Volkstrauertag in Buxtehude

auch 27.11.2006 13:42 Themen: Antifa
Verspäteter Bericht zur Antifa-Aktion am Volkstrauertag in Buxtehude
Am „Volkstrauertag“ führten AntifaschistInnen in Buxtehude ein Aktion gegen den Gedenktag durch. Sie legten während de offiziellen Gedenkkundgebung im Buxtehuder Stadtpark, an der neben zahlreichen lokalen PolitikerInnen, der Bundeswehr, auch der Buxtehuder Bürgermeister teilnahm, einen Kranz nieder. Die vermummte Gruppe entrollte ein Transpi auf dem zu lesen war: „Wir gedenken den Opfern der NS-Diktatur – Gegen Revisionismus und Geschichtsvergessen.“ Außerdem wurde zusammen mit dem Kranz Flugblätter niedergelegt, in denen sich mit der Aktion und dem „Volkstrauertag“ aus ein ander gestezt wurde. Nach zwei Minuten war die Gruppe wieder verschwunden.

Eine Pressesprecherin erklärte, der Sinn der Aktion sei es auf das Geschehen rund um den „Volkstrauertag“ hinzuweisen. „Es sei ein Ding der Unmöglichkeit, wenn den Opfern des deutschen Vernichtungskrieges im Osten, den Ermordeten in den KZs und den liquidierten Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime vor den „Ehrenmalen“ der Täter gedacht werde.“ Weiter, sei es nicht akzeptabel, wenn sich Angehörige der Bundeswehr an einem zivilen Trauertag beteiligen würden, der nach Aussagen der lokalen PolitikerInnen eine Warnung vor erneutem Krieg und Elend darstelle. „Wir sehen hier eine Diskrepanz zwischen den , in der lokalen Presse geäußerten Erwartungen und der eigentlichen Umsetzung. Es ist nicht so, das wir ein privates Trauern und persönliches Gedenken ablehnen, nur die ofifzielle Umsetzung erscheint uns inkonsequent und schizophren. Unsere logische Schlussfolgerung muss also eine Abschaffung des Tages sein.“, so die Pressesprecherin weiter.

Die im Anschluss in der Presse erschienenden Artikel nahmen das Auftauchen der vermummten Gruppe recht gelassen hin. Es wurde ein Pastor mit den Worten zitiert er hätte gerne mit den Unbekannten diskutiert, da man im Endeffekt das gleiche wolle. Eine lokale FDP-Politikerin äußerte sich im „Wochenblatt“, das es ihr wichtig sei „Gesicht zu zeigen“.
Die Pressesprecherin dazu: „Wir haben uns der Vermummung bewusst als Stilmittel bedient, um nicht als unkritischer Teil der Gedenkveranstaltung wahr genommen zu werden. Unser Anliegen bestand nicht darin, den Menschen ihre Trauer, oder ihr Gedenken zu nehmen, sondern die Vereinnahmung des Tages durch reaktionäre Kräfte zu kritisieren.“

Der niedergelegte Kranz wurde von den anderen TeilnehmerInnen der Veranstaltung neben den offiziellen Kränzen aufgestellt.


Buxtehuder Tageblatt vom 20. 11. 06
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