Oaxaca: Tödlicher Angriff auf APPO-Barrikade

14/10/2006 13:53 - In zivil gekleidete Militärs, unter ihnen ein Beschäftiger der Armee mit dem Namen Jonathan Vazquez, schossen im Morgengrauen auf EinwohnerInnen des Stadtteiles Reforma Agria, die sich an einer der vielen Barrikaden, die in der Nacht (von der APPO) errichtet werden, befanden. Sie verletzten Alejandro G. Hernandez am Kopf; er brachte gerade zusammen mit seiner Frau und einem seiner Kinder, Kaffee zu den Leuten an der Barrikade.

Nach Augenzeugenberichten verließen die Militärs die Kantine El Encanto, um 3 Uhr morgens; um die 50 m von der Strassensperre entfernt stiegen sie in einen Nissan, (...) fuhren zur Strasse SimboloPatrios, fast Ecke Mazatlan, wo sie versuchten Gegenstände einer Barrikade zu entfernen. Als die Platonistas (d.h. die Leute an den Barris, ÜB) dieses verhinderten, sprangen die Soldaten wieder in ihren Wagen und ein paar Meter weiter schossen sie auf Alejandro, der in diesem Moment den Weg für einen Krankenwagen freimachte, der einen Jugendlichen zum Krankenhaus (...) brachte.

Einer der Schüsse traf Alejandro in den Kopf, eine weitere Kugel traf einen anderen Mann, der versuchte ihn zu schützen. Beide wurden mit dem selben Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht wo um 11 uhr morgens die Operation für Alejandro vorbereitet wurde. (...) Die Leute an der Barrikade sicherten Dokumente des Militärs Jonathan Vazquez, darunter seine Wahlkarte, eine Quittung über einen Kredit, sowie drei Fotos die sie in der Brieftasche fanden, welche er beim Verlassen des Wagens, um die Barikkade zu beseitigen, verlor.

Der 41 jährige Alejandro Hernandez starb am Samstag Nachmittag; zur Stunde sammeln sich laut Radio Appo viele Leute auf dem Zocalo in Oaxaca, es wird eine Aufklärung,- des Mordes und über die Rolle der Armee gefordert. In der ca. 2jährigen Amtszeit von Päsident URO, sagen die RundfunksprecherInnen der Bewegung, wurden bereits 35 Menschen im Kontext der sozialen Kämpfe umgebracht. Die APPO ruft lokal dazu auf die Familie von Alejandro, jetzt in diesem schwieigen Moment, nicht alleine zu lassen, und wendet sich ein mal mehr an die globale Öffentlichkeit, und bittet sie um Wachsamkeit und Proteste.