global action day for education in hamburg

steffie streik 01.12.2006 15:50 Themen: Bildung Freiräume Weltweit
In Hamburg kam es im Rahmen des global action days ( http://www.global-action-day.org)
bereits zur zweiten reclaim the streets party innerhalb einer Woche - wieder war es
der hamburger Polizei nicht gelungen, die Party unter Kontrolle zu bringen.
Bereits am Samstag ( http://de.indymedia.org/2006/12/163370.shtml) war es zu einer reclaim
the streets party in Hamburg gekommen. Bei dieser zu der aus eher linken Kreisen mobilisierten reclaim the streets party wurde schon der Bezug zum Thema Bildung gesetzt, als Zeichen der linken Kräfte Hamburgs an die Studierenden, dass ein Schulterschluss möglich und erwünscht ist - schließlich sind Studiengebühren nur (aber auch) ein Teil des neoliberalen Umstrukturierungsplan, der unter anderem von den G8 vorangetrieben wird.
Im Zuge des Global action days for free education gingen auch die hamburger Studierenden auf die Straße - wenn auch leider sehr glandestin vorbereitet, da der üblichen Polizeitaktik des Kesselns und Ingewahrsamnehmens von solchen Veranstalltungen, wie sie speziell die Studis in diesem und letztem Jahr immer wieder erleben durften, vorgebeugt werden sollte. So waren keine offiziellen Ankündigungen feststellbar - lediglich Graffitis, die dazu aufforderten, am 30.11. den Campus zu erleuchten, sowie ein paar dutzend Flyer, die auf ein "Campusfest" hinwiesen, waren an Mobilisierung spürbar.
Unter dem Motto "Reclaim the Campus" fand dann auch bei eisiger Kälte besagtes Campusfest statt. Doch dass bei diesem Wetter überhaupt welche am Stand stehen blieben hat wohl mit dem verteilten Glühwein und den leckeren Solidaritätswaffeln zu tun. So wurde aus der großartigen Campuserleuchtung wohl erstmal nichts - oder war das überhaupt nicht geplant? Mit 20 Laternen ist der Campus nicht zu erleuchten...
Jedenfalls ging dann irgendwann die Musik aus - um gleich wieder anzugehen, allerdings aus
einer anderen Anlage, die schon im Einkaufswagen bereit stand. Stand abgebaut und los gings.
Mit Laternen in der Hand wurde sich kurzerhand entschieden tanzend zum Schanzenpark zu ziehen, um dem Wasserturm einen Besuch abzustatten. Und obwohl der Zufall es wollte, dass dann doch die Polizei direkt Wind von der Sache bekam weil zufällig zwei Streifenpolizisten neben dem Campus beschäftigt waren und sehr verdutzt der Party zusahen, die da neben ihnen über die Straße lief, war es selbiger nicht möglich, die Demo vor dem Schanzenpark einzufangen. Lediglich zwei Streifenwagen schaffte sie bis zur großen Kreuzung vor die Leute zu kriegen. Diese wurden jedoch einfach ignoriert und links liegen gelassen und die Party landete im Schanzenpark.
(Für alle Nicht-Hamburger: der Schanzenpark ist bei Demonstrationen absolutes Tabu und darf nicht betreten werden, Demos werden weitläufig aussen rum geleitet. Warscheinlich damit die Baustelle nicht angegriffen wird)
Dort wurde die Besatzermacht auch prompt angetroffen, sie trauten sich jedoch nicht aus ihren Wagen heraus, sondern sahen der Party zu, wie sie an ihnen vorrüber zog.
Wieder aus dem Park heraus erwischte die Polizei die Party dann auf einer Straße, jedoch wieder mit zu wenigen Kräften um zu kesseln und so versuchte sie, durch Vorrausfahren das Vertrauen der Demonstration zu gewinnen, um sie in die nächste Falle zu führen.
Zur Falle entpuppte sich jedoch das Einbahnstraßensystem in welches der hinter der Demo fahrende Zivibulle (HH-FX-620, der Trottel der am Samstag auch in den Bauzaun gefahren ist) der plötzlich abbiegenden Meute folgen wollte.
So schaffte diese spontane Reclaim the Streets was in so vielen vorherigen Studidemos nicht
klappte - selbstbestimmt einen Demonstrationszug da lang zu führen, wo sie wollen, keine Fest- oder Ingewahrsamnahmen zu kassieren, den Schanzenpark zu passieren und - den Schulterschluss mit der radikalen Linken Hamburgs. Denn endlich war es auch gelungen, eine Studidemo an der Roten Flora enden zu lassen, um so die Einheit des Kampfes noch einmal zu verdeutlichen!

Dies ist auch als Warm-Up und Warnsignal an die G8 gedacht, die nächstes Jahr nach Heiligendamm kommen wollen, denn wie auch bei Studierenden bekannt ist, soll in der Roten Flora zu dieser Zeit und die Woche davor ein Convergence-Center eingerichtet werden. Die aktiven Studierenden werden sich an Aktionen gegen den G8 beteiligen und eigenes vorbereiten, soviel scheint sicher.
Und auch wenn momentan aufgrund der Vorbereitungen des Boykotts Aktionsmäßig nicht mehr viel passiert heisst das nicht, dass die Polizei sich ausruhen kann - das Aufgebot an Polizei, dass kurz nach Ende der RTS den Schanzenpark bewachte um ein erneutes Passieren zu verhindern, scheint zu bestätigen, dass diese Nachricht angekommen ist - wenn auch zu spät :)

Wir werden weitermachen! Wir haben noch lange nicht gezeigt, was wir alles können, 2007 wird heiß!
Die Vernetzung hat begonnen...
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Ergänzungen

Anregung

HAW 01.12.2006 - 23:47
Es wäre cool wenn man beim nächsten mal breiter mobilisieren würde .(ansonsten gut das was gemacht wird). Bin an der haw in hamburg und hab nichts gewust ich und andere wären gerne gekommen. Wenn man nicht an der uni ist scheinen einige Sachen an einem vorbei zu laufen. Wobei hier an der Haw scheinen die meisten leute sowas von uniteressiert zu sein. Da geht relativ wenig obwohl wir n paar ganz gute leute in den Gremien haben.

aktion in harburg

not from there 03.12.2006 - 18:16
in anbetracht der tatsache, dass noch immer kein artikel aus harburg hier drinnen steht einfach ein bild, welches über den verteiler ging von der aktion, bei der sich zwei aktivisten über den campus abgeseilt haben :)

video zur äkschn

videojunkie 11.12.2006 - 14:10
voila, ein wenig verspätet, aber hier isset,
dat video zur äkschn
(musste es erst umformatieren, weil 200.000 bytes zu groß)