Dieser Kaffee schmeckt bitter

maximal 45 Zeichen 26.11.2006 12:10 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe
Die Freie ArbeiterInnen Union (FAU-IAA) hat am Samstag, den 25.11.2006, im Rahmen des internationalen Solidaritätstages für die StarbucksarbeiterInnen u.a. in Essen (Ruhrgebiet) eine Aktion durchgeführt.
Mit unseren Aktionen und auch mit der Aktion vom Samstag, den 25.11.06 in Essen wollen wir deutlich machen das für uns revolutionäre SyndikalistInnen und UnionistInnen der Slogan "Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle" oder auch Begriffe wie "Solidarität" keine hohlen Phrasen sind oder sich auf das senden von Grußformeln beschränkt.
Nein, für uns zält das Motto "es gibt nichts gutes außer man tut es!" ebenso wie das aus Mantel und Degenfilmen bekannte Motto "Einer für alle - Alle für einen!"


Hintergrund- und Aufruftext vom 29. Juli 2006

Werdet aktiv: Mitbegründer der IWW-Starbucks-Gewerkschaft Daniel Gross droht nach unternehmensinterner "Untersuchung" die Kündigung !

Brüder und Schwestern,

wir brauchen jetzt eure Solidarität. Gegen Daniel Gross, einem Organizer in der IWW Starbucks-Gewerkschaft, wurde vom Unternehmen eine "Untersuchung" eingeleitet, weil er mit seinen KollegInnen an einem Protest zur Unterstützung von Evan Winterscheidt, einem anderen IWW-Barista, teilnahm. Evan wurde suspendiert und war wegen seiner gewerkschaftlichen Aktivitäten mit seiner Entlassung konfrontiert, woraufhin seine GenossInnen in der Gewerkschaft vor seiner Arbeitsstelle dafür eintraten, daß er nicht gefeuert wird. Abhängig von dem Ergebnis der "Untersuchung" über Daniels Beteiligung an diesem Akt der gegenseitigen Hilfe, wird Starbucks entscheiden, ob das Unternehmen ihn nun feuert oder nicht. Die Entscheidung kann tagtäglich fallen, also bitte werdet sofort aktiv.

Vor über zwei Jahren gründeten Daniel Gross und eine Gruppe von KollegInnen die erste Gewerkschaft von Starbucks-Baristas in den Vereinigten Staaten. Seitdem ist die Kampagne gewachsen und sammelte Gewerkschaftsmitglieder in sechs Starbucksfilialen, die öffentlich für einen Lohn kämpfen wollen, der zum Leben reicht, und für Respekt bei der Arbeit. An der Starbucks-Gewerkschaft der IWW interessierte Baristas sind derzeit übers ganze Land verteilt. Trotz einer bösartigen
Anti-Gewerkschaftskampagne geführt durch Starbucks und ihren Vorsitzenden Howard Schultz, haben die Baristas der Wobblies drei Lohnerhöhungen gewonnen, erreichten zusammenhängendere Arbeitszeiten und behoben viele individuelle Probleme mit der Firma.

Bedauerlicherweise, versucht das Unternehmen nun, nach beispiellosem Wachstum unserer Starbucks-Kampagne, all unsere bisherigen Erfolge zu zerstören und unsere Gewerkschaft zu zerschlagen. Erst vor kurzem entließ das Unternehmen zwei IWW-Baristas wegen ihrer gewerkschaftlichen Aktivität, darunter Evan. Nun ist der Kaffee-Gigant hinter Daniel her. Starbucks Bezirksleiter, Allison Marx, der IWW-Mitgliedern als skrupelloser Gewerkschaftsjäger bekannt ist, kam am 15.7. mit anderen Mitgliedern des Managements in die Filiale, in der der Protest für Evan
lief. Als Marx auftauchte, drückte Daniel seine Unterstützung für Evan aus, indem er forderte, ihn nicht zu feuern. Solche gegenseitige Hilfe und Unterstützung ist der Eckstein des Rechts sich zu organisieren.

Zwei Wochen nach dem Protest, wurde Daniel zwecks einer Unterredung mit seinem Bezirksleiter und Inspektor zum Schutz von Partnern und Vermögen, Marc Stella, in den hinteren Bereich der Filiale gebracht. Stella versuchte Daniel dazu zu bringen ein Dokument zu unterschreiben, daß er solange befragt werden könne wie es nötig wäre und, daß er gefeuert werden könne, sollte er bei der Untersuchung nicht kooperieren. Nachdem Daniels Forderung nach einem Zeugen von der IWW von Stella verweigert wurde, fuhr dieser fort ihn über die Ereignisse beim Protest für Evan auszufragen. Daniel protestierte zwar gegen die Unterredung als Verstoß gegen die Koalitionsfreiheit, hatte aber kein Problem damit zu erklären, daß er in der Tat dort war und allen die die Filiale betraten seine Unterstützung für Evan ausgedrückt hat, inklusive Bezirksleiter Marx.
Stella deutete an, daß Daniels Unterstützung von Evan Marx gegenüber bedrohlich gewesen sei. Aber aufzustehen für Deine KollegInnen bei einem friedlichen Protest ist - für Leute mit allgemeinem Menschenverstand - keine "Bedrohung".

Daniel hat über drei Jahre bei Starbucks gearbeitet und unermüdlich Anstrengungen unternommen das Arbeitsleben für alle Starbucks-ArbeiterInnen zu verbessern. Er verdient es nicht gefeuert zu werden, weil er Solidarität mit seinen KollegInnen und
GewerkschaftsgenossInnen gezeigt hat. Aber bei diesem Kampf geht es um mehr als nur um einen Arbeiter und seinen Job. Dieser Kampf wird darum geführt, ob auch die ArbeiterInnen bei multinationalen Filial-Ketten wie Wal-Mart, McDonald's und Starbucks ihr Recht auf Koalitionsfreiheit ausüben können oder aber dazu verdammt sind, unter schlechten Bedingungen als Untergebene ihrer Chefs zu schuften.

Als Daniel Gross' sich 2004 Angriffen von Starbucks ausgesetzt sah, da habt ihr mit atemberaubender Solidarität geantwortet und Daniel's Job gerettet. Steht auch dieses Mal mit uns zusammen! Lasst uns Starbuck gemeinsam zeigen, was Würde der Arbeiterklasse heißt und wie schön unsere ArbeiterInnenbewegung ist!

Mehr Infos: www.starbucksunion.org



einige Aktionsvorschläge der IWW-Starbucksunion /Aktionen


1) Verurteilt das Verhalten von Starbucks öffentlich!

2) Bringt Euer sauer verdientes Geld nicht zu Starbucks bis das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung respektiert wird und Gross und die anderen IWW-Baristas wieder eingestellt werden. Nehmt Teil an der E-Mail-Action-Kampagne und ermutigt andere, ebenfalls teilzunehmen

3) Unternehmt Flugblatt- und Protestaktionen vor Starbucks-Filialen
falls das in eurer lokalen Umgebung möglich ist. Nehmt vorher Kontakt mit den Baristas auf um sie in die Aktion miteinzubeziehen.

Gebt Infos an die IWW-Starbucksunion: starbucksunion (a) yahoo.com

Quelle:  http://www.starbucksunion.org/node/1016

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Unvollständige Liste der Aktionen durch Syndikate der FAU-IAA (www.fau.org)

Potsdam 24.09.2006
Am heutigen Tage haben wir uns entschlossen, unsere Solidarität, den Kolleginnen von Starbucks zu zeigen und ein kleines Zeichen zu setzen. So am frühen Nachmittag machten wir uns so im guten Dutzend auf den Weg zur neu eröffneten Starbucks-Filiale in der brandenburgischen Landeshauptstadt, und zwar direkt auf deren Glitzer - Einkaufsmeile. Das Wetter war prächtig und so waren Starbucks und die Strasse ebenso gefüllt. Wir verteilten unsere Flugblätter so gute 150 Stück an die Mitarbeiter/-innen und Passanten, welche diese auch interessiert annahmen. Der Filialleiter bzw. dessen Stellvertreterin fanden unser auftreten erwartungsgemäß weniger spaßig, aber bevor er / sie bzw. andere Stress hätten veranstalten können, waren wir unsere Flugis schon los geworden und mit dem Versprechen wiederzukommen, wenn sich an den Arbeitsverhältnissen bei Starbucks nichts ändert, schon wieder auf dem Heimweg zu einem sonnigen Sonntagnachmittag. Alles in allem gelungende Aktion und unser Ziel die Öffentlichkeit über die Methoden bei Starbucks aufzuklären im Ansatz auch erreicht.

Bonn 02.09.2006
Die FAU-Bonn hat heute vor einem der zwei Starbucks-Filialen in Bonn Flugblätter mit Informationen zu den in den USA von Starbucks entlassenen Gewerkschaftern verteilt. Selbst in den Laden haben sich einige der Flyer verirrt, was eine beflissene Mitarbeiterin bereits nach knapp 2 Minuten pflichtgemäß zu uns vor die Tür trieb, um uns zum sofortigen großräumigen Verlassen der Umgebung aufzufordern, was wir aber geschlossen ablehnten und lieber weiter verteilten.
Die kurz darauf erscheinende Polizeistreife las sich zwar intensiv unseren Flyer durch und wollte auch die Personalien eines 'Verantwortlichen' feststellen, konnte aber auch keinen Grund finden uns des Platzes zu verweisen. Das ganze blieb alles sehr ruhig und endete wie erwartet damit, das wir weiter verteilen durften. Die Polizisten wollten sogar noch einige Exemplare „zu Beweiszwecken“ mit 'zur Kantine' nehmen.
Vielleicht verirren sich ja auch in die andere Bonner Starbucks-Filiale noch einige Flyer...

Düsseldorf 26.10.2006
Heute haben wir mit einer kleinen Gruppe FAU'istas an zwei Filialen von Starbucks in Düsseldorf Fleyer an MitarbeiterInnen und KundInnen verteilt. Die Reaktionen bei den MitarbeiterInnen waren eher ablehnend. In beiden Filialen wurden sofort die Schichtführer informiert. Diese schickten uns nicht nur aus den Läden raus, sondern sammelten die Flugblätter bei den KundInnen ein! Dies ließen sich aber nicht alle gefallen .-) Ein Schichtführer versuchte uns sogar mittels eines sehr rüden Tones von der Strasse zu vertreiben ,-) Die Reaktionen bei den KundInnen waren insgesamt breiter gefächert. Von ehrlichem Interesse über ein gelangweiltes "laß mal eins da" bis hin zu offener Ablehnung. In zwei Fällen wurden die Fleyer nach kurzem überfliegen sogar mutwillig zerstört. Die gemachte Erfahrung bestärkt uns in unserer Auffassung das gewerkschaftliche Aktionen bei Starbucks mehr als nötig sind. Darum werden wir die Aktion in nächster Zeit auch mal mit einer größeren Gruppe wiederholen.

Essen 25.11.2006
Nachdem vor der Starbucksfiliale mehree Stunden lang "Kundeninformationen" verteilt wurden, wurde der Deutschlandzentrale von Starbucks via FAX angekündigt, das die FAU wiederkommt. Ein Besuch in der Konzerzentrale steht ebeno an wie weitere dezentrale Aktionen vor den Filialen in der BRD und Weltweit.
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Ergänzungen

ES GIBT NIX GUTES...

AUßER KONKRET WERDEN... 26.11.2006 - 14:48
...den Kaffee gibs in Hamburg unter anderm in folgenden Läden:
ONKEL OTTO (PUNKERKNEIPE DER HAFENSTRASSE)
TABAKLADEN AM SPRITZENPLATZ
NO PASARAN/LOBUSCHSTRASSE (PUNKERHAUS IN ALTONA)
und natürlich inna STRESEMANNSTRASSE bei Cafe Libertad...
fast vergessen---aufn Bauwagenplatz GAUßSTRASSE auch...

SORRY

... 26.11.2006 - 15:07
Natürlich gibs da den "FAIRGEHANDELTEN"!!!!!

Kaffeevertrieb/ArbeiterInnenvertretung

chicorée 26.11.2006 - 20:35

wenn die Beschäftigten vertreten werden, dann häufig von ver.di als Erbe der hbv.

Aldi
...
Lidl und Aldi sind gar weitgehend betriebsratsfreie Zonen.
...

Eduscho
Eduard Schopf (Eduard Schopf war der Gründer des Kaffeeunternehmens)
1996 übernahm Tchibo den Hauptkonkurrenten Eduscho

Tchibo
Tchilling Bohnen (Carl Tchilling-Hiryan war Mitgründer des Kaffeeunternehmens)

23.sep.2003:
Tchibo: Arbeitnehmervertreter tragen neue Eigentümer-Struktur mit!
die Tchibo Holding langfristig mit wenigstens zwei Standbeinen erhalten bleibt - für schwierige Zeiten jedenfalls ist dies die günstigere Struktur;
das Beiersdorf-Engagement nicht zur Disposition steht;
auch nach dem Raus-Kauf der Aktionärsgruppe um Günter und Daniela Herz sowohl die Mittel als auch der Wille zum Erwerb weiterer Beiersdorf-Anteile vorhanden sind.
Michael Herz hat glaubhaft machen können, dass die künftigen Eigentümer an diesen Strukturen und an diesen Zielen festhalten. Auch wenn eine langfristige, tragfähige Einigung innerhalb der bisherigen Eigentümerstruktur die bessere Lösung wäre - so scheint diese zweitbeste Lösung zusätzlich zu den o.g. Essentials für die Dauer sicherzustellen, dass das Unternehmen nun ohne das Risiko ständiger Auseinandersetzungen im Aktionärskreis geführt werden kann.
Die Arbeitnehmer-Vertreter hätten deshalb die Veränderungen in der Eigentümerstruktur zustimmend zur Kenntnis genommen, informierte Ulrich Meinecke, stellv. Landesleiter ver.di und Mitglied im Aufsichtsrat, im Anschluss an die Sitzung.
http://handel.hamburg.verdi.de/-/85bd3746313c43c1e0c672418
http://handel.hamburg.verdi.de/aktuell/news_archiv/tchibo_arbeitnehmervertreter_tragen_neue_eigentuemer-struktur_mit

http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/gast/starbucks.html
http://www.labournet.de/internationales/unstrike-d2.html

Nach einem Streik kam es Mitte Oktober 1999 bei Starbuck, einem Kaffeeunternehmen mit Verkaufstellen ähnlich wie Tschibo oder Eduscho, zwischen Management und dem CAW-Verhandlungskomitee zum Abschluss einer Betriebsvereinbarung. Übersetzung des englisch vorliegenden Berichts von U.W., erschienen in: express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit Nr. 11-12/1999

@New York Yankee

jk 26.11.2006 - 20:45
Es geht nicht um den Kaffee!!!
Es ging und geht der FAU um ihre KollegInnen die in der New Yorker Starbucks-Filiale an ihrer Gewerkschaftsarbeit gehindert werden und deshalb auch gefeuert worden sind.
Es hat also nix mit Kulturalistischem Antiamerkanismus zu tun! Sondern eher um eine solidarische Aktion mit Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, die es in Doofland genauso gibt wie in den USA.Die Leute von der FAU haben sich doch explizit positiv auf die Aktionen der"Amerikaner"die in der Starbucksunion organisiert sind bezogen. Außersdem haben die New-Yorker KollegInnen extra zu Weltweiten Aktionen(also auch in Doofland)aufgerufen, der du nicht nachgekommen bist!
Du hast natürlich recht Tschibo und Eduscho, die übrigens eine einzige Firma sind, sind genauso SCHEISSE.Die GewerkschafterInnen von Starbucks rufen aber nicht zu Aktionen bei Kaffehändlern auf mit denen sie nix zu tun haben. Kannst ja mal die ArbeiterInnen von Tschibo fragen, ob die auch kämpfen wollen wie ihre New-Yorker KollegInnen von der Starbucksunion .......

Starbucks und die Besatzung

Aldi Kapitalistenschweine 26.11.2006 - 21:21
Vor ein paar Jahren gabe es eine sehr Aufsehen erregende Aktion von Revo gegen Starbucks in Berlin-MItte.

Hier ist der Bericht dazu:  http://www.revolution.de.com/revolution/0308/starbucks/index.htm

Foto

gh 26.11.2006 - 21:37
In den Straßen von New York

Foto

gh 26.11.2006 - 21:51
foto

Starbucks münchen

bayern III 28.11.2006 - 16:43
Auch in München fand eine Flugblatt Aktion vor und in zwei Starbucks statt, ausführlichen Bericht gibt es morgen.

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Warum Starbucks? — new york yankee