Indymedia: NGO für "Indianerfragen"?
Die "Welt" (www.welt.de/data/2006/11/01/1094105.html) berichtete am 1.11.2006 über den Aufstand in Oaxaca . Dabei wurde auch der Tod des Indymedia-Aktivisten Brad Will erwähnt, wobei die "Welt" zum einen anscheinend nicht weiß, was Indymedia ist und zum anderen deutlich wird, dass einfachste Recherchen inzwischen in der Mainstream-Presse nicht mehr üblich sind. So wird Indymedia als eine "sich mit Indianerfragen beschäftigende(n) nordamerikanische(n) NGO" bezeichnet.
Diese absurde Formulierung lässt sich in zwei Punkten kritisieren:
1) Wie kommt der Welt-Journalist darauf, dass Indymedia sich mit "Indianerfragen" beschäftigt? Jedenfalls nicht, indem er die Indymedia-Websiten angesehen hätte. Es scheint vielmehr, dass der Journalist über eine tendenziell rassistische Kurzschlussdenken von "Indy" auf "Indianer" schließt, und dabei auch nicht registriert, dass "Indianer" ein kolonialistischer Begriff ist, der wahrscheinlich von einer NGO, die sich mit solchen Themen beschäftigt, nicht verwendet würde.
2) Indymedia ist zwar in den USA entstanden, und die USA sind im weltweiten Indymedia-Netzwerk immer noch überrepräsentiert (vergl. etwa die IMCs in den USA mit Asien), aber auch hier zeigt sich, dass der "Welt"-Journalist nicht in der Lage war, einen Blick auf indymedia.org zu werfen, wo zu sehen wäre, dass Indymedia nicht auf Nordamerika beschränkt ist.
Etwas polemisch könnte gesagt werden, dass Recherchen in diesem Fall ersetzt wurden durch rassistische Denkmuster des Journalisten. So ist vielleicht der Artikel in der "Welt" nicht als ein Bericht über den Aufstand in Oaxaca zu verstehen, sondern vielmehr als Beispiel, was Mainstream-Journalisten für Denkmuster und Vorstellungen haben.
1) Wie kommt der Welt-Journalist darauf, dass Indymedia sich mit "Indianerfragen" beschäftigt? Jedenfalls nicht, indem er die Indymedia-Websiten angesehen hätte. Es scheint vielmehr, dass der Journalist über eine tendenziell rassistische Kurzschlussdenken von "Indy" auf "Indianer" schließt, und dabei auch nicht registriert, dass "Indianer" ein kolonialistischer Begriff ist, der wahrscheinlich von einer NGO, die sich mit solchen Themen beschäftigt, nicht verwendet würde.
2) Indymedia ist zwar in den USA entstanden, und die USA sind im weltweiten Indymedia-Netzwerk immer noch überrepräsentiert (vergl. etwa die IMCs in den USA mit Asien), aber auch hier zeigt sich, dass der "Welt"-Journalist nicht in der Lage war, einen Blick auf indymedia.org zu werfen, wo zu sehen wäre, dass Indymedia nicht auf Nordamerika beschränkt ist.
Etwas polemisch könnte gesagt werden, dass Recherchen in diesem Fall ersetzt wurden durch rassistische Denkmuster des Journalisten. So ist vielleicht der Artikel in der "Welt" nicht als ein Bericht über den Aufstand in Oaxaca zu verstehen, sondern vielmehr als Beispiel, was Mainstream-Journalisten für Denkmuster und Vorstellungen haben.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Globales Netzwerk
Dr. Hildegard Stausberg
Kuratoriumsmitglied der "Deutsch-Brasilianische Gesellschaft"
http://www.topicos.net/Kuratorium.19.0.html
Geboren und aufgewachsen im karolingischsten Teil Deutschlands, dem Rheinland. Der Berufswunsch stand beim Abitur fest: Politische Journalistin. Der Weg dahin führte über das Studium - Geschichte, Politik, Volkswirtschaft und Jura - an den Universitäten Hamburg, Köln, Bonn und Buenos Aires zuerst allerdings an die Hochschule: Nach der Promotion in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre Assistentin bei Professor Karl Dietrich Bracher in Bonn. Robert Held holte sie zur "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Dort von 1980 bis Ende 1987 in der Nachrichtenredaktion - zuständig für Lateinamerika, wo sie in der ersten Hälfte der siebziger Jahre im südlichen Teil des Subkontinents, hauptsächlich in Argentinien, mehrere Jahre gelebt hatte. Von 1988 bis Ende April 1993 Korrespondentin der FAZ für Mexiko, Mittelamerika, die Karibik und Venezuela. Um ihrer Tochter eine fürs Leben prägende Kindheit im Rheinland zu ermöglichen, im Mai 1993 Übernahme der Leitung der Ibero-Lateinamerikanischen Programme der Deutschen Welle in Köln. Von Dezember 1994 bis Ende Juli 1999 Chefredakteurin aller Fremdsprachenprogramme des deutschen Auslandssenders. Seit diesen Jahren Lehrtätigkeit an den Universitäten Köln und Bonn. Die Lust am Zeitungsmachen führte zurück zur schreibenden Zunft: Ab Sommer 1999 Ressortleiterin Außenpolitik der WELT in Berlin, seit Januar 2001 Diplomatische Korrespondentin.
http://www.morgenpost.de/z/dieredaktion/index.html?art_id=323
Buch: Lateinamerika heute: Wirtschaft, Politik und Medien.
Kas Diskussion vom Di 5. Okt. 2004, 19.00 Uhr
Erinnern statt Vergessen - Basis für den Erfolg demokratischer Gesellschaften
Argentinien zwischen gestern und morgen
Jahre nach der Rückkehr zur Demokratie in Argentinien wurden Initiativen zu Aufklärung und Ahndung von Menschenrechtsverletzungen begonnen. Getragen wird die Arbeit u. a. von der so genannten Erinnerungskommission (Comisión por la Memoria).
am Di 5. Okt. 2004, 19.00 Uhr
Ort Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Tiergartenstraße 35, 10785
mit Hildegard Stausberg, Die Welt
Vertreter der Erinnerungskommission Buenos Aires
Marianne Zepp, Heinrich-Böll-Stiftung
Hans Altendorf, "Birthler-Behörde"
Prof. Christian Tomuschat, Humboldt Universität, Berlin
...
Anschließend Diskussion
Schlußwort Dr. Hildegard Stausberg, Die Welt
Umtrunk
ca. 21.30 Uhr Ende der Veranstaltung
http://www.kas.de/proj/home/events/83/1/year-2004/month-10/veranstaltung_id-12364/index.html
KAS zu Lateinamerika
Member of the Steering Committee. Ibero-Amerika Verein e. V Hamburg stellt fest, dass sich indymedia mit "Indianerfragen" befasst.
KAS: Lateinamerika Ein neues internationales Sicherheitsrisiko?
KAS: Erinnern statt Vergessen, Basis für den Erfolg demokratischer Gesellschaften: Argentinien zwischen gestern und morgen
Die schweren Vorwürfe gegen Manager der argentinischen Mercedes Benz Tochter , während der Militärdiktatur zur Verschleppung und Ermordung von Regimegegnern beigetragen zu haben, sind nach Auffassung des Völkerrechtlers Christian Tomuschat unbegründet.
viel schlimmer ist der rest
hört es sich nicht so an als hätten die APPO nur aus jux und dallerei öffentliche gebäude besetzt um was los zumachen. ganz bewußt werden hier lügen verbreitet die so offensichtlich sind das jede/r die sich damit beschäftigen die haare zu berge stehen. diese frau wird nicht nur von steuergeldern finanziert, nein verdient sich auch noch bei der privaten presse ein "wenig" dazu. das bleibt nach wie vor der stützpfeiler des systems, daß solche leute was zu melden haben. wer schreibfehlerfindet darf sie behalten!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Anmerkung
Was bedeutet das dann eigentlich für unser aller Informationsniveau?
Macht mal halblang
Leserbrief schreiben bzw. Gegendarstellung
Nach dem Presserecht steht dem Projekt Indymedia frei eine Gegendarstellung in der Welt zu veröffentlichen, welche die Fakten richtig stellt. Das wäre rechtlich durchzusetzen, bedarf im Normalfall allerdings keiner rechtlichen Schritte und wäre gute Werbung für das Projekt.
Ausserdem hat jeder Leser der "Welt" die Möglichkeit Leserbriefe zu verfassen, in denen sich über den schlechten und vermutlich rassistisch konotierten Journalismus des Redakteurs beschwert werden kann.