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Naziaufmarsch in Berlin verhindern!

AntifaschistischesAktionskollektiv 12.10.2006 10:48
Am 21. Oktober wollen Neonazis in Berlin-Tegel ihre
Solidarität mit dem verurteilten Volksverhetzer und
Sänger der Band "Landser", Michael "Lunikoff" Regener, zeigen.
Eine Demonstration und ein Rechtsrock Konzert mit 3 Bands ist geplant.
Wir wollen den Nazis nicht die Straße überlassen!
Die Nazis treffen sich um 13 Uhr am S-Bhf Tegel und wollen dann
über die Berliner und Seidelstraße vor die JVA ziehen wo Regener einsitzt.
Dort ist ein Rechtsrock Konzert u.a mit Agitator und Faktor Deutschland geplant.
Die NPD-Berlin hat 1200 Personen angemeldet, die Polizei sagt zu diesen Zahlen nichts. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Zahl auch nur ansatzweise erreicht wird. Allerdings werden Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.

Dieser Provokation wollen wir einen entschlossenen antifaschistischen Widerstand entgegensetzen. Es wird eine zentrale Bündnisdemonstration geben und 2 Kundgebungen, welche im Anschluss aufgesucht werden können.
Natürlich ist es jedem/jeder selbst überlassen ob er/sie hinter der Absperrung stehen bleibt oder sich lieber frei bewegt und dabei vielleicht noch ein bischen Spaß hat.

Wir hoffen auf regen Zulauf und direkten Widerstand.
Bis zum 21.
Es wird ein heißer Tag in Tegel.

Antifaschistisches Aktionskollektiv

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Die Zentrale Bündnisdemonstration
12 Uhr am U.Bhf Alt-Tegel (U6)

Kundgebungen ebenfalls ab 12 Uhr
1. Egellsstraße/Berlinerstraße
2. Flohrstraße/Seidelstraße

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AUFRUF

„Landser“ – eine deutsche Geschichte

Der 1966 geborene Michel „Lunikoff“ Regener wurde als Sänger und Texter der rechtsradikale Band „Landser“ bekannt. Sören Brauner, Horst Schott und Andreas Lenhard gründeten im Jahr 1992 diese nach der Bezeichnung der Infanteristen der Wehrmacht benannte Band. Im selben Jahr noch stieß Michael Regener, führendes Mitglied der neonazistischen „Vandalen - Ariogermanische Kampfgemeinschaft“ als Gitarrist hinzu. Diese Gruppe von Nazi-Rockern vertritt ein rassistisch ausgerichtetes Neuheidentum und provoziert mit Parolen, wie „Deutschland muss arisch werden!“ oder „Rassenmischung ist Völkermord!“. In den folgenden Jahren erspielten sich Landser mit offen zur Gewalt aufrufenden Liedtexten eine große Anhängerschaft in der rechtsextremen Szene. Auf Auftrittsverbote, Indizierungen und weitere staatliche Maßnahmen reagierte die Band mit einer zunehmenden Konspirativität. Die komplette Organisation der Produktion und Vermarktung wurde von den vier Bandmitgliedern übernommen. Führende Persönlichkeiten der heute verbotenen Nationalen Front (NF) wie etwa Jens Og aus Eichstätt oder Joachim Bratz aus Berlin verschafften Regener Kontakte zu Blood&Honour und ins Ausland. Hier konnte Landser vorwiegend in Skandinavien und den USA ihre Hassgesänge ohne jegliche Kontrolle aufnehmen und schließlich nach Deutschland zum Verkauf schmuggeln. In Liedern wie „Berlin bleibt Deutsch“, „Schlagt sie Tot“ oder „Weiße Patrioten“ propagierte die Band auf einer ihrer ersten CD’s 1995 den Mord an allen Menschen, die nicht in ihre Weltsicht passen. „Türken“ „Ausländer“ „Nigger“ „Kommunisten“ etc. Unabhängig von der prompten Indizierung der Scheibe erlaubt es die Rechte Infrastruktur die Szene mit Kopien und Orginalen der CD zu versorgen. Öffentliche Auftritte waren eine Seltenheit. Relativ häufig waren jedoch kleine Konzerte in Berliner Lokalen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Eine der wenigen Großveranstaltungen auf denen Landser spielte war das NPD-Pressefest. 2001 führten Ermittlungen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Verhaftung aller vier Bandmitglieder, wobei jedoch nur noch Michael Regener zu der Urbesetzung gehörte. Im Dezember 2003 verurteilte das Berliner Kammergericht die Mitglieder der Band zu Haft- und Geldstrafen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie wegen Volksverhetzung und der Verbreitung rechtsextremer Propaganda. Die Haftstrafen von Andre „Möhre“ Mörike und Christian Wenndorf wurden jedoch im Gegensatz zu der des Sängers Michael Regener wegen Besserungsabsichten zur Bewährung ausgesetzt. Regener war zunächst wieder auf freiem Fuß, da er Revision einlegte. Durch die Aussagen der beiden Mitangeklagten verfeindeten sich diese beiden Parteien und die Band existierte nicht mehr. Regener gründete mit Mitgliedern der Berliner Rechtsrock Band „Spreegeschwader“ kurz darauf die „Lunikoff Verschwörung“, welche dann im November 2004 ihr erstes Album herausbrachten. Bevor Michael Regener am 11. April 2005 seine Reststrafe von 2 Jahren und 10 Monaten in der JVA Berlin-Tegel antreten musste gab er bei einem NPD Landesparteitag im thüringischen Pößneck sein Abschiedskonzert.

„Luni“ – Märtyrer des Hasses

Michael „Lunikoff“ Regener hat sich in seiner über 10 Jahre dauernden musikalischen Karriere am extrem rechten Rand schnell einen Namen gemacht. Im Gegensatz zu vielen anderen Rechtsrock Bands redete „Luni“ in seinen Texten für Landser nicht verklausuliert oder nur über die germanische Mytholgie. Er verstand es genau das auszudrücken wofür seine menschenverachtende Ideologie steht: Hass, Menschenverachtung und Mord. Und genau das machte ihn in der rechten Szene, nicht nur in Deutschland, so populär. Regener wurde und wird von dem gesamten Spektrum des rechten Randes und teilweise darüber hinaus als Kämpfer für die Meinungsfreiheit zum Helden hochstilisiert. Oft wird dabei das Zitat „Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden“ von Rosa Luxemburg missbraucht und übersehen, dass jeglicher Nationalismus mit diesem Satz bricht.
Dem zunehmenden Druck der Polizei ausgesetzt wird der Sänger als Paradebeispiel für die Repression auf den „Nationalen Widerstand“ genutzt. Seine Verurteilung im Dezember 2003 führte zu breiten Solidaritätsbekundungen aus der gesamten rechten Szene. „Luni“ hat vor allem bei jugendlichen Neonazis eine Vorbildsfunktion eingenommen: Er sagt was er denkt, ihm traut man auch zu, dass er das umsetzt was er propagiert und er trotzt den Repressionen des ZOG (Zionist Occupied Government / Zionistisch besetzte Regierung). Die Musik von Landser und anderen Rechtsrock Bands ist die Untermalung von Mord und Totschlag an jedem, der nicht in ihr beschränktes Weltbild passt. So haben etwa im August 1999 sieben Neonazis zwei Vietnamesen fast totgetreten und dabei den Landser-Refrain „Fidschi, Fidschi, Gute Reise“ gesungen.

Widerstand ist notwendig

Wenn Neonazis auf die Straße gehen um Solidarität mit jemandem zu zeigen, der Mord propagiert und damit indirekt an den über 200 Morden mit rechtsradikalem Hintergrund seit 1990 beteiligt ist, geht dies die gesamte Gesellschaft an. Es ist notwendig allen Menschen, die dieser verbrecherischen und rassistischen Ideologie anhängen zu zeigen, dass ihnen nicht die Straße überlassen wird. Weder an jenem 21. Oktober noch an jedem anderen Tag. Solidarität, Widerstand und Zivilcourage müssen alltäglich werden. Fangen wir am 21. Oktober an und tragen den Gedanken weiter. Kreativ wollen wir an jenem Samstag den Aufzug der Nazis begleiten und ihnen entschlossen zeigen was wir von ihren menschenverachtenden Liedtexten und Parolen halten. Manchmal erfordert dies Mut, Einsatzbereitschaft und zivilen Ungehorsam. Doch all dies sollte nicht zu viel sein, wenn man für eine freie Gesellschaft ohne Rassismus kämpft.

Antifaschistisches Aktionskollektiv
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Ergänzungen

U-Bahn Verbindung Kundgebungen

AntifaschistischesAktionskollektiv 12.10.2006 - 10:57
Nur kurz damit mans besser findet:

1. Egellsstraße/Berlinerstraße (UBhf. Borsigwerke U6)
2. Flohrstraße/Seidelstraße (UBhf. Holzhauserstraße U6)

etwas zur berichtigung

NN 12.10.2006 - 11:02
die band gibt es schon wesentlich länger!
die bandmitglieder lebten in der ehemaligen ddr wo sie vom staat unterstützt wurden bei der produzierung ihrer musik auch wurde dafür gesorgt das die musik nach west deutschland ging

und die polizei sagt sehr wohl etwas zur angemeldeten zahl der teilnehmer!
demnach dürften es sogar weit mehr als 1200 nazis werden!

danach Demo in Hennigsdorf

HAI 13.10.2006 - 15:57
Für den 21.10. war ursprünglich auch eine Antifademo in Hennigsdorf (10 min. von tegel) geplant. Da sich aber bestimmt viele Leute an dem Protest gegen den Naziaufmarsch beteiligen wollen und wir ihnen die Chance geben wollen, das zu tun sowie zu unserer Demo zu kommen, ist die Demo verschoben worden auf den 22.10. um 15 Uhr (muss noch von den bullen genehmigt werden). Zur Erinnerung: In Hennigsdorf gibt es den Naziladen "On the Streets", der von Alexander Gast geleitet wird, der Mitglied bei Spreegeschwader ist und auch schon viel mit "Lunikoff" gemacht hat. Für weitere Infos schaut halt in den Stressi oder auf inforiot.

22.10. - Kreuzberger

. 14.10.2006 - 00:32
Um 14:00 beginnt im Kreuzberger Katzbachstadion die Partie Türkiyemspor - BFC Dynamo. Daß im Umfeld dieses Spiels mit erhöhtem Nazi- und Hooliganaufkommen zu rechnen ist, steht ausser Frage, die Reise in's "feindliche" Kreuzberg werden sich wenige der rechten BFC Fans entgehen lassen.

Zeigen wir ihnen, daß sie nicht willkommen sind.
Ab 12:30 Treffpunkt am Stadion - Passt auf Euch auf!

Berichte über das was war

(muss ausgefüllt werden) 27.10.2006 - 05:21
Naziaufmarsch in Berlin - Anwohnerbericht
Besorgter Anwohner 21.10.2006 21:25
 http://de.indymedia.org/2006/10/159747.shtml

Die Antifa ist Tod (zumindest in Berlin)
Jens Anger 21.10.2006 19:14 Themen: Antifa
"Reinickendorf wir warn da Autonome Antifa" ?!?
 http://de.indymedia.org/2006/10/159726.shtml

DDR Landser

bootdown 10.11.2009 - 23:53
Zita:"Und ob die DDR rechte Bands unterstützte!
die haben übungsräume erhalten!
so ist z.b. auch die Band KDF hat im ostteil von berlin einen übungsraum erhalten!
sind war eine schwächung der brd und eine begründung des faschistischen schutzwalls! "


Das ist ein totaler Quatsch.KdF probten in einem Bunker im Wedding,das ist und war geografisch nicht dem Ostteil zuzurechnen-aber ich lass mich gern berichtigen.Es gab lediglich eine DDR Skinheadband,die "Cheruskerfront" und die stammten aus dem Punkumfeld,z.B. gemeinsames Konzert mit Schleimkeim.
Das wäre damal der Selbsmord gewesen,zumal die Prozesse rund um die Vorfälle in und an der Zionskirche anrollten.So taktisch die DDR Führung dachte,soweit sind auch jenen nicht gegangen-zumal und das ist ja durch Flucht oder Inhaftierung belegt Mielke,Honecker etc. ausgewiesene Antinazis waren,der gute Erich bspw. Mitglied des RFB-denen kann man ja alles,aber gewiss keien Nazisympathie nachsagen
.Also bitte,das ist tendenziös,so etwas zu behaupten.Die Vandalen,aus deren Reihen Regener stammt,waren lange zeit als "normaler"Heavy Metal Fanclub unterwegs-erst später wurden sie offen rechtsradikal.

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