Fazit des 28.10. in Göttingen
Das dritte Mal innerhalb eines Jahres war die NPD in Göttingen zu Gast, und zum dritten Mal geriet das Ganze zum Desaster. Anders als vor einem Jahr, als der Nazi-Demozug umkehren musste, weil auf seiner Route Barrikaden brannten, wurde diesmal allerdings das Desaster schon gerichtlich angeordnet: Wegen zu erwartender Ausschreitungen verboten die Richter bis hoch zum Verfassungsgericht die Demonstration, ließen nur eine Kundgebung am Bahnhof zu.
Das Ergebnis war surreal: Ein Streifen von mehreren hundert Metern Breite und gut einem Kilometer Länge war von der Polizei abgeriegelt, zugestellt mit Dutzenden Wannen, Wasserfwerfern und Sixpacks. Dazwischen ein Labyrinth von Hamburger Gittern, durch das jeder durchmusste, der von Osten her zum Bahnhof wollte, und schließlich, verloren im Regen auf einem geräumten Parkplatz, die Nazis.
Inhaltlich beschränkten sich deren Führer in erster Linie aufs Jammern: Christian Worch und der Anmelder Adolf Dammann (stellv. NPD-Vorsitzender in Niedersachsen) brüllten sich einen zurecht und wiederholten im Prinzip immer nur, dass Göttingen ganz, ganz rotfaschistisch-böse sei und man solange wiederkommen wolle, bis man wieder demonstrieren dürfe.
Einige Dutzend Gegendemonstranten hatten es von hinten in den Bahnhof geschafft, und fielen den Nazis von dort solange auf den Wecker, bis sie von der Polizei recht unsanft herausbefördert wurden. Der Rest der Gegendemonstranten versammelte sich am Platz der Synagoge zur großen Bündnisdemo; ca. 4000-5000 Leute kamen diesmal zusammen, weniger als im Mai, aber da hatte ja auch die Sonne geschienen. Etwa 1500 der Demonstranten waren Antifas, die zwar mit dem Versuch scheiterten, durch die Polizeisperren durchzubrechen, aber hübsch martialisch aussahen.
Die größte Gruppe stellte mit Abstand die Polizei: 6000 seiner Kollegen hatte Polizeipräsident Wargel nach Göttingen transportieren und die Stadt mal wieder drei Tage lang in den Ausnahmezustand versetzen lassen. Das sei absolut notwendig gewesen, sagte er danach zu den Medien, sonst hätte es wieder Szenen wie am 29. Oktober 2005 - "rechtsfreie Räume" also, wie das im Bürokratensprech heißt. Als Beleg führte er einen Brandanschlag an, dem in der Nacht zuvor ein Bullenbus auf einem abgesperrten Polizeigelände zum Opfer gefallen war.
Vom Bündnis gegen Rechts forderte Wargel, sich von den Autonomen zu trennen, Gewaltbereite hätten auf solchen Demonstrationen nichts zu suchen. Das Bündis hat allerdings deutlich gemacht, dass es von solchen Ideen nichts hält.
Was bleibt? Der rechte AStA der Göttinger Universität hatte die geniale Idee, Ende Oktober ein Konzert "Gegen Radikalismus und Gewalt" zu veranstalten. Hat geregnet wie Sau, war kein Schwein da. Und die Nazis? Wie gesagt, die wollen wiederkommen und sich noch mal zum Horst machen lassen. Tapfer sind se ja...
Hier noch ein Beitrag vom Stadt Radio mit schönen O-Tönen vom Polizeipräsi:
http://downloads.stadtradiogoettingen.de/Aktuelles/okt06/Fazit_Beitrag_npd_demo.mp3
Inhaltlich beschränkten sich deren Führer in erster Linie aufs Jammern: Christian Worch und der Anmelder Adolf Dammann (stellv. NPD-Vorsitzender in Niedersachsen) brüllten sich einen zurecht und wiederholten im Prinzip immer nur, dass Göttingen ganz, ganz rotfaschistisch-böse sei und man solange wiederkommen wolle, bis man wieder demonstrieren dürfe.
Einige Dutzend Gegendemonstranten hatten es von hinten in den Bahnhof geschafft, und fielen den Nazis von dort solange auf den Wecker, bis sie von der Polizei recht unsanft herausbefördert wurden. Der Rest der Gegendemonstranten versammelte sich am Platz der Synagoge zur großen Bündnisdemo; ca. 4000-5000 Leute kamen diesmal zusammen, weniger als im Mai, aber da hatte ja auch die Sonne geschienen. Etwa 1500 der Demonstranten waren Antifas, die zwar mit dem Versuch scheiterten, durch die Polizeisperren durchzubrechen, aber hübsch martialisch aussahen.
Die größte Gruppe stellte mit Abstand die Polizei: 6000 seiner Kollegen hatte Polizeipräsident Wargel nach Göttingen transportieren und die Stadt mal wieder drei Tage lang in den Ausnahmezustand versetzen lassen. Das sei absolut notwendig gewesen, sagte er danach zu den Medien, sonst hätte es wieder Szenen wie am 29. Oktober 2005 - "rechtsfreie Räume" also, wie das im Bürokratensprech heißt. Als Beleg führte er einen Brandanschlag an, dem in der Nacht zuvor ein Bullenbus auf einem abgesperrten Polizeigelände zum Opfer gefallen war.
Vom Bündnis gegen Rechts forderte Wargel, sich von den Autonomen zu trennen, Gewaltbereite hätten auf solchen Demonstrationen nichts zu suchen. Das Bündis hat allerdings deutlich gemacht, dass es von solchen Ideen nichts hält.
Was bleibt? Der rechte AStA der Göttinger Universität hatte die geniale Idee, Ende Oktober ein Konzert "Gegen Radikalismus und Gewalt" zu veranstalten. Hat geregnet wie Sau, war kein Schwein da. Und die Nazis? Wie gesagt, die wollen wiederkommen und sich noch mal zum Horst machen lassen. Tapfer sind se ja...
Hier noch ein Beitrag vom Stadt Radio mit schönen O-Tönen vom Polizeipräsi:
http://downloads.stadtradiogoettingen.de/Aktuelles/okt06/Fazit_Beitrag_npd_demo.mp3
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Auswertung
http://puk.de/ali/index.php?option=content&task=view&id=211
Kurzauswertung der RedicalM:
http://www.puk.de/redicalm/stuff/kurzAuswertung281006.htm
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7.11.06 | Rotes Zentrum (Geißmar Landstr.6)| Göttingen
Nachbereitungstreffen der Roten Hilfe für alle die am
27./28.10 von Repression betroffen waren
Wenn ihr also in Gewahrsam wart, euch Sachen weggenommen wurden,
ihr geschlagen wurdet, ihr Gedächtnisprotokolle habt (auch welche mit
scheinbar uninteressanten Detailbeobachtungen) - dann kommt vorbei
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bilder der demo usw.
hier bei indy in berichten der letzten tage
www.puk.de/ali
Bericht lokalzeitung:
http://www.extratip-goettingen.de/lokales/keine-verletzten.html
Bericht und Fototgalerie:
http://www.gt-bilderservice.de/coppermine/coppermine/cpg133/thumbnails.php?album=60
ach ja und vielleicht hätte auch mal selber nachschauen geholfen / google?
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
nasen — rote jugend
Stimme zu — egal
politischer Erfolg — Kaffantifa
AundK??? — interessierter
Es wurde kein Titel angegeben! — Es wurde keinE AutorIn angegeben!