Hamburg: Familie in akuter Abschiebegefahr

iegs 29.09.2006 18:00 Themen: Antirassismus Repression
Die Familie Ahmad aus Hamburg ist akut von einer Abschiebung nach Afghanistan bedroht.
Die Tochter besucht die Oberstufe der Ida-Ehre Gesamtschule (IEGS) in Eimsbüttel. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler erklären sich solidarisch: Sie organisieren Protest, hingen heute, Freitag, ein großes Transparent an das Schulgebäude und organisieren eine Demonstration für Mittwoch, den 4. Oktober.
Die Familie Ahmad aus Hamburg ist akut von einer Abschiebung nach Afghanistan bedroht.
Die Tochter besucht die Oberstufe der Ida-Ehre Gesamtschule (IEGS) in Eimsbüttel. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler erklären sich nun solidarisch: Sie organisieren Protest, hingen heute, Freitag, ein großes Transparent an das Schulgebäude und organisieren eine Demonstration für Mittwoch, den 4. Oktober. (s.u.)

Zum Hintergrund:
Als erstes deutsches Bundesland hatte Hamburg im Mai 2005 mit Abschiebungen von Flüchtlingen nach Afghanistan begonnen. Die zur Erlaubnis der Abschiebung erforderliche Sicherheit des entsprechenden Landes sei nach Innensenator Udo Nagel (parteilos) gegeben. Verschiedenste Organisationen beklagen jedoch die nach wie vor unstabile, unsichere Situation in Afghanistan.

Hierzu der Flüchtlingsrat Hamburg:
"Innensenator Nagel ist der einzige, der nach einer Reise nach Afghanistan im April 2005 behauptet, er sehe dort „keine direkten Gefahren für rückkehrende Flüchtlinge“ (Hamburger Abendblatt 26.04.05).
VertreterInnen der UN, von Flüchtlingsorganisationen, Kirchen und Hamburger Oppositionsparteien äußern sich dagegen besorgt über Gewalt gegen Zivilisten in Afghanistan und unzumutbare Lebensbedingungen für RückkehrerInnen in der völlig überfüllten Hauptstadt Kabul ebenso wie in den ja immer wieder von kriegerischen Auseinandersetzungen erschütterten afghanischen Provinzen [...]" (Flugblatt des Flüchtlingsrates Hamburg.  http://www.fluechtlingsrat-hamburg.de/content/AfghanistanMiKundgebungen.pdf)

In vielen Fällen stehen Abgeschobene in den Zielländern vor dem nichts. Immer wieder kommt es vor Abschiebungen deshalb zu Zusammenbrüchen und Selbstmorddrohungen. Manche werden umgesetzt...

DEMO:
Die angemeldete Demonstration beginnt am Mittwoch (4.10.) um 13.30 Uhr vor dem Oberstufenhaus der IEGS am Lehmweg 14 (U-Hoheluftbrücke). Von dort aus führt sie zum Uni-Campus und zurück.

"Wir müssen dieser Familie helfen und dürfen die nicht ihrem Schicksal in ihrer zerstörten Heimat überlassen!!!" (aus dem Aufruf-Plakat)

KOMMT ZAHLREICH - DIE LAGE IST ERNST!
ABSCHIEBUNGEN STOPPEN!
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Ergänzungen

@ egal

antimilitarist.... 30.09.2006 - 14:27
wenn mensch sich mal anguckt was der militäreinsatz in afganisthan verändert hat merkt man nur die taliban regieren nich mehr....
die sharia gilt immer noch in den meisten gegenden frauen werden nach wievor unterdrückt etc. und wie gesagt militäreinsatz sprich kriegszustand sprich eigentlich müsste es ein abschiebestopp ganz offiziell sogar geben!
und wenigsten freuen bzw sich solidarisch zeigen mit den schülerInnen sowas istheutzutage nicht mehr selbstverständlich!
desweiteren zeigt doch auch dass die tochter in die oberstufe geht dass sie ja doch integriert sein müssten! noch etwas was offiziell gg die abschiebung sprcht!

Solidarische Grüße und viel Erfolg!

No Border No NAtion, STop deportation!

BTW: illegalisierte Kinder im Hamburg

lass ich einfach mal weg 30.09.2006 - 15:00
Einige Hamburger SchulleiterInnen haben sich entschieden Kindern von MigrantInnen ohne Papiere ("Illegale") doch das Menschenrecht auf Bildung zu gewähren.

Mit der zentralen Registierung aller SchülerInnen/Schulpflichtigen, wobei auch der gemeldete Wohnsitz der Eltern erfasst werden soll, ist diese Praxis allerdings nicht mehr möglich.

Und Kusch, schade, dass das Polizeiauto die Motorhaube seines Dienstwagens getroffen hat und nicht das Heck, fordert im Abendblatt schon Strafen für die SchulleiterInnen!

Legal, illegal, scheißegal!
Kein Mensch ist illegal

zu "antimilitarist"

schüler 30.09.2006 - 18:53
"desweiteren zeigt doch auch dass die tochter in die oberstufe geht dass sie ja doch integriert sein müssten! noch etwas was offiziell gg die abschiebung sprcht!"

ja, soweit bekannt hat der vater nen job und die mutter besucht regelmäßig deutschkurse. es wurde an der iegs eine petition unter den schülern gestartet, um als zeichen ihrer integration die abschiebung zu verhindern.

"egal" hat seinen namen gut gewählt.

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