Was ist los in Augsburg?

In den vergangenen Jahren veranstalteten Nazis Gedenkveranstaltungen für die Opfer der alliierten Bomberangriffe auf Augsburg, nahmen an der städtischen Mahnwache zum Volkstrauertag teil und hielten Infostände in der Innenstadt ab. Sie erreichten damit jedoch keine breitere Öffentlichkeit. Dies gelang ihnen in den letzten Wochen auf erschreckende Art und Weise. Die für den 02.12.06 geplante Demonstration stellt nur den vorläufigen Höhepunkt einer Reihe von Aktionen und Übergriffen dar, die wir im Folgenden kurz darstellen wollen:

Am 1.11.06 fand auf dem Augsburger Westfriedhof die alljährliche Mahnwache des VVN/BdA (Verband der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten) zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Etwa 70 Teilnehmer, darunter auch der Holocaustüberlebende Ernst Grube hatten sich versammelt, als etwa 8 vermummte Neonazis auftauchten und begannen die Teilnehmer der Mahnwache zu fotografieren. Einige KundgebungsteilnehmerInnen wollten den Neonazis klarmachen, dass sie nicht erwünscht waren und sie das Fotografieren einstellen sollten. Die Neonazis hatten sich wohl auf ein Aufeinandertreffen mit AntifaschistInnen eingestellt bzw. wollten es bewusst herbeiführen, denn sofort begannen sie, Pfefferspray zu versprühen und auf die Antifas einzuschlagen. Dabei wurden mehrere Personen verletzt und mussten sich auf Grund von Augenreizungen im Krankenhaus behandeln lassen. Als die Neonazis die Flucht ergreifen wollten, gelang es AntifaschistInnen und anwesenden Polizisten in Zivil zwei der Angreifer festzuhalten. Zur Ergreifung der übrigen Täter setzte die Polizei Augsburg 17 Streifenwagen und einen Hubschrauber ein, was dazu führte, dass sämtliche Täter bis auf eine Ausnahme gefasst werden konnten. Die jungen Männer im Alter von 20-29 Jahre aus dem Umland Augsburgs erwartet eine Anklage wegen Landfriedensbruchs, Verstosses gegen das Waffengesetz sowie Körperverletzung. (Indymedia Artikel)

Am 05.11.06 veranstaltete die NPD in Augsburg-Oberhausen eine Veranstaltung mit dem NPD-Kader und Landser Friedhelm Busse. Dieser ist für seine glühende Verehrung des Nationalsozialismus bekannt. Im Anschluss an die Veranstaltungen zogen 13 alkoholisierte Neonazis aus dem radikalen Kameradschaftsspektrum Bayerns zum Oberhauser Bahnhof. Dort griffen sie laut Polizeibericht einen 21-jährigen Unbekannten an. Als kurz darauf die Polizei eintraf, wurden die Beamten von den Nazis beleidigt und angegangen. Die Beamten forderten daraufhin Verstärkung an und gingen massiv gegen die Randalierer vor.Nach diesen Auftritten von Neofaschisten in Augsburg kündigte die NPD auf ihrer Homepage an, ein deutliches Zeichen gegen Polizeigewalt setzen zu wollen. Radikale Neonazis riefen gar den “Kampf um Augsburgs Straßen” aus, den sie am 02.12. mit ihrer Demonstration einläuten wollen. Dieser Aufmarsch soll jedoch nicht nur eine Vergeltungsmaßnahme für das Verhalten der Polizei sein, sondern auch zur Vernetzung der Naziszene in der Region dienen und ihre neonazistische Propaganda unter die Menschen bringen.


In Hinblick auf die Kommunal- und Landtagswahlen 2008 in Bayern ist mit verstärkten Aktivitäten seitens der NPD zu rechnen. Schon jetzt ist zu spüren das Gelder und Personal der NPD nach Bayern fließen. Infostände und Hauswurfsendungen werden verstärkt. Auch versucht die NPD seit einiger Zeit Immobilien in Bayern zu kaufen, um so ihre Infrastruktur zu stärken.

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, ruft das Antifaschistische Aktionsbündniss Augsburg zu einer Gegendemo am 2. Dezember um 10.00h am Theodor Heuss Platz auf. Wir wollen schon jetzt ein starkes Zeichen gegen die immer stärker werdende Neonazis in Augsburg und Bayern setzen.

let´s push things forward!
den rechten Vormarsch stoppen!

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weitere Infos über Naziaktivitäten in Augsburg: Gruppe Contra Real [AK Antifa]

Moblisierungsvideo für die Antifademo in Augsburg: youtube Video