Berlin: Dreimal Nazi-Stress an einem Tag

Am Samstag gab es in Berlin leider wieder ohne Faschostress. Hier eine kurze zusammenstellung der Ereignisse. Da es bisher noch keine Berichte aus erster Hand gibt gibt es nur die Bullen-Presse-Mitteilungen. Ist aber trotzdem wichtig diese Vorfälle öffentlich zu machen. Falls jemand mehr weiß bitte hier posten.

Und nicht vergessen: Sonntag 27.8. Antifa-Demo in Berlin-Heinersdorf. Infos unter: www.aw.antifa.de

Drei Festnahmen nach Streit
Neukölln
# 1852

Drei Menschen sind gestern gegen 17 Uhr 30 in der Neuköllner Straße Ecke Groß-Ziethener Chaussee in Rudow nach vorangegangener Auseinandersetzung vorläufig festgenommen worden.
Nach Angaben eines 21-Jährigen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, welcher der rechten Szene zuzuordnen ist, wurde dieser von einer fünfköpfigen Personengruppe, die der linken Szene zugehörig sein soll, angegriffen. Ein 26-Jähriger aus der Gruppe soll mit einem Teleskopschlagstock nach ihm geschlagen haben. Kurz nach dieser Auseinandersetzung lief der 21-Jährige, der unverletzt blieb, in Richtung einer gegenüberliegenden Bushaltestelle, wo sich ein Informationsstand der PDS/ Die Linkspartei befand und warf eine Bierflasche gezielt auf einen 30-jährigen Pressefotografen. Der 30-Jährige wurde nicht getroffen. Nach ersten Ermittlungen konnten der 21-Jährige sowie zwei Tatverdächtige im Alter von 17 und 26 Jahren festgenommen werden. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt derzeit der polizeiliche Staatsschutz wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung.
Wegen der Auseinandersetzungen wurde der Informationsstand freiwillig vorzeitig abgebaut.


Polizisten angegriffen – Elf Personen aus der „Rechten Szene“ festgenommen
Treptow-Köpenick
# 1853

Elf Personen im Alter zwischen 17 und 21 Jahren wurden heute früh festgenommen, nachdem sie zwei Polizisten der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Graffiti in Berlin angegriffen und vier zuvor Festgenommene befreit hatten.
Gegen 0 Uhr 30 waren die beiden Beamten am S-Bahnhof Schöneweide von einer 16-Jährigen und einem 19-Jährigen aufmerksam gemacht worden, dass sie von mehreren Jugendlichen aus der „Rechten Szene“ angegriffen und geschlagen worden sind. Als die Zivilpolizisten gemeinsam mit den Angegriffenen in die angegebene Fluchtrichtung Sterndamm liefen, entdeckten sie auch vier Personen, die als Tatverdächtige in Frage kamen und nahmen sie fest. Eine dieser Personen zog einen Teleskopschlagstock, bedrohte die Beamten, schlug gegen die Haustür eines Wohnhauses und rief laut nach Unterstützung, da „die Bullen„ da seien. Kurz darauf sahen sich die Polizisten und die Überfallenen einer Gruppe von etwa 20 Menschen gegenüber, aus der gezielt zwei Flaschen auf sie geworfen wurden. Die vier Festgenommenen flüchteten zu ihren Kumpanen, woraufhin sich die Gruppe in das Wohnhaus zurück zog. Gemeinsam mit alarmierten Beamten gelang den Graffiti-Ermittlern dann bei einer Begehung des Hauses die Festnahme der elf Tatverdächtigen.
Alle sind der Polizei als der „Rechten Szene“ zugehörig bekannt. Gegen Einzelne von ihnen sind schon Ermittlungen wegen sogenannter Propagandadelikte geführt worden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt jetzt wegen Gefangenenbefreiung, schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung.



Kameruner angespuckt und rassistisch beleidigt
Mitte
# 1854

Ein 32-jähriger Kameruner aus dem Landkreis Spree-Neiße ist heute früh in Mitte von vier Unbekannten angespuckt, mit einer abgebrochenen Bierflasche bedroht und rassistisch beleidigt worden.
Der Mann war gegen 8 Uhr in der Unterführung zwischen dem S- und dem U-Bahnhof Alexanderplatz unterwegs, als ihm die vier Angreifer entgegen kamen. Einer aus der Gruppe spuckte ihm ins Gesicht. Als er diesen zur Rede stellen wollte, bedrohte ihn ein zweiter aus der Gruppe mit der abgebrochenen Bierflaschen. Der 32-jährige flüchtete in Richtung Fernbahnsteig und wurde mit weiteren Bierflaschen beworfen, die ihn jedoch nicht trafen, da er sich geduckt hatte. Dabei wurde er rassistisch beleidigt. Anschließend stiegen die unbekannt gebliebenen Männer in eine U-Bahn und fuhren davon. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.