Nazi-Outing in Husum

weniger als 45 zeichen 22.12.2006 23:41 Themen: Antifa
In Husun tauchte diese Woche ein Outing auf. Es richtete sich gegen die Mitglieder der Kameradschaft NF. In Husum ist es im Dezember bereits zweimal zu Körperverletzung mit rassistischem Hintergrung gekommen.
Die Kameradschaft NF ist in Husum seit Mitte diesen Jahres aktiv. Die Kameraden machen vor allem mit sogenannten Propagandadelikten auf sich aufmerksam, wie z.B. Schmierereien, Graffitis und Plakate. Einige Male versuchten auch einige Nazis Flugblätter zu verteilen und Demos mit linken Hintergrund müssen in Husum mit Anti-Antifa-Aktivitäten rechnen. Zudem versuchten im Mai die Nazis eine Veranstaltung des DGBs im Speicher zu stören, was allerdings durch Polizeischutz nicht gelang.

Kevin Stein, seit neuestem NPD-Kreisvorstand, klagt zu dem gerne gegen alles, was ihm nicht passt. Sonderlich erfolgreich ist er damit allerdings bisher nicht.

Ein neuer Höhepunkt erreignete sich am 13.12. Eine junge Frau wurde in einer Seitenstraße offensichtlich wegen ihrer "alternativen" Kleidung von Nazis zusammengeschlagen: Hier ein Erlebnissbericht, für alle die es ganz genau wissen müssen...

"Ich musste wieder zurück in die Stadt. Ich ging grade aus der Tür von einem Freund. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ich ging um
die Ecke. Es war ziemlich dunkel, doch trotzdem konnte ich dann nicht weit von mir 2 Nazis erkennen. Mir war schon unwohl dabei, ich hatte ein komisches Gefühl. Ich ging schneller und gab keinen Ton von mir aufgrund meiner weitaus großen Unterlegenheit gegen 2 Nazis (ca. doppelt so alt und doppelt so groß wie ich, ich bin 15 und klein und sie waren mindestens 20 und mindestens 1,80m). Auf einmal stehen die beiden um mich, so, dass ich nicht wegrennen konnte...was meine einzige Chance gewesen wäre. Sie beschimpfen mich und schreien mich an ich sollte über meine Einstellung nachdenken etc. Dann spürte ich den ersten Schlag, direkt ins Gesicht. Gleich darauf einen Tritt mit Stahlkappen gegen mein Schienbein. Ich sah grade wieder auf und bekam gleich den nächsten Schlag gegen die Schläfe. Mir wurde schwindelig vor Schmerz und ich ging zu Boden. Ich spürte kaum noch was, bekam einen Tritt in den Magen. Vor Schmerzen regte ich mich nicht. Aus dem Augenwinkel sah ich wie die beiden wegrannten und mich ohne mit der Wimper zu zucken auf der Straße liegen ließen. Ich versuchte aufzustehen. ging wieder zurück, dorthin von wo ich gekommen war. Als ich später in der Stadt ankam mit noch etwas Nasenbluten und blauen Flecken, bemerkte ich wie die Leute bewusst wegsahen und alle so taten als wenn sie mich nicht realisieren würden.... Ich habe einen ausgerenkten und geprellten Kiefer, konstante Magenschmerzen. Ich habe noch relativ Glück gehabt. Man ist nicht mehr sicher und es hätte mir noch viel schlimmeres passieren können! "

Anscheinend als Reaktion darauf tauchte nun in der Stadt ein Outing auf. Es zeigt in A3 die Gesichter von Kameraden, und nennt in einigen Fällen ihre Addressen und Telefonnummern. Zudem scheint das Outing auch als Postwurfsendung und MedienvertreterInnen verteilt worden zu sein.
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Ergänzungen

hab was vergessen

mehr als 45 zeichen 22.12.2006 - 23:56
Auf  http://www.husuma.de.vu gibts ne Übersicht über nazi-Aktivitäten in Husum.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 8 Kommentare

Gute Aktion

(muss ausgefüllt werden) 23.12.2006 - 01:03
weiter so....

Und mein vollstes Mitgefühl für das Opfer
Was für Schweine schlagen Mädchen/Frauen? Verachtenswert hoch 10!

Nazis abgeblitzt – was tun mit dem Hotel

Hannoversche Allgemeine 23.12.2006 - 12:03
Niedersachsen:

Delmenhorst hat den Kauf eines Hotels zu einem überhöhten Preis verteidigt und als Erfolg im Kampf gegen den Rechtsextremismus gerechtfertigt. „Wir haben die Rechten abgewehrt“, sagte Oberbürgermeister Patrick de la Lanne am Donnerstag.



In der alten Arbeiterstadt Delmenhorst sieht es am Donnerstag aus wie immer. An einer „Klagemauer“ am Rande des Weihnachtsmarkts hängen weiterhin Zettel wie „Keine

Nazi-Schule in unserer Stadt!“. Nichts weist darauf hin, dass die 80 000 Einwohner am Mittwochnachmittag ein vorzeitiges Weihnachtspräsent erhalten haben: Die Stadt „schenkt“ ihnen das leer stehende „Hotel am Stadtpark“, damit es nicht in die Hände des Neonazi-Anwalts Jürgen Rieger gerät.

Nur im Rathaus herrscht mittlere Festlaune. „Meine Damen und Herren! Wir haben es geschafft“, begrüßt Oberbürgermeister Patrick de La Lanne (SPD) die Journalisten zur Pressekonferenz. Der Kaufvertrag ist unterzeichnet und beurkundet.

„Wir haben die Rechten abgewehrt, wir haben die Nazis aus unserer Stadt herausgehalten“, freut sich der Oberbürgermeister. „Ich kenne keine Stadt in Deutschland, der es gelungen ist, dass alle als Bürger zusammenstehen – über alle Parteigrenzen hinweg.“

Der Erfolg wurde allerdings teuer erkauft. Drei Millionen Euro zahlt die als Erwerber auftretende kommunale Wohnungsgesellschaft GSG für das Gebäude samt Inventar – obwohl der Verkehrswert laut amtlichem Gutachten nur 1,3 Millionen beträgt. Hinzu kommen etwa 150 000 Euro für Grunderwerbssteuer und Notargebühren, außerdem unbezifferte Betriebskosten für die Zeit bis zu einer Neunutzung.

Die „Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft“ muss das Geld allerdings nicht komplett selber aufbringen, sondern bekommt 1,7 Millionen Euro von der Stadt und den Rest aus einer beispiellosen Spendenaktion aus den vergangenen fünf Monaten.

Jetzt, im Rathaus, können die Organisatoren – Architekt Günter Feith und Steuerberater Gerd Renker – dem Oberbürgermeister einen symbolischen Scheck über genau 937 607,03 Euro überreichen. „Was für eine phantastische Leistung“, bedankt dieser sich.

Für den kommunalen Kostenanteil muss die mit 79 Millionen Euro verschuldete Kommune jetzt wieder Kredite aufnehmen. Doch de La Lanne nennt den hohen Kaufpreis „absolut gerechtfertigt“. „Das ist ein politischer Preis“, räumt der 44-Jährige ein. „Wir haben die Nazis vertrieben – das ist der Gewinn.“ Allerdings gibt es Stimmen, die hinter der Sache ein abgekartetes Spiel zwischen dem hoch verschuldeten Hotelbesitzer Günter Mergel und dem rechtsextremistischen Anwalt Rieger vermuten. Hatte Rieger womöglich gar kein Interesse an einem Kauf, sondern wollte nur gegen Provision von Mergel den Preis hochtreiben? „Das sind alles Spekulationen, die nichts mit den Tatbeständen zu tun haben“, antwortet der pensionierte Professor Christian Glaß, der als Vermittler eingesetzt war. Und auch de La Lanne ist überzeugt davon, dass Riegers 3,4-Millionen-Angebot ernst gemeint war. „Der Mann hat Geld.“ Aber „das darf sich nicht wiederholen“, mahnt der OB und fordert deshalb ein NPD-Verbot.

Unklar ist noch, was mit der schmucklosen Bettenburg passieren soll. Die Stadt will jetzt einen Ideenwettbewerb ausschreiben. Auf einer Bürgerversammlung wurden bereits Vorschläge gemacht, die von einem Jugendzentrum bis zu einem Altenheim reichen.
Eckhard Stengel


wie heißt die Kameradschaft

Interessierter 24.12.2006 - 00:46
was bedeutet denne "Kameradschaft NF" ? und kann evtl. jemand die Fotos posten ???
wäre super........

wie heißt die Kameradschaft

Interessierter 24.12.2006 - 00:46
was bedeutet denne "Kameradschaft NF" ? und kann evtl. jemand die Fotos posten ???
wäre super........

Kameradschaft NF

Müsli 24.12.2006 - 12:30
Das NF steht für Nordfriesland...

Kindergarten

Leser 24.12.2006 - 13:17
Musste wirklich herzlich lachen beim Lesen des überaus realistischen Erlebnisberichtes.

Ich zitiere:

Weit und breit war kein Mensch zu sehen, doch trotzdem konnte ich dann nicht weit von mir 2 Nazis erkennen. <- aaaahja Nazis sind schließlich keine Menschen sondern Geister.

Ich gab keinen Ton von mir aufgrund meiner weitaus großen Unterlegenheit gegen 2 Nazis (ca. doppelt so alt und doppelt so groß wie ich, ich bin 15 und klein und sie waren mindestens 20 und mindestens 1,80m). <- man beachte: 20 ist doppelt soviel wie 15, 180 ist doppelt soviel wie 160 muhahaha

Mir wurde schwindelig vor Schmerz und ich ging zu Boden. Ich spürte kaum noch was, bekam einen Tritt in den Magen. Vor Schmerzen regte ich mich nicht. <- Bei Ihmen scheinen sich extreme Schmerzgefühle und absolute Schmerzunempfindlichkeit im Sekundentakt abzuwechseln.

Aus dem Augenwinkel sah ich wie die beiden wegrannten und mich ohne mit der Wimper zu zucken auf der Straße liegen ließen. <- Vielleicht hat ja doch die ein oder andere Wimper gezuckt, wie will er dass sehen, da es ja stockfinster war. Zudem ergibt es irgendwie keinen Sinn Leute zusammenzuschlgen, um sich direkt im Anschluss nach ihrem Befinden zu erkundigen oder hab ich da was verpasst...

Als ich später in der Stadt ankam mit noch etwas Nasenbluten und blauen Flecken, bemerkte ich wie die Leute bewusst wegsahen und alle so taten als wenn sie mich nicht realisieren würden.... <- Die blauen Flecken entstehen bei unserem Freundscheinbar auch viel schneller, als beim gewöhnlichen Homo Sapiens. Der faschistoide Durchschnittsbürger muss sie einfach gesehen haben genau wie die 2ml Blut an der Nase.


Vielen Dank für diesen Beispiel eines wahrheitsgemäßen, realitätsnahen Erlebnisbericht. Habe ihn mir gleich für Anschauungszwecke gespeichert.

Gedanken zur Lage der Nation

Leserin 24.12.2006 - 14:41
"Merkst du es nicht, wie sich bildet wieder eine Schicht, die aus dem Schatten der Vergangenheit kriecht. Es fehlt vielen die Einsicht, es fehlt das Gefühl, unsere Politiker unterschätzen zuviel."

hmmm

xD 29.12.2006 - 20:27

"Weit und breit war kein Mensch zu sehen, doch trotzdem konnte ich dann nicht weit von mir 2 Nazis erkennen. <- aaaahja Nazis sind schließlich keine Menschen sondern Geister." <- Wenn du genau lesen würdest, steht das noch ein "Ich ging um die Ecke" Im Originaltext. Ersteinmal richtig zitieren lernen bitte!


"Mir wurde schwindelig vor Schmerz und ich ging zu Boden. Ich spürte kaum noch was, bekam einen Tritt in den Magen. Vor Schmerzen regte ich mich nicht. <- Bei Ihmen scheinen sich extreme Schmerzgefühle und absolute Schmerzunempfindlichkeit im Sekundentakt abzuwechseln."<- Ich denke das war eher so gemeint, dass sie nichts mehr mitbekommen hat.