Funkmast der Polizei gefällt

Spaziergänger 06.10.2006 16:14 Themen: Atom
Ein Funkmast des BGS, der während der Castortransporte die Kommunikation der Polizeikräfte in der Göhrde ermöglichte, ist von Unbekannten zu Fall gebracht worden. Beamte der Bundespolizei haben damit begonnen, die zertrümmerten Funkanlagen zu bergen und die verbogene Gittermastkonstruktion zu demontieren.
Am 3. Oktober wurden Spaziergänger in der Nähe des Bahnhofs Leitstade auf einen umgestürzten Sendemast aufmerksam und meldeten ihre Beobachtung. Wie aus einem Bericht der Polizeiinspektion Lüneburg hervorgeht, wird seitdem "in alle Richtungen" ermittelt. Hingewiesen wird auf die Örtlichkeit: "befand sich etwa 300 Meter von den Bahnschienen entfernt, die auch durch Castor-Transporte nach Gorleben benutzt werden." Ein Zusammenhang mit dem geplanten Castortransport in diesem Jahr zwischen dem 11. und 14. November drängt sich somit auf.

Nach Auskunft der Techniker wurden die Schrauben gelöst, die den Fuß der Gitterkonstruktion mit der Bodenplatte verbunden hatten. Auf welche Weise der Turm zum Kippen gebracht wurde, konnten sie nicht mit Sicherheit erklären. Möglicherweise habe ein Keil oder etwas ähnliches gereicht. "Das ganze war kopflastig, das ist ganz leicht gekippt."

Die Presseabteilung der PI Lüneburg wies in ihrem Bericht darauf hin, daß auch Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge auf ein funktionierendes Funknetz angewiesen seien. Auf Anfrage der örtlichen Elbe-Jeetzel-Zeitung räumte die Polizei ein, daß speziell dieser Mast nur für die Castoreinsätze genutzt wurde.
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Ergänzungen

Sägen und Bohren

Straßenbauamt 06.10.2006 - 18:05
Nicht nur Funkmasten fallen zu dieser Jahreszeit, auch Löcher in Strassen scheinen sich aufzu tun (wenn auch leider nicht ganz unbemerkt).
Solidarität mit den Betroffenen
Der heisse Herbst hat begonnen, auf zum Widerstand !
Castor im November 2006 verhindern!

aus der Elbe Jeetzel Zeitung:

Straßenloch: Das große Schweigen
Polizei: Kein Unterspülungsversuch

rg Grippel/Lüneburg. Zum Stand der Ermittlungen wegen eines Loches in der Landesstraße 256 bei Grippel gibt es von der Polizei und der ermittelnden Staatsanwaltschaft in Lüneburg vorerst keine weiteren Auskünfte. »Es handelt sich um ein laufendes Verfahren», sagte Oberstaatsanwalt Manfred Warnicke gegenüber der Elbe-Jeetzel-Zeitung.

Das rund 60 Zentimeter tiefe Loch in der Fahrbahnde-cke mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern war um den 10. September herum entdeckt worden (EJZ berichtete). Unmittelbar danach hatte es von der Polizei geheißen, das Loch sei gebohrt worden, um darin ein Wasserrohr zu verstecken, mit dem dann die Straße hätte unterspült werden sollen. Es war die Rede von Tatverdächtigen aus der Anti-Castor- Szene. Mittlerweile stellt es sich jedoch so dar, dass das Loch nicht für eine Unterspülung der Straße genutzt werden sollte, sondern aus anderen Gründen in die Straße gebohrt worden war. Welche Gründe das sein könnten, ist von Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit nicht zu erfahren. Inoffiziell spricht man in Polizeikreisen von den Vorbereitungen für eine Ankettaktion, ohne jedoch den Hintergrund zu nennen. Ebenfalls keine Antwort war auf die Frage zu bekommen, warum die unmittelbar nach der Entdeckung des Loches seitens der Polizei gemachten Äußerungen über den Hintergrund der Tat und über ermittelte Verdächtige in einem Rundfunk-Interview größtenteils dementiert worden waren. Von Oberstaatsanwalt Warnicke heißt es lediglich, dass schon »zu viele Dinge über den Fall in der Zeitung standen, die schon zu viel kaputt gemacht haben» und die die Ermittlungen behinderten. Ein offizielles Dementi der von der EJZ beschriebenen Vorgänge gab es jedoch weder von Seiten der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft. Das gilt auch für anfänglich aus Polizeikreisen verlautete Verdächtigungen, dass es einen Zusammenhang geben könnte zwischen der Tat auf der L256 und dem Brand der Unterkünfte für die Castor-Polizei bei Woltersdorf.


Presse vom 05.10.2006

s.reicht 09.10.2006 - 15:37
Polizei-Funkmast zu Fall gebracht

Polizei ermittelt »in alle Richtungen»

Leitstade. Einen Schaden von vorsichtig geschätzt 30000 Euro haben nach Polizeiangaben unbekannte Täter in einem Waldstück bei Leitstade an der nordwestlichen Kreisgrenze angerichtet: Sie brachten einen 25 Meter hohen Funkmast der Polizei zu Fall. Der Mast und die an ihm angebrachte Funktechnik seien stark beschädigt, teilt die Polizei mit.

Allein der Schaden an der Funktechnik wird auf 30000 Euro geschätzt. Sollte die Stahlkonstruktion des Mastes nicht mehr nutzbar sein, müsste ein gänzlich neuer Funkturm aufgestellt werden; die Schadenssumme würde sich dann noch erheblich erhöhen. Die Polizei Lüneburg hat die Ermittlungen aufgenommen -in alle Richtungen, wie es heißt. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen Hintergrund der Tat, geben sich die Ermittler be-deckt. Der Funkmast stand etwa 300 Meter von den Bahnschienen entfernt, auf denen unter anderem die Castor-Transporte nach Gorleben rollen. Ein Bürger habe am Dienstag-nachmittag die Polizei informiert, dass er bei Leitstade einen umgestürzten Funkmasten entdeckt habe, schildern die Ermittler. Die sofort eingesetzten Polizeibeamten hätten daraufhin festgestellt, dass der Mast in einem Waldgebiet nahe seines Fundamentes lag. Die unbekannten Täter sollen die Befestigung des Mastes derart gelöst haben, dass dieser umstürzte. Nach Polizeiangaben gingen die Straftäter zielgerichtet vor. Einzelheiten zur Tatausführung werden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben. Strafrechtlich sei die Tat als »gemeinschädliche Sachbeschädigung» einzustufen, teilt die Polizei mit. Jedoch solle der Begriff »Sachbeschädigung» nicht über die Gefährlichkeit einer solchen Straftat hinwegtäuschen. Denn neben dem Umstand, dass letzten Endes der Steuerzahler für den Schaden aufzukommen habe, werde mit einem solchen Anschlag auf einen Funkmasten grundsätzlich auch die Funkversorgung im betroffenen Gebiet in Gefahr gebracht. Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei könnten je nach Schadensart unter Umständen nicht mehr zeitgerecht durch ihre Leitstellen dirigiert werden, wenn sie zu Hilfeleistungen vor Ort entsandt werden sollen. Die Polizeidirektion Lüneburg weist darauf hin, dass Funkmasten heutzutage kaum noch nur durch einen Benutzer mit Technik bestückt werden, sondern oftmals durch Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei gemeinsam genutzt werden. Hinzu kämen vielerorts private Netzbetreiber, so dass bei einer Tat wie dieser durchaus auch Mobiltelefone keinen Empfang mehr haben können und als Retter in einer Notlage ausscheiden, so die Polizei. Der Funkmast bei Leitstade, bestätigte die Polizei der EJZ auf Nachfrage, habe jedoch aus-schließlich für Polizeizwecke zur Verfügung gestanden...

Presse vom 10.10.2006

derda 10.10.2006 - 23:38

Lokales aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg


Hof in Langendorf durchsucht

rg Langendorf. Im Zusam-menhang mit einem Bohrloch in der Landesstraße 256 bei Grippel hat die Polizei Ende vergangener Woche einen Hof in Langendorf durchsucht. Im Zuge der Ermittlungen habe sich »der Tatverdacht gegen eine beschuldigte Person erhärtet, so dass das Amtsgericht Dannenberg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lüneburg den Durchsuchungsbefehl erlassen» habe, so Oberstaatsanwalt Manfred Warnecke.

Bei der Durchsuchung seien verschiedene Ge-genstände sichergestellt worden, die nun daraufhin untersucht würden, ob sie mit dem Loch in Verbindung gebracht werden können, das Unbekannte Anfang September in die Fahrbahndecke gebohrt hatten. Die Polizei geht indes weiter davon aus, dass dieses 20 Zentimeter breite und 60 Zentimeter tiefe Loch für eine spätere Blockadeaktion gebohrt worden war. Die Strecke wird vermutlich Mitte November wieder für den Castor-Straßentransport vom Verladebahnhof in Breese/ Marsch ins Zwischenlager in Gorleben genutzt.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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was is das auf dem 2. bild?

. 06.10.2006 - 17:40
.

@idiot

ach du 07.10.2006 - 00:08
auf dem zweitsn bild ist ein vw t4 der polizei zusehen,in niedersachsen sind die nämlich noch grün
und natürlich der funkmast

Gefahr statt Widerstand!

ein sorgenreicher Biker 07.10.2006 - 14:09
Moinsen, jetzt mal ganz ehrlich, einen Funkmast zu fällen ist das eine,
aber ein großes Loch in eine Straße zu bohren find ich echt scheisse. Wenn da des nächtens ein Moppedfahrer langkommt und in das Loch fährt... den hauts glatt hin. Ich kenn zwar die Örtlichkeit nicht, aber ma angenommen, der Plan mit dem Unterspülen hätte geklappt. Wer sagt dann, dass die Straße da nicht erst unter dem Castortransporter eingestürzt wäre. Vielleicht wäre schon vorher ein voller Schulbus drübergenascht und dann wäre das Gejaule (völlig berechtigt) der dort Wohnenden (das sind ja immerhin die, die den Widerstand unterstützen) ziemlich groß gewesen.

Also bevor man so einen Dünnschiss baut, bitte nochmal drüber nachdenken,
wen man evtl. mehr schadet!

at ein sorgenreicher Biker

DownhillDeath 07.10.2006 - 14:19
Quatsch Bulle.

Was kostet so ein Funkmast?

Spilker 07.10.2006 - 15:35
Was kostet so ein Funkmast? 10.000 Euro?

Naja, sind ja nur Steuergelder, die dann im Osten beim Aufbau von Jugendclubs fehlen. Und das in ein paar Wochen wieder einer Neuer steht, sollte auch klar sein.

@ Spilker

Bla 07.10.2006 - 16:46
Und? Fühlst du dich mit deinem dummen Spruch jetzt kreativ? Steuergelder für Jugendclubs? Gibts schon seit 5 Jahren nicht mehr, die werden überall dicht gemacht. Dafür bekommt die Bundeswehr 2 Mrd. für neue Waffen und die Bullen Millionen, um Bürger zu bespitzeln usw. Und was den Castor angeht: da gehen jedes Jahr ebenfalls Millionen drauf, ganz zu schweigen, was dem deutschen Steuerzahler die Atomkraft ingesamt kostet.

Kosten für den Steuerzahler

Aktionsbefürworter 07.10.2006 - 16:57
Nicht das Umsägen so eines mastes kostet Geld, sondern das Aufstellen desselben. Und mal ehrlich: wer braucht so einen Mast? Ich kann auch ohne Polizeifunkmasten leben, die nur dafür gedacht sind, daß die Berufsschläger auf Steuerzahlerkosten undemokratische und kriminelle Handlungen organisieren.