18. Tag im Potsdamer Antifa-Prozess

Soligruppe Potsdam 13.11.2006 13:03 Themen: Repression
Im Juni 05 wurden 5 Antifas in Potsdam nach einer Auseinandersetzung mit einem Neonazi festgenommen und wegen versuchten Mordes angeklagt. Einziges Mordmerkmal der Staatsanwaltschaft: ihre antifaschistische Einstellung, aufgrund welcher sie jederzeit einen Nazi töten wollen würden. Eine Betroffene saß 5 Monate in U-Haft. Heute fand der 18. Prozesstag statt, mindestens 2 weitere Tage sind geplant.
Den Auftakt des heutigen Prozesstages machte Kristin Schultze, diese gab an am 19.06.05 Kellnerin in der Gaststätte Barokoko gewesen zu sein. Zur Tatzeit habe sie im Flur des Restaurants gestanden und von dort 4-5 schwarz gekleidete Personen auf eine am Boden liegende Person einschlagen und eintreten gesehen. Die Personen seien alle dunkel gekleidet gewesen, hätten eine Kapuze und einen Schal oder ein Tuch getragen. Dann seien die Personen in Richtung Hegelallee geflüchtet, einer der Kellner aus dem Cafè Heider sei dann den Tätern hinterhergerannt und hätte einen zu fassen bekommen. Dann seien weitere Personen dem Kellner zur Hilfe gekommen. Schultze gab dann an, sie sei wieder ins Barokoko gegangen um die dort anwesenden Gäste zu betreuen. Ein Schlagwerkzeug, sagte sie auf Nachfrage, habe sie bei der Tat nicht sehen können.

Hiernach stellte der Anwalt Julias den Antrag, Peter Petersen als Zeuge zu hören, da dieser anwesend gewesen sei beim Haftprüfungstermin von A.L. In Julias Haftprüfungstermin habe Petersen dann gesagt, dass A.L. Julia entlastet habe. Als Zeuge vor Gericht sagte Petersen lediglich aus, dass A.L. damals ausgesagt habe, dass er mit Julia und zwei weiteren Angeklagten unterwegs gewesen sei und diese mit der Tat nichts zu tun hätten. Eine weitere Person habe dann, lau A.L., mit einem Stock auf den Rucksack des Geschädigten geschlagen.

Dann sagte der Zeuge Frank Jansa aus, dieser gab an zur Tatzeit an der Außenbar des Seeblick gesessen zu haben, als ein junger Mann um die Ecke gerannt gekommen sei und dort über die Tische und Stühle fiel. Diesem seien 4-5 Personen gefolgt und hätten auf ihn eingeschlagen und eingetreten, Jansa habe dabei auch einen Totschläger gesehen. Nach Eingreifen der Kellner vom Heider, seien die Täter dann Richtung Jägertor geflüchtet. Robert Manzke sei ihnen hinterhergrannt, als die Täter das mitbekamen, seien sie stehen gebliebenund hätten Manzke umringt. Sein Bruder Jörg Jansa sei dann Robert Manzke zu Hilfe gekommen. Es seien dann, vermutlich aus der Friedrich-Ebert-Straße noch weitere, wie die Täter gekleidete Personen hinzugekommen. Aufgrunds des Tumultes, der nun um die Gruppe auf dem Platz vor dem Nauner Tor entstanden sei, habe er dort nicht mehr viel mitbekommen können. Sein Bruder sei dann zu ihm an den Tresen zurückgekommen und habe erzählt, dass er eine junge Frau geschlagen habe.

Die Verhandlung wird am Mittwoch den 15.11. fortgesetzt werden mit einer weiteren Zeugenbefragung und den Plädoyers. Mit einiger Wahrscheinlichkeit, wird dann am Mittwoch den 22.11 um 14.30 das Urteil verkündet werden.
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Ergänzungen

Antirepressionsdemo

oar 14.11.2006 - 08:34
Antifascism is not a crime




Wir fordern alle Antifaschisten und Antifaschistinnen auf sich an der Demonstration gegen Repression am 18. November 2006 zu beteiligen! Neben der aktiven Teilnahme an der Demonstration ist es mehr als nur nötig auch finanzielle Unterstützung zu leisten. Es existiert ein Spendenkonto für die Unterstützung des Betroffenen. Bitte spendet Geld für die Solidaritätsarbeit!


Verurteilt wird einer, gemeint sind wir alle!


Demonstration am 18.11.2006 um 14 Uhr, Recklinghausen HBF


Repression und Kriminalisierung bekämpfen!


Spendenkonto:
Alternatives Kulturzentrum eV - Sparkasse Vest - Kontonummer 6000 35 63
Bankleitzahl 426 501 50 - Verwendungszweck: "Prozesskostenhilfe"


Offene Antifa Recklinghausen

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