Protest gegen Stadtumstrukturierung, Berlin

Petra Lustig 22.09.2006 17:50 Themen: Freiräume
Stoppt die lebensfeindliche Stadtumstrukturierung! "mediaspree" versenken!
Heute, am 22.9.06 protestierten ca.50 AnwohnerInnen aus Berlin- Mitte und Kreuzberg-Friedrichshain beim Regionalmanagment "mediaspree" gegen die lebensfeindliche Städteplanung an der Spree.Sie solidarisierten sich mit dieser Aktion besonders mit dem Wagenplatz Schwarzer Kanal.
Presseerklärung : 22.09.06
Stoppt die lebensfeindliche Stadtumstrukturierung
"mediaspree" versenken !!!

Heute, am 22.9.06 protestierten 50 AnwohnerInnen aus Mitte und Kreuzberg-Friedrichshain im
Energieforum beim "Regionalmanagment mediaspree" (Stralauer Platz 32, Berlin)
gegen die lebensfeindliche Städteplanung an der Spree. Sie verlasen eine Rede, hatten Transparente ("Stoppt sinnlose Bauvorhaben", "Wagenplatz Schwarzer Kanal bleibt!", "mediaspree versenken", "Freiräume statt Riesenrad") und eine Sambaband spielte.

Hier die Presseerklärung:

Heute, am 22.9.06 protestieren wir beim Büro von "mediaspree" gegen die lebensfeindliche Städteplanung an der Spree.
Mit unserer heutigen Aktion bei "mediaspree" solidarisieren wir uns besonders mit dem
räumungsbedrohten FrauenLesben-Transgender Wagenplatz Schwarzer Kanal, der gerade
seinen 4.runden Tisch mit PolitikerInnen hat!


Wer oder was ist "mediaspree" ?

"mediaspree" ist ein Lobbyistennetzwerk, das sich das "Managment" des Spreeufers auf einer Länge von 3,7 km und 120 ha zwischen Elsen- und Jannowitzbrücke zur Aufgabe gemacht hat. 23 Investoren und Grundstückseigentümer, sowie Senats- Bezirks und IHK-Vertreter haben sich in der "mediaspree" - Lobby vernetzt. In ihren Broschüren feiern sie den "tollen Standort"° Kreuzberg, den Bau jedes neuen Glas- und Bürokomplexes, die Niederlassung des größten Toyota-Autohauses an der Spree, die "günstigen Mieten", den "umsonst-Wasserblick" und die "Wasserlage". Westlich der Warschauer Brücke entsteht momentan als Teil des "mediaspree" Projektes die größte Veranstaltungshalle Berlins, die O2-World Arena. Der Eigentümer des Grundstücks (Anschutz) plant außerdem den Bau eines "Entertainment-Stadtviertels", wo ein Riesenrad täglich bis zu 10.000 Touristen anlocken soll. Die Erschließung des Geländes, wofür auch baudenkmalgeschützte Gebäude abgerissen wurden, wurde zu 80% aus öffentlichen Geldern finanziert. Sie kostete 15,6 Millionen Euro. Teil des Plans ist außerdem ein Brückenbau in Verlängerung der Manteuffelstraße, die zur Durchfahrtsstraße gemacht wird. Der Senat steht mit den Plänen zum "Stadtumbau West" ganz auf ihrer Seite. Für das alte Kreuzberg, Friedrichshain, Mitte haben sie nur abfällige Worte übrig, wie z.B. "das frühere Niemandsland" und die "unbefriedigende Eingangssituation".
Doch der Bau einer Büro-, Wohn-, Gastronomie- & Entertainmentlandschaft, die vor allen Dingen eine finanzkräftige Kundschaft anziehen soll, geht an den Bedürfnissen der unkommerziellen Strukturen vorbei! Wohnraum wird teuer, kleinere Gewerbe verschwinden, unkommerzielle Strukturen werden verdrängt. °(Zitate aus der Broschüre: Stadtumbau West/Berlin Kreuzberg-Spreeufer und "mediaspree" 1/2006")


Stadtumstrukturierung am Beispiel Wagenplatz Schwarzer Kanal e.V.

Mit unserer heutigen Aktion bei "mediaspree" solidarisieren wir uns besonders mit dem bedrohten Kultur- und Wohnprojekt Schwarzer Kanal.
Wegen der andauernden Räumungsgefahr vom 17 Jahre alten Schwarzen Kanal findet jetzt gerade (10.30h) im Abgeordnetenhaus der 4.Runde Tisch mit PolitikerInnen verschiedener Parteien statt.
Wenn die beim Oberverwaltungsgericht liegende Berufung gegen die Räumung abgelehnt wird, würde der Bezirk Mitte das Kulturprojekt innerhalb weniger Wochen räumen lassen. Bisher sind weder angemessene Ersatzgelände angeboten worden, noch reagiert der Kläger (Office GrundstücksverwaltungsGmbH, Mitglied bei "mediaspree" auf Einladungen zum Runden Tisch. Und das, obwohl der Klagegrund ("die Büroflächen wären wegen des Wagenplatzes nicht vermietbar") sich ohenehin als unzutreffend erwiesen hat, da in der Zwischenzeit mehrere Büroetagen vermietet sind und werden.

Aber wir werden nicht tatenlos hinnehmen, daß linke Projekte und Strukturen von Justiz, PolitikerInnen, Investoren, Polizei angegriffen und zerstört werden!
Sie sind Teil der Stadt und als kulturelle, soziale und politische Anlaufpunkte fest im Kiez verankert! Deshalb:
Finger weg vom New Yorck im Bethanien, Wagenplatz Schwarzer Kanal, Umsonstladen Brunnenstraße, Kastanie 86, L&H, Rigaer 94, der Köpi und allen anderen linken selbstorganisierten und unkommerziellen Freiräumen.
Solidarische Grüße an die Schattenparker in Freiburg!
Lebensfeindliche Städteplanung stoppen!
"mediaspree" versenken !!!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

kiek an

mastermindchaos 22.09.2006 - 18:29
gute aktion, ja darauf muss man aufmerksam machen. wo ist denn das regionalmanagement? (adresse)
war vor einiger zeit für nen artikel im scheinschlag in 'nem büro am potsdamer platz, aber da ging's nur um ver.di...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

adresse von mediaspree — biene maya