Göppingen: Ein erster Erfahrungsbericht
In Göppingen (Baden - Württemberg) nahmen heute ca. 4000 Menschen zwischen 9:00 und 16:00 an antischfaschstischen Aktivitäten gegen den Aufmarsch der NPD/JN teil. Sowohl ein breites Aktionsbündnis wie auch IG Metall und der DGB hatten zu einer Gegenkundgebung aufgerufen. Allein diese Kundgebung auf dem Marktplatz wurde von ca. 1200 bis 1500 Teilnehmern besucht. Wieviele Bürger darüber hinaus an den durch örtliche Vereine, Organisationen und Parteien organisierten Veranstaltungen teilnahmen ist uns momentan noch nicht bekannt.
In Göppingen nahmen heute ca. 4000 Menschen zwischen 9:00 und 16:00 an antischfaschstischen Aktivitäten gegen den Aufmarsch der NPD/JN teil. Sowohl ein breites Aktionsbündnis wie auch IG Metall und der DGB hatten zu einer Gegenkundgebung aufgerufen. Allein diese Kundgebung auf dem Marktplatz wurde von ca. 1200 bis 1500 Teilnehmern besucht. Wieviele Bürger darüber hinaus an den durch örtliche Vereine, Organisationen und Parteien organisierten Veranstaltungen teilnahmen ist uns momentan noch nicht bekannt.
Bei der Kundgebung sprachen sich neben Bernd Rattay, 1. Bevollmächtigter der IGM Göppingen - Geislingen auch Leni Breymeier, stellvertretende DGB Landesvorsitzende, Jugendvertreter von WMF in Geislingen und Allgaier, Uhingen auch der Oberbürgermeister Guido Till mehr gegen den faschistischen Aufmarsch aus, wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung von Gegenaktivitäten.
Eine beeindruckende Breakdance Show von "Incedible Syndicate" war der Schlusspunkt der Kundgebung, der sich dann das örtliche Programm unter anderem auf dem Schockenseegelände anschloss.
Im Anschluß an die angemeldete Kundgebung war allerdings ein wachsender Teil der Bevölkerung auf den Beinen, um mit verschiedenen spontanen Aktivitäten ein Zeichen zu setzengegen den menschenverachtenden Aufzug der NPD/JN. Dieser wurde denen bekanntlich vom Gericht genehmigt, obwohl die Stadt Göppingen diesen Aufmarsch zuerst verboten hatte.
Die Stadt befand sich wie bereits vermutet, in einem regelrechten Ausnahmezustand: Ungefähr 1300 durchweg martialisch gekleidete Polizisten wurden aufgeboten, um einen Aufmarsch von 50 bis 80 Faschisten durchzusetzen zu schützen und das mit “äußerster Brutalität und Kaltschnäuzigkeit”, so ein Vertreter des Aktionsbündnisses gegen den Aufmarsch. Ständige Provokationen der Polizei führten mehrfach zu unnötigen Eskalationen und Festnahmen, zum Teil weit auch nach Ende der spontanen Demonstrationen und Blockaden wurden hier offenbar Sündenböcke für eine spätere Verunglimpfung der Gegenaktivitäten gesucht.
Bereits am Bahnhof wurde mit 2 Wasserwerfern deutlich, daß die Polizei bereit war, den Faschisten die Straße frei zu machen. Im weiteren Verlauf wurden die Faschisten zum Teil auf Schleichpfaden, zum Teil auf der angemeldeten Route durch Göppingen geschleust. Dieser Aufzug war nur möglich, indem die Polizei zum Teil gleich 3 Straßen abriegelte, um die Faschos auf der mittleren Straße marschieren zu lassen.
Nichts kennzeichnet die Niederlage der Faschisten deutlicher!
Es kam laut Radiomeldungen zu ca. 20 Festnahmen auf Seiten der Gegendemonstranten. Von "Deeskalation" gab es aus unserer Sicht nichts zu sehen, im Gegenteil, es wurden unbescholtene Bürger und Demokraten z.T. mit Pfefferspray / Tränengas verletzt, diese mussten von Demosanitätern behandelt werden.
Vielen Bürgern wurde so das herrschende Demokratieverständnis vor Augen geführt: Während es den Faschisten erlaubt wird, am ersten Tag des jüdischen Neujahrs durch Göppingen zu marschieren, wurden die Göppinger Bürger in ihrer Bewegungsfreiheit drastisch eingeschränkt. Über Stunden war die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen, da der Bahnhof zugunsten der Nazis abgeriegelt war.
Weitere Informationen folgen!
Bei der Kundgebung sprachen sich neben Bernd Rattay, 1. Bevollmächtigter der IGM Göppingen - Geislingen auch Leni Breymeier, stellvertretende DGB Landesvorsitzende, Jugendvertreter von WMF in Geislingen und Allgaier, Uhingen auch der Oberbürgermeister Guido Till mehr gegen den faschistischen Aufmarsch aus, wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung von Gegenaktivitäten.
Eine beeindruckende Breakdance Show von "Incedible Syndicate" war der Schlusspunkt der Kundgebung, der sich dann das örtliche Programm unter anderem auf dem Schockenseegelände anschloss.
Im Anschluß an die angemeldete Kundgebung war allerdings ein wachsender Teil der Bevölkerung auf den Beinen, um mit verschiedenen spontanen Aktivitäten ein Zeichen zu setzengegen den menschenverachtenden Aufzug der NPD/JN. Dieser wurde denen bekanntlich vom Gericht genehmigt, obwohl die Stadt Göppingen diesen Aufmarsch zuerst verboten hatte.
Die Stadt befand sich wie bereits vermutet, in einem regelrechten Ausnahmezustand: Ungefähr 1300 durchweg martialisch gekleidete Polizisten wurden aufgeboten, um einen Aufmarsch von 50 bis 80 Faschisten durchzusetzen zu schützen und das mit “äußerster Brutalität und Kaltschnäuzigkeit”, so ein Vertreter des Aktionsbündnisses gegen den Aufmarsch. Ständige Provokationen der Polizei führten mehrfach zu unnötigen Eskalationen und Festnahmen, zum Teil weit auch nach Ende der spontanen Demonstrationen und Blockaden wurden hier offenbar Sündenböcke für eine spätere Verunglimpfung der Gegenaktivitäten gesucht.
Bereits am Bahnhof wurde mit 2 Wasserwerfern deutlich, daß die Polizei bereit war, den Faschisten die Straße frei zu machen. Im weiteren Verlauf wurden die Faschisten zum Teil auf Schleichpfaden, zum Teil auf der angemeldeten Route durch Göppingen geschleust. Dieser Aufzug war nur möglich, indem die Polizei zum Teil gleich 3 Straßen abriegelte, um die Faschos auf der mittleren Straße marschieren zu lassen.
Nichts kennzeichnet die Niederlage der Faschisten deutlicher!
Es kam laut Radiomeldungen zu ca. 20 Festnahmen auf Seiten der Gegendemonstranten. Von "Deeskalation" gab es aus unserer Sicht nichts zu sehen, im Gegenteil, es wurden unbescholtene Bürger und Demokraten z.T. mit Pfefferspray / Tränengas verletzt, diese mussten von Demosanitätern behandelt werden.
Vielen Bürgern wurde so das herrschende Demokratieverständnis vor Augen geführt: Während es den Faschisten erlaubt wird, am ersten Tag des jüdischen Neujahrs durch Göppingen zu marschieren, wurden die Göppinger Bürger in ihrer Bewegungsfreiheit drastisch eingeschränkt. Über Stunden war die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen, da der Bahnhof zugunsten der Nazis abgeriegelt war.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Bilder aus Göppingen
die zahlen sind schon komisch....
also sorry aber war der autor dabei ???? es waren deutlich mehr als 80 Faschos. Bullen sagen 230 ich selbst schätze so 180 - 200 . es waren auch niemals 4000 Gegendemonstranten am start. am Vormaittag auf dem Bürgerdingens waren es ein paar hundert , aber bei weitem keine 1000 oder mehr :-( anzahl der aktiven antifas/Punks etc knapp 300 - 320 ungefähr.
ne sorry was soll der scheiss mit der absoluten beschönigung der zahlen ???
Bericht
Nachdem die Stadt im Vorfeld versuchte antifaschistischen Widerstand zu verbieten und eine Kundgebung des DGB einzuschränken versammelten sich dennoch ca. 1000 Menschen schon morgens in der Stadt, auch der Bürgermeister sprach auf der Kundgebung. Obwohl er im Vorfeld komplett gegen diese war und allen Bürgern abraten wollte sie zu besuchen.
Das Konzept der Stadt hieß Nazis ignorieren, weit ab der Innenstadt ein Fest (und sich selbst) feiern und Gegendemonstranten mit Nazis gleichzusetzen.
Bis zum Eintreffen der Nazis waren dann auch weit mehr als 1000 Antifaschisten (vom Autonomen bis zum Bürger) auf der Straße. Als die ca. 100 (andere Berichte sprechen von bis zu 200 aber so viele konnte man einfach nicht sehen) Neonazis losliefen, kamen spontan immer mehr Bürger und Antifaschisten hinzu. Die Neonazis konnten nicht ihre geplante Route laufen und mussten sich in einem Wanderkessel aus Polizeibeamten durch Seitenstraßen bewegen.
Es konnte kein Bürger (auch wenn er es gewollt hätte) auch nur ein Transparent der Nazis sehen oder auch nur eine ihrer Parolen oder Forderungen hören. Die Nazis haben niemanden erreicht außer den eigenen Leuten, und auch diese schienen zum Teil sehr frustriert und enttäuscht.
Die Polizei setzte auf äußerste Gewalt, räumte den Nazis den Weg mit Pferden, Hunden, Knüppel und Reizgaseinsätzen. Es wurden auch Bürger, welche zum Einkaufen in der Stadt waren, von vermummten Schlägereinheiten der Polizei angegriffen.
Die NPD dürfte sich in der Stadt sehr unbeliebt gemacht haben, Bürger konnten nicht Einkaufen wie geplant, der Bahnhof und Busbahnhof war für mehrere Stunden zu Gunsten der Nazis komplett gesperrt, die Post war wegen den Nazis geschlossen und viele Geschäfte konnten nicht erreicht werden. (Es stellt sich die Frage warum die Stadt nicht für die wirtschaftlichen Einbußen aufkommt wenn sie schon mit allen Mitteln den Aufmarsch der Nazis durchprügelt)
Von Seiten der Gegendemonstranten, denen sich erstaunlich viele Migranten und Bürger spontan anschlossen, so dass zeitweise doch bis zu 4000 Menschen am Rande der Naziroute protestierten, kam es zu Eierwürfen und vereinzelten Rangeleien mit der Polizei.
Die Polizei nahm 26 Gegendemonstranten fest, zum Teil mit sehr hoher Gewaltanwendung. Auch nachdem die Nazis schon weg waren hörten vermummte Greiftrupps der Polizei nicht auf Leute zu schlagen und zu schikanieren. Man kann sich dies dadurch erklären, dass die Polizei einen Grund für ihr enormes Auftreten suchte und nun durch Festnahmen zeigen wollte, dass die Gegendemonstranten ja viel schlimmer als die Nazis seien.
So wurde nichts unternommen als die Nazis Flaschen (aus Plastik) warfen, flog aber ein Ei aus der Menge der Gegendemonstranten stürmte gleich ein Trupp Schlägerpolizisten mitten in die Menge und schlug um sich um dann irgendjemanden festzunehmen.
Die Polizei hatte auch Wasserwerfer parat, setze diese aber nicht ein.
Alles in allem ein Versagen für die Nazis, obwohl sie laufen konnten, da sie keiner mitbekam und man höchstens an 3-4 Stellen mal eine ihrer Fahne erblicken konnte. Auch die Polizei hat den meisten Bürgern der Stadt gezeigt wie ihre „Deeskalation“ aussieht, und wie weit sie bereit ist für die Nazis zu gehen. Pro Nazi waren 10 Polizeibeamte in der Stadt.
Auf der Rückreise von Göppingen nach Stuttgart zeigte sich in Plochingen noch ein Koordinationsfehler der Polizei, als sie ca. 25 Nazis in einen Zug mit mehr als 100 Antifaschisten setzen wollte. Auch hier schlug sie auf Gegendemonstranten ein und drohte Menschen die in Plochingen wohnen mit Gewalt und „Pfefferspray in die Augen“ falls diese aussteigen sollten.
Mal sehn wie die Nazis und die Polizei versuchen werden ihre Niederlage zu beschönigen, mal sehn wie die Stadtverwaltung sich nun dafür entschuldigt nicht nach dem Bürgerwillen sondern nach dem Polizeiwillen gehandelt zu haben (mit ihrem Fest weit ab der Innenstadt).
Bilder und weitere Berichte unter:
http://www.trueten.de/archives/407-Goeppingen-Ein-erster-Erfahrungsbericht.html
SWR Meldung:
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=1555558/v1pn5b/index.html
Ein weiterer Fotobericht:
http://de.indymedia.org/2006/09/157707.shtml
Bericht auf IndyMedia:
http://de.indymedia.org/2006/09/157752.shtml
Fotos:
http://germany.indymedia.org/2006/09/157766.shtml
Den Widerstand nicht kleinreden!
Mit Sicherheit wird das kaum jemand feststellen können, die Polizei will das bestimmt ebenfalls nicht machen.
Auf jeden Fall war der Aufzug der Nasen lächerlich. Dass dafür dieser Aufwand zum Schutz betrieben werden musste ist die Niederlage der Faschisten.
Ein Erfolg für die Nazis wäre es gewesen, wenn sie unbehelligt durch Göppingen gelaufen wären.
Manch einer hätte wohl nichts dagegen gehabt, oder wie sonst muss man Aussagen von Guido Till sonst verstehen, der gestern dazu aufrief:
"Zeigen wir den Rechten die kalte Schulter, ignorieren wir ihre dumpfen, ewiggestrigen Parolen und feiern wir zusammen ein Fest"
Zum Thema Gewalt...
Presse - SWR und Stuttgarter Zeitung
Festnahmen bei Rechtsextremen-Demo
26 Menschen festgenommen - Polizistin verletzt
Göppingen - Am Rande einer Demonstration von Rechtsextremen in Göppingen sind am Samstag 26 Menschen festgenommen worden. Sie hatten gegen die Veranstaltung der Neonazis protestiert, teilte die Polizei mit. Eine Polizeibeamtin sei leicht verletzt worden, als sie von hinten niedergestoßen und von einem Stein am Kopf getroffen wurde. An der Kundgebung der Jungen Nationaldemokraten, der Jugendorganisation der NPD, hatten nach Polizeiangaben 200 Menschen teilgenommen. Am Rande der Demonstration kam es laut Polizei von Seiten der 400 bis 500 linken Gegendemonstranten zu mehreren Übergriffen.
Den Angaben zufolge waren rund 1200 Einsatzkräfte von Bundes-, Landes- und Bereitschaftspolizei im Einsatz. Es wurden Strafverfahren wegen Körperverletzung, Vandalismus und wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Die Protestierer warfen Eier, Flaschen und weitere Gegenstände auf die Jungnationalen. Außerdem hätten Gegendemonstranten Verkehrsschilder aus dem Boden gerissen, Autos demoliert und Polizisten mit Gegenständen beworfen, hieß es.
(Quelle: Stuttgarter Zeitung)
Göppingen
Stadt protestiert mit Fest gegen Neonazis
Göppingen und seine Einwohner haben mit mehreren Veranstaltungen die kulturelle Vielfalt der Stadt gefeiert. Die Menschen protestierten damit gegen eine genehmigte Kundgebung von Neonazis. Dort kam es unterdessen zu 26 Festnahmen.
Eine Polizeibeamtin wurde den Angaben zufolge leicht verletzt, als sie von hinten niedergestoßen und von einem Stein am Kopf getroffen wurde. Die rund 200 jugendlichen Anhänger der rechtsextremen NPD waren am Morgen mit Zügen in Göppingen eingetroffen. In den Waggons hatte die Polizei die Neonazis von den übrigen Fahrgästen getrennt. Im Bahnhofsgebäude wurden sie auf Waffen hin untersucht. Vor den Absperrungen am Bahnhof empfingen Gegendemonstranten die Rechtsextremen mit "Nazis raus"-Rufen. Später wurden 26 von ihnen festgenommen. Rund 1.200 Einsatzkräfte waren im Einsatz.
"Nazis gehören verboten"
Zuvor hatten sich Hunderte Bürger auf dem Marktplatz zu einer Kundgebung gegen Rechts versammelt. Sie protestierten gegen den Aufmarsch und braune Parolen. "Die Nazis gehören verboten", empörten sich Bürger über den Aufmarsch. "Ich finde es unmöglich, dass man Leute zurückschicken will, die hier 30 Jahre lang gearbeitet haben. So etwas regt mich auf", sagte eine Frau gegenüber dem SWR.
Deshalb organisierten Stadt, Bürger, Vereine und Initiativen den Aktionstag. "Zeigen wir den Rechten die kalte Schulter, ignorieren wir ihre dumpfen, ewiggestrigen Parolen und feiern wir zusammen ein Fest", hatte Oberbürgermeister Guido Till (SPD) Mitte der Woche seine Mitbürger aufgefordert. Und während die Neonazis durch die Innenstadt marschierten,feierten friedliche Bürger in sicherem Abstand ein Informations-, Sport- und Kulturfest. Spieler von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen haben dafür ein Fußballturnier organisiert.
Stadt wollte Kundgebung verhindern
Die Stadt hatte im Vorfeld versucht, die Demonstration der Neonazis zu verhindern. Mit Bescheid vom 30. August hatte sie die Versammlung untersagt und die sofortige Vollziehung des Verbots angeordnet. Diesen Sofortvollzug hatte das Verwaltungsgericht Stuttgart am 13. September wegen der "überragenden Bedeutung" der Versammlungsfreiheit in einem demokratischen Rechtsstaat aufgehobe
(Quelle: SWR)
GP
Ich schätze insgesamt nicht mehr als 600Gegendemonstranten d´bei der Faschodemo..
98 wurden denen in GP die Hölle heiss gemacht.
Dieses mal wars ein laues Lüftchen
Zu den Zahlen
Die Zahlenangaben zum Aufmarsch der Faschisten aus og. Erfahrungsbericht stammen aus ersten Schätzungen. Die Fotos, vor allem http://media.de.indymedia.org/images/2006/09/157710.png und die weiteren, dem Fotobericht zugehörigen zählen allerdings _maximal_ 200 Teilnehmer.
Hinter der Diskussion um die Zahlen steht jedoch die Auseinandersetzung darum, ob die Rechten einen Erfolg landen konnten oder nicht.
Die Frage, ob es jetzt 100 oder 200 Teilnehmer waren ändert für mich _nichts_ an der Einschätzung daß die JN ihr Ziel:
"Wir fordern alle Deutschen im Kreis von Göppingen auf - kommt zu unserer Demonstration am 23. September und zeigt das ihr die Schnauze voll habt." (Demoaufruf der JN)
nicht erreicht hat. ALLES was sie in Göppingen veranstaltet hat, war _nur_ möglich aufgrund der Durchsetzung ihrer "demokratischen Rechte" durch die Polizeieinsätze.
Die Rücksichtslosigkeit, mit der dies geschah, verwundert nicht wirklich, erfordert aber eine Weiterentwicklung der Aktivitäten anstatt der platten Parole: "Wir hätten gleich draufhauen sollen."
Die _tatsächlich_ vorhandenen Schwächen in der Aktion werden damit _nicht_ gelöst, sondern Vorbehalte gegen den "schwarzen Block" eher verstärkt.
Gleichzeitig wird ein Maßstab an die Aktionen vom Samstag angelegt, der dem von spontanen Aktionen nicht entspricht.
Nicht zu aktzeptieren ist, daß sich einige Leute auf die Provokationen von Polizei und anderen eingelassen haben und versuchten, in einer Art Privatkrieg die Polizei mittels Eiern und Flaschen zu bekämpfen. Damit wurde wiederum der Polizei ein Anlass gegeben, gegen die ganze Gegendemonstration einzuschreiten. Das isolierte uns sofort von der Masse der Gegendemonstranten.
Überhaupt kein Verständnis kann ich für die abstoßende Sauferei einiger Punks auf. Alkohol hat grundsätzlich auf Demonstrationen nichts verloren!
Das verführte wohl auch einige zu der Fehleinschätzung, man müsse hier und jetzt mittels eines Bauzauns auf die Polizei losgehen. Damit stellten sich diese Leute jedoch selbst über die spontane Demonstration und lieferten andere Demonstrationsteilnehmer einem unnötigen Risiko aus. Solche “Heldentaten” einzelner waren es allerdings, die von vorneherein der Stadt Göppingen dazu diente, den antifaschistischen Widerstand von '98 und die für den 23.9. geplanten Aktionen zu diskreditieren.
Das Dilemma für den Staatsapparat besteht allerdings darin, dass so vielen Menschen _zwangsweise_ die ganze Brutalität der Polizeieinsätze vor Augen geführt wurde. Eine ganze Reihe Leute ist _schockiert_ von der Polizeitaktik und es bleibt zu hoffen, daß das zu entsprechenden Schlussfolgerungen führt.
Das kehrt sich jedoch erst dann in bleibende Erfolge für uns um, wenn es mit einer Aufklärungsarbeit verbunden wird. Das ist eine Herausforderung an die Antifa, die natürlich schwerer ist wie den Faschos hinterherzurennen. Es setzt voraus, Gesicht zu zeigen.
Die Behauptung von Frank178@uboot.com, auf der Kundgebung seien 250 Teilnehmer gewesen ist abwegig. Es gibt genügend Bilder im Netz, die das Gegenteil beweisen.
Zahlen/ Polizeiprovokateure
Die Polizei war sehr brutal und sehr provozierend. Die BFEs sind immer wieder zu irgendwelchen Ansammlungen hin und haben willkürlich Streit mit Leuten angefangen, die dann gehauen oder verhaftet. Es ist ein Wunder, dass es nich zu größeren Eskalationen kam. Mehrmals, insbesondere an der Kreuzung am Kaiserbau (unterhalb des Arbeitsamtes) prügelten die PolizistInnen grundlos auf die GegendemonstrantInnen ein, während die Faschos hinter ihnen vorbeizogen und natürlich jubelten. An dieser Stelle wurde auch ein Demonstrant verhaftet und direkt vor den Faschos auf dem Boden gefesselt und getreten. Ich habe den Eindruck, dass sich bei diesen BFEs wirklich die autoritärsten Arschlöcher aus der Prügelpolizei sammeln, wie das bei Eliteeinheiten ja gerne der Fall ist. Viele der Gefangenen gaben an, noch nach ihrer Verhaftung misshandelt worden zu sein, sahen, nachdem sie raus waren, mehr als nur leicht verletzt aus.
Weis übrigens jemand etwas über die vermeintlich verletzte Polizistin? Das dominiert ja alle Meldungen, obwohl es wie ein Witz klingt. fliegende Steine habe ich überhaupt keine gesehen.
Also ich vermute, die faschos werden die Demo als Erfolg bewerten, sie konnten eine Route um die Innenstadt drehen und ihre Zwischenkundgebung abhalten, nebenbei beobachten, wie Linke verprügelt und verhaftet wurden. Die Taktik von Bürgermeister Till muss deutlich angegriffen werden. Er und seine Polizei haben diesen Erfolg der Nazis zu verantworten. Das Mass an Gewalt und Rafinesse, das von der Polizei angewand werden musste ist nicht zu rechtfertigen. Der Aufmarsch hätte aus Gründen der icherheit und Ordnung abgesagt werden müssen. Der bereits der Verbotsantrag der Stadt Göppingen wurde abgelehnt, weil er nicht ausreichend begründet war, er war also nie ernstgemeint, sondern eine blöde bürgerliche Alibi-Tat, wie dieses Scheiß-Bürgerfest.
Trotzdem hatte der nazi-Aufmarsch, denk ich, was Gutes. The Kids were united, außer den Nazis natürlich. Szenen, die sich sonst eher verachten, standen Seite an Seite und tauschten Infos aus. Bürger im eigentlichen Sinne konnte ich keine sehen, es waren überwiegend eher unterpriviligierte Menschen und Gruppen, die sich dem widerlichen Versuch, sie zu spalten ("ein Rückflug kostet 19€") deutlich entgegenstellten. Es wurde an diesem Tag klar, dass die Nazis im Grunde für die Bürger auf der Strasse waren und die Polizei die Nazis durch die Unterschicht prügelte!
Der politische Preis...
Geht es nach der gleichgeschalteten dpa Berichterstattung hat der antifaschistische Widerstand in Göppingen keine Rolle gespielt. Ich frage mich dann aber, wozu dann bloß soviel Polizeitruppen anwesend waren.
Zahlenspielereien
Wichrig ist (und das wurde auch festgehalten:
> Die Nazis haben außer sich niemanden erreicht.
> Die Nazis konnten nur dank massiven Polizeieinsatzes marschieren. Deshalb war auch eine der spontanen Reaktionen: Deutsche Polizisten schützen die Faschisten".
> Zum Auftakt haben freilich nur einige hundert Teilnehmer durch die Abriegelungen der Polizei gefunden. Der Bahnhof war bereits lange vor Beginn der antifaschistischen Kundgebung auf dem Marktplatz abgeriegelt worden, der Markt war nur umständlich zu erreichen gewesen.
> Ohne für mich ersichtlichen Grund drehten sich Teile der Greifeinheiten um und stürmten in die Reihen der Gegendemonstranten, um vornehmlich junge Leute zu ergreifen. In einem Fall gelang das nicht. Daraufhin igelten sich diese Herren und Damen eine Weile ein und filmten die sie umgebenden Leute. Damit wurde eine Zielrichtung der Polizewi wenigstens erreicht: Einschüchtern der Antifaschisten. Provozieren. Kriminalisieren.
> Die Diskussion um Zahlen ist in meinen Augen Ablenkung. Das wird oft versucht. In Berlin habe ich erlebt, wie eine Demonstration in den Nachrichten auf ca. 1500 Teilnehmer kleingeredet wurde. Der Verkehrsfunk meldete jedoch umfangreiche Verkehrsstörungen durch diese Demonstration im gesamten Zentrum der Stadt. Und dieses Zentrum ist wohl etwas größer als Göppingen. Das zur Glaubwürdigkeit mancher öffentlich gemachten Zahlen. Ich gehe von ca. 4000 Gegendemonstranten, ca. 1200 Polizisten und ca. 100 bis 200 Nazis aus. Das Gefasel von der bloßen Diensttuerei der Polizei finde ich widerwärtig. Das habe ich anders gesehen. Richtig finde ich es allerdings, dass wir uns nicht auf eine Stufe mit den gewaltbereiten Nazis stellen sollten. Terror darf nicht unser Geschäft sein oder werden. Und Alkohol sollte selbstverständlich tabu sein. Ich war auch nüchtern geblieben - wie übrigens die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer der wohl meist spontanen Aktionen gegen die Nazis.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
was ich schon immer mal sagen wollte: — horst
also mal ehrlich... — Batscher
Geht´s noch? — Mein Name
mathenachhilfe? — Name
Eine bessere Organisation wäre nötig — AKEB60
Unglaubwürdig — NoName
ach wie schreklich — POPPERKLOPPER
Wie zählt man die Menge — Scotti
es ist scheißegal... — totales-chaos