Fotos: Hoyerswerda vor 15 Jahren
Im Jahr 1991 kam es im sächsischen Hoyerswerda zu den ersten Pogromen der Nachkriegszeit. Die Welle der Ausschreitungen begann mit dem Überfall einer Gruppe Neonazis auf vietnamesische Straßenhändler und eskalierte in mehrtägigen Angriffen auf Wohnheime von Vertragsarbeitern und Flüchtlingen. Als Reaktion machten sich am 29. September 1991 rund 3000 AntifaschistInnen in einer Karawane auf den Weg nach Hoyerswerda. Bilder der Demonstration unter
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/hoyerswerda1991.htm
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/hoyerswerda1991.htm
Anlässlich des 15. Jahrestages der Pogrome in Hoyerswerda
findet am 23. September 2006 eine Demonstration vor Ort statt. Beginn:13 Uhr Neustädter Bahnhof in Hoyerswerda. An der Vorbereitung sind zahlreiche antifaschistische Gruppen aus Sachsen und Brandenburg beteiligt, unter ihnen auch Jugendliche aus Hoyerswerda.
Der Aufruf zur Demo gibt einen Rückblick auf die Ereignisse 1991 und beschreibt die aktuelle Situation in Hoyerswerda. Hier ein Ausschnitt, der vollständige Aufruf ist auf der Seite von http://antifa-hoyerswerda.sytes.net zu lesen.
"Es ist früher Dienstagnachmittag, der 17. September, zirka 15 vermummte Gestalten stürmen auf den Wochenmarkt in Hoyerswerda und fangen an, auf Menschen vietnamesischer Herkunft einzuschlagen. Sie jagen sie bis in das Vertragsarbeiter_innen-Heim in die Schweitzer Straße. Die gerufene Polizei greift nicht ein. Die Neonazis beginnen daraufhin das Heim anzugreifen, die Polizei, welche nun doch handeln will, wird massiv von den Bürger_innen behindert. Erst als nach 2 Stunden gelingt es ihr unter Hilfestellung eines Spezialkommandos, den Neonazi-Angriff auf das Heim abzuwehren. Gegen 21 Uhr beruhigt sich die Lage.
Am Mittwoch sammeln sich zirka 100 Personen vor dem Vertragsarbeiter_innen-Heim und rufen rassistische Parolen. Bis zum Abend ist die Menge auf 250 Personen angewachsen. Es kommt zu Schlägereien zwischen Heimbewohner_innen und den Neonazis.
Ab Freitag greifen die Angriffe auch auf das Asylbewerber_innen-Heim in der Müntzerstraße über. Es treffen immer mehr Neonazis aus ganz Deutschland ein und greifen mit Unterstützung der Bürger_innen die beiden Heime, sowie die Polizei an. Es werden Feuerwerkskörper, Steine und Molotowcocktails gegen die Fassade, gegen die Bewohner_innen und Beamten eingesetzt. Es kommt zu ersten Schwerverletzten auf allen Seiten. Die Polizei nimmt eine Vielzahl von gewalttätigen Nazis fest. Bilder des wütenden Volksmobs gehen durch die Medien. Viele Anwohner_innen unterstützen die Neonazis, besorgen Benzin und Flaschen, sorgen für Deckung und wehren die Polizei ab.
Wenige Bürger_innen versuchen die Lage zu beruhigen und sich für die Heimbewohner_innen einzusetzen. Am Sonntag, den 29. September 1991 findet eine Antifa-Demo durch Hoyerswerda statt. 4000 Antifaschist_innen ziehen durch die Stadt, um auf die Pogrome aufmerksam zu machen und aktiven Gegendruck zu erzeugen. Wieder eskaliert die Lage und die Polizei setzt Wasserwerfer und Tränengas gegen die Antifas ein.
Am Sonntag kommt es zur schrittweisen Evakuierung der Migrant_innen-Heime in Hoyerswerda. Der rassistische Mob hat gesiegt.
15 Jahre nach diesen Ereignissen ist es um so wichtiger daran zu erinnern, zu mahnen und aktiven Protest in die Region zu bringen. Noch heute nimmt Hoyerswerda keine Asylbewerber_innen mehr auf und rassistische Hetze ist an der Tagesordnung."
weiter siehe: http://antifa-hoyerswerda.sytes.net/aufruf.html
findet am 23. September 2006 eine Demonstration vor Ort statt. Beginn:13 Uhr Neustädter Bahnhof in Hoyerswerda. An der Vorbereitung sind zahlreiche antifaschistische Gruppen aus Sachsen und Brandenburg beteiligt, unter ihnen auch Jugendliche aus Hoyerswerda.
Der Aufruf zur Demo gibt einen Rückblick auf die Ereignisse 1991 und beschreibt die aktuelle Situation in Hoyerswerda. Hier ein Ausschnitt, der vollständige Aufruf ist auf der Seite von http://antifa-hoyerswerda.sytes.net zu lesen.
"Es ist früher Dienstagnachmittag, der 17. September, zirka 15 vermummte Gestalten stürmen auf den Wochenmarkt in Hoyerswerda und fangen an, auf Menschen vietnamesischer Herkunft einzuschlagen. Sie jagen sie bis in das Vertragsarbeiter_innen-Heim in die Schweitzer Straße. Die gerufene Polizei greift nicht ein. Die Neonazis beginnen daraufhin das Heim anzugreifen, die Polizei, welche nun doch handeln will, wird massiv von den Bürger_innen behindert. Erst als nach 2 Stunden gelingt es ihr unter Hilfestellung eines Spezialkommandos, den Neonazi-Angriff auf das Heim abzuwehren. Gegen 21 Uhr beruhigt sich die Lage.
Am Mittwoch sammeln sich zirka 100 Personen vor dem Vertragsarbeiter_innen-Heim und rufen rassistische Parolen. Bis zum Abend ist die Menge auf 250 Personen angewachsen. Es kommt zu Schlägereien zwischen Heimbewohner_innen und den Neonazis.
Ab Freitag greifen die Angriffe auch auf das Asylbewerber_innen-Heim in der Müntzerstraße über. Es treffen immer mehr Neonazis aus ganz Deutschland ein und greifen mit Unterstützung der Bürger_innen die beiden Heime, sowie die Polizei an. Es werden Feuerwerkskörper, Steine und Molotowcocktails gegen die Fassade, gegen die Bewohner_innen und Beamten eingesetzt. Es kommt zu ersten Schwerverletzten auf allen Seiten. Die Polizei nimmt eine Vielzahl von gewalttätigen Nazis fest. Bilder des wütenden Volksmobs gehen durch die Medien. Viele Anwohner_innen unterstützen die Neonazis, besorgen Benzin und Flaschen, sorgen für Deckung und wehren die Polizei ab.
Wenige Bürger_innen versuchen die Lage zu beruhigen und sich für die Heimbewohner_innen einzusetzen. Am Sonntag, den 29. September 1991 findet eine Antifa-Demo durch Hoyerswerda statt. 4000 Antifaschist_innen ziehen durch die Stadt, um auf die Pogrome aufmerksam zu machen und aktiven Gegendruck zu erzeugen. Wieder eskaliert die Lage und die Polizei setzt Wasserwerfer und Tränengas gegen die Antifas ein.
Am Sonntag kommt es zur schrittweisen Evakuierung der Migrant_innen-Heime in Hoyerswerda. Der rassistische Mob hat gesiegt.
15 Jahre nach diesen Ereignissen ist es um so wichtiger daran zu erinnern, zu mahnen und aktiven Protest in die Region zu bringen. Noch heute nimmt Hoyerswerda keine Asylbewerber_innen mehr auf und rassistische Hetze ist an der Tagesordnung."
weiter siehe: http://antifa-hoyerswerda.sytes.net/aufruf.html
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
demo in hoyerswerda am 23.09.06
viele weitere infos zur demo und zu den geschehnissen damals findet ihr auf der seite http://aag-hoyerswerda.sytes.net
see you on saturday
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
_____?
Was ha_bt i_hr _g_eg_en da_____s bi_nnen_-i?
Kritik am binnenI
horst
"mensch", "jemensch", " arbeiterInnen", usw....FICKT EUCH UND GEHT STERBEN!!
lustige Lösung
@ JK
@ Horst & Co
endlich entwickelt sich ´mal eine gehaltvolle Diskussionin über weitreichende Theminnen. Das kann man als regelmäßige Besucherin von Klapsmühlinnen nur begrüßen !
Weiter so, irgendwie bekommen wir unseren inhaltsleeren Tag schon herum !
Übrigens: Meine Vorrednerin Horst Tappert hat, trotz der vulgären Ausdrucksweise, mit seiner Aussage zu 100% Recht...
der guten Ordnung halber...
Muss wirklich?
Wie wäre es z.B. mit "Studierenden" statt Studenten, StudentInnen, Student_innen oder so? Das geht an ziemlich vielen Stellen, an manchen kann einfach auch umformuliert werden, um gegenderte bzw. gendernde Worte zu vermeiden...
Eine ernstgemeinte Frage noch: Wieso vermittelt Migrant_innen weniger Geschlechterdualismus als MigrantInnen?