Geplantes Rechtsrock-Konzert in Lippstadt
Am 23. Dezember soll in der Lippstädter Gaststätte "Zum Hubertus "ein Konzert mit der Böhse Onkelz-Cover-Band "Falsche Propheten" und der Metalband "Kältetod" stattfinden. Geworben wird unter anderem im Lippstädter Werbemagazin "Leitplanke" [1], in dem auch zu erfahren ist, dass die beiden Bands "personell weitgehend identisch" sind. Verschwiegen wird allerdings, dass sich die Band "Kältetod" unter anderem Namen einen Ruf in der Neonazi-Szene erspielt hat: Als "Bloodrevenge" treten die Lippstädter um Bandleader Jan-Peter Kerstin bundesweit auf Rechtsrock-Konzerten und NPD-Veranstaltungen auf.
Kältetod + Falsche Propheten
Bei den "Falschen Propheten" handelt es sich um eine Böhse Onklez Coverband. Neben Sängerin Nadine "Biene" Schwidlinski-Dinges und Schlagzeuger Thorsten, spielen auch zwei "Bloodrevenge" bzw. "Kältetod"-Musiker mit: Jan-Peter Kerstin und Andreas Dinges sind auch hier am Bass und der Gitarre. [2] Damit bei den Onkelz-Fans auch die richtige Stimmung aufkommt, hat die Band keine Angst auch alte, indizierte Songs zu covern. So geben sie auf ihrer von Stephanie Schendel aus Lippstadt angemeldeten Internetseite an, bei Auftritten den indizierten Klassiker "Der nette Mann" zu spielen [3].
"Kältetod" stellt laut Eigenangaben lediglich ein weiteres Projekt der Neonaziband "Bloodrevenge" (übersetzt "Blutrache") dar. Sie haben bisher die beiden Alben "The Hammer will smash the Cross" und "Der Völkerfeind" veröffentlicht, letzteres beim extrem rechten Label "Wolfszeit" aus Gütersloh. [4] Kältetod hat bisher nur einige Demo-Kassetten veröffentlicht.
Nazis durch und durch
Während "Bloodrevenge" sich mit Songs wie "We defend our race" politisch eindeutig positionieren, agiert "Kältetod" bewusst etwas zurückhaltender. So erklärt Jan-Peter Kerstin, einst Mitglied der "Jungen Republikaner" in Erwitte, gegenüber dem Kameradschafts-Fanzine "Förderturm": "Bei Kältetod ist der Vorteil, dass die Texte nicht unbedingt in eine politische Ecke gesteckt werden können und wir damit auch 'normale' Leute für unsere Sache begeistern können, sofern sie nicht vollends abgeneigt sind."[5]
Und führt in aller Offenheit weiter aus:
"Viele Black-Metal Hörer sind unserer Sache nicht abgeneigt und somit wächst die völkische Gemeinschaft. Das kann nur von Vorteil sein. Es mag ja Leute geben, die mit Black-Metal nichts anfangen können, was auch völlig in Ordnung ist. Aber ich habe selbst schon erlebt, dass einige unter uns die Metaler nicht akzeptieren (z.B. weil sie lange Haare haben usw.). Da kriege ich das Kotzen, denn es geht doch schließlich um Deutschland und nicht um Äußerlichkeiten."
Und auf die Frage des "Förderturms", welche Chance er sieht, "dass der Nationale Sozialismus in Deutschland erneut die Macht übernehmen kann" und ob "wir in der jetzigen Situation überhaupt in der Lage (sind), geeignete Leute zu Stellen?" antwortet Jan-Peter Kerstin in dem für die extreme Rechte typischen Verschwörungswahn:
"Ich sehe kaum noch Chancen. Der Plan gewisser Kreise scheint aufzugehen. (...) Wir brauchen das Volk hinter uns. Das ist unsere einzige Chance aus diesem Schlammassel zu entkommen. Unseren Kindern muss man wieder Tugenden lehren und vor allem muss man ihnen etwas beibringen, damit es wieder fähige Menschen gibt."
Nach seiner Meinung zu den "monotheistischen Welt-Religionen wie dem Christentum, Islam oder bspw. dem Weltjudentum" gefragt, gibt Kerstin wie folgt Auskunft: "Diese drei eine Einheit bildenden Religionen sind artfremd. Es gilt sie aus den Köpfen der Menschen zu verbannen." Aus diesem Grund kann er der rassistischen Sekte des KU-KLUX-KLAN auch nichts abgewinnen, da er beim "besten Willen nicht nachvollziehen (kann), wie man sich als völkisch/nationaler Mensch einer Organisation anschließen kann, dessen Glaube seine Wurzeln im Judentum hat". Nazi wie er ist, zeigt sich Kerstin als Bewunderer des Hitlerstellvertreters, Kriegsverbrechers und Bruchpiloten Rudolf Heß. Dieser sei für ihn "ein Grund an das Wort Held zu glauben." (Sämtliche Zitate aus dem Förderturm-Interview, Ausgabe Nr. 6/2003)
Auf Tour für die nationale Sache
Stets im Einsatz für die nationale Sache tourt die braune Combo um Kerstin quer durch die Republik:
2004 standen sie u.a. am 4. März in Straelen am Niederrhein und am 3. April in der Nähe von Bad Salzuflen auf der Bühne [6]. Das Landesamt des sogenannten Verfassungsschutzes aus Thüringen schreibt in seinem Jahresbericht von einem "Friedensfest", welches ausgerechnet die neonazistische NPD am 10. Juli 2004 in Gera ausrichtete: "Neben der Thüringer Band 'Eugenik' traten 'Bloodrevenge' aus Nordrhein-Westfalen, 'T.H.O.R.' aus Sachsen und 'Confident of Victory' aus Brandenburg auf" [7]. Am 4. Dezember 2004 sollten "Bloodrevenge" und andere Rechtsrock-Bands in Bottrop auftreten. Dazu kam es aber erfreulicherweise nicht, da eine Stunde nach Konzert-Beginn der Vermieter der Gaststätte den Mietvertrag kündigte.[8]
Die "Bloodrevenge"-Musiker treten nicht nur als "Kältetod", sondern auch unter dem Namen "Projekt Vril" in Erscheinung, so etwa auf dem "Tag der Nationalen Jugend", welcher noch im Sommer diesen Jahres im thüringischen Altenburg von der NPD organisiert stattfand.[9] Aber auch bei klandestin durchgeführten Rechtsrock-Konzerten sind die Lippstädter gern gesehene Gäste, wie am 25. Februar 2006 im münsterländischen Greven, als "Projekt Vril" zusammen mit anderen Szene-Bands wie "Extressiv", "Hauptkampflinie" oder "Cherusker" auftrat [10].
Jan-Peter Kerstin, der die treibende Kraft hinter den Bands zu sein scheint, hat unter dem Namen "Veritas Invictus" auch eine CD mit Balladen beim Label "Wewelsburg Records" von Hendrik Stiewe veröffentlicht. [11] Welche Ideologie sich hinter dem Label verbirgt, wird beim Anblick der Homepage schnell ersichtlich: neben dem Symbol der Scharzen Sonne, welches die SS ihrerzeit in die Wewelsburg einbauen ließ, sind Nazi-Soldaten in heroisierter Pose auf der Startseite zu betrachten. In einer wenig hörenswerten Hörprobe auf der "Heimatseite" des Labels, gibt Kerstin seinen Song "Krieg" zum Besten. Sind Neonazis bislang eher dadurch aufgefallen, dass sie Obdachlose zu Tode prügeln, entdeckt Kerstin hier sein Herz für diese ausgegrenzte Personengruppe, beschwört den "Kampf und gegen oben" und halluziniert sich und seine Kameraden in einer Front mit den geknechteten "Arbeits- und Obdachlosen" dieses Landes gegen die "Obrigkeit".
Kein Raum der rechten Jugendkultur
Die Strategie der Neonazis von "Bloodrevenge" ist einfach und sie scheint aufzugehen: Unter dem Namen "Bloodrevenge" bzw. "Projekt Vril" tritt man auf den konspirativ organisierten Konzerten der Szene auf. Dort spielt man zusammen mit Rechtsrock-Größen wie "Oidoxie" oder "Hauptkampflinie". Die eigene politische Gesinnung muss man nicht verstecken.
In lokalen Gefilden allerdings wird bewusst das Pseudonym "Kältetod" gewählt. Auf den ersten Blick wirkt die Gruppe wie eine unpolitische Metalband, die lediglich mystisch aufgeladene, völkisch-heidnische Inhalte in gemäßigter Form propagiert. So versucht man Leute anzusprechen, die von allzu offensichtlicher Nazipropaganda vielleicht eher abgeschreckt wären. Das Programm der "Falschen Propheten" lockt sicherlich einige Jugendliche zu den Konzerten.
Die Böhsen Onkelz sind noch immer eine außerordentlich populäre Band, die zwar schon seit vielen Jahren keine Neonazi-Inhalte mehr vertritt, gleichwohl sich aber nie komplett von der eigenen Vergangenheit distanzierte, sondern vielmehr damit kokettiert. Das ganze Image der Band und deren gegenwärtigen Inhalte sprechen auch heute eher rechte Jugendliche an.
Mehrfach schon konnten die "Falschen Propheten" ungestört in Lippstadt auf der Bühne stehen. Außerdem scheinen sie in der Gaststätte "Zum Hubertus" offenbar eine Lokalität gefunden zu haben, die wenig Berührungsängste gegenüber rechten BesucherInnen zu haben scheint.
Dem rechten Sound den Saft abdrehen!
Gegen das geplante braune Musikspektakel regt sich aber Widerstand. Zur Zeit formiert sich ein Bündnis gegen Rechts, das zum Protest gegen das Rechtsrock-Konzert aufruft. Der Betreiber der Gaststätte "Zum Hubertus" wird aufgefordert, das Konzert abzusagen und in Zukunft Rechtsextremisten keinen Raum mehr zu bieten.
Um der Forderung den nötigen Nachdruck zu verleihen, ist eine antifaschistische Demonstration in Planung, die aller Voraussicht nach am 23.12. um 19 Uhr am Lippstädter Bahnhof beginnen wird. Watch the signs!!! (alle Infos unter: www.junge-linke.tk)
Gerade dieser Versuch von Rechtsrock-Bands unter scheinbar unverfänglichem Namen öffentlich aufzutreten und dadurch eine größere Anzahl von Jugendlichen zu erreichen, sollte für AntifaschistInnen ein wichtiger Anlass sein ihren Widerstand in Lippstadt zu artikulieren.
BEAT DOWN NAZISHIT!!!
FÜR EINE ANTIFASCHISTISCHE JUGENDKULTUR!!!
Bündnis gegen Rechts (Lippstadt)
[1] siehe: Leiplanke, Nr. 12/2006 und http://www.kneipentour-lippstadt.de/index.php?url=eventkalender&event=4715&act=alle&sess_id
[2] zu Kältetod und Bloodrevenge siehe:
- Killguss/Dornbusch: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, Münster/Hamburg 2005
- Killguss/Dornbusch: Unheilige Allianzen. Rechter Black Metal in NRW, in: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr, 22: S. 32-34, online unter http://www.turnitdown.de/526.html
[3] siehe: http://www.falschepropheten-lippstadt.de/reportoire.htm
[4] siehe: http://www.wolfszeit.net
[5] sämtliche Zitate aus: Interview mit Bloodrevenge, in: Förderturm, Nr. 6, 2003
zum Nazi-Fanzine "Förderturm" vgl. JD/JL Duisburg (Hg.): Duisburg - Rechts um !? Neonazismus im Großraum Duisburg/Oberhausen, Duisburg 2002: S. 60-64
[6] siehe: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr. 16: S. 37
[7] siehe: http://www.verfassungsschutz.thueringen.de/vsberichte/2004/vsb2004.pdf
und LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr.17, Sommer 2004: S. 35
[8] siehe: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr.19: S. 44
[9] siehe: http://de.indymedia.org/2006/05/146804.shtml und http://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringentag_der_nationalen_Jugend
[10] siehe: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr. 25: S. 38
[11] siehe: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr. 21: S. 45f und www.wewelsburg-rec.com
(Erstveröffentlichung für Indymedia)
Bei den "Falschen Propheten" handelt es sich um eine Böhse Onklez Coverband. Neben Sängerin Nadine "Biene" Schwidlinski-Dinges und Schlagzeuger Thorsten, spielen auch zwei "Bloodrevenge" bzw. "Kältetod"-Musiker mit: Jan-Peter Kerstin und Andreas Dinges sind auch hier am Bass und der Gitarre. [2] Damit bei den Onkelz-Fans auch die richtige Stimmung aufkommt, hat die Band keine Angst auch alte, indizierte Songs zu covern. So geben sie auf ihrer von Stephanie Schendel aus Lippstadt angemeldeten Internetseite an, bei Auftritten den indizierten Klassiker "Der nette Mann" zu spielen [3].
"Kältetod" stellt laut Eigenangaben lediglich ein weiteres Projekt der Neonaziband "Bloodrevenge" (übersetzt "Blutrache") dar. Sie haben bisher die beiden Alben "The Hammer will smash the Cross" und "Der Völkerfeind" veröffentlicht, letzteres beim extrem rechten Label "Wolfszeit" aus Gütersloh. [4] Kältetod hat bisher nur einige Demo-Kassetten veröffentlicht.
Nazis durch und durch
Während "Bloodrevenge" sich mit Songs wie "We defend our race" politisch eindeutig positionieren, agiert "Kältetod" bewusst etwas zurückhaltender. So erklärt Jan-Peter Kerstin, einst Mitglied der "Jungen Republikaner" in Erwitte, gegenüber dem Kameradschafts-Fanzine "Förderturm": "Bei Kältetod ist der Vorteil, dass die Texte nicht unbedingt in eine politische Ecke gesteckt werden können und wir damit auch 'normale' Leute für unsere Sache begeistern können, sofern sie nicht vollends abgeneigt sind."[5]
Und führt in aller Offenheit weiter aus:
"Viele Black-Metal Hörer sind unserer Sache nicht abgeneigt und somit wächst die völkische Gemeinschaft. Das kann nur von Vorteil sein. Es mag ja Leute geben, die mit Black-Metal nichts anfangen können, was auch völlig in Ordnung ist. Aber ich habe selbst schon erlebt, dass einige unter uns die Metaler nicht akzeptieren (z.B. weil sie lange Haare haben usw.). Da kriege ich das Kotzen, denn es geht doch schließlich um Deutschland und nicht um Äußerlichkeiten."
Und auf die Frage des "Förderturms", welche Chance er sieht, "dass der Nationale Sozialismus in Deutschland erneut die Macht übernehmen kann" und ob "wir in der jetzigen Situation überhaupt in der Lage (sind), geeignete Leute zu Stellen?" antwortet Jan-Peter Kerstin in dem für die extreme Rechte typischen Verschwörungswahn:
"Ich sehe kaum noch Chancen. Der Plan gewisser Kreise scheint aufzugehen. (...) Wir brauchen das Volk hinter uns. Das ist unsere einzige Chance aus diesem Schlammassel zu entkommen. Unseren Kindern muss man wieder Tugenden lehren und vor allem muss man ihnen etwas beibringen, damit es wieder fähige Menschen gibt."
Nach seiner Meinung zu den "monotheistischen Welt-Religionen wie dem Christentum, Islam oder bspw. dem Weltjudentum" gefragt, gibt Kerstin wie folgt Auskunft: "Diese drei eine Einheit bildenden Religionen sind artfremd. Es gilt sie aus den Köpfen der Menschen zu verbannen." Aus diesem Grund kann er der rassistischen Sekte des KU-KLUX-KLAN auch nichts abgewinnen, da er beim "besten Willen nicht nachvollziehen (kann), wie man sich als völkisch/nationaler Mensch einer Organisation anschließen kann, dessen Glaube seine Wurzeln im Judentum hat". Nazi wie er ist, zeigt sich Kerstin als Bewunderer des Hitlerstellvertreters, Kriegsverbrechers und Bruchpiloten Rudolf Heß. Dieser sei für ihn "ein Grund an das Wort Held zu glauben." (Sämtliche Zitate aus dem Förderturm-Interview, Ausgabe Nr. 6/2003)
Auf Tour für die nationale Sache
Stets im Einsatz für die nationale Sache tourt die braune Combo um Kerstin quer durch die Republik:
2004 standen sie u.a. am 4. März in Straelen am Niederrhein und am 3. April in der Nähe von Bad Salzuflen auf der Bühne [6]. Das Landesamt des sogenannten Verfassungsschutzes aus Thüringen schreibt in seinem Jahresbericht von einem "Friedensfest", welches ausgerechnet die neonazistische NPD am 10. Juli 2004 in Gera ausrichtete: "Neben der Thüringer Band 'Eugenik' traten 'Bloodrevenge' aus Nordrhein-Westfalen, 'T.H.O.R.' aus Sachsen und 'Confident of Victory' aus Brandenburg auf" [7]. Am 4. Dezember 2004 sollten "Bloodrevenge" und andere Rechtsrock-Bands in Bottrop auftreten. Dazu kam es aber erfreulicherweise nicht, da eine Stunde nach Konzert-Beginn der Vermieter der Gaststätte den Mietvertrag kündigte.[8]
Die "Bloodrevenge"-Musiker treten nicht nur als "Kältetod", sondern auch unter dem Namen "Projekt Vril" in Erscheinung, so etwa auf dem "Tag der Nationalen Jugend", welcher noch im Sommer diesen Jahres im thüringischen Altenburg von der NPD organisiert stattfand.[9] Aber auch bei klandestin durchgeführten Rechtsrock-Konzerten sind die Lippstädter gern gesehene Gäste, wie am 25. Februar 2006 im münsterländischen Greven, als "Projekt Vril" zusammen mit anderen Szene-Bands wie "Extressiv", "Hauptkampflinie" oder "Cherusker" auftrat [10].
Jan-Peter Kerstin, der die treibende Kraft hinter den Bands zu sein scheint, hat unter dem Namen "Veritas Invictus" auch eine CD mit Balladen beim Label "Wewelsburg Records" von Hendrik Stiewe veröffentlicht. [11] Welche Ideologie sich hinter dem Label verbirgt, wird beim Anblick der Homepage schnell ersichtlich: neben dem Symbol der Scharzen Sonne, welches die SS ihrerzeit in die Wewelsburg einbauen ließ, sind Nazi-Soldaten in heroisierter Pose auf der Startseite zu betrachten. In einer wenig hörenswerten Hörprobe auf der "Heimatseite" des Labels, gibt Kerstin seinen Song "Krieg" zum Besten. Sind Neonazis bislang eher dadurch aufgefallen, dass sie Obdachlose zu Tode prügeln, entdeckt Kerstin hier sein Herz für diese ausgegrenzte Personengruppe, beschwört den "Kampf und gegen oben" und halluziniert sich und seine Kameraden in einer Front mit den geknechteten "Arbeits- und Obdachlosen" dieses Landes gegen die "Obrigkeit".
Kein Raum der rechten Jugendkultur
Die Strategie der Neonazis von "Bloodrevenge" ist einfach und sie scheint aufzugehen: Unter dem Namen "Bloodrevenge" bzw. "Projekt Vril" tritt man auf den konspirativ organisierten Konzerten der Szene auf. Dort spielt man zusammen mit Rechtsrock-Größen wie "Oidoxie" oder "Hauptkampflinie". Die eigene politische Gesinnung muss man nicht verstecken.
In lokalen Gefilden allerdings wird bewusst das Pseudonym "Kältetod" gewählt. Auf den ersten Blick wirkt die Gruppe wie eine unpolitische Metalband, die lediglich mystisch aufgeladene, völkisch-heidnische Inhalte in gemäßigter Form propagiert. So versucht man Leute anzusprechen, die von allzu offensichtlicher Nazipropaganda vielleicht eher abgeschreckt wären. Das Programm der "Falschen Propheten" lockt sicherlich einige Jugendliche zu den Konzerten.
Die Böhsen Onkelz sind noch immer eine außerordentlich populäre Band, die zwar schon seit vielen Jahren keine Neonazi-Inhalte mehr vertritt, gleichwohl sich aber nie komplett von der eigenen Vergangenheit distanzierte, sondern vielmehr damit kokettiert. Das ganze Image der Band und deren gegenwärtigen Inhalte sprechen auch heute eher rechte Jugendliche an.
Mehrfach schon konnten die "Falschen Propheten" ungestört in Lippstadt auf der Bühne stehen. Außerdem scheinen sie in der Gaststätte "Zum Hubertus" offenbar eine Lokalität gefunden zu haben, die wenig Berührungsängste gegenüber rechten BesucherInnen zu haben scheint.
Dem rechten Sound den Saft abdrehen!
Gegen das geplante braune Musikspektakel regt sich aber Widerstand. Zur Zeit formiert sich ein Bündnis gegen Rechts, das zum Protest gegen das Rechtsrock-Konzert aufruft. Der Betreiber der Gaststätte "Zum Hubertus" wird aufgefordert, das Konzert abzusagen und in Zukunft Rechtsextremisten keinen Raum mehr zu bieten.
Um der Forderung den nötigen Nachdruck zu verleihen, ist eine antifaschistische Demonstration in Planung, die aller Voraussicht nach am 23.12. um 19 Uhr am Lippstädter Bahnhof beginnen wird. Watch the signs!!! (alle Infos unter: www.junge-linke.tk)
Gerade dieser Versuch von Rechtsrock-Bands unter scheinbar unverfänglichem Namen öffentlich aufzutreten und dadurch eine größere Anzahl von Jugendlichen zu erreichen, sollte für AntifaschistInnen ein wichtiger Anlass sein ihren Widerstand in Lippstadt zu artikulieren.
BEAT DOWN NAZISHIT!!!
FÜR EINE ANTIFASCHISTISCHE JUGENDKULTUR!!!
Bündnis gegen Rechts (Lippstadt)
[1] siehe: Leiplanke, Nr. 12/2006 und http://www.kneipentour-lippstadt.de/index.php?url=eventkalender&event=4715&act=alle&sess_id
[2] zu Kältetod und Bloodrevenge siehe:
- Killguss/Dornbusch: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, Münster/Hamburg 2005
- Killguss/Dornbusch: Unheilige Allianzen. Rechter Black Metal in NRW, in: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr, 22: S. 32-34, online unter http://www.turnitdown.de/526.html
[3] siehe: http://www.falschepropheten-lippstadt.de/reportoire.htm
[4] siehe: http://www.wolfszeit.net
[5] sämtliche Zitate aus: Interview mit Bloodrevenge, in: Förderturm, Nr. 6, 2003
zum Nazi-Fanzine "Förderturm" vgl. JD/JL Duisburg (Hg.): Duisburg - Rechts um !? Neonazismus im Großraum Duisburg/Oberhausen, Duisburg 2002: S. 60-64
[6] siehe: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr. 16: S. 37
[7] siehe: http://www.verfassungsschutz.thueringen.de/vsberichte/2004/vsb2004.pdf
und LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr.17, Sommer 2004: S. 35
[8] siehe: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr.19: S. 44
[9] siehe: http://de.indymedia.org/2006/05/146804.shtml und http://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringentag_der_nationalen_Jugend
[10] siehe: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr. 25: S. 38
[11] siehe: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr. 21: S. 45f und www.wewelsburg-rec.com
(Erstveröffentlichung für Indymedia)
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
...
Burzum
Burzum = Varg Vikernes
BURZUM war eigentlich ein Ein-Mann-Projekt von besagtem Varg Vikernes.
Das er nur ein unbedeutendes Mitglied von vielen war ist Mumpitz - Er war quasi die Band - es war sein Projekt - ER IST BURZUM!
Das kann sich jedeR selbst aus den verschiedensten Quellen recherchieren, Suchmaschienen, Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Burzum
...da gab´es auch verschiedene Zeitungsartikel und TV-Reportagen drüber.
Es ist also vielmehr so, dass viele die keine Nazis/Rechte sind unwissentlich T-Shirts und Patches von Burzum tragen. Und die Neonazis da schon richtig liegen.
Wer sich jetzt absolut nicht ausreden lassen will Burzum zu hören, das schreibe ich weil viele darauf einfach nicht verzichten können / weiß nicht was die alle so fasziniert...
...sollte zu Hause tun.
Und eventuelle Patches und T-Shirt abzulegen.
Vorsicht!!!
1. Die Band "Bloodrevenge" ist die gleiche Besetzung wie Kältetod, welche unter anderem das Lied "We defend our race" rausgebracht haben, was nun eindeutig rechts ist ;)
2. Dass Kältetod angeblich keine rechten Aussagen von sich gibt, ist reine Absicht:
Zitat Jan-Peter Kerstin im Interview mit dem neonazistischen “Förderturm”: ...“Bei Kältetod ist der Vorteil, dass die Texte nicht unbedingt in eine politische Ecke gesteckt werden können und wir damit auch “normale” Leute für unsere Sache begeistern können, sofern sie nicht vollends abgeneigt sind”. “Wenn man jedoch nur plumpe Parolen von sich geben kann, so erreicht man niemals andere Menschen.”...
@Fans von Kältetod:
Quelle: http://www.turnitdown.de/526.html
Solltet euch vielleicht mal erkundigen, was bei euch so als "guter Musikgeschmack" einschleicht ;)
Du
Ich denke jeder klar denkende Mensch wird nun feststellen dass an einer Blutrache nichts Rechtes zu finden ist, da diese in vielen Teilen der Welt durchgeführt wird um eine beschmutzte Familienehre wieder herzustellen. Völlig unpolitisch!!!
We defend our race bezieht sich ebenfalls auf keine Unterscheidung der menschlichen Rasse sondern auf die menschliche Rasse selbst! Hast Du schon einmal etwas über Misantrophie gehört? Ich denke nicht denn der Hass auf alles was lebt hat nichts mit Rassismus oder nationalsozialistischem Gedankengut zu tun!
Es beschämit mich das Leute, die politisch so viel ausrichten könnten, sich an einer Musikgruppe festhalten, die rein garnichts mit der Politik am Hut hat. Ich selbst bin Antifaschist, und habe meine Augen und Ohren überall wenn es um Nazis und den ganzen Scheißdreck geht, doch finde ich das zuviel!
Leute, auch Antifaschisten, lasst Euch von dem Gelaber nicht beeinflussen und besucht das Konzert! Es ist nichts Rechtes daran zu finden!
Mitlesender
Ich habe mich bereits mit dem Betreiber der Kneipe in Verbindung gesetzt und ihn gebeten die Konzerte stattfinden zu lassen! Der Kampf gegen Nazis und deren braune Scheiße schließe ich mich an, aber das jetzt auch unpolitische Gruppen da mit rein gezogen werden geht zu weit.
nicht ernsthaft, oder doch???
diejenigen, die jetzt nicht verstehen können, was das ganze hier soll, sollen sich doch bitte mal zu den vorwürfen gegen die band äußern, vor allem auf die interviews, die meiner meinung nach keinen spielraum zulassen....anstatt hier "rumzusabbern" sie würden sich fast schämen, antifaschisten zu sein.....ich schäme mich dafür, daß es leute gibt, die sich in dieser tradition sehen, aber keine berührungsängste mit faschos mehr haben...wilkommen in der neuen mitte!
Vergleiche
Das eine stammt von einem "Falsche Propheten" Konzert in Lippstadt, dass andere von einer neonazistischen Störaktion, am Rande der Antifademo in Lippstadt im September letzten Jahres.
Ich möchte die Behauptung aufstellen, dass hier 2 identische Personen abgebildet werden.
Fakten zu Bloodrevenge
1) Das erste Bloodrevenge Album "The hammer will smash the cross" ist eine Soli-CD für die Nazi-Band Landser, die inzwischen als kriminelle Vereinigung gilt.
2) Auf dem Album "The hammer will smash the cross" ist auch die amerikanische Band Bound for Glory zu hören, eine der weltweit bekanntesten Nazibands überhaupt.
3) Bloodrevenge spielen auf Konzerten, die von der Neonaziszene organisiert werden und bei denen auch andere Neonazibands wie etwa Oidoxie spielen.
4) Kältetod ist nicht unpolitisch, sondern der etwas zurückhaltendere Versuch die Leute an die Inhalte von Bloodrevenge heranzuführen.
Wer den Text wirklich gelesen hätte, dürfte keine Zweifel mehr haben, um was für eine Band es sich wirklich handelt.
bildlink
Deshalb hier die Bildadresse:
http://www.falschepropheten-lippstadt.de/Fotos.htm
Das 7. Bild ist gemeint
antifaschistische aufklärung
http://www.youtube.com/watch?v=jjVwfljntFg
ein erster punkt für den antifaschistischen widerstand!
ferner steht fest, dass trotz kurzfristiger mobilisierung eine breite antifaschistische bündnis-demo den vollspacken ordentlich einheizen wird!
dem rechten sound den saft abdrehen - den nazis ihre (t)räume nehmen!
den antifa-widerstand organisieren, festigen und siegreich zu ende bringen!
kommt nach lippstadt!
alerta antifascista!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
24.12. Minden — Antifapower
harmlos — onkel
Nicht Harmlos — _-_-_-_-_-
Habt ihr die Texte gelesen??????? — Gar nix K
Welch — ein Unsinn
@welch ein unsinn — godot
Unsinn — hoch drei
Unsinn hoch drei, Unsinn hoch vier... — Startmakinsense
UNSINNUNSINNUNSINN — Buddha