Angriff von militanten Neonazis auf Antifa

the brutal truth 08.09.2006 15:37 Themen: Antifa
Am Abend des 31.08.2006 ist es in Lüdenscheid wiederholt zu einem gewalttätigen Angriff
von stadtbekannten Neonazis auf eine ihnen missliebige Person gekommen. Das Opfer, ein
junger Antifaschist aus Lüdenscheid, ist hierbei durch einen Steinwurf in den Rücken so schwer
verletzt worden, dass er seither im Kreiskrankenhaus mit einem Nierenriss und großflächigen
Hämatomen stationär behandelt werden muss.
Angriff von militanten Neonazis auf Antifaschisten in Lüdenscheid

Am Abend des 31.08.2006 ist es in Lüdenscheid wiederholt zu einem gewalttätigen Angriff von stadtbekannten Neonazis auf eine ihnen missliebige Person gekommen. Das Opfer, ein junger Antifaschist aus Lüdenscheid, ist hierbei durch einen Steinwurf in den Rücken so schwer
verletzt worden, dass er seither im Kreiskrankenhaus mit einem Nierenriss und großflächigen Hämatomen stationär behandelt werden muss.

Zur Vorgeschichte:

Der junge Mann, der sich u. a. aktiv im Autonomen Zentrum Lüdenscheid engagiert und den Neonazis als politisch links eingestellte Person auch bekannt ist, befand sich auf dem Weg nach Hause, als er im Bereich Knapper Straße / Christuskirche auf eine 4-köpfige Personen-
gruppe (2 Männer / 2 Frauen) traf, die er aufgrund früherer Vorfälle eindeutig der gewalttätigen neonazistischen Szene in Lüdenscheid zuordnen konnte.

Als die Gruppe den jungen Mann bemerkte, stürmte sofort eine Person auf ihn zu und warf eine Bierflasche in Richtung des späteren Opfers, der er aber glücklicherweise gerade eben noch ausweichen konnte. Um den Angriff abzuwehren und sich zu selbst zu verteidigen, stellte sich der junge Mann dem Angreifer entgegen, woraufhin sich eine Rangelei entwickelte.
Der zweite männliche Neonazi entnahm etwa zu diesem Zeitpunkt vermutlich einem am Straßen-
rand abgestellten Bauschuttcontainer einen ca. handtellergroßen Stein, den er dem jungen Mann mit voller Wucht in den Rücken warf. Das Ergebnis war, dass dieser aufgrund starker Schmerzen fast bewegungsunfähig war und nur noch versuchen konnte, den Ort des Geschehens zu verlassen und so gut es ging flüchtete. Zu Hause angekommen bat er aufgrund der starken Schmerzen und
einer beinahen Bewusstlosigkeit einen Mitbewohner, ihn ins Krankenhaus zu bringen, was auch geschah.

Die dort behandelnden Ärzte entschieden aufgrund der massiven Verletzung den jungen Mann in stationäre Behandlung zu nehmen. Untersuchungen ergaben, dass der Steinwurf zu einem ca. 8 mm
langen Nierenriss geführt hatte, der innere Blutungen zur Folge hatte. Seither ist er im Lüdenscheider Kreiskrankenhaus in Behandlung; die Verletzung wird beobachtet und soweit möglich medikamentös
behandelt. Laut Aussagen des behandelnden Arztes habe er „sehr großes Glück gehabt“, dass dieser
Angriff keine noch ernsthafteren Verletzungen nach sich gezogen hat. Der Betroffene hat eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben und einen Anwalt kontaktiert.

In den vergangenen Jahren ist es in Lüdenscheid immer wieder zu Sachbeschädigungen, gewalttätige Übergriffe und Körperverletzungen von Seiten junger Neonazis auf nicht in ihr Weltbild passende Menschen
wie linke, alternative oder ausländische Jugendliche gekommen. Die offen und zumeist alkoholisiert im Bereich Innenstadt auftretende Neonaziszene ist dabei immer wieder durch Pöbeleien und Gewalttätigkeiten
aufgefallen. Die Presse und Polizei wurde dabei immer wieder auf diese Vorgänge hingewiesen und es kam zu zahlreichen Anzeigen wegen Körperverletzungen sowie Sachbeschädigungen an Gebäuden und Fahrzeugen.
Anfangs wurde dieses Problem immer wieder geleugnet und damit verharmlost, dass es sich hierbei doch lediglich
um „irregeleitete Jugendliche“ handele. Erst nachdem die verschiedene Vorfälle immer wieder öffentlich gemacht
wurden, die Presse entsprechend berichtete und zahlreiche Leserbriefe von Bürgerinnen und Bürgern veröffentlicht
wurden, nahmen sich auch die Strafverfolgungsbehörden dieses Problems an. Die zahlreichen durchgeführten
Demonstrationen und anderen Aktionen gegen die örtliche Neonaziszene haben hierzu sicher auch einen
wichtigen Teil beigetragen.

Die aufgrund der Strafverfolgung für einige Zeit etwas inaktiveren Neonazis sind aber keineswegs aus der
Innenstadt verschwunden oder gar weniger gefährlich. Immer wieder kommt es zu Übergriffen, bei denen es
leider auch immer wieder zu Körperverletzungen kommt. Die Neonazis versuchen die Lüdenscheider Innenstadt
für bestimmte Teile der Bevölkerung zu einer sog. „no-go-area“ oder auch „Angstzone“ zu machen und setzen
hierbei immer wieder auf massive Gewalt. Die auch immer wieder auftauchenden rechtsextremen Aufkleber im
gesamten Stadtgebiet (NPD, Rudolf Hess Gedenktag etc.) bestätigen einmal mehr, dass diese Szene von
organisierten Neonazis zumindest mit Propagandamaterial versorgt, wenn nicht sogar ideologisch geschult wird.

Es liegt nun an allen couragierten und fortschrittlichen Kräften in Lüdenscheid, sich dieser Entwicklung aktiv
entgegenzustellen, den Mund aufzumachen und dagegen zu protestieren.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!


Autonomes Zentrum Lüdenscheid – Autonome Antifa Lüdenscheid [AAL]
Gruppe Internationale Solidarität Lüdenscheid – Bündnis gegen Rechts [BgR] Lüdenscheid

September 2006


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Solidarität — anarcho

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