Hotelpoker in Delmenhorst beendet

[R]aid 21.12.2006 20:59 Themen: Antifa
Wie ihr vielleicht schon aus den Mainstream-medien wisst, kauft die städtische GSG das Hotel am Stadtpark für 3 Millionen Euro. Damit ist ein monatelanges Tauziehen beendet. Doch es bleiben Fragen, wollte Jürgen Rieger das Hotel wirklich kaufen? Und was wird aus dem Gebäude?
Kurzer Rückblick in Stichworten:

- Im Sommer bekundete der Faschist Jürgen Rieger Interesse am seit längerem lehrsteheenden Hotel am Stadtpark mitten in der Delmenhorster Innenstadt

- Hotelier Günter Mergel sagt er würde an jeden Verkaufen der, wie Rieger, 3,4 Millionen Euro bieten würde

- Insgesamt 5 Demos finden statt. Eine Antifa-Sponti mit 150 Menschen. 3 vom DGB organisierte Demos mit bis zu 3000 TeilnehmerInnen, davon bis zu 400 im Antifa-Block. Die größte Demo jedoch ist eine Schülerdemo mit etwa 3500 SchülerInnen.

- Eine Bürgerini sammelt Über 930000 Euro um die verschuldete Stadt in die Lage zu versetzen, ein Gegenangebot zu machen. Dieses Geld ist Teil der 3 Millionen, die nun an Mergel gegangen sind.


Doch war das nötig? Eine verschuldete Stadt und ihre Bewohner geben 3 Millionen Euro für eine auf 1,3 Millionen Euro geschätzte Immobilie aus, ohne Gewissheit zu haben ob es nicht doch alles nur ein Bluff war. Denn Rieger hat nie ein notariell beglaubigtes Angebot abgegeben und nicht zuletzt bleibt die Frage, warum Mergel für 3 Millionen verkauft obwohl Rieger bis zuletzt behauptete, dass er 3,4 Millionen Euro geben werde.

Hier sollte sich Mensch am besten selbst überlegen wem oder was er glaubt, oder auch eben nicht. Wir trauen uns nicht zu in dieser Frage eine Antwort zu geben, zu vage sind manche Infos und zu wenig wurde überhaupt öffentlich. Erhebliche Zweifel jedoch bleiben und auch ein ungutes Gefühl, könnte doch Rieger für seine eventuellen Täuschungen auch noch einen Haufen Geld als "Dankeschön" bekommen.

Viel wichtiger ist jetzt sowieso die Frage, was mit der Immobilie anstellen? Sicher ist, es soll einen "Bürgerbeirat" geben, der Mitspracherecht haben soll. Ausserdem sind zurzeit alle DelmenhorsterInnen aufgefordert, mittels Postkarte ihre Vorschläge an den DGB zu senden. Im Gespräch sind bisher als mögliche zukünftige Nutzungsmöglichkeiten: Seniorenheim, Jugendherberge, Jugendhaus, Behörde und auch eine Nutzung als Hotel ist im Gespräch. Wir haben zu diesen Vorgängen eine klare Meinung.
1. muss der "Bürgerbeitat" breit gefächert sein und nicht nur aus der "bequemen" DGB-Prominenz bestehen. Alle Gruppen und Einzelpersonen, die sich gegen ein "braunes Haus" engagiert haben, müssen ein, wie auch immer aussehendes, Mitspracherecht bekommen.
2. wollen wir eine Nutzung oder zumindest Teilnutzung des Gebäudes als alternatives, selbstverwaltetes Kultur-und Jugendzentrum. Der Platz dafür ist da, eine wirtschaftliche Nutzung des Gebäudes aus unserer Sicht nicht möglich und Bedarf gibt es mit Sicherheit. Ausstellen und selbst kreativ sein,Proberäume, sich treffen ohne Polizeischikane (wie z.B. auf dem Marktplatz oder in der Graft schon tausendmal erlebt), politische Diskussionen. Einen Nazifreien Raum in eigener Verantwortung all derer die ihn nutzen, in dem sich eine linke Jugendkultur bilden könnte. Dies ist noch immer der beste Weg, besonders angesichts der zunehmenden rechten Aktivität, eine Stadt bunt statt braun zu halten oder auch zu bekommen.

Der Weg zu einem solchen Raum ist weit und wird voller Widerstände sein, doch wir wollen ihn gehen, um das normalerweise graue, triste, unbegueme Delmenhorst ein Stückchen bunter, fröhlicher, solidarischer und nicht zuletzt linker zu machen.
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Ergänzungen

Rückblick und Analysen

Paula 22.12.2006 - 02:29
Einen umfangreichen Rückblick und Analysen zu dem Hotelpoker in Delmenhorst gibt es auf der Seite der Kampagne 200X.

[redok] berichtet ....

redok_Leserin 24.12.2006 - 00:46
.... "Rieger will im Kino aufräumen" -> @  http://www.redok.de/content/view/503/38/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

@ Roland blabla — Besserwisser

@besserwisser — real antifa

@ real antifa — besserwisser