Jürgen Rieger will Hotel im LK Celle kaufen

Dieter Kurz 22.10.2006 02:18 Themen: Antifa
Der Hamburger Rechtsanwalt und notorische Rechtsextremist Jürgen Rieger will angeblich im Landkreis Celle ein Hotel kaufen. Im Landkreis Celle war Jürgen Rieger jahrelang als Betreiber des mittlerweile verbotene rechtsextremistsche Schulungszentrum in Hetendorf tätig.
Seit einiger Zeit macht der Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger Schlagzeilen weil er angeblich in Delmenhorst ein Hotel kaufen will.
Ob er an dem Hotel ein reales Interesse hat oder ob der Delmenhorster Hotelbesitzer den angekündigten Verkauf an einem Rechtsextremisten dazu nutzt den Kaufpreis in die Höhe zutreiben sei dahin gestellt.

Doch was in Delmenhorst klappt muss im Landkreis Celle nicht erfolglos bleiben....

Seit einiger Zeit gibt es im Landkreis Celle Gerüchte das Jürgen Rieger hier ein Hotel kaufen möchte, jetzt berichtet auch die örtliche Zeitung von dem Vorhaben.
Um das Objekt der Begierde handelt es sich um das Landhaus Gerhus in der Gemeinde Faßberg, ein Hotel mit 80 Beten, Schwimmbad und Sauna. Laut der Celleschen Zeitung soll sich Rieger das Objekt bereits angesehen haben.

Der jetzige Besitzer Karl Hennies (69) ist bis dato noch nicht in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten, macht aber jetzt gegenüber der CZ mehr als markige Worte.
Demnach steht Hennies nach eigener Aussage rechts von der CDU, die für ihn eine Linkspartei ist, ist aber "nicht direkt in einer Partei, sondern fördert Leute die seine Meinung vertreten." Das Rieger wegen Volksverhetzung verurteilt wurde kommentiert er mit den Worten: "Wenn ich mal wegen Volksverhetzung eingesperrt werde, wäre ich stolz drauf" (CZ 20.10.2006) und auch der Idee eines rechten Schulungszentrum kann Hennies positives abgewinnen: "Da könnten den 50.000 Jugendlichen ohne Lehrstelle die Augen geöffnet werden, warum es in Deutschland nicht läuft."

Laut eigenen Angaben hat Karl Hennies, ein gelernter Landwirt aus dem Schaumburger Land, Jürgen Rieger bei Besuchen während Pfingsttreffen in dem mittlerweile verbotenen rechtsextremistischen Schulungszentrum Hetendorf 13 kennengelernt.

Jetzt will Hennies, der jahrelang als Makler tätig war und 1989 das Landhaus Gerhus erwarb, zusammen mit seiner Frau Elfriede in den Ruhestand gehen und das Hotel veräußern. Warum er das Hotel den Hamburger Neonazi Rieger nicht einfach still und heimlich verkauft lässt sich wahrscheinlich dadurch erklären, das er eigentlich die Absicht hatte den Komplex an einen Investor zu veräußern der hier demenzkranke Senioren und Suchtkranke betreuen wollte. Die Gemeinde Faßberg hat ihn in diesen Vorhaben unterstützt. Anfang des Jahres soll der Interessent abgesagt haben. Offensichtlich gab es zu dem Vorhaben auch kritische Stimme und so sieht Hennies durch das "Geschmiere in der Zeitung" seine Geschäfte davon fliegen. Vielleicht benutzt er den angedrohten Verkauf an Rieger ja nur um die Geschäfte wieder ins Rollen zu bringen.

Andererseits lehnt er sich mit seinen rechtsextremistischen Äußerungen derart weit aus den Fenster das ein wirklicher Verkauf an Rieger nicht ausgeschlossen werden kann, zumal Hennies auch angibt, dass in seinem Hotel bereits Soldaten- und SS-Treffen stattgefunden haben sowie ein Treffen einer "rechten Gruppierung".

Für den als Choleriker bekannten Jürgen Rieger dürfte ein Hotelkauf im Landkreis Celle sicher mehr als eine Genugtuung bedeuten. Fast 20 Jahre lang betrieben dort diverse Vereine ein rechtsextremistisches Schulungszentrum in Hetendorf einen Ortsteil von Hermannsburg. Als Drahtzieher der meisten dieser Vereine galt Jürgen Rieger. Im Jahre 1990 wollte er in Hetendorf ein weiteres Grundstück mit Gebäude kaufen. Der Kauf konnte seinerzeit gerade noch rechtzeitig durch einen Kauf der Gemeinde mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen verhindert werden.

Als im Jahre 1984 autonome AntifaschistInnen der komplette Fuhrpark mit 19 Fahrzeugen der in Meißendorf (Landkreis Celle) ansässigen Wehrsportgruppe Jürgens (bekannt unter dem Namen "Nothilfstechnische Übungs- und Bereitschaftsstaffel") anzündeten, brannten zeitgleich auch die damals unbewohnten zwei Gebäude und ein Schuppen auf dem rechten Nazigrundstück in Hetendorf. 1995 wurde ein mehrjährige antifaschistische Kampagne von autonomen AntifaschistInnen und BürgerInnen gestartet durch die sich im Jahre 1998 das Land Niedersachsen genötigt sah die Trägervereine des Nazizentrums in dem Rieger jeweils Vorsitzender war zu verbieten. Das Grundstück wurde beschlagnahmt. Rieger klagte zwar gegen die Verbote doch im März 2001 hat das Bundesverwaltungsgericht das Verbot bestätigt.

Sicher eine herbe Niederlage für Rieger, mal sehen ob der trotzdem oder gerade deswegen wieder nach Celle kommt.

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Dokumentation
Celler Antifa Nachrichten
Ausgabe 02/98, 01.06.1998
Herausgeberin:
ANTIFASCHISTISCHE INFOGRUPPE CELLE


Nazizentrum in Hetendorf verboten

Nach über neunzehn Jahren geht damit voraussichtlich die Geschichte des größten und bundesweit bedeutendsten Tagungszentrums von Neonazis ihrem Ende entgegen. Nach über vier Jahre anhaltenden und breiten antifaschistischen Widerstand in der eher ländlich-konservativ geprägten Region gegen dieses Nazizentrum, sah sich der niedersächsische Innenminister Gerhard Glogowski gezwungen, ein Verbot der beiden Betreibervereine
auszusprechen.

Am 29. November 1978 unterzeichneten die Nazis Günter Steinhoff als 1. Vorsitzender des "Freundeskreis Filmkunst", Jürgen Rieger und Detlef Promp als vertretungsberechtigte Vorsitzende der "Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung" (GfbAEV) den Kaufvertrag mit dem Bundesvermögensamt Soltau. Ganze 120.000,- DM kostete das Zentrum damals. Das Bundesvermögensamt selber hatte es erst einige Jahre zuvor von der Behinderteneinrichtung "Lobetal" für das 10fache, sprich 1,2 Millionen DM erworben. Ein günstiges Schnäppchen also, dessen Zustandekommen sich wohl nicht mehr aufdecken lassen wird. 1984 wurde der "Heide-Heim e.V." in Hamburg gegründet, der das Zentrum später in seinen Besitz nahm. 1990 wurde zudem ein zweiter "Heideheim e.V." gegründet, mit Sitz in Buchholz (Niedersachsen), der die Aufgabe hatte das
Zentrum finanziell zu fördern. Die handelnden Personen derbeiden Vereine waren nahezu identisch.

Anfangs waren die Treffen in Hetendorf noch spärlich, später jedoch traf sich in Hetendorf so ziemlich alles, was sich in der rechten Szene bewegt. Von rechten, neuheidnisch-germanischen Gruppierungen bis zum terroristischen Spektrum war alles vertreten. In seinen "besten" Zeiten war das Zentrum fast jedes zweite Wochenende Treffpunkt rechter Organisationen. Die Ausstrahlung des Zentrums ging weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus und so nahmen an den diversen Treffen auch Faschisten aus dem gesamten europäischen Ausland teil. Die größten Treffen waren die "Tage der volkstreuen Jugend" der "Wiking-Jugend" (WJ). Diese fanden von 1986 bis zu dem Verbot der "WJ" 1994 in Hetendorf statt, mit ca. 300 Teilnehmer. 1991 kamen die jährlich ausgerichteten Hetendorfer Tagungswochen hinzu. An diesen neuntägigen Treffen mit in der rechten Szene
namhaften Referenten nahmen ebenfalls bis zu 300 Personen teil.

Nun wurden die beiden Heideheime verboten. Am 11. Februar wurden im Zuge des Verbotes das Zentrum und die Wohnungen der Vorstandsmitglieder durchsucht. Betroffen waren Jürgen Rieger (Hamburg), der als 1. Vorsitzender der beiden Vereine fungierte, Margit Killinger (München) als stellvertretende Vorsitzende und Karl-Heinz Thiele (Velpke/Niedersachsen) als Schatzmeister des "Heide-Heim" in Hamburg, sowie das ehemalige "NSDAP"-Mitglied Arnold Neugebohrn (Schwanewede-Aschwarden /Niedersachsen) als stellvertretender Vorsitzender des "Heideheim" in Buchholz. Bei
den Durchsuchungen wurde nichts Überraschendes gefunden. Lediglich eine Reihe Kartons mit Büchern, die in einem der Tagungshäuser in Hetendorf standen, deuten darauf hin, daß von hier aus ein Versand organisiert wurde. In der Verbotsverfügung wurde festgelegt, daß das gesamte Vermögen der Vereine eingezogen wird. Das sind zwei Konten mit jeweils weniger als 1.000,- DM und nicht zuletzt das Grundstück mit den vier Gebäuden.

Inhaltlich ist die Verbotsverfügung hauptsächlich auf zwei Personen zugeschnitten, nämlich Jürgen Rieger und Gertrud Herr, die ebenfalls in beiden Heideheimen aktiv ist und bei den
Hetendorfer Tagungswochen als Referentin auftrat. Jürgen Rieger wird in der Verbotsverfügung als die entscheidende Person des Zentrums angesehen, weil er in beiden Heideheimen als Vorsitzender tätig war und weil er in den anderen Vereinen, die als "juristische Personen" Mitglieder im "Heide-Heim" Hamburg sind, ebenfalls im Vorstand vertreten ist. So ist er Vorsitzender der "GfbAEV" und der "Artgemeinschaft - Germanische
Glaubensgemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V." und stellvertretender Vorsitzender des "Nordischen Ringes". Weiter wird in der Verbotsverfügung ausgeführt, daß die Tätigkeiten der Heideheime sich "nicht über den Bereich des Landes Niedersachsen
hinaus" erstrecken und die "verwaltende Tätigkeit in Hamburg hat (...) nur einen unbedeutenden Charakter, so daß sie nicht als überregional einzustufen ist". Diese Einschätzung macht ein Verbot durch das nds. Innenministerium erst möglich. Denn für ein Verbot eines Vereines, der in mehreren Bundesländern agiert ist das Bundesinnenministerium zuständig und Bundesinnenminister Kanther hat ein Verbot der Heideheime abgelehnt.

Neben einer Vielzahl von personellen und ideologischen Verbindungen, die so ähnlich bereits in diversen antifaschistischen Publikationen nachzulesen waren, wird die Bedeutung und die inhaltliche Ausrichtung des Nazizentrums bzw. der dortigen Treffen vom niedersächsischen Inneministerium nachgewiesen. Besonders hervorgehoben wird Frau Herr, die ihr Lebensbekenntnis 1986 unter dem Titel: "Inhaltsreiche Jahre. Aus dem Leben einer BdM-Führerin 1930-1945" in dem "Kritikverlag" herausbrachte. Das Vorwort stammt von dem kürzlich verstorbenen Nationalsozialisten Thies Christophersen. Zu diesem Thema
referierte sie während der 5. Hetendorfer Tagungswoche und leugnete laut Verbotsverfügung den Holocaust. Auf dieser Veranstaltung, bei der es sich nach der Rechtsprechung des
Verwaltungsgerichts Lüneburg und des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg um eine öffentliche Versammlung im Sinne des Versammlungsrecht handelte, sagte sie: "Ich weiß nicht, wieweit das den heutigen Deutschen allen klar ist, daß die KZ im ganz geringen Maße nur eine Anstalt waren, um politisch Andersdenkende zur Räson zu bringen" und weiter "ich habe einen Verwandten gehabt, der ist Vertrauensarzt gewesen in Auschwitz (...) Er sagte (...), von welcher Rasse die waren, war uns doch egal. Es ging um unsere Rüstung und um weiter nichts und damit die die Rüstung leisten konnten, sind sie so gut behandelt, wie es die Kriegsverhältnisse nur zuließen. (...) Aber es hat kein Mensch einen Menschen absichtlich umgebracht, weil wir sie haben mußten. Dann hat er gemeldet, daß z.B. bei den Juden Unterernährte vorgekommen sind. Das konnte er feststellen. Dann hat der Lagerleiter gesagt, da kann ich nichts dran machen. Diese kriegen ihr Kontingent und wenn die großen Juden den kleinen was wegessen, da kann ich nicht für sorgen Ich kann nicht jedes Volk berennen und gucken, ob die Kleinen auch zurechte kommen. Das ist nicht möglich. Also diese Dinge müssen wir hinnehmen. Weiter ist da wirklich nichts gewesen."

Und die "aktiv-kämpferische Haltung" des "Heide-Heim e.V.", welche für ein Verbot nötig ist, wird durch ein Zitat von Jürgen Rieger während der 7. Hetendorfer Tagungswoche belegt. Während der Sommersonnenwendfeier am 20. Juni äußerte er: "Die Mauermörder sind mit Bewährungsstrafen abgegangen, die Verbrecher von heute, (...) die werden nicht so sanft abgehen.Die werden wir dann wegen ihrer Straftaten bestrafen" und weiter "diese Herrschaften dort, die das deutsche Volk unterdrücken, die sich nicht an Richtersprüche halten, die gehören weg. Die haben in diesem Land nichts zu suchen. Die mögen nach Israel
gehen oder in die USA oder nach Frankreich oder nach Polen. Hier bei uns haben sie nichts zu suchen. Von unseren Steuergeldern sollen sie nicht schmarotzen. Deswegen ist es so, daß wir diese Herrschaften bekämpfen werden, solange wir leben ... Wir wissen, daß es Pöbel und Pack und Verbrecher gibt die es zu bekämpfen gilt ... Wir wissen, am Ende steht unser Sieg. Wir wissen, am Ende überwinden wir den Pöbel! Wir wissen, in unserer Vergangenheit hat es schon oftmals Herrschaft des Pöbels gegeben, und Deutschland hat sich dann aus der Asche in neuer Kraft erhoben ... Dafür kämpfen wir und das werden wir erreichen!"

Gegen das Verbot hat Rieger beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg Klage eingereicht und außerdem beantragt, das Verbot und die Auflösung der Trägervereine so lange außer Vollzug zu setzen, bis darüber in einem Hauptsache-Verfahren entschieden ist. Dies wurde vom Gericht abgelehnt. In der Begründung heißt es "Nach dem von dem Antragsgegner (Innenministerium) vorgelegten Erkenntnismaterial ist die Voraussetzung einer
Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus beim Antragsteller ("Heide-Heim") gegeben. (...) Die Würdigung des ausgewerteten Erkenntnismaterials bestätigt nach summarischer Prüfung die Annahme des Verbotstatbestandes durch den Antragsgegner. Anhaltspunkte, daß die Verbotsverfügung aus anderen Gründen rechtswidrig sein könnte, sind nicht ersichtlich". Daraus ist zu folgern, daß auch die Klage in dem Hauptsache-Verfahren nicht zu Gunsten Riegers und seiner Kameraden ausgehen wird und daß das Zentrum in staatlichen Besitz übergehen wird.

Dies dürfte für Rieger sicherlich eine herbe Schlappe sein, genoß er doch bis dato den Ruf, ein besonders geschickter Rechtsanwalt zu sein. Hier hat er allerdings kläglich versagt, denn das Verbot hat sich schon seit geraumer Zeit angekündigt. Bereits die siebte Hetendorfer Tagungswoche im letzten Jahr wurde unter der Regie des nds. Innenministeriums verboten.
Dieses Verbot scheiterte zwar vor Gericht, doch gerade deshalb war klar, daß weitere behördliche Maßnahmen folgen würden, wollten sich die Damen und Herren des Innenministeriums nicht der Lächerlichkeit preisgeben. Bereits im August 1996 versprach
Innenminister Gerhard Glogowski, daß "sobald es juristische Ansatzpunkte gebe, das Hetendorfer Zentrum geschlossen werde". Diese Žußerung hat er seitdem permanent wiederholt. Im Juli 1997 forderte der niedersächsische Landtag in Hannover einhellig die
Schließung des "Heide-Heim e.V." Nur ein Blinder konnte die sich anbahnende Entscheidung übersehen. Peinlich für die vermeintliche Rechtskoryphäe Rieger.

Der Verlust des Zentrums hat für die Nutzer zwei Aspekte: Zum einen verlieren die Nazis durch das Verbot ein wichtiges Zentrum, dessen Bedeutung in letzter Zeit wohl eher eine symbolische war. Um Hetendorf hatte sich schon ein eigener Mythos in der rechten Szene entwickelt. Dieser Verlust ist nicht zu unterschätzen, diente Hetendorf 13 doch zur Findung und Festigung der eigenen rechten Identität als deutscher, nordischer Kämpfer gegen den Staat, die Pfaffen, die Antifas, die jüdische Weltverschörung u.s.w.

Zum anderen war aber der praktische Nutzen des Zentrums für den Aufbau oder den Erhalt einer rechten Struktur oder Vernetzung letztlich durch den anhaltenden breiten antifaschistischen Widerstand und die dadurch permanente Öffentlichkeit stark eingeschränkt. Jede normale Dorfkneipe hätte sich für ein konspiratives Treffen mittlerweile besser geeignet als Hetendorf. Die Nazis sahen sich nicht einmal in der Lage, Zeit für die Instandhaltung und die dringenden Renovierungsarbeiten an den Gebäuden zu investieren.

So gesehen trifft sie das Verbot letzlich doch nicht allzu hart, zumal die ideologische Arbeit ohnehin von den Gruppen wie dem "Nordischen Ring" und der "Artgemeinschaft" weitergeführt werden. Letztere führte vom 27.03.-29.03. 1998 völlig unabhängig von Hetendorf, wie jedes Jahr ihr Frühjahrestreffen, diesmal im hessisch-thüringischen Raum durch. Auf diesen Treffen werden von teilweise den selben Leuten Vorträge gehalten, die
auch bei den Hetendorfer Tagungswochen als Referenten auftraten und auch das Themenspektrum nimmt sich nicht viel.

Insofern wurde mit den Heideheim-Vereinen letztlich nur ein organisatorischer Überbau verboten. Substanziell getroffen wurden die Nazis nicht.

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Am 28.10.2006 soll in Celle ein Naziaufmarsch stattfinden - weitere Infos unter
 http://www.kein-naziaufmarsch.tk/
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Ergänzungen

also der rieger............

leo 22.10.2006 - 18:55
kauft das objekt locker!
allein seine stiftung in england hat schätzungsweise 32Millionen!
dazu kommen noch diverse italienische konten der "odessa" (organisation der ehemaligen SS angehörigen) das dürften auch locker einige millionen sein
dann sein privat vermögen.....
also wenn der will kann der fast alles kaufen!
aber es ist wohl derzeit ehr die absicht in denn medien zu sein und die kassen des systems zu lehren!

Erstmals berichtet

wurde 22.10.2006 - 19:04
darüber nicht hier auf indy, sondern schon vor tagen in der celleschen zeitung. von daher kein grund zur beunruhigung, daß man hier schlafende hunde wecken könnte. hier die berichte aus der cz:

Celle droht Rückkehr von Jürgen Rieger
Kauft Nazi-Anwalt Landhaus Gerhus?

Kauft Nazi-Anwalt Jürgen Rieger aus Hamburg das Landhaus Gerhus und errichtet hier ein Schulungszentrum für den rechten politischen Rand? Seit Wochen wabert das Gerücht durch den Nordkreis. Die Verwaltung in Faßberg hat sich bereits mit dem Thema befasst.

Von Joachim Gries

GERDEHALS. Erreicht Nazi-Anwalt Jürgen Rieger in Gerdehaus bei Faßberg, was ihm in Delmenhorst nicht geglückt ist? Kauft er das Landhaus Gerhus und errichtet hier sein Schulungszentrum für rechte Kräfte? Nach CZ-Informationen hat sich Rieger das Hotel bereits angesehen.
Fakt ist, dass Karl Hennies (69) das 80-Betten-Haus mit Schwimmbad und Sauna verkaufen will. Noch verhandelt er mit potenziellen Käufern, die hier demenzkranke Senioren oder Suchtkranke betreuen wollen. Diese Nutzung würde die Gemeinde Faßberg mit ihrer Planung unterstützen. „Es wäre eine Schmutzigkeit, der Gemeinde in den Rücken zu fallen", betont Hennies, sagt gleichwohl, dass er beim Platzen der Verhandlungen auch an Rieger oder eine andere rechte Gruppierung verkaufen werde. „Wenn ich in der Öffentlichkeit stehe, mache ich das mit Rieger." Auch an Kommunisten würde er verkaufen.
Hennies steht rechts der CDU, ist nach eigener Aussage aber „nicht direkt in einer Partei", sondern fördert Leute, die seine Meinung vertreten. Er kennt Hieger, hat vor Jahren dessen Pfingstteffen in Hetendorf besucht. „Rieger wird wohl wissen, dass ich verkaufen will, wir haben aber nie über Preise gesprochen", sagt Hennies. „Gucken kann jeder", sagt er, verneint aber, dass er dem Hamburger Anwalt sein Hotel gezeigt habe.
Die Gemeinde Faßberg wird keine Handhabe gegen Rieger haben, sollte er das Hotel kaufen. „Solange keine baulichen Änderungen angestrebt werden, können wir nichts machen", sagt Winfried Hoff, allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Hans-Werner Schütte. „Nur bei einer Nutzungsänderung hätten wir eine Chance." Die Politik hat sich nach Hoffs Angaben noch nicht mit dem Thema Rieger beschäftigt. Seite 13
Kehrt Nazi-Anwalt Rieger zurück?Celle droht ein zweites „Hetendorf“Besitzer sieht Verhandlungen mit anderen Interessenten gefährdet
Durch den Nordkreis schwappt das Gerücht, dass Nazi-Anwalt Jürgen Rieger aus Hamburg das Landhaus Gerhus in Gerdehaus kaufen will. Rieger hatte vor kurzem noch ein Hotel in Delmenhorst erwerben und zu einem Schulungszentrum ausbauen wollen. Was ist dran an dem Gerücht, wie sehen die Pläne von Besitzer Karl Hennies aus, der Rieger kennt und rechten Kreisen durchaus nahe steht?
Von Joachim Gries
GERDEHAUS. Verkaufen will Karl Hennies das Landhaus Gerhus in Gerdehaus an der Landesstraße 280 zwischen Unterlüß und Faßberg, das steht fest. Der 69-Jährige und seine ein Jahr jüngere Frau Elfriede wollen sich zur Ruhe setzen und mit dem Verkaufserlös ihren Lebensabend bestreiten. Anfang des Jahres hatten sich Verkaufsverhandlungen zerschlagen, weil sich ein ernsthafter Interessent plötzlich zurückzog. Mit drei weiteren Investoren steht Hennies derzeit in Verhandlungen.„Ich will der Gemeinde nicht in den Rücken fallen", sagt Hennies und verweist auf Pläne der Gemeinde Faßberg, die für diesen Bereich die Betreuung demenzkranker Senioren oder Suchtkranke vorsieht. Einer der Interessenten sei aus diesem Grund von dem 80-Bettenhaus mit Schwimmbad und Sauna in Gerdehaus begeistert, sagt Hennies..Durch das „Geschmiere in der Zeitung" sieht Hennies das Geschäft in Gefahr. „Dann überlege ich mir, an Herrn Rieger zu verkaufen", sagt der gelernte Landwirt aus dem Schaumburger Land, der auch jahrelang als Makler gearbeitet hat und das Landhaus Gerhus im März 1989 kaufte. „Das ist mir dann egal, dann kommt Freude auf, sagt er. Verkaufen würde er auch an Kommunisten.Nach eigenen Aussagen hat Hennies vor einigen Jahren die von Rieger in Hetendorf organisierten Pfingsttreffen besucht. Er kennt Rieger, hat mit ihm auch schon gesprochen. „Ich wollte Gerdehaus denen damals schon geben, als Hetendorf verboten wurde", sagt Hennies, aber seine Frau sei dagegen gewesen.„Dass ich rechts stehe, dürfte keinem unbekannt sein", sagt Hennies: „Aber ich schätze auch den Standpunkt des anderen. Ich fühle mich als Demokrat." Die CDU ist für Hennies allerdings eine Linkspartei.Dass sein möglicher Käufer Rieger wegen Volksverhetzung verurteilt worden ist, schätzt Hennies an dem Nazi-Anwalt. „Wenn ich mal wegen Volksverhetzung eingesperrt werde, wäre ich stolz darauf." Bedenken hat Hennies bei einem Geschäft mit Rieger wegen der Nachteile, die sein Sohn in der Firma oder die Enkelkinder in der Schule erleiden könnten.Riegers Idee von einem Schulungszentrum findet Hennies gut. Da könnten 50000 Jugendlichen ohne Lehrstelle die Augen geöffnet werden, warum es in Deutschland nicht läuft. Gerdehaus wäre geeignet: Neben dem Hotel könnten auf dem Campingplatz große Zelte aufgebaut werden.

[Kasten]

Jürgen Rieger ist im Landkreis kein Unbekannter

Im Februar 1998 war in Hetendorf Schluss: Der Heide-Heim e. V. als Träger des Nazi-Schulungszentrums wurde verboten. Vorsitzender des Vereins: Jürgen Rieger, Rechtsanwalt aus Hamburg. Jahrelang hatten in Hetendorf Treffen rechter Organisationen stattgefunden, seit 1991 wurden jährlich die Hetendorfer Tagungswochen durchgeführt. Rieger, der wegen Volksverhetzung und Körperverletzung vorbestraft ist, kaufte im April 2004 für 255 000 Euro den Heisenhof in Don/erden für die „Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation". Seit Sommer 2005 bemühte sich Rieger um den Kauf des „Hotels am Park" in Delmenhorst.

[Kasten]

Kommentar
Rechts ist keine AlternativeEs geht um mehr als Geld

In Delmenhorst kam Nazi-Anwalt Jürgen Rieger nicht zum Zug. Kann er jetzt seine Pläne von einem Schulungszentrum für den rechten politischen Rand in Gerdehaus im Nordkreis verwirklichen? Dieses Geschäft kommt nur zustande, wenn sich der Verkäufer dafür hergibt. Karl Hennies als jetziger Besitzer hat tiefe Sympathienfür die Herrschaften weit rechts der CDU - will aber der Gemeinde Faßberg nicht in den Rücken fallen. Nichts hindert ihn, mit den Investoren, mit denen er derzeit im Gespräch ist, zu einem sinnvollen Abschluss zu kommen - auch nicht Veröffentlichungen der Presse über Geschäfte, die sich schlicht verbieten. Joachim Gries

Nazi-Demo 28.10.06 in Celle

multibel 23.10.2006 - 06:15
Am 28.10. auf nach Celle und die Kleinstadt rocken!

Infos unter www.bunteshaus.de

TAZ-Artikel

zum Thema 23.10.2006 - 17:35
ieger-Spuk in der Nähe von Celle

Kaum scheint der Spuk um den Verkauf eines Hotels in Delmenhorst an den
Rechtsextremen Jürgen Rieger vorbei zu sein, gibt es ein Gerücht über ein
neues Engagement des Neonazi-Anwalts. Offenbar denkt ein Hotelier in
Gerdehaus in der Nähe von Celle darüber nach, sein Anwesen an Rieger zu
verkaufen. Eigentlich will die Gemeinde Faßberg das Grundstück von dem
69-Jährigen erwerben, um hier ein Heim für Demenzkranke zu bauen. Allerdings
sind durch öffentlich gewordene Querelen in der Vergangenheit offenbar
Investoren abgesprungen. Der Gastwirt sieht das Geschäft in Gefahr und droht
nun, an Rieger zu verkaufen. "Das ist mir egal, dann kommt Freude auf",
sagte der Mann zur Celleschen Zeitung. Riegers in Delmenhorst geplatzte Idee
von einem "Schulungszentrum" gefällt dem 69-Jährigen, der sich mit dem Erlös
zur Ruhe setzen will. "Dass ich rechts stehe, dürfte keinem unbekannt sein",
betonte der Gastwirt. Er habe sein Hotel Neonazis bereits anbieten wollen,
als 1998 Riegers Schulungszentrum im nahen Hetendorf verboten wurde.
Jahrelang war Rieger Vorstandsmitglied von Heide-Heim e.V., dem Trägerverein
eines Geländes in Hetendorf, gewesen. Hier organisierte er die "Hetendorfer
Tagungswochen" in der Zeit der "Sommersonnenwende", Wehrsportübungen und ein
Pfingstlager - nur für Deutsche. Die Drohung eines Delmenhorster Hoteliers,
seine Immobilie an Rieger zu verkaufen, hatte in den vergangenen Monaten für
Wirbel gesorgt. TAZ

nord aktuell 21.10.2006

Oder noch cleverer...

Josi 23.10.2006 - 23:12
Vielleicht stecken die potentiellen "Verkäufer" ja auch mit Rieger unter einer Decke?

Nicht abwegig finde ich den Gedanken, dass Rieger durch fingierte Immobilienkäufe seine Politik finanziert. Er gibt vor, eine Immobilie kaufen zu wollen. Daraufhin gibt es Sammlungen etc, um dies zu verhindern. Letztendlich wird die an sich recht wertlose Immobilie für viel zu viel Geld nicht an Rieger, sondern zB an die Stadt verkauft, was auch so beabsichtigt war. Und Rieger bekommt von dem Erlös einen Teil vom Verkäufer als "Wahlkampfhilfe".

Vielleicht ist dieser Gedanke ja auch komplett paranoid, aber ich finde ihn gar nicht so abwegig. Mit welchen politischen Kreisen sympathisiert denn der Delmenhorster Hausbesitzer? Wenn er Nazis nicht leiden kann, hätte er einen Verkauf doch von vornherein ablehnen müssen.

Artikel in der Celleschen Zeitung

Autonom@ntifA 24.10.2006 - 00:49
Lokales Faßberg

Nazi-Zentrum schreckt Faßberg auf

Hilfe bei Suche nach Investoren

Die mögliche Ansiedlung eines Schulungszentrums durch den Hamburger Nazi-Anwalt Jürgen Rieger in Gerdehaus sorgt nicht nur im Nordkreis für Unruhe. Im Vordergrund der Politik steht die Verhinderung eines Nazi-Zentrums, wie es vor Jahren in Hetendorf bestand. Aber die Suche nach einem Investor, der das Landhaus Gerhus einer anderen Nutzung im Sinne der Gemeinde Faßberg erschließt, soll unterstützt werden.

GERDEHAUS. „Das ist ein Witz“, ist Jörg Schusters erste Reaktion auf die mögliche Ansiedlung eines Nazi-Schulungszentrums im derzeitigen Landhaus Gerhus in Gerdehaus. „Vor Jahren ist endlich Hetendorf geschlossen worden, da will man den ganzen Müll nicht noch mal bei uns durchmachen“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende im Faßberger Gemeinderat.

Auch sein designierter Nachfolger Volker Nickel ist bestürzt: „Das wäre das Schlimmste, was uns passieren kann. Wir versuchen das mit allen Mitteln zu verhindern.“ Nickel verweist auf Gespräche mit der Gemeinde und dem Landkreis Celle. „Wir sind momentan dabei, auch andere Investoren für das Landhaus zu finden“, sagt Nickel und hofft auf entscheidende Kontakte in der kommenden Woche.

„Ich bin voller Entrüstung, dass ich von der Verwaltung nicht informiert worden bin“, sagt Angelika Cremer, SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat. Landhaus-Besitzer Karl Hennies sei nicht in Erscheinung getreten und habe sich nie öffentlich geäußert, deshalb sei mit der Veröffentlichung eine Bombe geplatzt. Cremer sagt, dass nach der Information durch die Verwaltung mit Hennies gesprochen werden müsse: „Wir müssen reagieren.“

„Ich kenne ihn so nicht“, sagt Michael Beyer von der WG Faßberg über Hennies, zu dem er seit Jahren beruflichen Kontakt hat. Beyer hofft, dass ein Nazi-Zentrum in Gerdehaus verhindert werden kann und ein anderer Investor gefunden werde, der in die Gemeinde passe.

Michael Jäger von der NWG hat schon mal munkeln hören, dass Hennies Kontakte zu Rechten hat, trotzdem sei die Verbindung zu Rieger ein bisschen überraschend. „Das kann er nicht zulassen, dass da jetzt so etwas entsteht“, sagt Jäger. Er hätte erwartet, dass Hennies die Politiker informiert, wenn er etwas völlig anderes plant. Dann hätte man versuchen können, einen anderen Investor zu finden. Käme Nazi-Anwalt Jürgen Rieger nach Gerdehaus, „wäre das für die Gemeinde eine Belastung, und keine kleine“, so Jäger.

Auch die Polizei habe sich schon mit ihm über seine Verkaufsabsichten unterhalten, hatte Hennies im Gespräch mit der CZ eingeräumt. Das wird von der Staatsschutzabteilung der Celler Polizei bestätigt. Man wisse nichts über ein Angebot Riegers an Hennies, bisher sei er auch politisch nicht in Erscheinung getreten, heißt es dort. Hennies selber sprach von Soldaten- und SS-Treffen sowie einem Treffen einer rechten Gruppierung im Landhaus Gerhus.

Schulterschluss: Karl-Heinrich Langspecht, Kreischef der Celler CDU, nennt das mögliche Rieger-Szenario in Gerdehaus bedrückend, gerade nach der wohltuenden Ruhe nach dem Verbot von Hetendorf. „Das fehlt uns noch, dass wir die braune Soße hierher kriegen.“ Der Celler SPD-Unterbezirksvorsitzende Wolf Wallat setzt auf eine breite gesellschaftspolitische Diskussion über Rechtsextremismus. „Die muss sich in der Mitte der Gesellschaft abspielen“, sagt Wallat. „Die Rechten dürfen den öffentlichen Raum nicht beherrschen.“ Deshalb fordere die SPD im Bundestag auch, die Mittel für Netzwerke gegen Rechts nicht zu kürzen. Wallat setzt auch im Celler Raum auf ein breites Netzwerk gegen Rechts: „Ich würde mich freuen, wenn Herr Langspecht dabei an meiner Seite steht.“

Joachim Gries

 http://www.cellesche-zeitung.de/lokales/fassberg/341546.html

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