Türkei:Zahl der Festgenommenen über 100

Hasan Ocak 23.09.2006 12:26 Themen: Repression Weltweit
Die Repressionswelle des türkischen Staates gegen Linke und Revolutionäre wird fortgesetzt. Die Zahl der inhaftierten Journalisten, Gewerkschaftler, Frauenrechtler, Friedensaktivisten und Oppositionellen
Die Repressionswelle des türkischen Staates gegen Linke und Revolutionäre wird fortgesetzt. Es sind nunmehr mehr als 100 Journalisten, Gewerkschaftler, Frauenrechtler, Friedensaktivisten und Oppositionelle inhaftiert.

Junge Welt schreibt in der Sprache der türkischen Polizei.
Der Artikel in der Jungen Welt hat nichts mit der Wahrheit zu tun. Die dort gemachten Aussagen sind identisch mit den Aussagen der türkischen Polizei. Wir dachten immer sie seien kritische Berichterstatter. Diesmal haben sie leider die Seite gewechselt.

Mit dem neuen Antiterrorparagraphen ist es den inhaftierten untersagt, mit ihren Rechtsanwälten zu sprechen. Dies bedeutet freie Hand für Folterer. Bei solchen großen Aktionen der Polizei kommt es oft vor, dass die Inhaftierten sterben. In den Berichten des türkischen Menschenrechtsvereins ( http://www.ihd.org.tr/eindex.html) werdet ihr eine Vielzahl an Beispielen wieder finden.

Deshalb ist es besonders jetzt wichtig, gegen das Vorgehen der Behörden zu protestieren.

Aktuelle Daten (23.09.2006, 11 Uhr) über die Festgenommenen:


Wer befindet sich in welchem Gefängnis?
Arzu Önay und Baris Kelleci aus Mugla wurden in die Hochsicherheitsgefängnisse verlegt. Beide sind Mitglieder des sozialistischen Studentenvereins Mugla. Hasan Cosar und Semra Yalcinkaya wurden gestern in das Hochsicherheitsgefängnis von Sinca F-Typ gebracht. Zeliha Yildirim und Murat Uludogan aus Manisa wurden in das Gefängnis von Manisa verlegt. Ikram Cali aus Izmir wurde in das Gefängnis von Izmir gebracht.

WER BEFINDET SICH IN UNTERSUCHUNGSHAFT:

Eskisehir:
Der Vertreter der ESP (Sozialistische Platformm der Unterdrückten) Dursun Armutlu und die Journalisten Resul Yilmaz, Sirvan Celik wurden gestern in den Abendstunden in Untersuchungshaft genommen. Wir haben erfahren dass Dursun Armutlu und Resul Yilmaz gefoltert werden.

Istanbul:
- Songül Akbay, Yilmaz Koruk, Özge Kelekci, Kadir Aktas, Önder Öner (Alle Journalisten)
- Figen Yüksekdag (Vertreterin der Wahlplattform „Sozialistische Plattform der Unterdrückten“)
- Halil Dinc, Sinan Gercek (Mitarbeiter des Istanbuler Radios „Freies Radio“
- Cem Dinc und Zafer Tektas (1. und 2. Vorsitzender der Hafenarbeitergewerkschaft Limter-Is)
- Ayse Yumli Yeter (Vorsitzende der Textilarbeitergewerkschaft Tekstil-Sen)
- Cicek Otlu, Gülay Boran, Mustafa kemal (Verein der werktätigen Vereine)
- Seryoldas Akar, Emin Orhan, Yusuf Demir, Aydin Nayir, Ayse Koc, Ilden Dirini, Akin Caglayan, Fehmi Kilic, Mehmet Özcan, Ozan Dogan, Selver Orman, Abbas Duman, Özcan Dilekli, Hasan Cagin und Hasan …. (Mitlieder des Stadtteilvereins Mustafa Kemal)

Adana:
Havali Mengi, Arzu Mazi, Diren Yildiz, Gülay Özaltun

SIVAS:
Dilet Tatas und seine Schüler, von denen wir die Namen nicht wissen

ANTEP
Sevim Kaptan Ölçmez, Aysel Günes, Oruç Günes, Hasan Çandir, Eser Güçlü, Mustafa Koçarsalan, Can Morgül, Derya Güro, Gülbeyaz Ovayolu, Ibrahim Avci, Ali Hasöz, Isa Yazici ve Mehmet (Nachnamen konnte wir nicht erfahren), Mustafa (Nachnamen konnte wir nicht erfahren). Außerdem befindet sich noch jemand in Untersuchungshaft, dessen Namen wir nicht erfahren konnten.

MERSIN
Hacer Koçak, Murat Selenoglu Bülent Öner und Esra Yangin


ANTALYA
Meltem Sahin

ISKENDERUN
Ali Güden, Nurten Güden, Merih Yangin, Zahide Bektasli, Ridvan Bektasli, Elif Sertkaya, Ferdi Mutlu, Erdal Gülaydin, Ilker Tatlipinar und Sefer Bektasli

KAYSERI:
Muharrem Demirkiran, Satiye Ok.

ANTAKYA
Hayrettin Aslan, Neyfal Avci, Ilker Tatli, Sibel Çolak, Senol Sagaltici, Erdal Tunç, Dilek Keskin, Soydan Düdük, Tuncay Yildiz, Sinan Tut

DIYARBAKIR
Ridvan Tekes, Ilkay Dogan, Serdal Isik, Erkan Akhatan, Murat Mutluer, Alparslan Yerlikaya, Canan Kiliç, Elif Güzel, Medine Köse, Tansel Çakmak, Seyhan Emre, Seyhan Namaz

RIZE FINDIKLI
Alle wurden aus der Untersuchungshaft entlassen

DENIZLI
Einer wurde aus der Untersuchungshaft entlassen.
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Ergänzungen

junge Welt

leser 23.09.2006 - 22:03
Hier der junge Welt Artikel. Ich weiß nicht, was daran falsch ist. Er stützt sich auf die Presseerklärung von Atilim und bringt Hintergrundinformationen über die Polizeiaktion.

Repression gegen verbotene Partei
Türkei: Polizeiaktionen mit rund 90 Festnahmen
Nick Brauns
Noch während EU-Politiker den Freispruch der wegen »Beleidigung des Türkentums« angeklagten Schriftstellerin Elif Shafak vor einem Istanbuler Gericht als Sieg der Meinungsfreiheit feierten, stürmte die türkische Polizei Donnerstag nachmittag Dutzende oppositionelle Zeitungsredaktionen, Vereine und Privatwohnungen. Die landesweite Polizeiaktion richtete sich gegen Unterstützer der illegalen Marxististisch-Leninistischen Kommunistischen Partei MLKP und wurde mit einem Urteil des zum 14. Strafgericht umgewandelten früheren Staatssicherheitsgerichtshofes begründet. Als »bewaffnete Bande« ist die MLPK in der Türkei verboten, ihre Führungskader können zu Freiheitsstrafen bis zu 15 Jahren verurteilt werden, einfachen Mitgliedern drohen bis zu zehn Jahren Haft.

In Istanbul, Izmir, Adana und Diyarbakir stürmte die Polizei die Redaktionsbüros der MLKP-nahen Wochenzeitung Atilim (Angriff) und das Büro der Kulturzeitung Kunst und Leben sowie das Istanbuler Freiheitsradio (Özgür Radyo). Razzien fanden auch in Büros der Gewerkschaft Tekstil-Sen und der Sozialistischen Plattform der Unterdrückten statt, die als legale Frontorganisation der MLKP gilt. Durchsucht wurden in insgesamt 15 Städten zahlreiche Frauen-, Kultur- und Jugendvereine. Überall wurden Computer, Telefonbücher, Dokumente und CDs beschlagnahmt. Nach ersten Schätzungen der Zeitung Atilim wurden rund 90 Personen inhaftiert, darunter zahlreiche Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und Gewerkschafter.

Bereits Anfang letzter Woche waren in einer landesweiten Razzia 20 mutmaßliche Angehörige des bewaffneten Arms der MLKP inhaftiert und nach Polizeiangaben Schußwaffen, Handgranaten sowie 250 Kilogramm Sprengstoff beschlagnahmt worden. Die MLKP entstand 1994 durch den Zusammenschluß von drei maoistischen Gruppen. Laut Polizei soll sie für 76 Bombenanschläge verantwortlich sein.


Repression gegen verbotene Partei
Türkei: Polizeiaktionen mit rund 90 Festnahmen
Nick Brauns
Noch während EU-Politiker den Freispruch der wegen »Beleidigung des Türkentums« angeklagten Schriftstellerin Elif Shafak vor einem Istanbuler Gericht als Sieg der Meinungsfreiheit feierten, stürmte die türkische Polizei Donnerstag nachmittag Dutzende oppositionelle Zeitungsredaktionen, Vereine und Privatwohnungen. Die landesweite Polizeiaktion richtete sich gegen Unterstützer der illegalen Marxististisch-Leninistischen Kommunistischen Partei MLKP und wurde mit einem Urteil des zum 14. Strafgericht umgewandelten früheren Staatssicherheitsgerichtshofes begründet. Als »bewaffnete Bande« ist die MLPK in der Türkei verboten, ihre Führungskader können zu Freiheitsstrafen bis zu 15 Jahren verurteilt werden, einfachen Mitgliedern drohen bis zu zehn Jahren Haft.

In Istanbul, Izmir, Adana und Diyarbakir stürmte die Polizei die Redaktionsbüros der MLKP-nahen Wochenzeitung Atilim (Angriff) und das Büro der Kulturzeitung Kunst und Leben sowie das Istanbuler Freiheitsradio (Özgür Radyo). Razzien fanden auch in Büros der Gewerkschaft Tekstil-Sen und der Sozialistischen Plattform der Unterdrückten statt, die als legale Frontorganisation der MLKP gilt. Durchsucht wurden in insgesamt 15 Städten zahlreiche Frauen-, Kultur- und Jugendvereine. Überall wurden Computer, Telefonbücher, Dokumente und CDs beschlagnahmt. Nach ersten Schätzungen der Zeitung Atilim wurden rund 90 Personen inhaftiert, darunter zahlreiche Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und Gewerkschafter.

Bereits Anfang letzter Woche waren in einer landesweiten Razzia 20 mutmaßliche Angehörige des bewaffneten Arms der MLKP inhaftiert und nach Polizeiangaben Schußwaffen, Handgranaten sowie 250 Kilogramm Sprengstoff beschlagnahmt worden. Die MLKP entstand 1994 durch den Zusammenschluß von drei maoistischen Gruppen. Laut Polizei soll sie für 76 Bombenanschläge verantwortlich sein.

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