22.10.06 - Demonstration in Hennigsdorf

Autonome Aktionsgruppe Berlin 23.10.2006 00:06 Themen: Antifa
Aufgrund steigenden rechtsradikalen Aktivitäten und Übergriffen von Neo-Nazis in Henningsdorf fand am 22.10.2006 eine Antifademo statt.
So eröffnete vor einiger Zeit das Geschäft "On the streets", welches Kleidung und CD's für Rechtsgesinnte verkauft.
Ein alternativer Jugendlicher wurde mehrfach von Neo-Nazis auf der Straße und vor allem in der Schule angegriffen. Nicht nur er ist Opfer der Faschisten auf seiner Schule. Auf einem Bahnhof bekam ein junger Punk ein Tritt mit Springerstiefeln ins Gesicht. Ein Flüchtling erzählte, dass für ihn und die Menschen aus dem Heim kein Tag vergeht, wo er nicht von Nazis angepöpelt, beleidigt oder sogar angegriffen wird. Außerdem waren häufiger Nazischmierereien zu sehn, unter anderem auf einem sowjetischen Denkmal und nach der Sanierung der oben erwähnten Schule waren massig Nazischriftzüge und Hakenkreuze zu sehn. Vier Stolpersteine die an die jüdischen Opfer der NS-Zeit erinnern sollten, wurden auch entwendet.

Positiv zu erwähnen ist aber, dass die Stadt willens ist, sich mit dem Problem zu beschäftigen. Sie will vor allem ein Ort schaffen, wo man nicht von Nazis genervt wird. Im einzigen alternativen Jugendclub lassen sich neuerdings des Öfteren Boneheads blicken. Der Bürgermeister nahm an der Demo teil.

Wir kamen 14:00 Uhr Gesundbrunnen an und waren verwundert, dass sich bis 15:00 Uhr nur 15 Leute angesammelt hatten, die an der Demo teilnehmen wollten (14:30 Gesundbrunnen war der offizielle Treffpunkt der berliner Antifa). An der Demo selber nahmen ca. 200 Menschen teil und ca. 50 Leute kamen während der laufenden Demo hinzu. Die Atmosphäre war kämpferisch, wenn auch friedlich. Die Parolen wurden lautstark gebrüllt.

Als der Demozug vor dem Nazishop "On the streets" anhielt für eine Kundgebung, hatten wir die Ehre den Sänger von Spreegeschwader und seine Kameraden zu sehn (So wurde es von uns vernommen das dieser vom Lautsprecherwagen verkündet worden ist). Sie lehnten sich aus einem Fenster über "On the Streets" (siehe Fotos). Es wird der Zeitpunkt kommen, wo sie sich nicht sieben Meter über uns befinden und ihre Kommentare abgeben können.

Bildet Banden gegen Nazis. Nazigeschäfte dürfen sich nicht halten. Nicht nur in Henningsdorf.

Es waren insgesamt ca. 200-250 Antifas an der Demo beteiligt. Die Polizei Anzahl schätzen wir auf ca. 200 bis 300!

Null Toleranz gegenüber Nazis!
Fördert den antifaschistischen Kampf!

gruß, das AAGB Team
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Ergänzungen

Der Sänger von Spreegeschwader!

ReVo 23.10.2006 - 22:28
Der Sänger von Spreegeschwader ist mit auf dem Bild. Der Sänger befindet sich ganz rechts auf den Bild, mit Sonnenbrille und "On the Street" T-Shirt.

AAGB

Naja, so 'n Kommentar halt..

Coltrane 23.10.2006 - 22:47
@ über mir

Der Kamerad der am Fenster ganz rechts steht ist Alexander Gast, also der Sänger der erwähnten Naziband.

Im Allgemeinen war ich recht enttäuscht von der Demo, vor allen Dingen in Anbetracht der Tatsache, dass gegenüber den 700 Teilnehmern im Vorjahr dieses Mal nur so wenige ihren Protest zum Ausdruck brachten. Da war mehr drin.

Und das ausgerechnet "Nazis raus" immer lautstärksten zum Besten gegeben wurde, fand ich auch so... naja... Es wurde hier ja schon oft genug über den Sinn oder Unsinn dieser Parole diskutiert, aber meiner Meinung nach ist sie einfach nur dumm. Klar, für die vielen jüngeren Teilnehmer ist das natürlich geil, wenn sie zum ersten Mal das alles miterleben und dann eben brav mitgröhlen können, aber irgendwann sollte man auch mal fragen "Wer soll eigentlich wo raus? Raus aus wo oder rein worin?", um es mal mit den Worten der Goldenen Zitronen zu sagen. ;-)

Aber das nur am Rande, gibt ja schließlich wichtigere Dinge, wie z.B. der kapitale Schreibfehler, der der lokalen Zeitung "Märker" unterlaufen ist. (siehe angehängtes Bild)
Ok, nicht wirklich wichtig, aber doch schon erwähnenswert, wie ich finde.

So, das war's. Der Korinthenkacker hat soeben gesprochen.












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