Gebührenboykott: Urabstimmung gescheitert
Die Urabstimmung über die Durchführung eines Studiengebührenboykotts an der Universität Göttingen ist gescheitert. Bei einer Wahlbeteiligung von 17,4 Prozent stimmten 13,2 Prozent der Wahlberechtigten für den Boykott. Für ein positives Votum hätten mindestens 15 Prozent der Wahlberechtigten mit „Ja“ stimmen müssen. 22,7 Prozent der Abstimmungsbeteiligten stimmten gegen den Boykott. Damit sind die Bemühungen für einen Studiengebührenboykott an der Universität Göttingen bereits im Ansatz fehlgeschlagen.
Die Verantwortung für diesen Rückschlag hat der AStA zu tragen. Dieser hat im Vorfeld der Urabstimmung nichts getan, um bei der Studierendenschaft ein Interesse an dem Boykott zu wecken. Weder gab es ausführliche Vorbereitungen für den Boykott durch den AStA noch eine solide Informationspolitik. Zum Thema Studiengebührenkredite und Boykottbeteiligung gab es von Seiten des AStA und der AStA tragenden Gruppe ADF innerhalb von drei Wochen drei verschiedene einander widersprechende Informationen. Die Verunsicherung, die solche handwerklichen Fehler verursachen, hätten vermieden werden können, wenn sich der AStA ernsthaft auf den Boykott vorbereitet hätte. Bis zum Schluss wurden von AStA-Seite kein Informationsmaterial zum Ablauf und zu den Modalitäten des Boykotts verteilt. Nicht einmal die eigenen Informationsveranstaltungen wurden ernsthaft beworben. Folge war, dass die Informationsveranstaltungen der offiziellen Studierendenvertretung mit durchschnittlich 15 TeilnehmerInnen ausgesprochen peinlich besucht waren. Dass bei entsprechender Werbung durchaus ein Interesse an dem Thema bestand, zeigt die mit 600 Personen gut besuchte Informationsveranstaltung, die das BB zusammen mit Basisgruppen und anderen linken Hochschulgruppen am Dienstag den 21.11. organisiert hatte.
Das BB kritisiert weiterhin die Urabstimmungsfrage. In dieser wurden die Studierenden nicht nur gefragt, ob sie einen Boykott befürworten, sondern auch, ob sie sich auch an ihm beteiligen. Es ist ein Hohn zu glauben, die Studierenden könnten eine solch weitreichende Frage einfach mit „Ja“ beantworten, wenn man die Informationen über die Modalitäten und den Ablauf des Boykotts im Vorfeld mit der Lupe suchen musste. Viele Leute haben uns erklärt, sie würden mit „Nein“ stimmen, weil sie noch nicht wüssten, ob sie sich beteiligen könnten oder nicht. Die Oppositionsgruppen hatten dieses Szenario befürchtet und die Formulierung der Urabstimmungsfrage bereits vor Monaten kritisiert. Der AStA hatte jedoch auf der Formulierung beharrt und versprochen, direkt zu Semesterbeginn genug Aufklärungsarbeit zu leisten. Der AStA hat nicht einmal im Ansatz versucht, dieses Versprechen zu halten. Bleibt zu hoffen, dass in anderen Universitäten in Niedersachsen, in denen engagiertere ASten den Boykott betreiben der Boykott erfolgreich ist und dass die Göttinger Pleite sich nicht negativ auf die landesweite Boykottkampage auswirkt.
Das BB kritisiert weiterhin die Urabstimmungsfrage. In dieser wurden die Studierenden nicht nur gefragt, ob sie einen Boykott befürworten, sondern auch, ob sie sich auch an ihm beteiligen. Es ist ein Hohn zu glauben, die Studierenden könnten eine solch weitreichende Frage einfach mit „Ja“ beantworten, wenn man die Informationen über die Modalitäten und den Ablauf des Boykotts im Vorfeld mit der Lupe suchen musste. Viele Leute haben uns erklärt, sie würden mit „Nein“ stimmen, weil sie noch nicht wüssten, ob sie sich beteiligen könnten oder nicht. Die Oppositionsgruppen hatten dieses Szenario befürchtet und die Formulierung der Urabstimmungsfrage bereits vor Monaten kritisiert. Der AStA hatte jedoch auf der Formulierung beharrt und versprochen, direkt zu Semesterbeginn genug Aufklärungsarbeit zu leisten. Der AStA hat nicht einmal im Ansatz versucht, dieses Versprechen zu halten. Bleibt zu hoffen, dass in anderen Universitäten in Niedersachsen, in denen engagiertere ASten den Boykott betreiben der Boykott erfolgreich ist und dass die Göttinger Pleite sich nicht negativ auf die landesweite Boykottkampage auswirkt.
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Ergänzungen
Nicht nur der AStA...
Es ist wirklich sehr viel unternommen worden von den linken göttinger Gruppen, aber es bedarf mittlerweile scheinbar mehr um die Leute auf Missstände (ODER ZUM HIMMEL SCHREIENDE UNGERECHTIGKEITEN) aufmerksam zu machen... Vielleicht sollte "nächstes Mal" einfach ein Jamba-Boykott-Klingelton komponiert oder eine "Werbeveranstaltung" unter dem Titel "Göttinger Boykottstudenten werden Weltmeister (Bitte Fahnen mitbringen)" initiiert werden.
Ich weiß auch nicht was in den Köpfen dieser "bringt-doch-eh-alles-nix-Studenten" vorgeht, aber ich "freue" mich schon auf die Gesichter 2010, wenn die Gebühren das erste Mal angehoben werden, und auch schon auf die Frage, warum denn nichts unternommen wurde... Nämlich genau dann, wenn die 500€ das erste mal tatsächlich vom Konto abgebucht werden.
Scheiße. Mehr Bildung für Studenten bitte.
Titel der Ergänzung
Überall in deutschland wo der Boykott bis jetzt verabschiedet wurde geschah dies über VVs mit 600 teilnehmern. In Göttingen haben 3.100 dafür gestimmt.
"Langzeitstudierende"
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Scheiß Studis in Gö
@sauer
An dieser Stelle
Danke auch für die klar formulierten Stimmzettel.
Super Aktion!
Ihr Arschlöcher!
keine inhaltliche ergänzung!
tzja ihr faulen säcke
Ist doch wurscht
Wir lassen uns doch nicht von der Bürokratie sagen welche Meinung wir haben?!!!
Boykott ist Zahlungsstreik! Wir streiken!
a
Tja...
Wer es mit seinem Studium also ernst meint, der nimmt es in Zukunft eben - ernst! Nix mehr mit Bummeln in Studiengängen wie "Sozial-Pädagogik". Nix mehr mit Bummeln in Studien-Gängen auf Kosten der Steuerzahler wie "Philosophie" oder "Germanistik".
Zu bedenken steht in dieser Diskussion immer eines: Finanziert werden die Studenten immer noch durch die Steuern der Menschen, die seit Jahren im Arbeitslaben stehen. So wie ich. Und deshalb fordere ich auch zu recht, dass die Studenten ihr Studium ernst nehmen, private Dinge während der Studienzeit zurückstellen und ihr Studium zielstrebig und schnell durchziehen.
Dann - und nur dann! - bin ich bereit, durch meine Steuern Studenten zu unterstützen.
Oh Mann
Aber insgesamt bin ich bei der Boykottsache auch recht pessimistisch. Wir müssen ja mindestens 20-25% Boykottbeteiligung haben und die meisten ham einfach Schiss vor sowas und/oder informieren sich gar nicht richtig.
@egal: Die von die beschriebenen Langzeitgebühren gibt es schon länger, jetzt geht es um Gebühren für alle, da machen wir nicht mehr mit. Das wird mit allen Mitteln bekämpft.
@egal
stell mal lieber dort forderungen wo deine Steuern wirklich hinfließen. Zum Beispiel beim Militäretat.
Auf die paar Prozent die in die Bildung gehen kommt es nun wirklich nicht drauf an.
Übrigens müssen deine Bummelstudenten ihren Lebensunterhalt selber erwirtschaften, Bafög etc kriegen die nämlich nicht mehr. Im allgemeinen sind die langsamen Studenten auch die die entweder "nebenbei" Arbeiten müssen, oder Kind(er) haben oder von Schicksalsschlägen getroffen wurden. Also nichts hier mit faulen säcken. Um sich gut zu bilden und zum Beispiel dann mal die Kompetenz zu besitzen selber an der Uni zu unterrichten braucht es ebenfalls länger als die regelstudienzeit wer also gute Dozenten haben will sollte Langzeitstudenten eher fördern.
Schönes Ergebnis
@Göttinger Student
Rechtsbruch? Sag mal auf welchem Stern lebst du denn. Selbst wenn es einer wäre, egal.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass der Kapitalismus abgeschafft gehört.
Und nun?
Unter den Blinden ist der Einäugige ein Fremder. Was soll man da noch sagen? Scheiß auf die Leute die sich nicht in der Lage sehen für ihre eigenen Interessen (obwohl es ihnen auch noch so leicht gemacht wird) einzustehen, einfach weil sie faul oder uninformiert und degeneriert sind, oder weil sie eine Phobie vor vermeintlich linken Projekten haben. Ich frage mich manchmal ob es sich noch lohnt immer alle bei der Hand nehmen zu wollen...
Irgendwann wenns nicht mehr geht kommen vielleicht wieder mehr leute von selbst auf Marx und Co. zurück... Wobei mir der Rückfall des Bewusstseins der dumpfbackigen Masse in die 30er wahrscheinlicher erscheint - denn dazu braucht mann nur das Gehirn abschalten.
Gute Nacht, Ich geh im Keller aufrüsten für die nächste Resistance...