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Vechta: Reaktion auf Naziaktivitäten

Donkey Kong 23.09.2006 21:34
Demo gegen sich etablierende Nazistrukturen und ihre Aktivitäten am 30.September+++Treffen um 12.00 Uhr am Neuen Markt (beim Pferd, vor der Sparkasse)+++lange notwendige Reaktion auf Naziaktivitäten+++sowohl Antifa- als auch SchülerInnenblock+++Route mitten durch die Innenstadt
In dem letzten Jahr ist die Naziszene im Landkreis Vechta immer aktiver geworden.
Im August 2005 gründete sich der NPD-Stützpunkt Vechta mit dem 42-jährigen Ulrich Kruthaup aus Steinfeld als Vorsitzenden, welcher auch gleich am „Volks“trauertag zum Fackelmarsch und „Heldengedenken“ am Schlageterdenkmal (zwischen Lohne und Vechta) lud. Dieser Einladung folgten ca 30 Alt- und Neonazis.
Kurz darauf, am 19.11.2005, kam es zu einem Treffen von ca 50 Neonazis in „Bremmes Gaststätte“ (mit TeilnehmerInnen aus ganz Niedersachsen und NRW) in Vechta. Es liegt nahe, dass dieses Treffen eine Ersatzveranstaltung für den am gleichen Tag geplanten aber ausgefallenen Vortrag des vorbestraften Neonazianwalts Horst Mahler in Syke war.

Eine entscheidende Rolle bei der Organisation dieser Treffen dürfte die Kameradschaft „Freie Nationale Vechta“ um den 23-jährigen Christian Fischer gespielt haben. Die FNV präsentieren sich seit März 2006 mit einer eigenen Homepage im Netz. Fischer und die FNV pflegen sehr gute Kontakte zu Rechtsextremisten aus anderen Städten, vor allem nach Osnabrück, Münster und Steinfurt. Doch ihr Hauptaugenmerk liegt darin, in Vechta Nazistrukturen aufzubauen. Dazu steuern sie vermehrt Schulen an, um gezielt junge Leute anzuwerben. So wurde beispielsweise am 12.Mai die NPD-„Schulhof-CD“ an der Ludgerus-Schule in Vechta (u.a. von Christian Fischer) verteilt.
Auch durch Sticker und Plakate fallen die Nazis in Vechta regelmäßig auf.
Weiterhin ist Fischer bei nahezu sämtlichen Naziaufmärschen in teilweise leitenden Funktionen zu sehen.
Ohnehin ist Christian Fischer auf allen Ebenen für den Nationalsozialismus aktiv: Neben seinem Engagement für die NPD und die FNV betreibt er auch noch Kinderbetreuung und -ausbildung für die „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ), die große Ähnlichkeiten mit der verbotenen Wikingjugend aufweist.
Als am 12.Mai ein Konzert gegen Rechts im Prütt stattfand, wurde von Seiten der Nazis angekündigt, das Konzert angreifen zu wollen. Ein massiver Polizeieinsatz und die Tatsache, dass das Konzert mit 150 TeilnehmerInnen sehr gut besucht war, verhinderten das.
Am Pfingstsamstag fand in Steinfeld ein Naziskinheadkonzert mit 4 Bands und ca 90 ZuhörerInnen statt, welches von der Polizei aufgelöst wurde. Hinter der Organisation sollen Neuenkirchener „Hammerskins“ stehen.
Seit Mitte Juli 2006 gibt es nun auch eine Homepage der NPD-Vechta.
Außerdem dürfen wir zwei weitere Neonazigruppierungen, nämlich die „Bomberjungs“ (ehemals „Division 18“) aus Visbek sowie die "Bootboys (22) Vechta" nicht außer Acht lassen, welche ebenfalls im Landkreis Vechta aktiv sind.

Natürlich muss betont werden, dass es den Nazis in der derzeitigen gesellschaftlichen Stimmung ziemlich leicht gemacht wird: Da wäre ein neuer Patriotismus begleitet von einem völlig unkritischen Verhältnis gegenüber Deutschland zu nennen.
Gesellschaftlich etablierte Äußerungen wie „das Boot ist voll“, „Kriminelle Ausländer raus“ oder der Ausdruck einer „durchrassten Gesellschaft“ (Edmund Stoiber) ermöglichen dem Staat, besonders repressiv und menschenunwürdig mit Flüchtlingen und Asylsuchenden umzugehen. Wir wehren uns entschieden gegen die staatliche Praxis, Flüchtlinge in Abschiebelager und –Knäste zu stecken, um sie dann möglichst schnell wieder abzuschieben, egal ob in ihrem Herkunftsland Hunger, Verfolgung oder Krieg drohen! Dieses Gesicht Deutschlands wird im allgemeinen Deutschland- Hype verdrängt und totgeschwiegen.
Nicht nur, dass in Bramsche-Hesepe das europaweit größte Abschiebelager steht, sondern auch in Vechta haben Flüchtlinge mit massiven Einschränkungen zu kämpfen. Da ist zum einen die ständige Angst, nach der abgelaufenen Duldung wieder abgeschoben zu werden in das Land, aus dem sie unter größten Anstrengungen fliehen konnten. Zum anderen werden sie durch Residenzpflicht, Arbeitsverbot und Gutscheinsystem in ihrem alltäglichen Leben unnötig schikaniert.
Wenn wir den Rassismus der Nazis anprangern, dürfen wir auch vor der Flüchtlingspolitik Deutschlands und Europas nicht die Augen verschließen!

Wir haben keinen Bock darauf, dass Nazis hier immer aktiver werden, dass sie sich hier ausbreiten und weiterhin ihre rassistische, faschistische und antisemitische Propaganda unter die Leute bringen wollen! Wir haben keinen Bock darauf, dass Flüchtlinge immer noch unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen, mit dem einzigen Ziel, möglichst bald wieder abgeschoben zu werden!

Zeigen wir zusammen, dass wir Nazis und Rassismus nicht dulden werden, weder in Vechta noch anderswo!
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Ergänzungen

Das schreibt die Vechtaer Tageszeitung:

Möppel 28.09.2006 - 18:17
Oldenburgische Volkszeitung
Dienstag, 26.09.06

Bündnis ruft auf zu Demo gegen Rechtsextreme

Vechta - Zu einer Demonstration gegen rechtsextreme Gruppierungen ruft das Vechtaer "Bündnis gegen Rechts" auf: Am Samstag (30.September) startet die Demo durch Vechta nach der Auftaktkundgebung um 12 Uhr beim Pferd an der Großen Straße. Anlass seien verschiedene rechtsextreme Aktivitäten im Landkreis, so Tobias Walzner als Sprecher des Bündnisses.

weiterer Artikel

in der OV 13.12.2006 - 11:46
Oldenburgische Volkszeitung, 30.09.2006

Polizei weist auf Demonstration in der Stadt hin

Vechta - Heute von 12 Uhr bis 17 Uhr hat das "Bündnis gegen Rechts Diepholz/Barnstorf" unter dem Motto "Game Over" eine Demonstration in Vechta angemeldet. Der Aufzug beginnt nach einer Kundgebung am Pferd und führt über die Große Straße, Falkenrotter Straße, Kolpingstraße und Münsterstraße zurück zur Große Straße, wo eine Abschlusskundgebung stattfindet. Nach Angaben der Polizei rechnet der Veranstalter mit 250 Teilnehmern verschiedenster Gruppierungen. Die Polizei weist auf mögliche Behinderung in der Innenstadt hin.

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