Sturm auf Nobelrestaurant
In Berlin sollen Obdachlose und Hartz-IV-EmpfängerInnen auf Einladung von Arbeitgeberpräsident Hundt im Nobelrestaurant Borchardt speisen. Seit mehreren Tagen werden exklusive Einladungskarten vor Berliner Jobcentern verteilt.
Der Aufruf zur Zechprellerei ist charmant. Auf der Innenseite der Einladungskarte erfahren die Jobcenterkunden, dass - stellvertretend für den rot-roten Sozialabbau-Senat - Finanzsenator Thilo Sarrazin, und - stellvertretend für die Unternehmer-Multi-Millionäre - Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt die Zeche zahlen werden. Dort heißt es auf die Einlader bezogen weiter: "Sie beleidigen Erwerbslose. Sie verhöhnen Arme. Sie muten Menschen ohne Einkommen täglich den Drangsal der von ihnen erfundenen Armutsgesetze zu. Sie stehen stellvertretend für so genannte "Eliten", die von der Umverteilung von Unten nach Oben profitieren. Heute entschuldigen sich zwei dieser Herren bei den Betroffenen: für 5 Jahre Sozialabbau, für
1-Euro-Jobs, für Hartz I - IV."
Und als Entschuldigung dürfen dann alle Gäste "1 x essen wie die Reichen". Ein Menü bei Borchardt kostet gut und gerne 100 Euro, was für Erwerbslose zur Zeit fast ein Drittel ihres Monatsbudgets bedeutet. Schon einmal stürmten im Dezember 2004 Überflüssige das Nobelrestaurant in der Französischen Strasse in Berlin Mitte, wo gewöhnlich die Prominenz aus Politik, Film und Fernsehen speist.
http://de.indymedia.org//2005/01/103900.shtml
http://de.indymedia.org//2004/12/102038.shtml
Unklar ist, wer hinter der Aktion nach Art der Kommunikationsguerilla steckt. Zwar steht auf der Rückseite der Einladungskarte, dass "dieser Service" von der Berliner WASG vermittelt wurde, auf Nachfrage beim Pressesprecher will man aber von der Aktion nichts wissen. "Kein Kommentar" heisst es auch am Infostand der WASG in Reinickendorf beim Zeigen der Einladungskarte. Möglicherweise haben hier konkurrierende Parteien im Wahlkampf die Berliner-WASG im Visier. Die Diffamierung der Newcomer als kriminelle Chaotengruppe liegt mit Sicherheit im Interesse einiger etablierter Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus.
Wer auch immer hinter der Aktion steht: Die Verhältnisse in Deutschland werden auf den Punkt gebracht. Während die Gehälter und Vermögen von etwa 10% der Bevölkerung stetig steigen, wird in den Medien schon über die Absenkung des Arbeitslosegeld um 30% diskutiert. Das reibungslose Nebeneinander von Reich und Arm verwundert da schon.
1-Euro-Jobs, für Hartz I - IV."
Und als Entschuldigung dürfen dann alle Gäste "1 x essen wie die Reichen". Ein Menü bei Borchardt kostet gut und gerne 100 Euro, was für Erwerbslose zur Zeit fast ein Drittel ihres Monatsbudgets bedeutet. Schon einmal stürmten im Dezember 2004 Überflüssige das Nobelrestaurant in der Französischen Strasse in Berlin Mitte, wo gewöhnlich die Prominenz aus Politik, Film und Fernsehen speist.
http://de.indymedia.org//2005/01/103900.shtml
http://de.indymedia.org//2004/12/102038.shtml
Unklar ist, wer hinter der Aktion nach Art der Kommunikationsguerilla steckt. Zwar steht auf der Rückseite der Einladungskarte, dass "dieser Service" von der Berliner WASG vermittelt wurde, auf Nachfrage beim Pressesprecher will man aber von der Aktion nichts wissen. "Kein Kommentar" heisst es auch am Infostand der WASG in Reinickendorf beim Zeigen der Einladungskarte. Möglicherweise haben hier konkurrierende Parteien im Wahlkampf die Berliner-WASG im Visier. Die Diffamierung der Newcomer als kriminelle Chaotengruppe liegt mit Sicherheit im Interesse einiger etablierter Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus.
Wer auch immer hinter der Aktion steht: Die Verhältnisse in Deutschland werden auf den Punkt gebracht. Während die Gehälter und Vermögen von etwa 10% der Bevölkerung stetig steigen, wird in den Medien schon über die Absenkung des Arbeitslosegeld um 30% diskutiert. Das reibungslose Nebeneinander von Reich und Arm verwundert da schon.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Essen wie die Reichen
Trotz Strafandrohung rief die WASG weiterhin zu einer Kundgebung auf. Die Aktion richte sich vorallem gegen die Umsetzung von Hartz IV und den damit verbundenen Kürzung der Leistungen von ALG II Empfänger/innen.
Das Borchardt wollte sich zu der Aktion nicht äußern. Es würden dazu keine Informationen herausgegeben, sagte eine Mitarbeiterin auf Anfrage. Über einen Anwalt wollte das Restaurant die Kundgebung verbieten lassen. Finanzsenator Thilo Sarrazins Sprecher kritisierte die Aktion im "Tagesspiegel" als "üblen Scherz".
Schließlich kamen rund 100 Menschen und die Medien vor das Edelrestaurant. Es war auch einen Unzufriedenen gelungen hineinzukommen und sich dort unter die Reichen und Schönen zu mischen und gepflegt zu Mittag zu essen. Die WASG wollte die Zeche zahlen.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
nett, aber...
hää?
wenn dabei nur die eigeladenen veraqrscht werden solln isses echt ne scheiss aktion!!!
Ich komme hin
geile aktion find ich
sehr geil!