Letztes Aufbäumen Berliner Nazis?
Nachdem es während der Antifakampagne "Hol dir den Kiez zurück" ruhig um die eigentlich nur für ihren Aktivismus bekannte Lichtenberger Naziszene geworden war, sind derzeit wieder verstärkt Neonaziaktivitäten zu beobachten. Bei genauerer Betrachtung scheinen diese jedoch nicht mehr als ein letztes Aufbäumen vor dem entgültigen Zusammenbruch der aktivistischen Berliner Kameradschaftsszene zu sein.
Gestern berichtete der "Tagesspiegel" über die am Samstag geplante Provokation Berliner Neonazis gegen die alljährliche Silvio-Meier-Gedenkdemonstration. Nach Informationen der lokalen Polizeipressestelle hat ein Rechtsextremist eine Gegendemonstration angemeldet.
Doch nicht nur diese Ankündigung verhalf der antifaschistischen Pressearbeit in den letzten Tagen zu medialer Aufmerksamkeit. Bereits am 20. November entwendeten vermutlich Neonazis die Gedenktafel für den von ihresgleichen ermordeten Hausbesetzer und Antifaschisten Silvio Meier. Die Berichte in Printmedien und dem lokalen Fernsehsender waren für Berliner Verhältnisse ausserordentlich umfangreich. Überall wurde positiv auf die Demonstration am kommenden Samstag verwiesen, welche übrigens ausschliesslich von linksradikalen Antifagruppen getragen wird.
Wesentlich weniger mediale Resonanz fand jedoch eine andere antifaschistisch motivierte Aktion, bei der nach Informationen des "Neuen Deutschland" ein Auto gesprengt wurde. Es gehörte nach Angaben der Linkspartei-Postille dem Wirt der Lichtenberger Nazikneipe "Kiste" und wurde durch die "Antifa-Gruppe Silvio Meier" schon in der letzten Woche unbrauchbar gemacht.
Im Vergleich zu erfolgreichen Kampagnen, die es schaffen den Nazis ihren Handlungsspielraum zu nehmen, große Teile der Zivilgesellschaft als aktive Bündnispartner gegen sie in Position zu bringen, ihre Treffpunkte zumindest temporär zu schliessen und trotzdem Elemente einer unversöhnlichen und militanten antifaschistischen Haltung zu vermitteln, wirken die Aktivitäten der Kameradschaftsaktivisten eher hilflos als bedrohend.
Obwohl sie für die Opfer, ihrer fast ausschliesslich gewalttätigen Aktionen, ohne Frage eine Bedrohung darstellen, ist die Berliner Neonaziszene nicht im Ansatz in der Lage politische Antworten auf den Druck von Links zu finden. Noch viel weniger ist sie in der Lage selbst Politik zu machen, ohne sich dabei am politischen Gegener abzuarbeiten.
So verwundert es Szenekenner kaum noch, dass die Nazis zur Demonstration am Samstag nicht öffentlich mobilisieren. Scheinbar haben sich die Kameradschaften schon damit abgefunden, dass ausser der handvoll Vertrauter sowieso kein Mensch mehr zu ihren Demonstrationen kommt.
Bei allen Niederlagen, welche die Antifabewegung in den letzten Jahren über sich ergehen zu lassen hatte, hat sie doch in Berlin einen wichtigen Sieg verbuchen können. Die Zeiten in denen sie im antifaschistischen Kampf nur reagieren konnte sind vorbei. Der Spiess wurde umgedreht. Heute werden selbst Akzente gesetzt und die Nazis gerade dadurch handlungsunfähig gemacht.
Das trifft zwar nicht auf alle von ihnen zu, immerhin befindet sich die NPD bundesweit, seltsamerweise selbst in Berlin auf einem Hoch. Doch die Berliner Kameradschaftszene ist politisch längst nicht mehr ernst zu nehmen. Sie versucht sich in SA-Manier im Strassenterror, jedoch ohne eine Bewegung hinter sich zu wissen und dünnt auch deswegen personell nach und nach aus. Denn so beschränken sich die Gewalttaten auf einen für die Antifa, wie auch für die Polizei übersichtlichen Personenkreis, der auf die eine, oder andere Art und Weise dafür zur Rechenschaft gezogen wird.
Über dieses Dilemma können auch dumme Jungen Streiche wie eine verschwundene Gedenktafel, oder eine Kundgebung der 50 Bockigen am Samstag nicht hinweg täuschen.
Doch nicht nur diese Ankündigung verhalf der antifaschistischen Pressearbeit in den letzten Tagen zu medialer Aufmerksamkeit. Bereits am 20. November entwendeten vermutlich Neonazis die Gedenktafel für den von ihresgleichen ermordeten Hausbesetzer und Antifaschisten Silvio Meier. Die Berichte in Printmedien und dem lokalen Fernsehsender waren für Berliner Verhältnisse ausserordentlich umfangreich. Überall wurde positiv auf die Demonstration am kommenden Samstag verwiesen, welche übrigens ausschliesslich von linksradikalen Antifagruppen getragen wird.
Wesentlich weniger mediale Resonanz fand jedoch eine andere antifaschistisch motivierte Aktion, bei der nach Informationen des "Neuen Deutschland" ein Auto gesprengt wurde. Es gehörte nach Angaben der Linkspartei-Postille dem Wirt der Lichtenberger Nazikneipe "Kiste" und wurde durch die "Antifa-Gruppe Silvio Meier" schon in der letzten Woche unbrauchbar gemacht.
Im Vergleich zu erfolgreichen Kampagnen, die es schaffen den Nazis ihren Handlungsspielraum zu nehmen, große Teile der Zivilgesellschaft als aktive Bündnispartner gegen sie in Position zu bringen, ihre Treffpunkte zumindest temporär zu schliessen und trotzdem Elemente einer unversöhnlichen und militanten antifaschistischen Haltung zu vermitteln, wirken die Aktivitäten der Kameradschaftsaktivisten eher hilflos als bedrohend.
Obwohl sie für die Opfer, ihrer fast ausschliesslich gewalttätigen Aktionen, ohne Frage eine Bedrohung darstellen, ist die Berliner Neonaziszene nicht im Ansatz in der Lage politische Antworten auf den Druck von Links zu finden. Noch viel weniger ist sie in der Lage selbst Politik zu machen, ohne sich dabei am politischen Gegener abzuarbeiten.
So verwundert es Szenekenner kaum noch, dass die Nazis zur Demonstration am Samstag nicht öffentlich mobilisieren. Scheinbar haben sich die Kameradschaften schon damit abgefunden, dass ausser der handvoll Vertrauter sowieso kein Mensch mehr zu ihren Demonstrationen kommt.
Bei allen Niederlagen, welche die Antifabewegung in den letzten Jahren über sich ergehen zu lassen hatte, hat sie doch in Berlin einen wichtigen Sieg verbuchen können. Die Zeiten in denen sie im antifaschistischen Kampf nur reagieren konnte sind vorbei. Der Spiess wurde umgedreht. Heute werden selbst Akzente gesetzt und die Nazis gerade dadurch handlungsunfähig gemacht.
Das trifft zwar nicht auf alle von ihnen zu, immerhin befindet sich die NPD bundesweit, seltsamerweise selbst in Berlin auf einem Hoch. Doch die Berliner Kameradschaftszene ist politisch längst nicht mehr ernst zu nehmen. Sie versucht sich in SA-Manier im Strassenterror, jedoch ohne eine Bewegung hinter sich zu wissen und dünnt auch deswegen personell nach und nach aus. Denn so beschränken sich die Gewalttaten auf einen für die Antifa, wie auch für die Polizei übersichtlichen Personenkreis, der auf die eine, oder andere Art und Weise dafür zur Rechenschaft gezogen wird.
Über dieses Dilemma können auch dumme Jungen Streiche wie eine verschwundene Gedenktafel, oder eine Kundgebung der 50 Bockigen am Samstag nicht hinweg täuschen.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Strum Abteilungen
Das die ANB-Crews nicht mehr groß mobilisieren ist richtig jedoch sind nur die wenigsten von ihnen weggezogen oder im Knast. Sie sind also alle noch da. In den letzten Jahren und gerade im Wahlkampf glänzten sie durch ein bisher unbekanntes millitantes Auftreten, so griffen sie Infostände an, liefen Streife in eigentlich Linken Kiezen und fotografierten vermehrt Antifas um ihnen nachzustellen.
Richtig ist das die freien Kräfte kaum noch eigene Politik machen. Aber sind sie nicht gerade aus diesem Grund in die Volksgemeinschaft der NPD eingetreten? Die NPD macht die Politik und entlastet so die ANB und die ANB bildet dafür eine Art von Sturm Abteilung für die NPD. So haben beide Seiten was davon.
Diese altbekannte Vorgehensweise sollte nicht unterschätzt werden. Die Nazis sind millitant wie noch nie und von daher muss antifaschistisches Angagement jetzt erst recht fokosiet werden.
Kommt alle zur Silvio-Meier-Demo am Samstag nach Berlin!
Fahrzeug eines Neonazis angezündet
auch aus Frankfurt
Aber die KS von dem besteht doch immer noch oder nicht?
Und die KS bergstraße hat sich auch nicht aufgelöst?
Naziprovokation nicht Hinnehmen!
hier noch ein Pressebericht zur Nazigegendemo:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/23.11.2006/2915882.asp
sehr einseitig
Eigenlob stinkt..sagt Mensch.
weitere postings
... 24.11.2006 16:18
http://de.indymedia.org/2006/11/162896.shtml
25.11.: Naziaufmarsch in Berlin
Antifaschistische Linke Berlin [A.L.B.] 24.11.2006 15:04
http://de.indymedia.org/2006/11/162885.shtml
Nazi-Demo am 25.11. in Berlin Lichtenberg
Antifa 24.11.2006 14:54
http://de.indymedia.org/2006/11/162884.shtml
Linkssammlung zur Silvio Meier Demo + zum Gedenktafel D
http://antifa-aktionen.blogspot.com/2006/11/berlin-gedenken-silvio-meier.html
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
südhessen — antifa
auch aus südhessen! — auch antifa
Hools In lichtenberg — xy
@all — antifascist action berlin