Freiburger Schlägerbullen in Aktion

Autonome Rechercheure 21.12.2006 06:20 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
Am Samstag, den 16. Dezember 2006, fand in Freiburg eine Antirepressionsdemo statt, die zuvor von der Stadt verboten worden war. Es gab mehrere Übergriffe von Bullen auf die Demonstration, einige Demonstrierende wurden dabei verletzt. Dieser Artikel stellt den Versuch dar, die übliche Bullenpraxis der Vertuschung ihrer Straftaten auf Demonstrationen zu erschweren, indem vier Schlägerbullen bei ihren Straftaten gezeigt werden. Alle Bilder sind einem Videofilm entnommen, der vorerst nicht veröffentlicht wird, um die TeilnehmerInnen der illegalen Demonstration nicht zu gefährden. Mit den Bildern wird zugleich nachgewiesen, dass Bullen die Übergriffe, die sich innerhalb von zwölf Sekunden vor dem BZ-Haus in der Bertoldstraße ereigneten, ebenfalls gefilmt haben.
Die Badische Zeitung berichtete am 18. Dezember bereits über einen der Übergriffe: „Die Polizei drängte die Demonstranten die Bertoldstraße hinunter, unterwegs kam es erneut zu einer Auseinandersetzung. Ein Augenzeuge beobachtete, wie ein Polizist mit der Faust auf den Kopf und ins Gesicht eines Demonstranten schlug.“ Diesen Angriff – den heftigste der vier hier gezeigten – verübte ein Bulle, auf dessen Rücken sich als Rudelzeichen ein diagonal geteiltes Quadrat befand. Auf dem oben links gelb und unten rechts rot gefärbten Quadrat stand eine römische I. Der Demonstrant, der durch die Schläge am Auge verletzte wurde, hält zum Zeichen seiner Friedfertigkeit seine geöffneten Hände hoch und redet mit dem Bullen (Bild 1.1).

Dennoch schlägt der Bulle mit einer rechts-links-rechts Boxkombination dem Demonstranten dreimal mitten ins Gesicht (Bild 1.2 bis 1.4). Ein Kollege will den Schläger daraufhin zurückhalten und legt ihm die Hand auf die Schulter (Bild 1.5). Der Schlägerbulle ignoriert die Geste und schlägt noch einmal mit voller Wucht eine rechte Gerade in das Gesicht des Demonstranten (Bild 1.6 bis 1.8). Die Szene wird komplett von einer Bullenkamera gefilmt, wie auf den Fotos zu erkennen ist. Das Freiburger Online-Magazin fudder.de hat ebenfalls ein Foto dieses und eines weiteren Bullenschlägers veröffentlicht.

Der auf dem fudder.de-Foto rechts neben dem ersten Schläger stehenden blondgelockte Bulle schlug wenige Sekunden später einen zweiten Demonstranten mit der offenen Hand ins Gesicht (Bild 2.1). Auch dieser Fall wird von der Bullenkamera aufgezeichnet.

Zeitgleich würgt auf der anderen Seite ein Bulle einen Demonstranten (Bild 3.1). Er dreht dessen Kopf und sein rechts neben ihm stehender Kollege schlägt dem Demonstranten mitten ins Gesicht (Bild 3.2). Beide Bullen wurden von der gleichen Bullenkamera wie die anderen Schläger gefilmt (Bild 3.3).

Aber es gab weitaus mehr Übergriffe. So wurden Demonstrierende von Bullen auch am Bertoldsbrunnen und auf dem Weg zum BZ-Haus gewürgt, geprügelt und immer und immer wieder in die Beine getreten. Wir fordern deshalb die Herausgabe der Videos, um eine autonome Recherche aller Übergriffe machen zu können! Desweiteren unterstützen wird die Forderung der Antifa Freiburg nach 50 Mio. Euro in kleinen, nicht registrierten Scheinen für den Erhalt aller autonomen Projekte weltweit.

Die Polizeidirektion Freiburg hat nun angeblich „interne Ermittlungen“ aufgenommen. Ein Interview mit Polizeisprecher Ulrich Brecht zu diesem Thema und zum Thema „Zunehmende Repression auf Freiburger Demos?“ mit anschließender Diskussion sendet Radio Dreyeckland auf 102,3 Mhz und als Livestream am kommenden Freitag, den 22.12.2006, um circa 9:20 Uhr.

In Baden-Württemberg sind die Bullen nicht individuell gekennzeichnet, was eine spätere Strafverfolgung nach Übergriffen auf Demonstrationen erschwert. Die Wahrscheinlichkeit, dass Bullen wegen einer Straftat verurteilt werden, ist aber auch ansonsten gering. So schrieb Martina Kant 2000 in Cilip – Informationsdienst Bürgerrechte & Polizei: „Nach Angaben aus Baden-Württemberg waren von den 1993/94 eingeleiteten 424 Ermittlungsverfahren – wegen Körperverletzung im Amt, anderer Dienstvergehen (Beleidigung, Strafvereitelung u.a.) sowie gewalttätiger Aktionen außerhalb des Dienstes – zum Zeitpunkt der Auskunft 313 Verfahren abgeschlossen. Von diesen wurden 308 Verfahren eingestellt, das sind rund 98 Prozent. In vier Fällen wurde Strafbefehl erhoben, in lediglich einem Fall kam es zur Anklage.“

Viel Hoffnung auf eine Verurteilung der Schlägerbullen durch die bürgerliche Justiz ist also nicht angebracht. Allzuoft wird die Aufklärung von Polizeiverbrechen durch die berüchtigten „internen Ermittlungen“ nach dem Motto „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ verschleppt. So heißt es in der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des grünen Landtagsabgeordneten Reinhold Pix – zweieinhalb Monate nach der staatlichen Gewalt whrend der DIY-Tage Ende Juli – nach den Ermittlungsergebnissen gegen Bullen lapidar: „Im Zusammenhang mit dem thematisierten Einsatz wurden drei Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte eingeleitet, die noch nicht abgeschlossen sind. Nach Abschluss der Ermittlungen erfolgt die Vorlage an die Staatsanwaltschaft Freiburg.“ Amen.

Die Veröffentlichung dieser Bilder birgt eine gewisse Gefahr. Zum einen besteht die Gefahr staatlicher Racheaktionen, wenn Bullen bei Straftaten gefilmt werden. Zum anderen werden die Opfer der Bullengewalt meist mit Gegenanzeigen verfolgt, wenn Bullen angezeigt werden. Und dazu sind die Bullenzeugen – von denen mindestens einer auf den Fotos nach eigenen Angaben regelmäßig Indymedia liest – nach § 163 StPO ja verpflichtet.


It's your right to watch the cops!

Kennzeichnungspflicht jetzt!

Nieder mit dem Staat!

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Ergänzungen

sendung auf rdl

bert 21.12.2006 - 10:22
Die Polizeidirektion Freiburg hat interne Ermittlungen aufgenommen, gegen einen bislang unbekannten Polizeibeamten. Gegen ihn hat sich der Verdacht erhärtet, einer Person auf der Demonstration grundlos mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen zu haben. Ein Interview mit Polizeisprecher Brecht zu diesem Thema und zum Thema "zunehmende Repression auf Freiburger Demos?" mit anschließender Diskussion hört ihr am kommenden Freitag den 22.12.2006 auf RDL (102,3Mhz) um ca. 9.20h.

Pixeln - Gesichter unkenntlich machen

Dein Name 21.12.2006 - 10:33
In bestimmten Situationen ist es nötig, dass Menschen im Video nicht zu erkennen sind. Für VideoaktivistInnen immer wieder ein Thema.
Hier gibt es ein einfaches Tutorial dazu:
 http://www.videoactivism.de/pixelen/motion.rm

und ein zweites (englisch gesprochen):
' http://www.wrigleyvideo.com/videotutorial/tutdes_blurface.htm

(Quelle:  http://www.videoactivism.de/training.html)

----------------

Die Tutorials auf der CD 'Reader Videoaktivismus'
download:
 http://www.antenna.nl/organicchaos/training/reader.html
auf CD gegen Spende:
beim freundeskreis v i d e o c l i p s: videoclips(at)gmx.net

oi

Kasper 21.12.2006 - 11:57
@bert:

könnte man diese Radiosendung für alle die leider verhindert sind sie zu hören, hier in einer ergänzung kurz zusammenfassen?

Blonder Engel, saurer Chef

M. Olli 21.12.2006 - 12:39
Der blonde Schönling ist bereits während dem DIY Ende juli bei Übergriffen aufgefallen und gehört wahrsch. der Bereitschaftbullerei Böblingen an. Etwas sauer scheint ja zunehmend der BullenChef (Zeller?) der bis zum vorletzten Bild auf der rechten Seite der Straba-Tür steht. Augenzeugen berichten das die "Sicherungszüge" also die 20er Gruppen die die Demo flankierten mehrmals durchgewechselt wurden, da es nie ein "Knüppel frei" oder andere Gewaltanwendungsbefehle gab, die jungBullen jedoch freudig mit Schuh und Tonfa in Rippen und Kniekehlen kick&boxten... So langsam wird es schwierig diese Methoden zu rechtfertigen. Eine militante Auseinandersetzung mit der Staatsgewalt gab es in Süddeutschland seit Jahr(zehn?t)en nicht mehr. Und immer das Argument "gewalttätige Autonome" und eine "als hoch eingeschätzte Gefahrenlage"... Vielleicht sollten wir "ungeren" einladen...?

zeller und blondie

yyy 21.12.2006 - 13:15
der polizeichef auf 3.2. (der mit der schwarzen mütze leicht rechts im bild mir ockerfarbenen rollkragenpullover) ist zeller. allerdings is er net einsatzleiter gewesen sondern nur handlanger von diesem (winterer). selbe kombi gabs auch schon bei der diy räumung und reclaim the streets.

der blondie is net der prügeblondieschönling vom rcts, der gehört(e) nämlich zum BFE und ist hier  http://media.de.indymedia.org/images/2006/07/153765.jpg gut zu sehen.

gab auch mal ein gutes foto in eine rergänzung aufgenommen mit einer handykamera wie er grad mitm tonfa zuschlägt, finds aber grad net.

@kasper

radio dreyeckland 21.12.2006 - 13:48
einen mitschnitt der Sendung gibt es am freitag ab etwa 13h unter der adresse: www.freie-radios.net

was geht?

bert (Radio Dreyeckland) 21.12.2006 - 15:39
Ich verstehe die Aussage von Herrn Brecht (Polizeisprecher) nicht!! Das Polizeipräsidium Freiburg muss bereits vor dem Artikel von Montag (BZ) Kenntnis von dem Übergriff erhalten haben. Betrachtet man die Fotos auf Indymedia genauer, ist klar ersichtlich, dass die gesamte Situation von dem operativen Einsatzleiter der Freiburger Polizei (Zeller) aus unmittelbarer Nähe verfolgt wurde. Wer das Video gesehen hat weiß, dass Zeller auch mit dem übergrifflichen Beamten während des Angriffs kommunizierte. Teile der Führungsebene der Freiburger Polizei wußten also bereits vor Montag von den Übergriffen auf der Demo. Die Fragen die sich jetzt stellen, heißen: a) weshalb hat Herr Zeller diese Information nicht sofort weitergegeben, bzw. b) wenn er sie weitergegeben hat, weshalb hat Herr Brecht mehrmals gegenüber der Presse dementiert, dass die Freiburger Polizeiführung über den Übergriff insormiert gewesen sei?
Und weshalb gibt es keine Pressemitteilung der Polizei zu dem Ganzen

Kenne den Feind...

egal 21.12.2006 - 18:25
Auf den obigen Bildern erkenne ich den Beamten Zeller nicht wieder. Ich versuche mal ein Bild zu posten, auf dem er besser zu erkennen ist, (EDIT: klappt nicht - also  http://de.indymedia.org/icon/2006/07/153680.jpg) ohne dass ich damit behaupten will, obige Bilder würden ihn ebenfalls zeigen.

Beamte mit einer farbigen, diagonal geteilten Kennzeichnung auf dem Rücken sind daran zwar nicht eindeutig identifizierbar, aber - das Nachfolgende nach bestem Wissen und Gewissen - es gibt in einem Einsatz nicht mehr als fünf Beamte mit exakt gleicher Kennzeichnung. Die Farbe spezifiziert die jeweilige BFE, die römischen Ziffern I bis V und der Querstrich kennzeichnen die fünf Trupps und die üblicherweise zwei Sachbearbeiter. Führungskräfte sind meines Wissens nicht in dieser Form gekennzeichnet.

Der beschriebene Beamte ist also ermittlungstechnisch nicht mehr einer von hunderten, sondern einer von fünf.

@ "bla" von 16:32 Uhr: Das haben die Nazis auch mal von Leuten gesagt. Willkommen im Club.

Vorabreaktion der BZ

Autonomer Rechercheur 21.12.2006 - 20:17
Badische Zeitung - Ticker - 16:25 - FREIBURG

Polizei ermittelt intern wegen Prügelei bei Demo am vergangenen Samstag

Die Freiburger Polizei ermittelt mittlerweile in den eigenen Reihen gegen denjenigen Kollegen, der bei der verbotenen Demonstration am vergangenen Samstag in der Innenstadt einen Demonstranten mehrfach ins Gesicht geschlagen haben soll. Die Badische Zeitung hatte am Montag darüber berichtet und sich dabei auf einen Augenzeugen berufen, der die Entgleisung des Polizisten mit der Kamera gefilmt hatte. Die internen Untersuchungen hat die Landespolizeidirektion übernommen.

Lehrreich

XYZ 22.12.2006 - 01:12
Hoffe, dass das Video selbst aussagekräftig genug ist. Die Ausschnitte hier geben leider auch nach mehrfachem Ansehen für sich gestellt wirklich kaum was zur Beweisführung gegen Bullengewalt her, sie werden allerdings von den Ergänzungen hier gestützt (auch vergangene Auffälligkeiten der beiden, Reaktion des Zeller...). Bemerkenswert ist allerdings, dass beide hier und damals auffälligen Beamten die I tragen, und zwar auf den Bildern als Einzige. Die Nacken sind so auffällig, dass die Herren eindeutig identifizierbar sein müssten. Mir scheint sogar, dass an einem konkreten Ort meist nur zwei mit derselben Kennzeichnung auftreten. Das ist auf diesen Bildern so, mir ist das auch öfter zumindest angesichts von BGS bei Demos und Fußballspielen aufgefallen. Es ist immerhin schon ein gutes Zeichen, dass da Ermittlungen aufgenommen worden sind. Wenn die im Sand verlaufen, ist das schon ärgerlich, aber man kann auch städtische Oppositionspolitiker oder die der Landtage spitz machen: "Kleine Anfragen", "Fragestunde" usw. a la "Gegen wie viele Beamte wurden 2006 interne Ermittlungen aufgenommen mit welchem Ergebnis?" oder "Welche Maßnahmen werden ergriffen, polizeiliche Gewalt auf ein notwendiges Minimum zu beschränken?", verschaffen Innen- und Justizministern schon erst mal rote Ohren...!
Als Szene kann man aber auch aus den dargestellten Exzessen des Lockenkopfes lernen: es ist kontraproduktiv, sich über einzelne Beamte aufgrund ihres Wesens, Aussehens oder so lustig zu machen, auch wenns in den Fingern juckt! Ganz abgesehen davon, dass das auch nur Menschen sind, wir uns doch eigentlich Toleranz auf die Fahne geschrieben haben usw., provoziert es unnötig Gewalt und verspielt Sympathien, u.U. sogar bei den Bullen! Dass der Typ noch Locken trägt, spricht ja angesichts der sonstigen Bullenuniformität eher für ihn. Da bleibt ihm vielleicht gar nix anderes übrig, als aus dieser Doppelrolle hinauszufinden, indem er den Beamten gibt. Das soll ihn nicht entschuldigen, aber wie gesagt, mal über den Tellerrand hinausblicken. Könnte mir vorstellen, dass das dann auch ein Umdenken bei Bullerei und Justiz erzwingt.

BZ-Artikel

BZ-LeserIn 22.12.2006 - 09:03
Badische Zeitung vom Freitag, 22. Dezember 2006

Die Polizei ermittelt in den eigenen Reihen

Beamte sollen am Samstag in der Innenstadt Demonstranten geschlagen haben / Möglicherweise neue Aktion der Linken

Von unserem Redakteur Frank Zimmermann

Die verbotene Demonstration der autonomen Szene in der Freiburger Innenstadt am vergangenen Samstag hat ein Nachspiel. Die BZ hatte in ihrem Bericht am Montag einen Augenzeugen der linken Szene zitiert, der beobachtet und mit der Kamera festgehalten hatte, wie ein Polizist in der Bertoldstraße mehrfach einem Demonstranten ins Gesicht schlug. Die Polizei hat deshalb mittlerweile Ermittlungen in den eigenen Reihen aufgenommen. Diese werden von Beamten der Landespolizeidirektion geführt. Außerdem sei die Staatsanwaltschaft informiert worden, sagte Polizeisprecher Ulrich Brecht. "Diese Vorwürfe werden sehr ernst genommen. Die Ermittlungen haben Priorität."

Intern werden derzeit eigene Bilddokumente, Einsatzberichte und Aussagen ausgewertet. Auf den Aufnahmen des Augenzeugen, die der BZ zur Auswertung zur Verfügung standen, sind Beamte und Polizeikameras in unmittelbarer Nähe zu sehen, die den Vorgang auch mitbekommen haben müssten. Dennoch würde die Polizei gerne auch die Aufnahmen "aus neutraler Hand" auswerten, die ihr bislang nicht zur Verfügung stehen, so Brecht.

Der Polizeisprecher betonte, dass allen am Samstag eingesetzten Beamten in zwei Besprechungen "ganz klar" übermittelt worden sei, sachlich-angemessen und deeskalierend zu handeln und sich nicht provozieren zu lassen. Dass es Anzeichen gebe, dass es so womöglich nicht gelaufen ist, räumte Brecht ein. Es gebe auch Hinweise, dass der betreffende Polizist nicht aus Freiburg komme, sondern aus einer derjenigen Einheiten, die zur Unterstützung der Freiburger Beamten von auswärts hinzugezogen worden waren. Der oder die Prügler müssten mit Konsequenzen rechnen; ihm oder ihnen drohe sowohl ein internes Disziplinarverfahren als auch ein Strafverfahren.

Bereits nach dem "Do-it-yourself"-Festival im Sommer war gegen Polizisten ermittelt worden, denen vorgeworfen worden war, einer Frau, die einen Krampfanfall erlitten hatte, die medizinische Hilfe verweigert zu haben. Zwar gebe es dazu noch keine abschließende Bewertung, nach derzeitigem Stand deute allerdings nichts auf ein strafrechtliches Fehlverhalten der Polizei in diesem Fall hin, so Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier.

Mittlerweile gibt es im Internet Hinweise auf eine neue Aktion der Linken. So wird für kommenden Samstag um 13 Uhr eine neue Aktion unter dem Motto "Bargeldlos und einfach: Proletarisch einkaufen!" angekündigt. Wie die Polizei darauf reagieren und ob sie in ähnlich großer Zahl wie am Samstag aufmarschieren wird, wollte sie gestern nicht sagen. Nur so viel verriet Brecht: "Die Polizei muss auf alles vorbereitet sein."

Bild von Zeller

auch egal 22.12.2006 - 12:50
hier ein Foto von Zeller, ca. 20min vorher am Bertholdsbrunnen aufgenommen. Vergleicht man dies mit Foto 3.2, so erkennt man ihn doch ziemlich gut wieder.

rdl- sendung

dieter 22.12.2006 - 13:44
einen mitschnitt der bereits angekündigten debatten- sendung auf radio dreyeckland findet ihr unter:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=15158

hier findet sich u.a. ein interview mit polizeisprecher ulrich brecht u. ein kontrastierendes interview mit einem freiburger linken

BZ-Stadtgeplauder

BZ-LeserIn 22.12.2006 - 23:14
Auch ein Schotte darf Stadtrat sein

Um sich zu informieren waren Monika Stein und Coinneach McCabe, Stadträte der Freiburger Grünen, vergangenen Samstag unterwegs, um die Demonstration der linken Szene in der City zu beobachten. Aam Martinstor versperrten ihnen Polizisten den Weg. Hinweise der beiden auf ihre Funktion im Rathaus machten die Kontrolle nicht durchlässiger, im Gegenteil: Als britischer Staatsbürger, so ein Beamter, könne McCabe gar nicht in einem deutschen Gemeinderat sitzen. Und da die Demo verboten sei, bekämen sie nun ein Aufenthaltsverbot für die Innenstadt. Als Stadtrat ein solches Verbot zu bekommen, war Stein und McCabe dann aber zuviel. Nach Diskussion mit einem Vorgesetzten durften sie weitergehen. "Man muss Verständnis haben, wenn Einsatzkräfte von solchen Dingen manchmal keine Kenntnis haben", so Polizeisprecher Ulrich Brecht. Davon also, dass EU-Bürger in deutschen Kommunalparlamenten sitzen dürfen.

jki

BZ-Artikel

BZ-Leserin 23.12.2006 - 03:30
Badische Zeitung vom Samstag, 23. Dezember 2006

Sponti-Demo untersagt

Die Stadtverwaltung droht mit Bußgeld / Anonyme Aufrufe

Die Stadtverwaltung hat die für den heutigen Samstag angekündigte Demonstration der linken Sponti-Szene untersagt. Falls sich doch noch Ansprechpartner melden, mit denen die Behörden eine Wegstrecke abstimmen können, soll eine Versammlung außerhalb der Innenstadt — also auf dem Rotteckring — bis 17 Uhr erlaubt sein. Bei Verstößen drohen erstmals Bußgelder. Dafür würden dann die Personalien festgestellt und Sicherheitsleistungen erhoben. Die Stadtverwaltung begründet ihre Verfügung damit, die Aufrufe seien bislang anonym. Außerdem werde mit dem Aufruf zum "bargeldlosen Einkaufen" in den Geschäften der Innenstadt zu einer Straftat aufgefordert. Unter diesen Voraussetzungen sei es unmöglich, diese Demo in der ohnehin überlasteten Altstadt zuzulassen.

BZ

Gegen das Recht auf Eigentum

Autonome EinkäuferInnen 23.12.2006 - 14:54
Schlechte Neuigkeiten für alle Freundinnen und Freunde des proletarischen Einkaufs: Ganz Freiburg ist von hysterischen Bullen besetzt! Deshalb mussten die für heute angekündigten Aktionen in der Innenstadt leider um eine Woche auf Samstag, den 30. Dezember, um 13 Uhr verschoben werden. Aber es gibt auch gute Neuigkeiten: Samstags vor Weihnachten gehört Vati wie jedes Jahr uns. Schluss mit der Verschwendung unserer Mehrwertsteuergelder!

es geht immer weiter...

egal 23.12.2006 - 18:03

Ein gepixelter Ausschnitt des Videos

Autonome Rechercheure 16.01.2007 - 19:00

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Antworten

Autonomer Rechercheur 21.12.2006 - 12:33
@Dein Name: Ja klar, nur dauert das mit dem Pixeln etwas. Und wie jedes Jahr gilt auch diese Weihnachten: Der Weihnachtsmann bleibt rot!

@Bullen: Wir sehen uns am Samstag um 13 Uhr in der Innenstadt!

Gewalt erzeugt Gegengewalt

rudeboy 21.12.2006 - 14:13
Ich habe mir diesen Artikel durchgelesen und muss sagen dass die Gewaltanwendung durch die Polizei nichts Neues ist. Schon seit Jahren werden Demonstranten grundlos von wildgewordenen Polizisten verbal oder körperlich angegriffen.Ich konnte so etwas schon in Chemnitz oder auch in meiner Heimatstadt live erleben. Oft erinnert mich das Verhalten der Polizei an die SA Schlägertruppen Hitlers und nicht an die Polizei eines demokratischen Staates. Vielleicht sollten auch wir unsere Strategie überdenken, auf jeden Fall sollten wir unsere Kräfte nicht im Kampf mit den Bullen verbrauchen. Unser Blick muss weiter nach rechts schwenken, da steht der wahre Feind! Den gilt es zu bekämpfen mit allen Mitteln. Wir sollten uns die Straße von den Nasen zurückholen, dann bräuchten wir uns auch nicht so mit den Bullen rumärgern. Aber so lange viele noch lieber einen auf Hippie machen und den Castor blockieren anstatt mal den Nazis ordentlich eins auf die Fresse zugeben, wird es immer das gleiche Spiel bleiben. Das soll auch nicht heißen das es Fuck ist gegen Castortransporte zu demonstrieren, aber den gleichen Elan wünsche ich mir beim Kampf gegen die Nasen Fraktion.

@ YYY zu Blondie

Wut 21.12.2006 - 14:43
Zu Bild 2.1

Der blonde Polizist ist sehr wohl während des DIY durch bes. Brutalität aufgefallen. Zusammen mit dem, von welchem YYY das Bild gepostet hat.
Über den Polizist von 2.1 wurde sich im Kessel v.a. lustig gemacht, da er noch sehr jung wirkt. Den wohl daraus resultierenden Minderwertigkeitskomplex hat er dann aber bei der Räumung des Kessels des DIY durch entschiedenes Vorgehen verdrängt. Es sind ja mittlerweile immer die gleichen "Spezialisten" welche in Freiburg auffallen. Wäre doch mal interessant Name und Adresse.............

@rudeboy

Rastaman 21.12.2006 - 14:53
Ja rüder Junge, wie stellst du dir das denn vor? Wenn wir die Nasen von der Straße vertreiben wollen werden uns die Bullen hindern, da kommt man nicht drumrum. Und meiner Meinung nach ist es viel sinnvoller für reale politische Kämpfe auf die Straße zu gehen und sich mit den Bullen zu kloppen, als bei jeder 20-Mann-Nazi-Demo ne Gegendemo zu machen und da dann Bullenstress loszutreten. Ich mein irgendwelche Spastis die für ihren Adolf auf die Straße gehen wird es immer geben, da könnt ihr die verprügeln so oft ihr wollt.
Da halt ich doch lieber n Castor auf oder bau Barrikaden gegen Studiengebühren als mich mit psychotischen gewaltbereiten Faschos zu prügeln.
Naja jedem das seine, man muss halt Prioritäten setzen.

Greetz rasta

Spastis...

xxx 21.12.2006 - 15:11
Rastamann überleg mal was du sagst! Spastis als Schimpfwort ist einfach ekelhaft. Spasti ist doch nur ne Abkürzung für SpastikerIn. Genauso könntest du Schwuchtel oder so verwenden, was genau so ekelhaft wäre. Denk mal nach.

Gegen jede Diskriminierung!

@Rastaman

Rudeby 21.12.2006 - 15:27
Lieber Rastaman,als uns die Nasen von der Straße vertrieben haben war die Bullerei auch nicht vor Ort. Warum nicht? Na weil die Jungs mit den Nasen nicht immer so dumm sind wie sie aussehen. Ich weiß ja nicht wo du herkommst,aber da wo ich wohne gibt häufiger Birnenaction. Leider sind die nicht so friedlich wie du lieber Rastaman und es werden immer mehr. Aber wie schon gesagt rauche du schön deine Tüte,träume von Haille Sellasi,stop schön Castoren und eines Tages wachst du auf und deine Welt ist braun.

Die besten Grüsse zurück
Rudeboy

Bild 3.3

watchout 21.12.2006 - 15:39
ist das auf bild 3.3 ein schatten in uniform ?

oder für die quote und die presse, das in freiburg eine multikulti polischei** eingesetzt wird ?

was sind das für 'brothers', die sich da anwerben lassen?

bastardo !

Moralisch Verkommene Untermenschen

bla 21.12.2006 - 17:32
Solche Bullen sind moralische scheissehaufen. Es sind schlechte Menschen. Es sind untermenschen. Es sind Dumme Menschen. Es sind Menschen die kein recht zu leben haben.
Es sind menschen die Unhöflich sind. Es sind Menschen die Unverschämt sind. Es sind Menschen die keinen Anstand haben.
(Falls das ein Bulle ließt: dieser Beitrag ist nur für euch!)

@egal

dieter 21.12.2006 - 18:44
zeller ist etwa auf bild 1.7 wunderbar zu erkennen. es ist der beamte mit der skimütze, die einen reflektor- querstreifen über die stirn hat

Unkentlichmachung Demoteilnehmer

Bildzensierer 21.12.2006 - 19:13
Ich find echt beschi.... das auf fudder.de immer noch sämtliche Demobilder unzensiert sind. Hab mich jetzt schon auf 2 Bildern erkannt.

Man da ham die Bullerei echte Passbilder, wer stellt solche Bilder ein ... raus damit von fudder.de

50 Mio in kleinen Scheinen?!

Floh 22.12.2006 - 09:04
Zitat:
"Desweiteren unterstützen wird die Forderung der Antifa Freiburg nach 50 Mio. Euro in kleinen, nicht registrierten Scheinen für den Erhalt aller autonomen Projekte weltweit."

Klar, und an Heilig Abend kommt der Weihnachtsmann durch den Kamin geplumpst... Hallo?! Was soll denn der Schwachsinn? Also nichts gegen die Antifa, aber mal ehrlich: Diese Forderung zieht sie doch absolut ins Lächerliche. Und ein bisschen Glaubwürdigkeit sollte sich die Antifa dann doch erhalten, wenn sie noch irgendwelche Ziele erreichen will.

Wahrscheinlich soll das Geld in einem unauffälligen Koffer in die Regionalbahn von FR nach Basel Schweizer Bahnhof gestellt werden. Versteckt im Klo unter den Deckenplatten...

Jetzt aber nicht alles Überbewerten

peacemaker 22.12.2006 - 15:03
Irgendwie traurig das Ganze ... da für die DEMOS und deren Inhalte keinerlei Verständnis der Freiburger Bürger vorhanden ist, muss man die Ereignisse eben "puschen"...

Es dürfte doch klar sein, dass hier kein unbeteiligter, harmloser Weihnachtseinkäufer oder Spaziergänger "geschlagen" wurde...

Wann und wo hat denn der "Mißhandelte" seine Anzeige erstattet? Will er selbst überhaupt irgendetwas? Wie schwer ist er denn verletzt?

Ich selbst wäre clever genug zu wissen, dass ich gebissen werden KÖNNTE, wenn ich mich in den Raubtierkäfig wage.

Will damit sagen: Wenn ich mit der Polizei keinen Ärger will, dann mach ich bei illegalen Sachen auch nicht mit ... oder?

Interessant ist immer wieder festzustellen, dass 85% der Demo-teilnehmer gegen den Staat sind, obwohl sie das BAFÖG und die Förderung des (bösen) Staates gerne nutzen um ihr Studium zu machen....

Kommt mir manchmal vor wie Kinder ohne Verstandesreife ...

Echt traurig...