21.10, münchen: klassenkampf und antifa

mhm. 22.10.2006 21:26 Themen: Antifa Soziale Kämpfe
viel geboten war am 21.10 in münchen und drum herum: eine riesen dgb-demo mit antikap-block, eine kleine spontandemo, und nachher noch eine antifa-demo im nahen ebersberg. hier eine kleine, subjektive, erlebniserzählung nebst einschätzung.
für viele gings ab 11:00 vorm eine-welt haus (in der sschwanthaler str.) in münchen los: hier war der treffpunkt für den antikapitalistischen block und den block der münchner gewerkschaftslinken in der dgb demo. ein paar hundert meter weiter war war, beim dgb haus, der treffpunkt für die sonstige demo. eine übersicht über die diversen aufrufe zu den einzelnen blöcken findet ihr hier.
real bot sich folgendes bild: die schwanthaler str. war mindestens von goethestr bis zum anfang vom westend knallevoll mit offensichtlich von dgb mobilisierten menschen. zwischendrin ein paar zig leute, vielleicht hundert, die dann den antikap block bildeten. wir nutzten die zeit bis die demo loslief, um flyer und zeitungun gegen den g8 nächstes jahr und den vorfeldmobilisierungen zu verteilen (infos zur regionalen anti g8-mobilisierung gibt's hier), genauso wie für die anschliessende kundgebung zu benQ (siehe unten) und zum "antifa-teil" des tages. das interesse in der bierbäuchigen, schnauzbärtigen gewerkschaftermenge an all diesen sachen war nicht riesig, aber eine schlechte gelegenheit zum flyern war das auch nicht.
irgendwann gings dann mal los mit der demo, wir als antikap block mittendrin. 100 leute (mehr oder wenige, ich hab nicht gezählt) sind nicht total wenig, aber in dieser masse - 25000 hiess es später - sind wir tendenziell doch untergegangen. wir hatten einen haufen schicke transpis und hoch transpis, ausserdem gabs viele schwarzrote und ein paar antifa-fahnen. zu den schicken transpis zähle ich das fronttranspi allerdings nicht - bei aller solidarität, genossinnen und genossen, gebrochene schrift sieht einfach scheisse aus. und ein trotzki portrait bei einer sozialrevolutionär gemeinten aktion - das sollte eigentlich seit 1921 out sein. von einem block-lauti hab ich nichts mitbekommen, und den block der gewerkschaftslinken hab ich aich nicht wahrgenommen - aber in so einem gewimmel übersiht mensch leicht mal was. die stimmung war anfangs eher mau, erst ab sendlinger tor wurden wir lauter und gegen ende wurden eigentlich durchgehend coole parolen gerufen.
die abschlusskundgebung des dgb wirkte eher peinlich bis doof: "begrüsst" wurden wir durch einen chor, der auf die melodie von ymca irgendwas von solidarität sang, danach gings weiter mit redebeiträgen, die zusammengenommen fast absurd wirkten: da erzählte eine rednerin davon, dass die gewerkschaften die mächtigsten organisationen im lande seien, ohne auf die frage einzugehen warum sie dann so arg defensiv sind. ein anderer verkündete mit kämpferischem pathos: "wir wollen bis 65 arbeiten" und ähnlichen mist. uns stellte sich angesichts dessen die frage, ob wir eher gegen oder um die anwesenden massen kämpfen sollten - viel revolutionäre subjektivität hat niemand auf dem marienplatz entdeckt.

soweit der erste streich, nun zur ersten einschätzung: die mobilisierung für den antikap-block war eher wenig erfolgreich - hundert leute sind, wenn es umsonst busse gibt, nicht viel. bayernweit kann ich dazu nicht viel sagen, für münchen vermute ich zweierlei ursachen: einmal haben soziale kämpfe als thema für die lokale linke nicht eben konjunktur - es gibt wenige gruppen die zu dem thema arbeiten, und ausserhalb dieser herrscht kein übergrosses interesse an sozialen belangen. meiner einschätzung nach war aber auch der münchner aufruf zum antikap block wenig dazu geeignet mehr interesse an diesen belangen zu wecken. in diesem wurde kapitalistische krisendynamik erklärt und aus dieser die notwendigkeit für revolutionäre, antikapitlistsche politik abgeleitet - so weit nicht falsch, was aber meiner einschätzung nach fehlte war ein aufgreifen u.a. der debatten um die vielschichtigen prekarisierungsprozesse. die forderung am schluss des aufrufs nach einem generalstreik ist auf den ersten blick nicht schlecht, wirft aber die frage wie sich z.B. 1-euro jobberInnen, arbeitslose, scheinselbstständige, illegalisierte arbeiterInnen, au-pairs und andere an so einer kampfform beteiligen können. diese frage praktisch zu beantworten ist aufgabe der kompletten linken und nicht einzelner zusammenhänge oder bündnisse, aber sie theoretisch anzustossen könnte auch im rahmen einer solchen mobilisierung geschehen.
ausserdem stellt sich die frage, was wir noch für die sichtbarkeit und attraktivität des blockes innerhalb der demo hätten tun können - gerade bei so wenig leuten. hierzu muss aber gesagt werden, dass der aufruf zum antikap-block von nur wenigen gruppen getragen wurde, die mit der orga wahrscheinlich eh schon ziemlich gefordert waren.

weiter gings mit der spontandemo zum wittelsbacherplatz: dort, vor der siemenszentrale, war eine kundgebung vorbereitet. thema war die situation bei benQ und den von entlassungen betroffenen arbeiterInnen. noch am marienlatz formierte sich ein demozug, mit dem ca. 70 personen zum nahegelegen witteslbacherplatz liefen. diesre war nicht angemeldet worden, sondern wurde spontan durchgeführt und durchgesetzt, es gab am anfang der demo ein kleines gerangel mit einigen bullen, die versuchten den zug zu stoppen. es waren zwar einige benQ mitarbeiterInnen auf dem marienplatz, aber die schlossen sich der spontandemo nicht an - stattdessen bestand idese hauptsächlich aus leuten, die sich zuvor am antikapitalistischem block beteiligt hatten. laut und stimmungsvoll zog die demo and den cafes der innenstadt und zum teil verschreckt wirkenden bürgerInnen vorbei zum wittelsbacherplatz. kurz nachdem die demo den wittelsbacherplatz erreicht hatte, stürmte ein grösserer pulk usk über den platz. wie später bekannt wurde, verhafteten sie in der nähe eine person und unterzogen eine weitere einer lägneren personenkontrolle, bei der sie auch fotos anfertigten. der verhafteten genossin wurde vorgeworfen, sie habe bei dem gerangel ein polizistin getreten, bzw. sei einer of den fuss getreten. die bullen wollen sie an ihren schuhen wiedererkannt haben.
viele verliessen die kundgebung bald darauf wieder, da es bald weiterging nach ebersberg. deshalb kann ich nicht viel zum weiteren sagen, ein bisschen was steht hier.

zweiter streich, zweite einschätzung: unter dem punkrock- bzw bürgerschreck aspekt war dies spontandemo ein voller erfolg. was für den politischen ausdruck grossartig gewesen wäre, eine massive beteiligung von benQ arbeiterInnen, gab es leider nicht. scheinbar gab es kontake und absprachen mit leuten aus der benQ belegschaft, warum trotzdem niemand von denen bei der demo mitlief ist eine offene frage. es wäre interessant das genau zu eruieren, um in zukunft besser in der lage zu sein anschluss an bestehende soziale auseinandersetzungen und ihre subjekte zu finden.

antifa! wir fanden uns schliesslich als kleines häuflein am münchner ostbahnhof ein, um zur antifademo nach ebersberg zu fahren. am anfang wirkte die szene eher trostlos - wir vielleicht zu zehnt, haufenweise bullen und bahnbullen am bahnsteig - und wir befürchteten schon ein winzige, peinlich schmalspur-demo. erst während der fahrt viel uns auf, dass an die 40 punks und sonstige sympathische chaoten mit uns in der s-bahn sassen. und auch vor ort war das bild alles andere als schmalspur: vielleicht 60-80 leute hatten sich vor dem bahnhof eingefunden, wo die demo losging. ohne auseinanderzuhalten wann welcher redebeitrag gehalten wurde, hier ein ppar inhaltliche eckpunkte: sylvia stolz, die mit dieser demo geoutet wurde ist eine fanatische nazi und verteidigt als anwältin bevorzugt holocaustleugner. dass hier eine offensichtliche nazi-frau gediist wird heisst nicht, dass mensch das sonstige deutschland, dezenteren geschichtsreviesionismus oder den kapitlismus gutfindet. und: auch andere nazikaderInnen können sich auf besuche in ihrer nachbarschaft einstellen!
etwas gehandicapt war die demo durch abstruse, schikanöse auflagen: der lauti durfte während der demo nicht mitfahren, wir durften den platz der auftaktkundgebung (vorm bahnhof) nicht einfach durch die einfahrt verlassen sondern mussten uns zwischen fahrradständern und gebüschen durchzwängen, last not least haben die bullen in einem fort rumgemickert dass die demo auch ja nur auf der rechten fahrbahnhälfte läuft. stimmungsmässig wars am anfang a wengal mau, auch weil kaum mensch kaum leute sah. aber die demo wurde mit der zeit lauter, wozu auch die kleinen süssen punks beitrugen die versuchten die ernstgemeinten sprechchöre zu veräppeln. die demo zog durch eine kleine siedlung, in der wohl auch sylvi stolz wohnt - cool wäre es gewesen wenn es eine ansage dazu gegeben hätte, wo denn nun genau.hier waren auch mehr leute, und spätestens zur zwischenkundgebung am marienplatz (2 kundgebungen an 2 marienplätzen an 1 tag!) hatten wir richtig publikum. von den ebersbergerInnen schlossen sich auch einige der demo an. von dort gings dann weiter zum bahnhof zurück, wo sich fast alle nach der abschlusskundgebung mit bier für die heimfahrt eindeckten, um sich dann als lärmiger, lustiger mob in die s-bahn zurück zu setzen.

zur einschätzung: es hat spass gemacht! aber auch die politische wirkung war gut: die presse hatte im vorfeld gut und auf viel platz berichtet, während der demo wurden viele flyer verteilt und in die briefkästen geworfen, gerade in sylvias nachbarschaft. sie wird sich in nächster zeit einiges von ihren nachbarInnen anhören müssen. cooler, aber auch sehr schwierig, wäre es gewesen in den veröffentlichungen die anschlussfähigkeit der extremen rechten an aktuelle geschichtsrevisionistische diskurse aus der bütgerlichen mitte der gesellschaft. ich fands grossartig, wie viele richtig junge leute, die meisten punks, bei der demo waren. das wiederlegt einmal das vorurteil, die punks würden nur zu den demos gehen um zu saufen und sich zu hauen - die meisten haben sich erst auf der heimfahrt abgedichtet, und das es dort nix zu hauen geben würde war wohl auch allen klar - sondern beweist eine gewisse politische ernsthaftigkeit. umgekehrt glaube ich aber auch, dass solche aktionen grossartig sind um leute zu politisieren, bzw. weiter zu politisieren.schade war dass ausser aus münchen und ebersberg kaum wer da war. aber wir habens auch so cool hingekriegt.

zum schluss gibts noch zu sagen, dass solche mit-der-gang-rumheiz-tage anstrengend aber super sind. also, sucht euch gangs und heizt rum!

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Ergänzungen

trotzki

trotzki 22.10.2006 - 22:25
Genau das war der Sinn der Kronstädter Losung - Sowjets ohne Kommunisten - die sofort nicht nur von den Sozialrevolutionären, sondern auch von den bürgerlichen Liberalen aufgegriffen wurde. So hat auch ein relativ weitsichtiger Repräsentant des Kapitals, Professor Miljukow, verstanden, dass die Befreiung der Sowjets von der Führung durch die Bolschewiki in kurzer Zeit die Zerstörung der Sowjets selbst bedeutet haben würde. Die Erfahrung der russischen Sowjets unter menschewistischer und sozialrevolutionärer Herrschaft, und noch deutlicher, die Erfahrung der deutschen und österreichischen Räte unter den Sozialdemokraten, hat dies bewiesen. Sozialrevolutionär-anarchistische Sowjets konnten nur als eine Brücke von der proletarischen Diktatur zur kapitalistischen Restauration dienen. Sie konnten keine andere Rolle spielen, ohne Rücksicht auf die Ideen der daran Beteiligten. Deshalb hatte der Kronstädter Aufstand einen konterrevolutionären Charakter.

Die soziale Frage

münchner 22.10.2006 - 23:12
Danke für den guten Bericht! Stimme den meisten Punkten zu und auch für mich stellen sich einige Fragen. Der antikapitalistische Block hatte zwar eine gute Ausenwirkung, durch viele Transparente etc.pp.. Warum aber beteiligten sich derart wenige an diesem? Sicherlich dürfte einer der Gründe darin liegen, dass viele in der radikalen Linken die soziale Frage als unattraktiv, den DGB als blöd und die Beteiligung an solchen Blöcken als langweilig empfinden. Es erklärt aber nicht, warum z.B. am 1.Mai, trotz kurzfristiger Mobilisiereung ca. 300 Leute zur eigenständigen linksradikalen Demo, die nicht viel andere Inhalte in den Aufruftexten enthielt, kamen. Ich glaube auch, dass zu wenig mobilisiet wurde, dass der linksradikale Aufruf sehr trocken und nicht besonders gut war, dass ein kurzer Flyer, der auch jüngere mehr anspricht komplett fehlte (wie z.B. am 1.Mai, siehe:  http://www.indynews.net/inn/news/aktuell/article/2074/1013/c83304b05a/?tx_ttnews%5Bswords%5D=1.mai%202006),
dass so gut wie gar nicht plakatiert wurde, dass es möglichweise auch an Absprachen mit anderen linken Gruppen mangelte (so verteilten und verloren sich m.E. "Das Bündnis gegen Sozialkahlschlag", wie auch die Gewerkschaftlinke nach innerhalb der Demo).

Für die Zukunft müssen sich einfach wieder mehr Leute reinhängen, selbst Verantwortung übernehmen, dann wird das ganz sicher was. Positiv aufgefallen sind die schönen Transparente, die stärkere Geschlossenheit im Vgl. zum Rest der Demo, womit mensch dann auch in dieser sehr großen Gewerkschaftsdemo positiv aufgefallen ist (wahrscheinl. fanden den Block auch der eine oder andere Gewerkschafter blöd - eine direkte Ablehnung durch Pfiffe, Angepisse oder ähnliches habe ich nicht mitbekommen). Zudem war es eine gute Idee außerhalb der Demo mit einem zweiten Fronttransparen zu stehen. Dadurch kriegen viele Menschen die Inhalte des Blocks mit. Dieses Konzept lässt sich sicherlich noch weiter ausbauen. Die Ini zum Wiederaufbau "glänzte" z.B. mit einem Riesentranspi am Marienplatz und hunderten von Plakaten, die an Laternenmäste befestigt wurden. Denkbar wäre eine solche Repräsentation auch für einen antikapitalistischen Block ...

Zur Spontandemo

Ohne diese wär der Tag ziemlich öde gewesen und auch politisch war es die richtige Entscheidung. Warum die Zussage von BenQ-Betroffenen sich an der Demo zu beteiligen kurz vorm Start dann doch zurückgezogen wurde ist nicht ganz klar... Vieles spricht dafür, dass es den KollegInnen dann doch zu heikel war sich an einer radikal linken Demo zu beteilgen, immerhin versucht Siemens durch halbscharige Angebote die Wut über Siemens wieder zu beschwichtigen. Möglicherweise hätte diese aber gewonnen werden können - dazu aber benötigt es viel mehr Gespräche im Vorfeld und die scheint es wohl nicht gegeben zu haben? Unabhängig aber von einer gewerkschaftl. Beteiligung wurde es verpasst mit Megaphonen am Marienplatz noch weitere potentielle DemoteilnehmerInnen zu mobilisiern. Die Demo ging einfach viel zu schnell los ...
Eine weitere Kritik, die für die Zukunft mitgedacht werden sollte: Nach einer nichtangemeldeten Spontandemo, bei der cops zur Seite geschubst werden, sollte nicht am Wittelsbacherplatz enden, sondern sich nach Beendigung auflösen. Nur durch Glück (die Bullen haben es verplant die Demo aufzufordern sich aufzulösen) wird es keine Verfahren (außer möglicherweisen bei den beiden Festgenommenen) geben. Die Spontandemo aber war laut, konnte durchgesetzt werden, hat die Bullen ziemlich überrascht und gelangweilt (v.a. in einer präventiven Notstandstadt, wie München - wo versuch wird immer alles im Griff zu behalten). Trotzdem ahben sich die Bullen im Nachhinein noch gerächt: sie kesselten die Kundgebung und nahmen von allen die Personalien auf. Der Vorwand hierfür war, einfach alle als Zeugen wegen des angeblichen Körperverletzungsdelikts noch zu vernehmen...

Antifademo in Ebersberg

Hierzu ist zu sagen, dass es super ist wenn die Presse in einer Vorstadt so ausgebreitet berichtet und damit eine exponierte Naziaktivistin in ihrem sozialem Umfeld "geoutet" wird.
Aber auch hier bleibt festzuhalten: Schlechte und viele zu kurzfristige Mobilisierung (der Termin stand z.b. erst eine Woche vorher auf www.indynews.net).

Fazit

Ideal wäre es gewesen die 300 Münchner der 1.Mai Demo für den Block plus 200 aus anderen bayerischen Städten zu mobilisieren. Perfekt und anzustreben ist ferner auch eine Beteiligung von direkt Betroffenen (ob nun Prekarisierte, Studierende, Flüchtlinge oder in diesem aktuellen Fall die BenQ-Mitarbeiter) - eine Spontandemo mit um die 1000 wäre der absolute Hit und m.M. gar nicht so unrealistisch.

Für die Zukunft gibt es viel zu Tun! Viele Grüße an alle, die sich beteiligt haben!!







Bullenbericht

zzzzz 22.10.2006 - 23:24
1822. Versammlung und Aufzug des DGB am Samstag, 21.10.2006


Der Deutsche Gewerkschaftsbund – Bezirk Bayern meldete für den Sa., 21.10.06 eine Versammlung am Marienplatz von 11.15 Uhr bis 13.00 Uhr, sowie einen Aufzug von 11.00 Uhr bis 15.30 Uhr mit dem Thema: „Zukunft der sozialen Sicherung“ an.
Die Anreise der vielen auswärtigen Demonstrationsteilnehmer erfolgte mit insgesamt 330 Omnibussen die auf der Theresienwiese parkten. Zusätzlich kamen ca. 3800 Teilnehmer mit Sonderzügen und ca. 100 Teilnehmer mit Regelzügen am Hauptbahnhof München an.
Die Versammlung am Marienplatz startete um 11.17 Uhr mit ca. 500 Teilnehmern. Im Laufe der Veranstaltung stieg die Teilnehmerzahl auf 3000.
Bei der Auftaktkundgebung zum Aufzug befanden sich ca. 8.500 Teilnehmer in der Schwanthaler Straße. Kurz nach 12.00 Uhr setzte sich der Aufzug planmäßig mit ca 17.000 Demonstranten von der Schwanthaler Straße über die Sonnenstraße zum Oberanger und erreichte über den Rindermarkt gegen 12.45 Uhr den Marienplatz.
Auf dem Marienplatz verfolgten ca. 20.000 Teilnehmer die Ansprachen und die Schlusskundgebung, die gegen 14.30 Uhr beendet war.
Beide Veranstaltungen verliefen ruhig und ohne Zwischenfälle.

Gegen 14.15 Uhr setzte sich eine schwarz gekleidete Demonstrantengruppe von ca. 50 Personen von der angemeldeten friedlichen Demonstration ab und führte einen nicht angemeldeten Aufzug zum Wittelsbacher Platz durch. Im diesem Verlauf wurde eine Polizeibeamtin von mehreren Personen dieser Gruppe mit Füßen getreten. Sie wurde nur leicht verletzt und konnte ihren Dienst weiter verrichten.
Aus der Gruppe konnte eine 29-jährige Münchnerin als Täterin erkannt und vorläufig festgenommen werden.
Sie erhält nun eine Anzeige wegen einer gefährlichen Körperverletzung.
Von den anderen Personen der Gruppe wurden die Personalien festgestellt.

Im Bereich der Aufzugsstrecke kam es aufgrund diverser Sperren zu Störungen des Straßenverkehrs.

npd war auch da

harry 23.10.2006 - 13:50
In mindestens einer der Seitenstrassen von der Fußgängerzone beim Marienplatz haben NPDlerInnen blaue Arbeitslosenflyer verteilt, einer hatte ein DGb-Cap auf, waren nur schwer als Nazis zu erkennen und haben immer den platz gewechselt.

ebersberg

eber 23.10.2006 - 18:43
Zur antifa Demo in Ebersberg siehe auch:
 http://www.de.indymedia.org/2006/10/159865.shtml

Mein lieber M.!

Ich 24.10.2006 - 17:09
Auf der Demo hatte niemand was gegen das Trotzki-Portrait. Man soll doch bitte nicht auch noch Spaltereien und Streiterteien künstlich anregen. Egal ob der Kronstädter Aufstand 1921 wirklich von Sozialrevolutionären getragen wurde, oder von bürgerlichen Konterrevolutionären, die Geschichte ist über 80 Jahre her. So eine Kacke grundlos aufzuwärmen ist weder sozial, noch taktisch klug noch überhaupt links. Wir sollten Vorurteile nicht aufbauen, sondern abbauen helfen. Warum sollen sich Trotzkisten und Anarchisten nicht vertragen dürfen??

Der Antikap.Block war übrigens nicht wirklich ein anarchistischer Block, sondern eher ein schwarz-roter. Siehe Fronttranspis: schwarzer Stern, schwarz-roter Stern, roter Stern! Auch war eine der Organisationen, die zum Block aufgerufen haben, trotzkistisch: die Marxistische Initiative.

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geil!!!! — *zensiert*

pics — ...