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Polizei-Funkmast nahe CASTOR-Gleis umgefallen

Hugo 05.10.2006 13:41
Ein Funkmast der Polizei ist nahe der CASTOR-Transportstrecke an den Gleisen bei Leitstade am Tag der Deutschen Einheit umgefallen. Dies berichtete die Polizei am gestrigen Mittwoch in einer Pressemeldung.
Bislang unbekannte Täter brachten einen 25 Meter hohen Funkmast der Polizei in einem Waldgebiet bei Leitstade (Landkreis Lüchow-Dannenberg) zu Fall. Der Mast und an ihm angebrachte Funktechnik wurde stark beschädigt, es entstand Sachschaden in noch nicht bekannter Höhe. Die Polizei Lüneburg hat die Ermittlungen aufgenommen.



Demnach habe ein Bürger gegen 14.20 Uhr dem Polizeikommissariat in Lüchow mitgeteilt, dass bei Leitstade (nahe Hitzacker) ein Funkmast im Wald läge. Die Polizei am Ort stellte fest, dass der Mast in einem Waldgebiet nahe seines Fundamentes lag, etwa 300 Meter von den Bahnschienen entfernt, die auch durch Castor-Transporte nach Gorleben benutzt werden. "Augenscheinlich wurde durch unbekannte Täter die Befestigung des Mastes derart gelöst, dass dieser umstürzte". Nach Polizeiangaben gingen die Täter zielgerichtet vor. Näheres wurde "aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben".

Für die polizeiliche Infrastruktur - die CASTOR-Strecken werden massiv überwacht - dürfte dieser Mastbruch erhebliche Störungen verursachen. Nach ersten Begutachtungen der Polizeitechniker entstand an der an dem Masten angebrachten Funktechnik erheblicher Sachschaden. Fraglich sei derzeit noch, ob die Stahlkonstruktion des Mastes noch nutzbar ist oder ob sogar ein gänzlich neuer Funkturm aufgestellt werden muss. Hierzu müssen entsprechende Gutachten von Statikern eingeholt werden.

"Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, derzeit gibt es keine Hinweise auf einen Hintergrund der Tat", heißt es in der Pressemitteilung. "Juristisch ist das Geschehen als "Gemeinschädliche Sachbeschädigung" einzustufen, jedoch sollte der Begriff "Sachbeschädigung" nicht über die Gefährlichkeit einer solchen Straftat hinwegtäuschen."

Dann lamentiert die Polizei, daß damit auch "Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei (...) unter Umständen nicht mehr zeitgerecht durch ihre Leitstellen dirigiert werden,"

Wobei sie allerdings verschweigt, und auf Nachfrage der örtlichen Lokalzeitung ("Elbe-Jeetzel-Zeitung") bestätigt, daß dieser Funkmast "ausschließlich für Polizeizwecke zur Verfügung" gestanden habe...
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Ergänzungen

Nicht nur Fallen...

Strassenbauamt 05.10.2006 - 15:11
Nicht nur Funkmasten fallen zu dieser Jahreszeit, auch Löcher in Strassen scheinen sich aufzu tun (wenn auch leider nicht ganz unbemerkt).
Solidarität mit den Betroffenen
Der heisse Herbst hat begonnen, auf zum Widerstand !
Castor im November 2006 verhindern!

aus der Elbe Jeetzel Zeitung:

Straßenloch: Das große Schweigen
Polizei: Kein Unterspülungsversuch

rg Grippel/Lüneburg. Zum Stand der Ermittlungen wegen eines Loches in der Landesstraße 256 bei Grippel gibt es von der Polizei und der ermittelnden Staatsanwaltschaft in Lüneburg vorerst keine weiteren Auskünfte. »Es handelt sich um ein laufendes Verfahren», sagte Oberstaatsanwalt Manfred Warnicke gegenüber der Elbe-Jeetzel-Zeitung.

Das rund 60 Zentimeter tiefe Loch in der Fahrbahnde-cke mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern war um den 10. September herum entdeckt worden (EJZ berichtete). Unmittelbar danach hatte es von der Polizei geheißen, das Loch sei gebohrt worden, um darin ein Wasserrohr zu verstecken, mit dem dann die Straße hätte unterspült werden sollen. Es war die Rede von Tatverdächtigen aus der Anti-Castor- Szene. Mittlerweile stellt es sich jedoch so dar, dass das Loch nicht für eine Unterspülung der Straße genutzt werden sollte, sondern aus anderen Gründen in die Straße gebohrt worden war. Welche Gründe das sein könnten, ist von Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit nicht zu erfahren. Inoffiziell spricht man in Polizeikreisen von den Vorbereitungen für eine Ankettaktion, ohne jedoch den Hintergrund zu nennen. Ebenfalls keine Antwort war auf die Frage zu bekommen, warum die unmittelbar nach der Entdeckung des Loches seitens der Polizei gemachten Äußerungen über den Hintergrund der Tat und über ermittelte Verdächtige in einem Rundfunk-Interview größtenteils dementiert worden waren. Von Oberstaatsanwalt Warnicke heißt es lediglich, dass schon »zu viele Dinge über den Fall in der Zeitung standen, die schon zu viel kaputt gemacht haben» und die die Ermittlungen behinderten. Ein offizielles Dementi der von der EJZ beschriebenen Vorgänge gab es jedoch weder von Seiten der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft. Das gilt auch für anfänglich aus Polizeikreisen verlautete Verdächtigungen, dass es einen Zusammenhang geben könnte zwischen der Tat auf der L256 und dem Brand der Unterkünfte für die Castor-Polizei bei Woltersdorf.

Immer der Unbekannte Täter ???

Cloe 05.10.2006 - 22:51
Und wenn die Flics selbst vergessen haben, den Mast Richtig Fest in der Erde zu vergraben, und Fest zu stampfen?

Unbekannte Täter haben den Transrapid auf den Werkstatt Triebwagen auffahren lassen?

Vielleicht sollte der Technik Flic Froh und Glücklich darüber sein, das der Mast sich Unbemannt verabschiedet hat.

Gemeinschädliche Sachbeschädigung

Autor 06.10.2006 - 05:31
Sorry, aber das ist nicht "Gemeinschädliche Sachbeschädigung".
Das wäre das Verwüsten eines Stadtparks oder das Zerstören einer Bibliothekensammlung oder sowas und nach §304 StGB mit Strafen bis zu 3 Jahren belegt. Oder eben mit Geldstrafe. Sprich: Den Täter erwartet wohl erst mal Bewährung und eine Geldstrafe...

Das Demontieren eines Sendemastens der Polizei ist Strafbar zumindest nach § 317 StgB (Störung von Telekommunikationsanlagen) mit 5 Jahren Knast belegt, vermutlich wird aber erst mal nach §129a ermittelt werden, da in diesem Fall möglicherweise ein Gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr vorbereitet werden soll. Das heist aber: U-Haft, Hausdurchsuchungen, VS-Bespitzelung des Umfelds, etc. pp.


Wieauchimmer, ich hoff mal dass das gut durchdacht war.
=> Die Polizei hat notfalls logistische Unterstützung durch die Bundeswehr, und die haben auch mobile Funkmasten + Sendeanlagen, die dann das ausgefallene System in kürzerster Zeit ersetzen können. Oder die Polizei stellt eigene mobile Anlagen auf...

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