Anti-Lagerdemo in Hannover
Am Mittwoch, dem 25. 10. demonstrierten ca. 150-200 Menschen in Hannover für die Forder-
ungen der streikenden Flüchtlinge im Abschiebelager Blankenburg, darunter Betroffene wie
auch UnterstützerInnen. Dabei wurden eine entsprechende Petition an den Niedersächsischen
Landtag wie auch ein Forderungspapier an das Innenministerium eingereicht.
ungen der streikenden Flüchtlinge im Abschiebelager Blankenburg, darunter Betroffene wie
auch UnterstützerInnen. Dabei wurden eine entsprechende Petition an den Niedersächsischen
Landtag wie auch ein Forderungspapier an das Innenministerium eingereicht.
Mittwoch, den 25. 10.,13 Uhr, fand ab dem Bahnhofsvorplatz in Hannover eine Solidaritäts-
demonstration für die Forderungen des Flüchtlingsstreiks im Abschiebelager Blankenburg
(7 km von Oldenburg)statt. Seit dem 4. Oktober verweigert die Mehrheit der Insassen
sowohl den für solche "Einrichtungen" typischen Kantinenfrass wie auch die Lager-internen
"1-Euro-Jobs". Gründe sind unter anderem die quantitativ wie qualitativ völlig unzureichende Verpflegung, fehlende medizinische Versorgung, rassistische und repressive
Praktiken von Lagerpersonal und Behörden, sowie generell der politisch gewollte Charakter
rassistischer Ausgrenzung des (Abschiebe-)Lagersystems (der u.a. darauf zielt, eine "freiwillige Ausreise" zu erzwingen.
Aufgrund vielfältiger Drohungen und Repressionen konnte nur ein Teil der am Streik beteiligten AktivistInnen nach Hannover fahren (Mehrere Streikende wurden bereits in andere Lager zwangsverlegt, einer davon schon abgeschoben- Abschiebedrohungen, massive
Bullenpräsenz und mannigfaltige Schikanen).Ein streikender Lagerinsasse wurde z.B. heute Mittag in Oldenburg von Bullen so langefestgesetzt, bis der Bus zur Demo in Hannover abgefahren war.
Dennoch kamen etwa 30-40 AktivistInnen aus Blankenburg nach Hannover zur Demo.
Vermutlich der kurzfristigen und nicht gerade flächendeckenden Mobilisierung war die Abwesenheit eines Teils der hannoverschen "üblichen Verdächtigen" bei einschlägigen
Demos geschuldet.
Nach einer mehrsprachigen Auftaktkundgebung bewegte sich der Demozug lautstark
(viele Parolen,Ansagen aus dem Lautsprecherwagen, kollektives Trommeln) quer durch die Innenstadt, wobei von etlichen Leuten Tausende von Flugblättern an PassantInnen verteilt
wurden.Die Reaktionen darauf waren überwiegend überraschend interessiert und positiv,
abgesehen von einigen offenkundig alkoholgeschädigten Hartz-4-Opfern, die stänkernderweise
ihren Sozialneid abstruserweise meinten auf die projizieren zu müssen, denen es noch
beschissener geht.(by the way: vielleicht sollte sich die radikale Linke überlegen, mal
verstärkt über das funktionale Ineinandergreifen von sozialer und rassistischer Diskriminierung im Kapitalismus aufzuklären).
Als die Demo den Landtag erreichte, wurde von einer Delegation der Flüchtlinge eine
Petition übergeben, es kam zu einer kurzen Diskussion mit einzelnen Abgeordneten.
Weiter ging es zum Innenministerium, wo ein Papier mit den Forderungen im Briefkasten versenkt wurde.Dort auch wieder mehrere Redebeiträge u.a. von einer widerständigen
Insassin des Abschiebelagers Bramsche-hesepe, der zuvor die Anreise zur Demo in Hannover von der Lagerleitung explizit verboten worden war.
Danach ging es wieder zurück durch die Innenstadt, weiterhin lautstark und unter massivem Flugiverteilen.
Neben den bereits gehaltenen Redebeiträgen von widerständigen Flüchtlingen aus Blankenburg
wurde da auch die Solidaritätsadresse des hannöverschen DGB-Chefs verlesen, welche sich
überraschend konkret positiv auf die Forderungen der Flüchtlinge bezog (Leute lasst Taten folgen, Rassismus dient bekanntlich der Spaltung der ArbeiterInnenklasse, der Senkung der Löhne und damit der Erhöhung der Profitrate...).
Alles in allem eine für hannoversche Verhältnisse recht powervolle und laute Demo, trotz
der überschaubaren TeilnehmerInnenzahl.
Die Bullen beschränkten sich erfreulicherweise weitestgehend auf Verkehrsregelungsaufgaben.
Unterstützen wir auch weiterhin die Forderungen der widerständigen Flüchtlinge:
SELBSTBESTIMMTE VERSORGUNG MIT NAHRUNGSMITTELN
BARGELD STATT "SACHLEISTUNGEN"
WEG MIT DER "RESIDENZPFLICHT"
ANGEMESSENE MEDIZINISCHE VERSORGUNG
DEZENTRALE UNTERBRINGUNG
SELBSTBESTIMMUNG DES AUFENTHALTSORTES
ARBEITSERLAUBNIS STATT 1-EURO-JOBS IM LAGER
WEG MIT RASSISTISCHEN SCHIKANEN
BEWEGUNGSFREIHEIT AUF DER GANZEN WELT- FÜR MENSCHEN STATT DAS GROSSE GELD
NO BORDER NO NATION- STOP DEPORTATION
Ps.: Leider keine Bilder am Start, kann ja wer ergänzen.
demonstration für die Forderungen des Flüchtlingsstreiks im Abschiebelager Blankenburg
(7 km von Oldenburg)statt. Seit dem 4. Oktober verweigert die Mehrheit der Insassen
sowohl den für solche "Einrichtungen" typischen Kantinenfrass wie auch die Lager-internen
"1-Euro-Jobs". Gründe sind unter anderem die quantitativ wie qualitativ völlig unzureichende Verpflegung, fehlende medizinische Versorgung, rassistische und repressive
Praktiken von Lagerpersonal und Behörden, sowie generell der politisch gewollte Charakter
rassistischer Ausgrenzung des (Abschiebe-)Lagersystems (der u.a. darauf zielt, eine "freiwillige Ausreise" zu erzwingen.
Aufgrund vielfältiger Drohungen und Repressionen konnte nur ein Teil der am Streik beteiligten AktivistInnen nach Hannover fahren (Mehrere Streikende wurden bereits in andere Lager zwangsverlegt, einer davon schon abgeschoben- Abschiebedrohungen, massive
Bullenpräsenz und mannigfaltige Schikanen).Ein streikender Lagerinsasse wurde z.B. heute Mittag in Oldenburg von Bullen so langefestgesetzt, bis der Bus zur Demo in Hannover abgefahren war.
Dennoch kamen etwa 30-40 AktivistInnen aus Blankenburg nach Hannover zur Demo.
Vermutlich der kurzfristigen und nicht gerade flächendeckenden Mobilisierung war die Abwesenheit eines Teils der hannoverschen "üblichen Verdächtigen" bei einschlägigen
Demos geschuldet.
Nach einer mehrsprachigen Auftaktkundgebung bewegte sich der Demozug lautstark
(viele Parolen,Ansagen aus dem Lautsprecherwagen, kollektives Trommeln) quer durch die Innenstadt, wobei von etlichen Leuten Tausende von Flugblättern an PassantInnen verteilt
wurden.Die Reaktionen darauf waren überwiegend überraschend interessiert und positiv,
abgesehen von einigen offenkundig alkoholgeschädigten Hartz-4-Opfern, die stänkernderweise
ihren Sozialneid abstruserweise meinten auf die projizieren zu müssen, denen es noch
beschissener geht.(by the way: vielleicht sollte sich die radikale Linke überlegen, mal
verstärkt über das funktionale Ineinandergreifen von sozialer und rassistischer Diskriminierung im Kapitalismus aufzuklären).
Als die Demo den Landtag erreichte, wurde von einer Delegation der Flüchtlinge eine
Petition übergeben, es kam zu einer kurzen Diskussion mit einzelnen Abgeordneten.
Weiter ging es zum Innenministerium, wo ein Papier mit den Forderungen im Briefkasten versenkt wurde.Dort auch wieder mehrere Redebeiträge u.a. von einer widerständigen
Insassin des Abschiebelagers Bramsche-hesepe, der zuvor die Anreise zur Demo in Hannover von der Lagerleitung explizit verboten worden war.
Danach ging es wieder zurück durch die Innenstadt, weiterhin lautstark und unter massivem Flugiverteilen.
Neben den bereits gehaltenen Redebeiträgen von widerständigen Flüchtlingen aus Blankenburg
wurde da auch die Solidaritätsadresse des hannöverschen DGB-Chefs verlesen, welche sich
überraschend konkret positiv auf die Forderungen der Flüchtlinge bezog (Leute lasst Taten folgen, Rassismus dient bekanntlich der Spaltung der ArbeiterInnenklasse, der Senkung der Löhne und damit der Erhöhung der Profitrate...).
Alles in allem eine für hannoversche Verhältnisse recht powervolle und laute Demo, trotz
der überschaubaren TeilnehmerInnenzahl.
Die Bullen beschränkten sich erfreulicherweise weitestgehend auf Verkehrsregelungsaufgaben.
Unterstützen wir auch weiterhin die Forderungen der widerständigen Flüchtlinge:
SELBSTBESTIMMTE VERSORGUNG MIT NAHRUNGSMITTELN
BARGELD STATT "SACHLEISTUNGEN"
WEG MIT DER "RESIDENZPFLICHT"
ANGEMESSENE MEDIZINISCHE VERSORGUNG
DEZENTRALE UNTERBRINGUNG
SELBSTBESTIMMUNG DES AUFENTHALTSORTES
ARBEITSERLAUBNIS STATT 1-EURO-JOBS IM LAGER
WEG MIT RASSISTISCHEN SCHIKANEN
BEWEGUNGSFREIHEIT AUF DER GANZEN WELT- FÜR MENSCHEN STATT DAS GROSSE GELD
NO BORDER NO NATION- STOP DEPORTATION
Ps.: Leider keine Bilder am Start, kann ja wer ergänzen.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
80 Leute!
Schade eigentlich!
schwankungen
Die Zahl 80 mag für die Abschlusskundgebung durchaus zutreffen.Ich habe versucht die Gesamtzahl der TeilnehmerInnen zu schätzen.Die "hannoversche neue presse", die
grundsätzlich die nach unten manipulerten Zahlen der Bullenpressestelle wiedergibt,
schreibt in ihrem Miniartikelchen von 100 Leuten.
Weitere Artikel...
TeilnehmerInnenzahl
Harz-4-Opfer
ihren Sozialneid abstruserweise meinten auf die projizieren zu müssen, denen es noch
beschissener geht...
By the way: Dieser Artikel ist ein Schlag ins Gesicht aller AktivistInnen. Bisher gab es keine negativen Äußerungen zum Artikel. Obwohl er voller Vorurteile und Diffamierungen gegenüber Hartz-4-EmpfängerInnen steckt. Zudem sollte weniger über die konkrete Teilnehmerzahl diskutiert werden, sondern über das eigentliche Anliegen der Flüchtlinge. Heute findet ab 16:00 Uhr ein Solikonzert für die Flüchtlinge vor dem Abschiebelager Blankenburg statt.
demo schlecht angekündigt
aber ihr habt ja geschrieben:
weitere ankündigungen auf der nolager webseite
und da stand gar nichts von der demo.
schade,
aber gut das paar leute da waren und gute sache, die ihr da macht.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@wahrheit — KOMISCH