Rassismus der Mitte in Heinersdorf-Pankow

aiwp 06.09.2006 19:00 Themen: Antirassismus
Der Rassismus der Mitte am Beispiel der CDU beim Antimoscheeprotest in Heinersdorf.
Siehe hierzu auch:  http://de.indymedia.org//2006/07/153011.shtml
und  http://de.indymedia.org//2006/08/155569.shtml
(Erstveröffentlichung bei Indymedia)
Es ist der 9. März. Auf einer Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen der BVV Pankow steht das Thema „Neubau einer Moschee in Heinersdorf“ auf der Tagesordnung. Einige Heinersdorfer Bürger – sonst nie bei derartigen Anlässen anwesend – nutzen die Sitzung um ihre rassistischen Ressentiments gegen den geplanten Bau kundzutun, NPD ist auch dabei. Um die Wogen zu glätten, kommt es drei Wochen später zu einer schicksalhaften Informationsveranstaltung der BVV, die im operettenhaften Desaster endet und dem kleinen Ort zur außerregionalen Bekanntheit verhilft. Anfang April dann die erste Demonstration der NPD mit einer Größe von rund zwei hundert DemonstrantenInnen. Es folgen zwei weitere Demos der neu gegründeten Interessengemeinschaft Pankow-Heinersdorfer Bürger (IPAHB).
9. März? Halt! Dies ist nicht der Anfang. Wir müssen weiter vorgreifen: Schon knapp vier Monate zuvor, im Dezember, wurde auf einer Klausurtagung der Pankower CDU das "Problemthema Moschee" als Wahlkampfthema entdeckt. Was folgt daraus? "Christdemokraten haben in Berlin-Pankow den Protest gegen eine muslimische Moschee angestoßen. Auch die örtliche Bürgerinitiative scheint eine Erfindung der Partei zu sein." (jw, 19.07.2006). Rassistische Rassentiments für den Wahlkampf zu nutzen, ist nicht die feine englische Art. Dass dies aber, besonders bei den Christdemokraten, kein Ausrutscher sein kann, lässt sich anhand der Reihe von "Ausrutschern" der Vergangenheit nachvollziehen.

Rassismus lohnt sich wieder!

Bisher beruhte der Zusammenhalt der Gesellschaft auf einer Politik des sozialen Ausgleichs. Doch der ständige Sozialabbau der vergangenen Jahre hat eine tiefe Spaltung der Gesellschaft hervorgebracht, die immer schärfere Formen annimmt. Nicht nur erst seid der Weltmeisterschaft in diesem Jahr wird versucht, die wachsende soziale Wut und die Verzweiflung vieler Menschen in rassistische, chauvinistische und/oder nationalistische Bahnen zu lenken. Schon Anfang 1999 gewann Roland Koch, Chef der Hessen CDU, die Landtagswahlen mit einer ausländerfeindlichen Unterschriftenkampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. DVU-Chef Gerhard Frey kommentierte damals begeistert: "Wie aus der „National Zeitung" abgekupfert.“ Dem anschließend fügte sich Merzs Forderung nach einer deutschen Leitkultur an, der sich zugewanderte Ausländer unterzuordnen hätten. Jüdische und moslemische Verbände protestierten und wiesen darauf hin, dass die Forderung nach einer deutschen Leitkultur unweigerlich Assoziationen in Bezug auf die Nazis und ihre völkische Ideologie auslöse. Ende 2003 erregte der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann mit einer antisemitischen Hetzrede zum „Tag der deutschen Einheit“ die Öffentlichkeit. Er wurde nur mit Zögern aus der Partei entfernt.
Bindet man diese Ereignisse mit einer Reihe weiterer Vorkommnisse, wie problematische Interviews diverser Unionspolitiker in der rechtsradikalen "Jungen Freiheit", der zweifelhaften Rolle der CDU/CSU zur Verabschiedung des Zuwanderungsgesetzes, das Koalieren des Hamburger Zweiges mit der rechtspopulistischen Partei Schills oder Stoibers Entgleisungen zu einer Kette zusammen, ergibt sich ein ansehnliches Schmuckstück des Rassismus der Mitte.
"Sei es bei der Bundestagswahl 1994, sei es bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 1998: Stets haben in Deutschland von rassistischen Kampagnen der bürgerlichen Parteien die Rechtsextremisten profitiert, denn solche Wahlpropaganda stärkt nicht nur die Partei, die sie betreibt, sondern die Themen als solches"(Jungle World, 10.02.1999). Sie werden hoffähig gemacht, sie sind normal und sie gewinnen an gesellschaftlicher Relevanz – und das ist die Gefahr!

Zerrissene Einheit

Rassismus in chemisch reiner Rohform findet man auch in der CDU nicht. Offen ausländerfeindliche Parolen im Stile eines Haider, Le Pen oder Voigt kann sich die Union nicht leisten. Als der CDU- Schatzmeister des Ortsverbandes Pankow-Nord Bernhard Lasinski Anfang April am NPD-Aufmarsch gegen die Moschee teilnahm, musste er sein Parteibuch abgeben. Schon viel früher trat der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Schönhauser Allee, Karl Hennig, aufgrund der popul
istisch-ablehnenden Haltung seiner Partei zur Moschee aus. Mit der gleichen Begründung blieben zwei der sieben CDU-BVVler einer außerordentlichen Bezirksverordnetenversammlung fern. Die Befürchtung steigt, dass ein Bau der Moschee aus rechtstaatlichen Gründen nicht mehr zu verhindern sei und dass dies zur Ernüchterung der Heinersdorfer Wählerschaft gegenüber der Union führen könnte. Auch Berliner Spitzenkandidat Friedbert Pflüger muss nun einen Gang zurückschalten. So steht letzterer dem Moscheeprojekt nicht mehr in dem Maße „befremdlich“ gegenüber. Wohl bemerkt: Letzterer ist Autor des Buches "Ein neuer Weltkrieg? Die islamistische Herausforderung des Westens" und begeisterter Rezensent von Oriana Fallacis antiislamischen Buch "Die Wut und der Stolz", welches er 2001 als "Weckruf für Europa" kommentierte.
Dass sich der Parteiverband in diesem Fall jedoch nicht geschlagen gibt, zeigt sich am Beispiel des Pankower CDU-Kreisvorsitzenden René Stadtkewitz. Stadtkewitz nutzte vor kurzem eine außerordentliche BVV aus, um die antirassistischen Kritiker, vornehmlich aus der Antifa, zu diskreditieren. Die Fraktionen sollten sich von der Antifa-Demonstration am 27.August durch den Stadtteil Heinersdorf distanzieren und kritische Plakate vom Straßenbild entfernt werden. Nur einen Tag zuvor verglich der CDU-Ortsverband Alt-Pankow die Ahmadiyya-Gemeinde mit "satanistisch-rechtsextremen Organisationen". Der Aufruf wurde nach Protesten zurückgenommen.
Da geht schon mal bei all der Arbeit, dem andauernden Stress und dem ganzen Durcheinander, den man bei der Initiierung einer Antimoscheekampagne hat, unter dass auch CDU-Baustadtrat Martin Federlein den Bau der Moschee Anfang des Jahres abgesegnet hat.

Unsere Rolle und was wir wollen!

Wir wollen keinen Wahlkampf für andere Parteien führen. Wir wollen auch nicht die CDU als Ausnahme im gesellschaftlichen Kontext betrachten. In bestimmten Punkten stehen ihr die anderen Parteien in nichts nach. Dennoch bilden die Christdemokraten einen guten Schnitt, und bieten daher einen repräsentativen Nexus an rassistischen Ressentiments der so genannten bürgerlichen Parteien.
Wir protestieren auch gegen die schleichende Etablierung des Rassismus in der Mitte. Gegen Rassismus als Mainstream! Wir sind uns aber auch bewusst, dass diese Forderungen nur Symptombekämpfungen sind und nur als Übergang dienen, denn noch leben wir in einer Welt, die aus Nationalstaaten besteht, die dem Wesen nach antagonistisch sind und in denen der Reichtum insbesondere bei der so genannten „Ersten Welt“ verteilt ist. CDU und Konsorten nutzen es nur geschickt aus, dass heutzutage jeder Staat in Grenzen aufgeteilt ist, wo jeder Limes einen Grenzposten hat, und Europa einer Festung gleicht, wo jährlich unzählige von Menschen bei der Überquerung umkommen. Durch reines Anprangern der gesellschaftlichen Zustände kommt man nicht weit, denn Rassismus ist teil des kapitalistischen Systems, es bedarf einer revolutionären Kehrtwende.
Eine klassenlose Gesellschaft, in der es keinerlei Benachteiligung wegen Hautfarbe, Nation und Geschlecht gibt - das ist was wir wollen! Für die soziale Revolution!

Gegen Rassismus als Mainstream! Rassismus der Mitte bekämpfen!

aiwp - Antifaschistische Initiative Weinrotes Prenzlauer Berg
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Ergänzungen

Pankower CDU

- 06.09.2006 - 21:48
In Pankow ist die CDU mittlerweile offen rechtsextremistisch, sie kann es sich also doch leisten. Da werden antiislamische Feindbilder der primitivsten Art verbreitet, wie man sie vor einiger Zeit nur von NPD & Co. kannte. Gegen die Pankower CDU gehen nun auch Verbände der anderen Bezirke vor. Der Grund ist einfach: In Pankow ist die CDU durch diese Kampagne von chancenlos auf desaströs hoffnungslos abgerutscht, die Sache ging nach hinten los, auch weil Pankow nicht gerade für rechtes Spießertum bekannt ist. Nicht nur durch Prenzlauer Berg, auch das alte DDR-Bürgertum, das vorwiegend in Pankow lebt, fühlt sich von der CDU abgestoßen. Sie haben vielleicht ein paar Stimmen aus dem Heinersdorfer Sumpf gewonnen, gleichzeitig aber viele verloren.
Interessant ist übrigens der Fakt, daß der Bau der Moschee durch den Stadtrat der CDU genehmigt wurde. Das war auch völlig rechtens, da es in Deutschland immer noch Niederlassungsfreiheit gibt und sich niemand seine Nachbarn aussuchen kann und auch niemand vorschreiben kann, wo sich Menschen ansiedeln und wo nicht. Die CDU versucht nun den Bürgern aufzutischen, diese rechtmäßige Baugenehmigung könnte rückgängig gemacht werden. Das ist natürlich Unsinn. Auch der Bau eines Einfamilienhauses kann nicht rückgängig gemacht werden, nur weil die Nachbarn etwas gegen die neuen Bewohner haben.
Interessant ist auch, daß zwar die Berliner CDU in Opposition zu den Pankowern geht, der Pankower Verband aber weiterhin nicht von seiner Position abrücken will. Das spricht also für echtes rechtsextremes Gedankengut und gegen reine Wahlpropaganda.

Ochnö, hört auf mit dem Totalitarismusscheiß!

AufwörternherumreiterIn 06.09.2006 - 23:48
Hey,

@ -

bitte versuche Wörter wie "rechtsextrem" zu meiden, da diese ungenau sind.
Das hängt schon mal damit zusammen, dass mensch davon ausgeht, dass es eine Mitte gibt, an deren Ränder das "Extreme", also Schlechte, sitzt.

Rassismus, z.B., ist aber kein Problem, das sich auf NPD, DVU, Freie Kameradschaften und sonstige FaschistInnen/Nazis reduzieren lässt, sondern, wie im Artikel erwähnt, Mainstream...

Wird also der Begriff "rechtsextrem" verwendet, um eine rassistisch Haltung zu beschreiben, wird das Problem relativiert, da es eben "nur" dem Rechtsaußenstehenden zu gerechnet wird. Es wird damit von der Mitte, also dem "Normalen", quasi weggeschoben, als könnte diese nicht rassistisch sein.

Rassismus ist aber Mainstream und nicht kein Problem, das sich auf "Rechtsextreme" beschränken lässt.

Nennt es beim Namen: Es ist Rassismus!

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Das ist ja genau das Problem, das im Artikel thematisiert wird. Rassismus, Autoritarismus, Antisemitismus und Heterosexismus kann mensch nicht nur an den offen auftretenden rechten Rand verorten.

Besonders die JU Sachsen & Niederschlesien tat sich 2005 durch einen selten völkischen Beschluss hervor.
 http://www.XX-sachsen.de/downloads/Antrag%20Wir%20sind%20stolz%20auf%20unser%20Land_Endfassung.pdf

Diesem Papier zur Folge sei Patriotismus die emotionale Dimension einer Schicksalgemeinschaft.

Diese Volksgemeinschaft, der wir alle treu dienen sollen (Z. 211 ff), sei natürlich gefährdet. Daher müsse "das Deutsche" geschützt werden.
So würde die deutsche Sprache durch Anglizismen und Denglisch geschwächte und ihrer Identität beraubt (Z. 235 ff).

Weitere Vorstellungen der JU Sachsen & Niederschlesien sind, dass in den Schulen eine nationale Identität unterrichtet werden solle (Z.247 f.), sowie die "patriotistische" Einstellung solle durch die Medien gefördert werden. Mittel sei hier z.B. das Abspielen der Nationalhymne. (Z.251 ff).


Es handelt sich aber nicht nur um "Ausrutscher" einzelner Verbände in der Union, sondern entspricht der schwarzen Parteipolitik. So hetzte Schäuble, der bereits damals Innenminister war, 1991 gegen MigrantInnen. Schäuble warte damals vor einer "Asylantenflut", die Deutschland bedrohe.

Ein weiterer, vor allem in Berlin Nichtunbekannte, ist der ehemalige Berliner Innensenator und Bürgermeister Lummer, der nicht nur die Republikaner als möglichen Koalitionspartner der Union sah, sondern unterstützte 1999 die Initiative Horst Mahlers, die das "Deutsche Volk vor der Auflösung" bewahren sollte, durch einen entsprechenden Artikel in der JF.
Ausführliche Infos zu Lummer, den Deutschen Konservativen, seinen Bekannten, wie Knütter (ebenfalls CDU-Mitglied), Pahl (Nazianwältin aus Hamburg) und Co. findet ihr beim idgr.
 http://lexikon.idgr.de/l/l_u/lummer-heinrich/lummer-heinrich.php

Bereits diese kurze, spotlightartige Betrachtung zeigt, wie es um die Union bestellt ist.

Einen umfassenden Rückblick auf die tiefstbraunen Vergangenheit der CDU/CSU kann mensch im AIB #66 finden:
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/aib/archiv/66/42.php

"Wo Faschisten und Multis das Land regieren..."

Kundgebung

Antirassist 07.09.2006 - 23:17
Die Bürgerini will am Donnerstag, 14.9 erneut demonstrieren. Antifaschistische und antirassistische Gruppen wollen sich dem entgegen stellen und rufen zu einer Kundgebung mit Konzert auf.

Den rassistischen Konsens kippen !!

»Wir sind das Volk« schallt es seit einigen Monaten durch die Straßen Nordost - Berlins. Eine Koalition aus ›besorgten‹ AnwohnerInnen, konservativen PolitikerInnen und Nazis mobilisiert im Stadtteil Pankow-Heinersdorf gegen den geplanten Bau einer Moschee der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde.
Dafür gründeten im April 2006 heinersdorfer BürgerInnen, die bei einem Moscheebau »Überfremdung« und »massive Beeinträchtigung der Wohnqualität« befürchten, eine Initiative, die sich den Kampf gegen die Moschee auf die Fahnen geschrieben hat. Am 14. September will die »Interessengemeinschaft Pankow-Heinersdorfer Bürger« (IPAHB) nun zum vierten Mal ihren rassistischen Protest auf die Straße tragen und gegen den Moscheebau demonstrieren.

Aber Pankow ist kein Regionalproblem...
Die Auseinandersetzungen in Pankow sind mehr als ein regionaler Konflikt um einen Moscheebau. Es fällt nicht schwer, einen Zusammenhang herzustellen zwischen dem rassistischen Protest in Heinersdorf und dem, was seit Jahren staatliche Politik und Diskussionen über Einwanderung prägt: Die Gleichsetzung des Islam mit Terror, die Stigmatisierung von MigrantInnen, ihre zwangsweise Unterordnung unter eine sich neu definierende »deutsche Leitkultur«. Damit wird systematisch ein Feld für das öffentliche Schüren von Ängsten und den Abbau von Grundrechten geschaffen.
Als die CDU-Rechte vor sechs Jahren eine Diskussion um »deutsche Leitkultur« anzettelte, wurde das vielfach noch kopfschüttelnd als das wahrgenommen, was es war: Eine dreiste Offensive aus dem national-konservativen Lager im Kampf gegen ‚Multikulturalismus’ und ‚Einwanderungsgesellschaft’. Mittlerweile ist die Kampagne zum Mainstream geworden, weil es ihr gelungen ist, auch einst liberale Milieus und Diskussionen ideologisch einzubinden. In den sich überbietenden Forderungen nach Deutschpflicht, Integrationspflichten und Einwanderungstests werden kulturelle Unterschiede beschworen und die Frage nach den Ursachen der systematischen Ausgrenzung und Unterordnung von MigrantInnen auf dem Arbeitsmarkt, in der Politik und im Alltag ausgeblendet. Die Forderung nach kultureller Unterordnung und Integration als staatlich sanktionierter Pflicht (bei deren Nichtbefolgung der Entzug von Rechten droht) soll jede Diskussion über gleiche Rechte und gleichberechtigte Teilhabe zum Schweigen bringen. MigrantInnen werden an ihrer Nützlichkeit für die deutsche Mehrheitsgesellschaft gemessen und sollen sich mit rassistischen und ungleichen Lebensbedingungen arrangieren.
Unter dem Deckmantel von Islamkritik und Bürgerrechten arbeiten Bürgerinitiative, CDU und viele AnwohnerInnen an einem rassistischen Konsens in Heinersdorf. Wenn sie am 14. September demonstrieren, werden wir ihnen zeigen, dass sie bei ihrer Hetze immer mit Widerstand rechnen müssen!

Gegen den Rassismus der Mitte!
Weg mit der deutschen Leitkultur in Pankow und anderswo !

KONZERT & KUNDGEBUNG
gegen die rassistische Mobilisierung der »Interessengemeinschaft Pankow-Heinersdorfer Bürger« (IPAHB)
DONNERSTAG | 14. SEPTEMBER 2006 | 18 UHR
GARBARYPLATZ

Brief von Vera Lengsfeld an die so genannte "

Takeberlin 12.09.2006 - 02:30
Brief von Vera Lengsfeld an die so genannte "Antifa"

Sehr geehrte Herren von der Antifa,

Ihr jüngstes Flugblatt, das Sie vor drei Tagen auf einer Veranstaltung verteilt haben, kann nicht unkommentiert hingenommen werden. Tatsächlich gehört es zu den perfidesten Texten, die ich in den letzten Monaten, die ja reich an demagogischen und verleumderischen Hervorbringungen waren, gelesen habe. Um es gleich vorweg zu sagen: ich fordere Sie auf, Ihre Behauptung, ich unterstützte "rassistische Aktivitäten" sofort unmissverständlich zurückzunehmen und auch künftig nicht zu wiederholen. Wenn Sie das nicht tun
sollten, werde ich Anzeige wegen übeler Nachrede erstatten.

Aber verglichen mit dem, was Sie sich noch in diesem Flugblatt geleistet haben, ist der Vorwurf gegen mich fast eine Lappalie.

Beim Studium Ihres Textes fragt man sich unwillkürlich, ob es äußerste Unbedarftheit oder schamlosester Wille zur Demagogie Ihre

Feder geführt hat. Zu Ihrem Gunsten will ich ersteres annehmen, was die Sache freilich nicht besser macht.

Zweifellos hat die Wut über Ihre Niederlage, dass Sie das Plakat mit dem aufgehängten Gartenzwerg zurückziehen mussten, eine Rolle gespielt. Selbstreflektion scheint Ihnen völlig fremd zu sein, denn sonst hätten Sie schon erkannt, welch menschenverachtendes Motiv Sie sich ausgesucht hatten. Sie, nicht die Heinersdorfer Bürgerinitiative sind es, die hetzen und verbal zündeln. Ist Ihnen wirklich schon wieder entfallen, dass die einzigen Menschen, die bisher bedroht und angegriffen worden sind, die Familie Stadtkewitz ist?

Bisher ist im von Ihnen als No-Go Area deklarierten Heinersdorf keinem Muslim auch nur ein Haar gekrümmt worden. Was hat Ihre Scharfmacherei für einen Sinn außer Ihre eigene Bedeutung zu erhöhen, nach dem Motto, je größer die angebliche Gefahr, vor der Sie warnen, desto wichtiger ist die Rolle der kleinen Antifa? Glauben Sie wirklich, die Leute würden das nicht durchschauen? Ich habe schon

etliche Ideologen mit elitärem Sendungsbewusstsein getroffen. Ich kann Ihnen versichern, dass sich alle früher oder später blamiert

haben, so wie Sie sich blamieren, obwohl Sie das nicht zu merken scheinen. Aber leider kann man Sie nicht einfach Ihren
Peinlichkeiten überlassen, dazu sind sie zu perfide.

Ich rede jetzt von der unsäglichen Behauptung im Brief Ihrer Muslima, die bezeichnenderweise weder Namen noch Adresse hat,

sie und ihre imaginäre Familie würden von den Kindern! der Bürgerinitiative bedroht und das diese Kinder sie umbringen wollten.

Diese Behauptung ist so unappetitlich wie ungeheuerlich. Sie, die kein Wort des Bedauerns für die zu Tode geängstigten Kinder im Hause Stadtkewitz hatten, erdreisten sich jetzt, Kinder auf schlimmste Weise in den Schmutz zu ziehen, indem sie diese unbewiesene Behauptung verbreiten. Ich bin sicher, dass Sie sich diese Geschichte aus den Fingern gesogen haben, dass es keinerlei Beweise dafür gibt. Ich bezichtige Sie, mit voller Absicht Lügen zu verbreiten und nicht davor zurückzuschrecken, unbeteiligte, im Sinne der Anklage Ihrer Muslima unschuldige Kinder zu verleumden. Ihre Muslima erkläre ich ebenfalls für erfunden, solange sie kein Gesicht hat und mit Namen und Hausnummer ihre ungeheuerlichen Anschuldigungen beweist. Wir befinden uns glücklicherweise nicht mehr in den Zeiten der Hexenprozesse, wo eine bloße Behauptung genügte und die Angeklagte ihre Unschuld beweisen musste .

Sie glauben im Namen des "Antifaschistischen Widerstandes" zu allen Mitteln der Auseinandersetzung berechtigt zu sein und bedenken nicht, dass vom ausgestreckten Finger einer Hand, immer drei Finger auf sich selbst zurückzeigen. Sie werfen den Heinersdorfern vor, bei ihrer ersten Demo gegen das Bauvorhaben der Ahmaddiyya NPD-Mitglieder in ihrem Demonstrationszug gehabt zu haben.

Wenn das passiert ist lag es daran, dass die Heinersdorfer die NPD-Leute eben nicht kannten, im Gegensatz zu Ihnen. Bei fast jeder
Anti-Globalisierungsdemo sind die Kameraden der NPD seit Jahren dabei. Auch bei den Hartz-VI_Demos sah man Rot und Braun einträchtig im gleichen Demonstrationszug. Das hat noch keinen Antifa- Aktivisten aus der Fassung gebracht. Oder sind Sie der Meinung, mit der nötigen Gesinnung neben jedem Neonazi für die gute Sache kämpfen zu können?

Noch einmal: Sie skandalisieren, was den Heinersdorfern einmal aus Unwissenheit passiert ist, obwohl es die Antifa und mit ihr die
demonstrierende Linke seit Jahren wissentlich tut. So etwas nennt man Heuchelei.

Ist es Ihr übermäßig ausgeprägtes Sendungsbewusstsein, das Sie so handeln lässt, oder ist es nur die Gier nach weiteren Fördermitteln, die Sie jedes Maß verlieren lässt?

Allerdings darf bezweifelt werden, ob ein Verein wie Ihrer wirklich förderwürdig ist, wenn er sich nachweislich der Verleumdung und der Lüge bedient.

Ich fordere Sie auf, Beweise für Ihre Behauptungen vorzulegen, oder sich in aller Form öffentlich für Ihre Ausfälligkeiten zu entschuldigen.

Vera Lengsfeld.

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Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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keine Moschee — schreiber

ja zum moscheebau..... — eremitos

@ Eremitos — mensch