Kurstadtrandale und ihre Ursachen...

Obwohl der Nutzungsvertrag ohnehin am 31.12. abgelaufen wäre, konnte der Bürgermeister Witzel es sich nicht nehmen lassen, den Jugendlichen auch noch das letzte Konzert, 7 Tage vor der regulären Schließung, zu verbieten. Am 18.12. mussten wir feststellen, dass unsere Schlüssel nicht mehr passten und somit dem Stadtjugendring (Trägerverein) das Hausrecht genommen wurde.
Bericht:  http://de.indymedia.org/2006/12/164651.shtml und  http://juz.freesources.org/

Herr Witzel (UWG) führt seit Jahren seinen Kampf gegen das Juz und seine BetreiberInnen und schreckt in seiner weltmännischen Art auch nicht vor „Punkverboten“ oder dem kurzfristigen Verbot eines ganzen Festivals, auf dem leider nicht seine Wunschmusik lief, zurück. (Einen kleinen Überblick zu dem Summertime-Festival-Verbot findet ihr hier:
 http://de.indymedia.org/2005/08/126360.shtml)
Außerdem tauschte er schon 2002 kurzerhand die Schlösser aus, angeblich wegen Lärmbelästigung. Bericht hier: ( http://de.indymedia.org/2002/10/31925.shtml)
Und Bericht über die Spontan-Demo am 23.12.02 hier:  http://de.indymedia.org/2002/12/37585.shtml

Diesmal wurde der Rathaus-Chef unterstützt vom Wetteraukreis, der ein sofortiges Nutzungsverbot auf Grund von Brandschutzmängeln verhängen ließ. Dass diese Mängel nicht erst seit Kurzem bestehen, sondern vielmehr seit vielen Jahren, ist jedem und jeder der Beteiligten klar.
Das geplante Abschiedskonzert am 23.12. konnte somit nicht stattfinden. Trotzdem versammelten sich an diesem besagten Samstag ca. 90 Jugendliche vor dem Juz, zum Teil angereiste KonzertbesucherInnen, die die Nachricht über die kurzfristige Schließung nicht erreichte, und zum Teil Aktive, die eine Anlaufstelle bieten wollten, um Unwissende zu informieren.
Gegen 20.00 Uhr wurde ein Frontfenster des Juz aufgebrochen. Ein Nachbar filmte währenddessen und informierte die Polizei, die ersteinmal nur zu zweit vorm Juz standen und angaben, nichts unternehmen zu wollen. Da man sich nicht sicher sein konnte, ob das eventuell eine Hinhaltetaktik sein könne, bis die Bereitschaftspolizei aus Lich anrücken würde, entschlossen sich die BesucherInnen des Juz, die die traute Gemütlichkeit zum letzten Mal genossen hatten, das Juz wieder zu verlassen.
Es entwickelte sich eine laute Spontandemo, die am Rathaus vorbei durch die Fußgängerzone führte. Die erst spät eintreffende Bereitschaftspolizei kontrollierte im Laufe der Nacht noch die Personalien von mehr als 50 Jugendlichen, nahm eine Person fest und stellte Beweismittel wie Farbe, Feuerwerkskörper, Transparente und eine Schreckschusswaffe sicher. Den Tätern drohen Strafverfahren wegen Sachbeschädigung, Haus- und Landfriedensbruch.
Der Sachschaden beträgt ungefähr 15.000 €.
Bis es hell wurde, kontrollierten die Beamten die Bad Nauheimer Innenstadt und wurden dabei sogar von Herrn Witzel persönlich unterstützt, der seine Kontrollfahrten absolvierte.

Den Polizeibericht inklusive verständnisvoll anmutendem Einleitungssatz findet ihr hier:
 http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=919341


Online-Berichterstattung gab es auch direkt am Sonntag, und zwar hier:
 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=15662&key=standard_document_28584682

 http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=3414162

Ebenso wurde in den Nachrichten auf allen hessischen Sendern darüber berichtet.
Wir warten gespannt auf die lokalen Printmedien.

Es waren zwar weder Französische noch Kopenhagener Verhältnisse, aber für eine Provinzstadt wie Bad Nauheim war das eine deutliche Antwort auf die Politik des Ratshauses. Es ist endlich einmal deutlich geworden, dass nicht alles hingenommen wird!
Das Juz ist dadurch natürlich nicht wieder auf, aber zu verlieren gabs ja auch nichts mehr!!

Wichtig ist jetzt, dass die Leute, die eventuell Vorladungen erhalten, sich umgehend mit uns in Verbindung setzen.
Wir können eventuell helfen, Anwälte zu vermitteln oder in sonstiger Form Unterstützung gewähren!
Meldet euch bei  juzrat@juz.freesources.org

Danke an alle UnterstützerInnen.