Zeiten wie diesen, kann es m.E. zufolge erst einmal nur darum gehen, den Fuß in die zufallende Tür zu stellen, auf dass diese sich nicht (wieder) schließt; es gilt die Möglichkeiten aufrechtzuerhalten in denen Emanzipation überhaupt noch denkbar ist und im Sinne einer Flaschenpost den Gedanken einer befreiten Gesellschaft zu bewahren und weiterzugeben....
Brandanschläge auf Polizeiwachen leisten dieses Projekt jedoch nicht, eher befördern sie m.E. das Gegenteil. Selbst Lenin (dem man ja garantiert keine Praxisfeindlichkeit vorwerfen kann - im Gegenteil) stellte fest, dass es für Revolutionäre in Zeiten der Konterrevolution gilt sich in "Geduld und Theorie" zu üben (vgl. http://rote-ruhr-uni.org/texte/grigat_agnoli.pdf ). Alles andere wäre ein Akt der (Selbst-)verblendung, Freizeitspass (dagegen ist ja erst einmal nichts einzuwenden, allerdings sollte man doch dann bitte so ehrlich sein und das (in erster Linie sich selbst) zugeben anstatt es als revolutionäre Praxis anzusehen) oder eben sinnentleerte d.h. ohnmächtige Revolte...