"Free education!" Aktionen in Köln

tanz studi, tanz 01.12.2006 10:15 Themen: Bildung Repression Soziale Kämpfe
Der global action day for free education fand in Köln gleich zweimal statt: Am 29. gab es wieder Aktionen anlässlich der Senatssitzung, am 30. machten feiernde Menschen die Innenstadt unsicher und die Polizei schallu.
Die Szenen an der Uni Köln werden immer absurder. Wie es scheint bringt das Rektorat Tage damit zu, die Sicherheitsvorkehrungen für ganz normale Senatssitzungen zu planen. Der Hintergrund: Seit Ende April fand keine Senatssitzung mehr ohne massive Proteste von StudiengebührengegnerInnen statt. Selbst in den Semesterferien holte Rektor Freimuth eine Hundertschaft der Polizei auf den Campus, um die Sitzung zu "schützen". Beim letzten mal am 25.10. glaubte er auf diesen "Schutz" verzichten zu können und drohte stattdessen mit Hausverboten und Exmatrikulationen. Doch damit hatte er sich verrechnet. Durch laute Proteste vor den Fenstern war im Senatssaal das eigene Wort kaum noch zu verstehen und Freimuth rastete aus, als studentische BesucherInnen aufstanden um den Saal zu verlassen.
Um diesmal einen "reibungslosen Ablauf" zu erreichen, wurde im Vorfeld 7 Personen schriftlich ein Hausverbot erteilt. Doch statt sich davon einschüchtern zu lassen, verarbeiteten die Betroffenen und solidarische KomilitonInnen die Hausverbote in kreativen Aktionen vor dem Hauptgebäude der Universität. Affen mit "Hausverbot"-T-Shirts sprangen an den Türen herum und hunderte gelber Luftballons flogen in die Eingangshalle.
Da natürlich nicht nur die 7, sondern auch alle anderen von "Störungen" abgehalten werden sollten, kam Freimuth nicht darum herum, wieder seine grünen Freunde zu bestellen. Die Umgebung des Senatssaales wurde weiträumig abgesperrt. In den umliegenden Hörsäälen fielen die Vorlesungen und Seminare aus, Büros wurden geschlossen.Im Eingangsbereich des Hauptgebäudes wurden Barrikaden, Schleusen und Sperren aufgebaut, um kontrollieren zu können, wer sich in die Nähe von Rektorat und Senatssaal bewegte. Diese starke Repression hat dann wohl doch einige abgeschreckt. Als eine Gruppe versuchte über ein Innenhoftor dem Rektor ein Hausverbot auszusprechen, wurden sie von Polizisten in Kampfmontur zurückgedrängt. Sie baten daraufhin die Uniformierten das Hausverbot gegen Freimuth durchzusetzen, hatten dabei aber keinen Erfolg.
In der Sitzung selbst dürfte es relativ ruhig gewesen sein. Aber zu welchem Preis...

Am Donnerstag wurde im Cafe Chaos anlässlich des Global action day for free education der Film "Kick it like Frrankreich" gezeigt.Das Cafe war mehr als voll besetzt, die Stimmung ausgelassen bis kämpferisch. Im Anschluss zogen die durch den Film motivierten über die Zülpicher Str. Richtung Innenstadt. Auf den Straßen und Bahngleisen wurde augelassen getanzt und gesungen. Polizeiautos, die nach und nach anrückten, wurden immer wieder abgehängt, in die Irre geführt und ausgetrickst. Am Neumarkt verschwand der lustige Haufen zwischen den Weihnachsmarktbuden und die immer zahlreicher werdenden Polizisten suchten vergeblich nach den bösen Chaoten, die kurz darauf am Hauptbahnhof wieder aus dem Untergrund auftauchten. Nachdem sie von den Bullen eine Weile beim Spielen, Singen und Tanzen beobachtet worden waren, hatten die Grünen wohl keine Lust mehr und die Feiernden konnten unbehelligt in der Fußgängerzone "Alles für Alle und zwar umsonst" fordern.
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Ergänzungen

Global action day in Bonn

synta 01.12.2006 - 11:41
Am 30.11 fanden sich in Bonn ca. 40 Menschen zu einer Kundebung auf dem Marktplatz ein. Gleichzeitig sollte im alten Rathaus ein Treffen von Vertretern der UN und Miniester Pinkwart, anlässlich einer UN-Konferenz, stattfinden. Nach einigen Redebeiträgen und dem verteilen von Flyern löste sich die Kundgebung auf.
Gegen 19:00 Uhr tauchten einige mit Musik und Flyern bewafnete Studenten auf dem Weihnachtsmarkt auf. Zwischendurch wurde gehalten und die Zeit zum Trommeln und zur Feuerjonglage genutzt. Gegen 21:00 löste sich der Mob gut gelaunt auf.