09.November - Gedenken in Zittau

rote sternschnuppe 11.11.2006 08:36 Themen: Antifa
Anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht, eine vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Zerstörung von Leben, Eigentum und Einrichtungen der jüdischen Bevölkerung im gesamten Deutschen Reich, organisierten örtliche Antifas in Zusammenarbeit mit der AG Antifa / Jugend der PDS einen Infostand in der Zittauer Innenstadt.
Ziel dieses Infostandes war das Erinnern an die Reichspogromnacht. Akustisch wurde dies durch das Abspielen jiddischer Musik untermalt.
Außerdem wurde über den Volksantrag „Courage zeigen! Für ein weltoffenes Sachsen.“ informiert und Unterschriften für diesen gesammelt. Ziel des Antrages ist es, dass der Satz „In diesem Rahmen ist es Pflicht des Landes und Verpflichtung aller im Land, rassistische, fremdenfeindliche und antisemitische Aktivitäten sowie eine Wiederbelebung und Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes nicht zuzulassen.“ in den Artikel 7 Abs. 1 der sächsischen Verfassung, eingefügt wird.
Auch war es Absicht, den SchülerInnen des Christian-Weise-Gymnasiums die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren, wie sie sich gegen den erstarkenden Rechtsextremismus engagieren können.
Besonderen Dank gilt auch einem Zittauer Geschäft, wo eine Mitarbeiterin die Aktion so gut und wichtig fand, dass sie kostenlos einen kleinen Imbiss zur Verfügung stellte. Danke – es hat prima geschmeckt.
Während des Infostandes wurde auf die Gedenkveranstaltung und die Autorenlesung mit Lucyna Filip hingewiesen und zur Teilnahme aufgefordert.

Am Abend nahmen dann etwa 100 Menschen an der Gedenkveranstaltung vor der ehemaligen Synagoge auf der Lessingstraße teil. Dabei wurde den jüdischen Opfern, insbesondere den Zittauer Juden, gedacht und vor dem Erstarken der braunen Rattenfänger gewarnt.

Die zeitgleich stattfindende Kundgebung der DSU mit ca. 20 Teilnehmern führte von der ehemaligen SED-Zentrale über den Marktplatz zum Zittauer Bahnhof. Die Veranstalter, die im Vorfeld 400 Flugblätter gestreut hatten ( das nächste Mal das Impressum angeben! ), beklagten sich über die geringe Resonanz. Angefragt waren 3 Redner, lediglich Christian Wiedemuth ( DSU Kreisrat ) kam. Und dieser wetterte gegen die Kommunisten und die Linkspartei.
Da die Veranstalter Befürchtungen, vor Übergriffen seitens des NPD Kreisverbandes Löbau-Zittau hatten, waren mehr Polizisten als sonst unterwegs.
Außerdem nahm Martin Pfitzner, ehemaliger JN – Vorsitzender und Inhaber des kürzlich durchsuchten showdown Versandes, an der DSU Veranstaltung teil. Dass diese nicht erst seit Jürgen Hösl-Daum, ehemaliger Görlitzer DSU-Stadtrat, der wegen Verunglimpfung der polnischen Nation und Rassenhass angeklagt wurde, sich im Umfeld von Neonazis bewegt, ist spätestens jetzt jedem klar.
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Ergänzungen