Potsdam: Überraschende Urteilsverkündung

Soligruppe Potsdam 20.11.2006 22:39 Themen: Antifa Repression
Am heutigen Montag wurden zunächst einmal die Plädoyers der Staatsanwaltschaft, des Nebenklägeranwalts W.Nahrath, und der Verteidiger gehört.
Nach drei Stunden Beratung, die eigentlich nur angesetzt war, damit das Gericht über gestellte Anträge entscheidet, folgte dann überraschend das Urteil.
Überraschende Urteilsverkündung heute im Potsdamer Antifa-Prozess
20.11.2006

Peter Petersen, der Staatsanwalt, berichtete, dass es im Sommer letzten jahres zu vielen Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken gekommen wäre. Der Auslöser dessen wäre der sog. "Chamäleon-Prozess" gewesen. Am 18.06.05 habe es dann Gerüchte gegeben, dass sich Nazis in der Potsdamer Innenstadt aufhielten. Die Angeklagten hätten sich dann zur Verhinderung weiterer Übergriffe in Richtung des Nauener Tors begeben. Aus der Gutenbergstarße kommend seien sie in Richtung Cafe Heider gelaufen, dabei hätten sie auf der anderen Straßenseite den Nebenkläger Benjamin Oestreich gesehen, hiernach hätten sie sich vermummt, wären wieder zurückgelaufen und hätten das Opfer verfolgt. Dabei hätte einer der Angeklagten mit einem Teleskopschlagstock zuerst auf den Rucksack Oestreichs geschlagen, wobei eine Flasche zu Bruch ging und hiernach auf den Kopf. Dadurch sei das Opfer zu Boden gegangen. Dort liegend hätten laut Staatsanwaltschaft die Angeklagten auf ihr Opfer eingetreten. Die Angeklagte Julia wäre erst später dazugestoßen, da sie sich zunächst mit dem Zeugen Troschke unterhalten habe, dabei sei sie dann von Cindy Prause gesehen worden. Hiernach hätte sich die Angeklagte Julia in einem sog. "Zeitfenster" zum Tatort begeben und dort auf das Opfer eingetreten. Dabei hätten die Angeklagten P.B., R.D. und A.L. den Nebenkläger "einer das Leben gefährdenden Behandlung" unterzogen. Die Strafmaßforderung belief sich beim Staatsanwalt dann auf 1 Jahr und 3 Monate Haft für Julia ausgesetzt auf drei Jahre Bewährung, zusätzlich die Zahlung von 300€ Schmerzensgeld, 1 Jahr ausgesetzt auf Bewährung für den Angeklagten P.B. und 400€ Schmerzensgeld, für den Angeklagten R.D. vier Wochen Dauerarrest und für den Angeklagten A.L. eine Verwarnung und die Zahlung von 300€ Schmerzensgeld, da sich dieser geständig gezeigt habe und sich von der linken Szene sowie von Gewalt distanziert habe. Das Hauptziel dieser Verhandlung nannte Petersen auch, den Angeklagten klar zu machen, dass Gesinnung sich nicht in Köpfe einprügeln lasse, da sonst die Polizei sich ja einfach einmal alle Rechten aufs Revier einladen würde um sie einer solchen Behandlung zu unterziehen und danach die Linken.

Der Anwalt der Nebenklage folgte der Staatsanwaltschaft bei der Strafmaßbegründung weitestgehend, forderte dann jedoch, dass alle Angeklagten nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden sollten. Die vom Staatsanwalt vorgeschlagenen Strafen empfand er jedoch als zu niedrig, da in dem seiner Meinung nach vergleichbaren sog. "Tram-Prozess" bedeutend höhere Strafen verhängt worden seien. Er forderte Strafen von 2 Jahren für Julia, 2 Jahre und 6 Monate für P.B., 1 Jahr Haft für R.D. und 1 Jahr Haft für A.L.

Hiernach sprach Gysi, dieser berichtete von der Vorgeschichte dieses Vorfalls, über den letzten Sommer und die vielfältigen Gewalttaten der Nazis. Dabei berichtete er von dem Überfall auf das Haus der Angeklagten Julia und dem Überfall auf den Angeklagten P.B. Er brachte vor, dass sein Mandant äußerlich nicht in das von den Tatzeugen beschriebene Bild gepasst habe und von niemandem direkt belastet wurde. Er berichtete weiterhin, dass die Untersuchungshaft das Leben seines Mandanten verändert habe.

Dann gaben die Anwältin Schulze und der Anwalt von Klingräf ihre Plädoyers ab. Diese bekundeten, dass die Verhängung von 4 Monaten Dauerarrest gegen ihren Mandanten eine völlig verfehlte Bestrafung sei, da diese laut Jugendstrafgesetz dazu diene direkt nach der Tat Konsequenzen dieser aufzuzeigen. Davon könne nach über einem Jahr keine Rede mehr sein. Alle Zeugen hätten keine endgültige Identifizierung der Täter vorgenommen. Für den Freispruch ihres Mandanten würde es ausreichen, wenn nicht endgültig ausgeschlossen werden könnte, dass nicht noch mindestems eine Person später zum Tatort dazugekommen sei. Die Identifizierung der Täter durch die Zeugin Meinelt sei zudem fragwürdig, da diese noch nicht einmal habe aussagen können, ob die Täter nun männlich oder weiblich gewesen seien. Objektiv hätte von Anfang an festgestellt werden können, dass das Verletzungsbild des Opfers nicht übereingestimmt habe mit den verschiedensten Zeugenaussagen. Desweiteren habe die Zeugin Meinelt ausgesagt und dies habe die Staatsanwaltschaft (StA) unter den Tisch fallen lassen, dass die Tätergruppe aus Richtung der Hegelallee gekommen sei, nicht aus der Gutenbergstraße. Außerdem habe keiner der Zeugen ausgesagt, dass zu den Tätern eine Person später hinzugekommen sei und dann mit zugetreten hätte. Selbst das Opfer habe ausgesagt, dass nach der Tat noch dunkel gekleidete Menschen dazugekommen wären.

Der Anwalt Lindemann, hielt hiernach der StA vor, dass diese auch verpflichtet sei, entlastendes und nicht nur belastendes Material vorzutragen, demnach handele es sich bei diesem Verfahren eindeutig um ein politisches. Der Angeklagte A.L., welcher seinen Mandanten, den Angeklagten P.B., belastet habe mit einer Zeugenaussage habe diese unter dem Eindruck der erlittenen Untersuchungshaft und der Schwere des Vorwurfs gemacht. Niemand sonst habe seinen Mandanten belastet und da A.L. im Gericht nicht bereit gewesen sei, Fragen zu beantworten, könne diese Aussage nicht dazu benutzt werden, um seinen Mandanten zu verurteilen. Denn es sei ganz natürlich dass der Angeklagte A.L. versucht habe die ihm vorgeworfene Tatbeteilung auf jemand anderen abzuwälzen.

Der Anwalt Sauer gab danach an, dass das objektive Verletzungbild des Opfers nicht im Geringsten vereinbar gewesen sei mit den gegenüber der Polizei und dem Gericht gemachten Zeugenaussagen. Der Rucksack, den der Nebenkläger am Tatabend trug, sei zudem ungeeignet Schläge mit einem Teleskopschlagstock abzuhalten, es blieben also objektiv nur 2 Verletzungen. Diese stellten von Anfang an keinen versuchten Mord da. Die Belastung seiner Mandantin durch u.a. die Zeugin Meinelt sei darauf zurückzuführen, dass diese unter den Tätern eine korpulente Person gesehen habe und dann später Julia auf dem Platz sah, daraus habe sie den Schluß gezogen, dass es Julia gewesen sein müsse, die an der Tat beteiligt war. Ein Zeitfenster wie von der StA behauptet existiere zudem nicht. Die Zeugin Prause lief von Oestreich weg, als die Täter auf diesen zukamen, dann sah sie ca. 30-40m vom Tatort entfernt Julia im Gespräch mit den Zeugen Troschke und Becker. Es habe also für seine Mandantin gar keine Zeit gegeben sich an der Tat zu beteiligen.

Nach drei Stunden Beratung, die eigentlich nur angesetzt war, damit das Gericht über gestellte Anträge entscheidet, folgte dann überraschend das Urteil. Dieses sieht 6 Monate Haft ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung und zusätzlich die Ableistung von 50 Arbeitsstunden für den Angeklagten P.B. vor, für die Angeklagte Julia ebenfalls 6 Moante Haft ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung und für die Angeklagten R.D. und A.L jeeweils eine Verwarnung, zusätzlich muss ersterer 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit ableisten. In ihrer Urteilsbegründung folgte die Richterin weitestgehend der Staatsanwaltschaft. Jedoch lässt die Art und Weise wie sich diese Begründung zusammengeschustert wurde, ein politisches Verfahren vermuten. Alle vormaligen "Entlastungszeugen" wurde so zu Belastungszeugen, zudem hatte beispielsweise niemand der Zeugen, die allesamt unterschiedliche Angaben machten, gesehen wie zB eine weitere Person zum Tatort dazukam und ebenfalls auf das Opfer eingetreten hat, was das Gericht als erwiesen ansah. Auch die Einlassungen der Angeklagten R.D. und Julia hielt sie für unglaubwürdige "Schutzbehauptungen". Die Verteidigung lässt sich weitere Rechtsmittel offen, eine abschließende Beurteilung des Verfahrens wird in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.
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Ergänzungen

Wegen was verurteilt?

Prozesshansl 21.11.2006 - 09:35
Eine wichtige Info habt ihr leider nicht erwähnt: wegen welcher Straftat sind sie denn nun verurteilt worden? Das schreibt ihr an keiner einzigen Stelle des Berichts, dabei muss das im Gericht zigfach gesagt worden sein. Ich denke, es war wohl gefährliche Körperverletzung. Als Prozessbeobachter müsstet ihr euch eigentlich ein bisschen besser mit dem Wesentlichen befassen.

Urteil

b 21.11.2006 - 16:00
verurteilt wurde wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 14 Kommentare

Solidarische Grüße !

PIG DESTROYER 20.11.2006 - 23:12
Für die legalisierung von Nazi bashing !
Solidarität mit dem kriminalisierten antifaschistischen Widerstand !
Nie wieder Deutschland !

@ PIG DESTROYER

lutscher 21.11.2006 - 15:39
genau! nazis sind schließlich keine menschen, wenn überhaupt dann nur untermenschen! also, legalisiert das quälen von nazis! für nazi-internierungslager! nie wieder deutschland!

nun zum eigentlichen thema: es wäre äußerst interessant wenn man mehr erfahren würde, als das übliche (politischer prozess, schiebung, harte urteile, nazi-richter...).

Obiges Posting

bitte löschen 21.11.2006 - 17:26
Bitte löscht das Posting von Lutscher!
Ein Jargon in dem vom Untermenschen geschwafelt wird hat hier absolut nichts verloren!Ich bin ganz sicher kein Pazifist, aber ein Mensch bleibt ein Mensch auch wenn er krank im Kopf ist!!!!!!!!!!!!

Wenn ich soetwas lese

phantom 21.11.2006 - 18:17
Es macht mich so unglaublich wütend, wenn ich soetwas lesen muss!

Ich zitiere:

"Für die legalisierung von Nazi bashing !"

"nazis sind schließlich keine menschen, wenn überhaupt dann nur untermenschen! also, legalisiert das quälen von nazis! für nazi-internierungslager! nie wieder deutschland!"

Erstens, ist Gewalt gegen das Leben eine der verwerflichsten
Dinge der Welt. Klingt komisch, ist aber so!

Zweitens, sind Nazis Menschen.

Drittens, frage ich mich wo der der Unterschied zwischen Euch und Denen ist, wenn ihr solche Parolen gebraucht.

Es ist schade und zutiefst demütigend, dass sich so etwas "ANTIFASCHIST" nennt.

Nie wieder Deutschland? Wo lebt ihr bitte?
Dann haut doch einfach ab!

Ich kämpfe seit Jahren gegen faschistische Strukturen in Deutschland. Aber ich musste mich noch nicht auf deren Methoden herablassen! Macht Sport, wenn ihr nicht ausgelastet seid!

Mit angewiderten Grüßen
phantom

@"bitte löschen"

lutscher 21.11.2006 - 18:20
da sieht man wieder das grundübel in der linken szene: kritik und satire wird nicht verstanden, pc steht häufig über normalem denken. dieser post war scherzhaft auf den von "PIG DESTROYER" bezogen, und sollte die ekelhafte doppelmoral solcher leute aufzudecken.
wer "legalisierung von nazibashing" fordert, ist nicht besser als ein nazi.

dass dann gleich wieder nach "löschung" geschrien wird, ist der gipfel auf einem angeblich "linken" portal, welches "alternativen berichten und meinungen" eine plattform geben soll. zensur? sowas gabs doch schonmal, oder? achja! das war doch vor allem in diktaturen wie dem 3. reich...?

Wenn ich soetwas lese

phantom 21.11.2006 - 18:48
Und irgendwann klebt ihr dann solche Dinger an die Laternen:

Bitte......

JULIA-SV43 21.11.2006 - 19:38
Also bitte....
Es dürfte doch wohl klar sein das die Ergänzung von Lutscher eine (schlechte) Satire auf den unnötigen Beitrag von Pigdestroyer war. So hab ich seinen Beitrag zumindest verstanden. Niemand hat hier Nazis ernsthaft als Untermenschen bezeichnet. Also spart euch doch bitte diese Bürgi-Betroffenheit. Die Tatsache das Nazis auch (sogar wie du und ich) Menschen sind, sollte in linken Kreisen nicht extra betont werden müssen. Ich würde Nazis noch nicht einmal als generell krank oder so bezeichnen, zumindest nicht kränker als vieles anderes in dieser Gesellschaft. Nazis sind ein "logischer" Bestandteil dieser Gesellschaft. Was nicht heissen soll das sie nicht bekämpfendswert währen. Gewalt sollte immer das letzte Mittel sein das mensch nutzt. Und vorallendingen sollte mensch bei seinen Aktionen professionell genug vorgehen um nicht erwischt zu werden. Antifa muß erfolgreich sein.
Solidarität mit den AntifaschistInnen aus Potsdam!!!.....auf allen Ebenen und mit allen Mit...!!!
Ps: Ich habe das Gefühl das Niveau auf Indy leidet ein wenig in letzter Zeit. An Beiträgen, wie zum Beispiel, dem von Pigdestroyer und den Ergänzungen, ist zu erkennen, das auch "wir Linken" einige Leute in "unseren" Reihen haben, die nicht genug nachdenken bevor sie labern bzw. schreiben. Und überhaupt: Gefühlslinke und Gutmenschen auf den Müllhaufen der Geschichte.

Phantom

JULIA-SV43 21.11.2006 - 19:47
Phantom.....
Überhaupt hast du die Grenze zur Dummheit hier am weitesten überschritten.
Dir ist schon klar das das Zitat: "Nie wieder Deutschland" aus dem Munde einer berühmten Schauspielerin stammt, die vor dem 2.Weltkrieg in die Usa emigriert ist???
Haste wieder nicht gewusst. Aber erstma die ganz duseligen Argumente aus dem Hut ziehen a la "wo lebt ihr eigentlich.....Land verlassen und so, bla bla. Dummes Geschwätz der aller ärmsten Tröpfe. Dann geh doch ins Forum von Attac oder so, wenns dir nicht passt. In den diversen Foren der Nazis wärst du mit dieser Argumentationweise auch gut aufgehoben.
Bürgerliche....pfffhhhh..... ab in die Lichterkette!!!!

mit nazis reden...

klugscheisser 21.11.2006 - 20:07
Liebster "Phantom". Sehr erfreulich ja, das du dich auch schon seit Jahren für den Kampf gegen den Faschismus engagierst, wie du sagst. Verwunderlich nur das dir dabei nicht aufgefallen zu seien scheint, das sich unter diesen Faschisten durchaus Menschen bewegen mit denen zu diskutieren sich eher als schwierig erweisen wird. Am ehesten holt man sich dabei nämlich ein blaues Auge, im schlimmsten Falle den Tod (mehr als 100 Todesopfer rechter Gewalt seit 1990).
Das vertrackte an Ideologien, als welche sich der Glaube an den Nationalsozialismus ja durchaus bezeichnen lässt, ist ihre "Geschlossenheit". Heisst: Innerhalb dieses Systems gibt es auf jeden Einwand eine logisch erscheinende Antwort. Mit Argumenten kommt man also oftmals in der praktischen Auseinandersetzung mit Nazis nicht weiter. Will man sie dennoch davon abhalten, zu tun, was Nazis eben tun, bleibt manchmal nichts anderes als eine, sagen wir physische Intervention (sprich: Gewalt). Schön ist das nicht; und diese zu verherrlichen ist in der Tat nicht nur dumm, sondern auch gefährlich (das "Pig Destroyer" ein Idiot ist, stellt er hier auch nicht das erste mal zur Schau). Nichtsdestotrotz ist es nicht richtig, Gewalt von linker Seite gleichzusetzen mit den eliminatorischen Absichten der Faschisten.

selbst schuld

Jens Anger 21.11.2006 - 22:45
Also, Leute, ich finde, dass es JULIA SENF echt verdient hat. Die ganze Zeit heulen alle rum, dass sie "zu unrecht" in U-Haft saß und es werden alle von ihr begangenen Taten bagatellisiert und schöngeredet. Man muss einfach mal der Wahrheit in Gesicht sehen und sagen, dass sie mit ihrer Tat scheiße gebaut hat und dafür auch, wie jeder andere auch, bestraft werden muss.
Was da inn der Vergangenheit alles vom Stapel gelassen wurde regt mich so extrem auf! Die Bezeichnung "Antifaschist" darf einfach nicht als Deckmantel für schwerste Gewaltverbrechen jeglicher Art sein. Es kann nicht sein, dass sich einzelne Leute das Recht heraus nehmen und die "Etikette" so in den Dreck ziehen und eine "Soligruppe" hinter sich haben, die die ganzen kriminellen Umtriebe auch noch decken, schönreden und versuchen einen tieferen Sinn in dem ganzen Scheiß zu ergründen!!!

Mach euch endlich mal alle 'n Kopp drum und denkt einfach mal alle über eure Fehler nach!!!

support the
"peaceful, interlectual and restless antifascists treptow" [p.i.r.a.t.)

Pseudohumanisten

Faschohunter 22.11.2006 - 11:00
Tja, Phantom, um es mal deutlich zu sagen:
Den Unterschied zwischen den Nazis und uns wirst Du ganz sicher
merken wenn Du mal auf "die" triffst!!
ALLE Nazis sind (schon oder werden noch..) MÖRDER!
Wenn DU sie es werden läßt!
Aus der Geschichte nix gelernt??????

mit nazis reden?!

wiglaf droste 22.11.2006 - 17:51


Mit Nazis reden

von Wiglaf Droste.

Am Mittwoch, dem 25. August 1993, hatte man erneut Gelegenheit, deutschem TV-Topjournalismus beizuwohnen. In den ARD-Tagesthemen führte Sabine Christiansen ein Interview mit dem sächsischen Innenminister Heinz Eggert über die Frage, ob man junge Neonazis in freundliche, milde Menschen verwandeln könne, indem man sie mit Jugendzentren, Sozialarbeitern usw. überhäufe. Eggert, dessen Äußeres immer wieder in Erinnerung ruft, daß die Folge "Amok in Bethel" aus der TV-Serie Peter Strohm noch immer nicht gedreht worden ist, kippte die Interviewsituation um und fragte Frau Christiansen: "Wann haben Sie oder ich das letzte Mal mit einem Rechtsradikalen gesprochen?"

Nun ist allgemein bekannt, daß Sabine Christiansens berufliche Qualifikation im Besitz eines CDU-Parteibuches besteht, und gerne erzählten Kollegen, daß sie als einzige in der Tagesthemen-Redaktion nicht in der Lage ist, sich ihre Nachrichtentexte selbst zu schreiben. Ihre parteigebundene Beschränktheit macht Frau Christiansen dadurch wett, daß sie sich bei jeder sich ihr bietenden Gelegenheit an die Spitze des etwaigen Volkszorns setzt; ihr journalistisches Rückgrat kommt dem einer Salatschnecke gleich.

Und dennoch hätte selbst sie auf Eggerts o.g. Frage mit Leichtigkeit antworten können: "Aber wieso? Das tue ich doch gerade", oder ganz simpel: "Warum? Ist das jetzt Pflicht?" Es scheint so. Alle Welt sucht das Gespräch mit Rechtsradikalen. Warum? Haben sie einem etwas zu sagen? Ist nicht hinlänglich bekannt, was sie denken, fordern und propagieren? Wo liegt der beschworene aufklärerische Wert, wenn Henryk Broder in der `tageszeitung' Franz Schönhuber interviewt?

Muß man an jeder Mülltonne schnuppern? Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, - das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen. Eine der unangenehmsten deutschen Eigenschaften, das triefende Mitleid mit sich selbst und den eigenen Landsleuten, aber macht aus solchen Irrläufern der Evolution arme Verführte, ihrem Wesen nach gut, nur eben ein bißchen labil etc., "Menschen" jedenfalls, so Heinz Eggert, "um die wir kämpfen müssen". Warum? Das Schicksal von Nazis ist mir komplett gleichgültig; ob sie hungern, frieren, bettnässen, schlecht träumen usw. geht mich nichts an. Was mich an ihnen interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein. Dort, in der deutschen Baracke, dürfen dann Leute wie Rainer Langhans, Wolfgang Niedecken und Christiane Ostrowski zu Besuch kommen und nach Herzenslust mit denen plaudern, zu denen es sie zieht.

Den Rest der Zeit werden die Berufsdeutschen ein wenig gequält: Verordneter Antifaschismus all night long! Fritz Teppisch spricht nicht unter drei Stunden! Aus den Lautsprechern dröhnt verjüdelte Negermusik! Pflichtlektüre: die schlechtesten Satiren von Ephraim Kishon! Rechte Winkel und Viervierteltakt sind bei Strafe verboten, die Haare werden nicht mehr geschnitten. Abends Talkshow mit Henryk Broder und Lea Rosh - es herrscht Teilnahmspflicht. Und dann geht es ruckzuck ohne Nachtisch ins Bett - zu Mister Long Dong Silver. So geht das. Verbaler Antifaschismus ist Käse. Militant soll er sein, vor allem aber erfolgreich. Wenn sich dabei herausstellen sollte, daß es sich gegen 50, 60, 70, 80 oder 90 Prozent des deutschen Volkes richtet, dann ist das eben so. Wo Nazis `demokratisch' gewählt werden können, muß man sie nicht demokratisch bekämpfen.



@phantom

ich 23.11.2006 - 19:34
"zweitens: Nazis sind auch Menschen"

Wer anderen (Migranten, Linken, Juden oder einfach anders denkenden) das Mensch sein abspricht, der hat es nicht verdient als Mensch behandelt zu werden.

Deshalb: Nazis jagen, Nazis vertreiben, Nazis töten, bevor wir noch mehr Freunde verlieren.

Silvio Meier ruhe in Frieden

NASEN BRECHEN!!!

@phantom

nochmal ich 23.11.2006 - 19:38
nettes Bild!
Keine Freunde?
Nichts zu tun?


Mach doch was gegen Nazis, was richtiges.