Libanon: Augenzeugenbericht, 2

Alberto Arce 22.08.2006 11:26 Themen: Militarismus
Teil 2: Krankenhaus von Tyro; in Kana; die zerstörte Stadt Sadikine;
Zerbomte Dörfer; ein israelsches Kommando; Beint Jabalí;
das belagerte und im Stich gelassene Maroun A Ras: Hilferuf !!!
Der Abzug der Israelis, ein "Stimmungsbild"....
TEIL 1:  http://de.indymedia.org/2006/08/155529.shtml
EINEN TAG SPÄTER

Alberto Arce, 14 August, aus Tyro
 http://www.lebanonsolidarity.org

Südlibanon: Zone Null. Bint Jibeil, Sadikine, Kana, Harirs, Marj Al noun. Es ist erst wenige viertel Stunden her seit die stärksten Bombardierungen des gesamten Krieges aufgehört haben. Es riecht nach Tod. Rauch steigt auf zwischen den Resten dessen, was einmal Wohnungen, arabische Märkte, Apotheken, Superärkte, Schulen gewesen sind. Gestern berichteten uns die Ärtze des Hospitals Jabal Amel in Tyro über die zivilen Opfer. Heute, umhergehend zwischen den Trümmern der Städte, die was ihre zivilen Infrastrukturen anbetrifft, im wahresten Sinne des Wortes von der Landkarte radiert worden sind, konnten wir uns von ihnen überzeugen. In Sadikine oder Beint Jibel sind 75% der Wohngebäude völlig zerstört. Israel hat sämtliche Grenzen überschritten. Sämtliche sichtbaren. Der Verantwortliche für den Rückzug der Armee in Katar, der unter Trümmern nach Leichen suchte, hatte gestern zu uns gesagt, daß er noch nicht einmal bei dem Erdbeben in Bam, im Iran, einen derartig zerstörten Ort gesehen hatte.

Scheich Nasrallah spricht im Fernsehen. Es ist 20.30 Ortszeit. Er hat seine heutige Rede begonnen, in der den Waffenstillstand als historischen und strategischen Sieg des Widerstandes qualifiziert und der Bevölkerung für die Opfer dankt, die sie erbracht hat und die Moral, die sie der Zukunft gegenüber stellt. Aber das Wichtigste, wie uns ein Mitglied der Hisbollah in einem der am meisten zerstörtesten Orte gesagt hatte, ist, daß er ratifiziert hat. Am selben Morgen beginnt der Wiederaufbau, Haus für Haus. Die Hisbollah hat soeben versprochen, daran teilzunehmen und die Leitung zu übernehmen, nachdem sie hervorhob, daß 15.000 Häuser zerstört wurden oder unbewohnbar sind. Sie werden nicht nur den Wideraufbau der Häuser finanzieren, sondern ebenso die Möbel, die sich in ihnen befunden hatten und für jene, die in diesem Sinne nichts zu erwarten haben, jede andere Art von Sachleistungen.

Nach mehreren Tagen verwüsteter Straßen und Leuten, die sich vor den Flugzeugen und den Bomben versteckten, hat der Anblick der Autos auf der Fahrt nach Tyro, uns einen Augenblick bescheert, der so war, als ob der Krieg nie stattgefunden hätte. Tyros Strand am Mittelmeer an einem wunderbaren Sommertag, wäre die perfekte Adresse für jeden Urlauber. Etwas das hier lange auf sich warten lassen wird. Aber die Überraschung war, Zeugen zu sein, wie wir augenblicklich, ab der ersten Stunde, auf die Autos der Vertriebenen trafen, bis auf die letzte Ecke beladen und die Gepäckträger immer voller Matratzen, die versuchten zurück nach Hause zu kommen. Oder besser gesagt, es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich auf den Beinen zu halten. Die Entschlossenheit, mit der die Libanesen/innen sich über den Krieg hinwegsetzen ist absolut. Die Mehrheit machte mit den Fingern das Siegeszeichen als wir unsere Kameras auf sie richteten und das nur wenige Stunden nachdem der Waffenstillstand begonnen hatte.

Wenige Kilometer von Tyro entfernt, in der Ortschaft Jamai, trafen wir auf den Arzt Ali Kassim, einen der Chirurgen des Hospitals von Tyro. Nach den 32 Tagen des Eingesperrtseins im Hospital von Tyro, wo er Verwundete versorgt hatte, hatte er vor ein paar Minuten zum ersten Mal die Trümmer seines zerstörten Hauses gesehen. Seine Familie, Frau und drei KInder, war in den Norden geflohen, in das Haus von Freunden. Von seinem ehemaligen Haus war nicht mehr als ein Haufen Steine übriggeblieben. "Ich bin Chirurg und heile Menschen, alle Welt in der Gegend hier kennt mich; ich bin kein Terrorist und auch kein Militär", sagte er uns, während er resigniert nach seinen Medizinbüchern suchte, die er schließlich aus den Trümmern heraussortierte. "Warum haben sie mir das angetan? Der einzige Terrorist hier ist Israel ", fragte er, indem er über das hinweg stieg, was sein Wohnzimmer gewesen war und auf sein Schachbrett und die Reste seines Computer blickte. "Wie soll ich mein Haus wiederaufbauen? Hier haben sich meine gesamten Ersparnisse befunden."

Kaum 200 m weiter weg, in derselben Strasse, stießen wir auf zwei weitere Objekte, die vom Militär bombardiert worden waren: den Supermarkt Tayidin und die ApothekeTaysir, wo Dutzende L-Oreal Verpackungen über den Boden verstreut waren. Die nächste Ortschaft in der wir anhalten ist Kana, der Ort des Massakers von dem alle Welt weiß. Gegenüber dem Gebäude unter dem zwei Wochen zuvor mehr als 50 Zivilpersonen begraben wurden, kehrten Männer der Hisbollah zurück und gingen in emotionsgeladenen Siegesumarmungen ineinander auf; als wäre es so, daß jemand einen Krieg gewinnen kann, indem diejenigen die am meisten leiden, jene sind, die nicht kämpfen. Die Kontrolle zu den bombardierten Orten ist total. Niemand kann sich bewegen, ohne daß ein Mitglied der Milliz in Militärhosen, schwarzem oder olivgrünem T-Shirt, mit Bart, Mütze und Walky Talky sich nähert und deine Hand drückt, um danach in angemessener Distanz zu verharren, bis wir uns aus der kontrollierten Zone zurückgezogen haben. Gleichzeitig konnten sie nicht ruhiger und freundlicher sein. Wir haben Millizionäre jeden Typus´ gesehen; von dem der nichts sagte; bis zu jenem, der uns in der Annahme, wir würden ihn verstehen, in Arabisch seine Geschichte erzählte, als wir an ihn passierten, um in einen Laden gehen und uns Wasser, Zigaretten und Schokolade kaufen zu können. Es überraschte mich, daß sie mehrheitlich die 40 überschritten hatten. Ich hatte jüngere Leute erwartet.

Von Kana starteten wir in Richtung Sadiquine ( Sadikine ). Mehr als 75 % der Häuser dort waren bombardiert worden. Wir wollen uns nicht vorstellen, was die vertriebenen Familien empfinden, wenn sie bei dem Versuch ihrer Rückkehr verschüttete Straßen vorfinden, in denen kein Haus mehr steht. Keines. Töte Kühe liegen im weiten Umkreis verstreut in der Mitte der Straßen. Leute laufen herum, ohne eine bestimmte Richtung zu haben und mit irritiertem Blick. Millizionäre der Hisbollah, die sich umarmen. Wir treffen auf die Familie von Ibrahim Balhas. Fünf Söhne."Wir haben vier Jahre in der Immigration in Deutschland gelebt und dafür gespart, dieses Haus zu bauen und Israel macht es in einem einzigen Augenblick kaputt." Wir gingen mit ihm hinein und folgten ihm. Er schlug und klatschte auf die Wände. Wir können nicht wissen, ob aus blanker Wut, um herauszufinden ob sie noch hielten oder weil er das Haus vollends einstürzen machen wollte. In jedem einzelnen Raum blieb er stehen. Nicht eine Träne. Sein Sohn kam hinterdrein. Er griff nach den Rädern eines ehemaligen Spielzeuglasterchens als wäre nichts geschehen und spielte damit weiter. Sein Vater fragte uns:"Wie soll ich von diesem Moment an meinen Sohn erziehen? Was meinst du wohl wird er von Israel denken, wenn er größer wird?" Er brauchte zudem nicht lange, um uns zu sagen daß Sadikin, auch wenn es noch so sehr zerstört worden ist, kein Ort der Hisbollah war.

Als wir durch das nächste Dorf fuhren, kamen ein paar Frauen hervor und winkten uns, anzuhalten. Sie baten uns um Tabak. Nachdem wir ihnen welchen gegeben hatten, bestanden sie darauf daß wir sie begleiten und den Ort ansehen sollten, an dem sie sich während der letzten Tage auf der Flucht aufgehalten hatten. Es handelte sich um das Haus von Imad Suleiman, dem Bürgermeister des Dorfes, der am ersten Kriegstag ins Ausland geflohen war. Die Ortschaft, die Hariss heißt, war 10 Tage lang belagert gewesen, ohne fließendes Wasser und Strom und hatte sich von den Vorräten in den Küchen ernährt. Im Keller, einem Raum von 5m auf 3 m und voller Matratzen hatten 25 Personen gelebt; die Angehörigen von Hajei Zinab, einer hochbetagten Frau, die die einzige in war, die wir den ganzen Tag weinen sahen und Hadei Ribai. Es muß die Hölle gewesen sein, was die Bewohner dieser Zone erlebt hatten. Ein wahrhaftiger Alptraum. Hajei wurde scharf: "Das ist kein Krieg. Was Israel mit uns macht, ist blanker Terrorismus, es gibt keine Rechtfertigung für dieses Verhalten". Zwischen Donnerstag 17.00 und Dienstag 7.00 hat Hajei 142 Bomben gehört, wie sie versicherte. "Dieser Krieg ist anormal. Seit seinem Beginn haben wir jeden Moment lang den Tod geschaut. Wir danken Gott dafür, daß er uns am Leben gelassen hat."
Hamdulilah.

Nach der Abfahrt von Harris in Richtung Beint Jabalí, halfen wir einer Familie beim Wechseln eines zerstochenen Reifens, als wir dabei waren dem Konvoy der UNIFIL zu folgen, der UNO im Libanon, die anscheinend eine Gruppe von Flüchtlingen bei der Rückkehr in ihre Häuser begleitete. Nachdem wir wieder gestartet waren, machten wir die beeindruckenste Erfahrung, die wir uns vorstellen konnten. Bei Hadassa fuhren wir über einen Hügel und bei beginnender Abfahrt sahen wir zu unserer Überraschung grünen Plastikplanen auf den Feldern und in der Mitte der Straße große Kisten in derselben Farbe.

Wir brauchten etwas bis wir begriffen, daß es Fallschirme waren. Wir stellten das Auto ab und brachten uns in Stellung, um Aufnahmen und Fotos zu machen. Ich ging zu einer der Kisten, um zu sehen was ihr Inhalt war und fand Wasserflaschen, wie sie im Moment nicht billiger sein konnten. Ich griff eine heraus und sah, daß es Wasser der israelischen Marke "Eden" war. Nachdem ich sie Flavio und Guillermo gegeben hatte, hörte ich eine Stimme die schrie: "GO! Verschwinde!" Ich sah zu dem Haus hinüber, aus welchem die Stimme ertönte und erkannte einen israelischen Soldaten, der mit seiner Waffe nach mir zielte und weiterbrüllte: "Stell`die Flasche an ihren Platz zurück und verschwinde!" Wir nahmen die Hände hoch. Ich sah, daß es sich nicht ein Soldat war, sondern um mehrere, an die zehn vielleicht. Flavio rief mir zu, daß ich die Flasche fallen lassen sollte und Guillermo begann zu schreien." Internationale Presse. Venezuela!". Ich ließ die Flasche auf den Boden fallen und wir rannten los, in Richtung Auto. Wir glaubten es nicht. Israelische Soldaten auf libanesischem Territorium; das hatten wir nicht erwartet. Höchst nervös und in voller Geschwindigkeit fuhr der Taxifahrer los. Wir wußten nicht, wie wir reagieren sollten. Es war nicht gerade sie sicherste Situation, die man sich vorstellen kann. Aber ins Auto zu steigen bedeutete nicht das Ende der Geschichte für uns. Der gesamte Weg war vermint, überall. 15 runde Anti-Personen Minen, blau und mit einem 20 cm langen Metallfächer schnitten uns den Weg gegenüber und in die Umgegend ab. Waren sie nicht verboten? Der Fahrer bremste scharf. Minen vor uns, israelische Soldaten hinter uns. Wohin sollten wir uns wenden? Ein verblendetes Fahrzeug der UNIFIL tauchte auf. Wir forderten sie auf anzuhalten. Sie sahen nicht zu uns her und fuhren mit voller Geschwindigkeit weiter. Ihnen zu folgen aber zeigte uns wenigstens, wohin wir fahren konnten. Wir hatten einiges durchgemacht bei diesem Erlebnis. Ein Nerven kostender Moment der Angst.

Nach unserer Zufallsbegegnung mit einem israelischen Kommando im Süden des Libanon erreichten wir die Einfahrt von Beint Jabalí. Das erste Gebäude, das wir sehen ist das Hospital Shahid (Mártir) Salah Ghandou, ebenfalls bombardiert. In der Tür, unter einem Palmfächer und einer großen Plastikplane, wird eine in Decken eingewickelte Leiche aufbewahrt. Man sagt uns, daß sie sich seit bereits zehn Tagen hier befiondet. Wir können nichts in Erfahrung bringen, was uns verstehen läßt, weshalb sie noch nicht weggebracht worden ist. Guillermo macht seine tägliche Nachrichten für Tele Sur und in diesem Moment, als wir gerade versuchen die Namen all`der Orte zu lernen, durch die wir gekommen sind, hören wir eine Geschoßgarbe und sehen, wie ein israelischer Apachehubschrauber den Berg Marj Anoun überfliegt.

Beint Jabalí übersteigt alles zuvor Beschriebene. Wir gelangen zu dem, was vom Zoco, dem arabischen Markt, übriggeblieben ist. Wir sind müde, sehr müde. Es ist heiß. Es sind keine Energien mehr übrig, um noch mehr Zerstörung zu sehen. Und der gesamte Zoco ist dem Erdboden gleich gemacht. Die Audi Bank ist vollkommen verwüstet, mit Ausnahme ihres Tresors. Ein Kleiderladen, ein Musikladen, viele Lebensmittelläden ( oder Stände ). Auch die Reste eines Internet-Cafes können wir entdecken. Ein paar Meter entfernt liegt eine Rakete die nicht explodiert ist. Jemand hat sich die Mühe gemacht, sie vom Staub zu säubern, um die hebräische Aufschrift sichtbar zu machen, damit das Kalliber feststellbar ist. Die Einwohner/innen hatten ein Fest gefeiert; die Straßen waren voller Girlanden und Bänder, was die Intensität der Trägodie noch mehr hervorhebt. Niemand hatte solch einen Sommer erwartet. Auf den Platz der den Zoco abschließt, begrub ein Sonderluftangriff einen alten, verletzen Mann unter den Trümmern seines Hauses. Wir setzten uns auf eine Mauer und rauchten die Zigaretten, die die Jungs von der Hisbollah uns gegeben hatten. Ein Millizionär bat uns darum, unser Telefon benutzen zu dürfen. Wir konnten es ihm nicht abschlagen, er teilte gleichzeitig sein Wasser mit uns. Schließlich schien einer von ihnen ein alter Emigrant aus Venezuala zu sein. Er sprach Castellan. Er erzählte uns, daß es in Beint Jabalí keine Mitglieder des Widerstands gab, sondern daß diese sich auf der Straße von Maroun Al Ras befanden. Aber auch so war die Ortschaft in wenigen Tagen verwüstet worden. Wir versuchten ein Interviewe mit ihm zu filmen, aber er lehnte mit großer Freundlichkeit ab. Als wir ihn nach der Handlungsweise der Hisbollah angesichts der Präsenz israelischer Soldaten in dem Gebiet fragten, versicherte er, daß sie in wenigen Tagen gehen werden, will sie es für richtig halten; und wenn nicht, wird alles von vorne anfangen. Hoffen wir, daß dies nicht der Fall sein wird.

MAROUN A RAS BRAUCHT SOFORTIGE HILFE
Alberto Arce aus dem Süden des Líbanon, 16. August

Möge dieser Artikel als verzweifelter Ruf nach Aufmerksamkeit dienen. Es ist dringend: In dem Ort Maroun a Ras gibt es eine Gruppe von Einwohnern/rinnen, die sich seit Wochen im Belagerungszustand befinden. Niemand, absolut niemand ist bislang zu ihnen durchgekommen, um feststellen zu können, ob sie noch am Leben sind oder tot; weder das Internationale Rote Kreuz, noch die UN, noch Journalisten. In der Straße die den Ort mit Bint Jibel verbindet, trafen wir auf den Bürgermeister, Mustafa Alauie, und seinen Sohn. Sie hatten versucht hinzukommen und mit einer Videokamera in der Hand, die Zerstörung aufzunehmen um sie auswerten zu können und das Schiksal der Belagerten herauszufinden. Die Soldaten die strategischerweise das Gebäude am Ortseingang besetzt hielten, hatten auf sie geschoßen und sie waren erschrocken umgekehrt. Er wußte nicht einmal wieviele Personen sich gerweigert hatten den Ort zu verlassen. Er kalkulierte weniger als 100 von den 1500 Erinwohnern/innen, die vor dem Krieg im Ort gezählt worden waren. Sie benötigen dringend irgendjemanden, der ihre Situation überprüft.

Von dem Ort aus indem wir uns befanden, waren es 500 m offene Straße, bergauf. Man warnte uns, daß die israelischen Soldaten ein Haus besetzt hielten und uns nicht in die Nähe oder gar hinein lassen würden. Wir wußten, daß der erste Schuß nie zum Ziel hat, ins Schwarze zu treffen, sondern nur der Einschüchterung diente. Also versuchten wir es, indem wir uns mit erhobenen Händen und langsam näherten. Es handelt sich um ein Geisterdorf, indem sämtliche Häuser getroffen worden sind. In einem von ihnen liegt eine tote Kuh. Man hört nur das Brummen der Drom ( in Spanisch ), dem israelischen Aufklärungsflugzeug, das uns folgt.

Ungefär 50 m entfernt von dem Haus, das uns der Bürgermeister beschrieben hat, hören wir Rufe und sehen Gestalten, die sich bewegen. Mehrere Maschinengewehre sind auf uns gerichtet. Sie fragen uns wer wir sind. Wir sagen, daß wir Journalisten sind und warten, stehend, mit erhobenen Händen. Im Verlauf von 15 Minuten kommen sieben israelische Soldaten und ein Kommandant in Kampfesmanier aus dem Haus und nähern sich uns auf eine Weise, als ob wir Terroristen wären. Ihr Verhalten ist dasselbe wie in Palästina. Sie befehlen uns, unsere Taschen zu leeren. Dann durchsuchen sie uns ausführlich. Sie sind sehr aufgebracht uns gegenüber. Mit Nachdruck betonen sie, daß es sich um eine Kampfzone handelt und daß es hochgefährlich ist, sich zu anzunähern. Sie seien hiergeblieben, weil sich die Hisbollah noch immer in dem Gebiet aufhalte. In Wirklichkeit ist die Hisbollah in jeder Ecke des Süd-Libanon. Es ist lächerlich und grausam ein Dorf unter diesen Bedingungen zu halten. Ich nehme an, daß sie im Kontext der Situation und angesichts der Bilder von dem Rückzug, die wir heute aufnehmen konnten, nötig haben, ihre Autorität zu bestätigen. Sie befehlen uns, uns auf den Weg zu setzen, konsultieren über Funk ihre Vorgesetzten und bleuen uns emphatisch ein, uns ja nicht einfallen zu lassen in den nächsten drei Tagen nochmals zurückzukommen. Wir müßen eine Drehung von 180 Grad machen und nach dorthin zurückgehen, von wo wir gekommen sind. Sie sagen, daß sie uns solange beobachten werden, bis wir ins Auto gestiegen sind.

Im Wagen warteten der Fahrer und ein Mitglied der Familie Alauie auf uns. Wir hielten an ihrem Haus, weniger als einen Kilometer entfernt. Sie boten uns sehr delikate Feigen an und wir machten ein paar Interviews. Alle Einwohner/innen dieser Zone zwischen Maroun A Ras und Bint Jebeil waren anfangs des Krieges in die Technikerschule von Beint Jibeil geflohen. Nach ein paar Tagen hatte Israel, wohl wissend, daß sich nur Zivilpersonen im Innern befanden, das Gebäude angegriffen und sie waren nach Tyro weitergeflohen, so gut als möglich gewesen war. Wir haben einen Kater gefunden. Ich habe ihn aufgelsen, um ihn im nächsten Dorf irgendeinem Kind zu geben und Muhammad Alauie, ein 23 jähriger Autolackierer sagt uns, daß in Bint Jibeil die Situation an einen Punkt gelangt war, an dem die Hunde und Katzen sich von den Leichen ernährt hatten. Niemand wird akzeptieren, einen Kater zurücknehmen. Suleiman Karnine, ebenfalls Einwohner von Maroun A Ras, machte ein Fernsehinterview, das dazu dienen soll, aller Welt bekannt zu machen, was hier geschieht und die Untätigkeit der Vereinten Nationen und des Internationalen Roten Kreuzes bezüglich der Situation in Maroun A Ras anzuklagen.

In Tyro hat der Tag begonnen wie gewöhnlich. Verstärkeranlagen verbreiten in vollem Volumen Siegeslieder; realitive Freude; überall die Symbolik der Hisbollah. Die Märkte und Läden haben sofort ihre Türen geöffnet. Nur die Schlangen an den Tankstellen und die zerstörten Häuser erinnern daran, daß vor wenigen Tage ein Krieg aufgehört hat. In Burj Al Shimani, einem der Vororte, haben wir zwei Häuser gesehen, von denen nur ein Haufen Steine übriggeblieben ist. Unser Fahrer erzählte uns, daß durch die Bomben 5 Mitglieder ein und derselben Familie unter einem davon begraben wurden. 7 Personen starben in dem anderen. In sämtlichen Straßen wurden mit Maschinen die Trümmer beseitigt und damit begonnen, die Karter zuzuschütten und in Ordnung zu bringen. Wenige Kilometer von Tibnine sahen wir die Auswirkungen des israelischen Angriffs, der mit dem Argument, dort befänden sich Mitglieder der Hisbollah, erfolgt war, auf das dortige Krankenhaus. Ich glaube nicht, daß dies ein ausreichendes Motiv für die Bomardierung eines Hospitals sein kann. Überall sind Autos und Motorräder, die die Mitglieder der Hisbollah befördern, die sich immer offener zeigen und andauernd in innigen Umarmungen, untereinander aufgehen.

Gestern waren wir Zeugen des israelischen Rückzugs. In einer Kolonne von fünf Merkaba-Panzern, einem APC ( in Ermangelung militärischer Kenntnisse beides in Spanisch ) und einem Bulldozer, fuhren die Israelis auf der Straße von Kaunin ab. Zuerst waren wir dort nur ein paar wenige Personen, die sich näherten, um den Augenblick ( fotographisch ) unvergänglich zu machen. Ein paar Stunden später gab es dann die Direktübertragung der Bilder durch die arabischen Jopurnalisten. Aber nicht allein das; sondern sie fotographierten direkt neben den Panzern, wie sie das Siegeszeichen machten und ihnen zum Abschied winkten. Für die Einwohner/innen dieser Dörfer und für die, theoretisch, kalt bleibenden und neutralen Journalisten ist es sehr schwer, die Emotion und Freude zurückzuhalten, weil alle Welt sie als Sieg der Hisbollah versteht. Nicht nur Scheich Nasrallah stufte diesen Rückzug als einen Sieg ein. Viele der zurückkehrenden Fahrzeuge der Flüchtlinge ließen zwischen den Matratzen und Decken Fahnen der Hisbollah wehen.

In Bint Jebeil erlebten wir einen der bedauerlichsten Effekte, welche die Kriege hervorbringen: sich wie Aasgeier aufführende Fotographen. Wir waren eben aus dem Auto gestiegen und hatten unserern Spanisch sprechenden Freund wiedergefunden, als uns dieser sofort zu einem Haus brachte, wo die Notfalltruppe der Armee aus Katar Leichen aus den Trümmern barg. Als die ersten zum Vorschein kamen, ein Mann und eine Frau, begannen die Angehörigen der Opfer zu weinen und Trauerrufe auszustoßen. Sofort legten drei japanische Fotographen ihre Kameras auf sie an und machten, als kostenlose Schnappschüße, Bilder von ihrem Schmerz, während wir übrigen in respektvollem Schweigen verharrten. Ein Mann schleuderte einen Stein und schrie, daß wir alle verschwinden sollten. Das taten wir auch augenblicklich. Wir mußten mit den Japanern schreien und diskutieren, um ihnen begreiflich zu machen, daß wenn die Einwohner/innen sagten, sie wollen nicht, daß Fotos gemacht werden, dies dann auch hieß, daß tatsächlich keine gemacht werden. Diese Leute sind unsensibel. Ich nehme an, das ist der Grund, weshalb sie es taten. Sie besitzen nicht die geringste Sensibilität. Obwohl die Hisbollah begreift, daß sie die Welt zur Umkehr bewegt und die Meinungen über den Krieg sich gegen Israel kehren, muß der Respekt vor dem Schmerz einer Familie immer über jedem anderen Ansehen stehen.

Die Vertriebenen haben nicht länger als 24 Stunden gebraucht, um in ihre Häuser zurückzukehren. Dabei brachten sie die Zufahrten von Tyro, der wichtigsten Stadt im Süden des Landes, zum kollabieren. Bei der Überquerung der Brücke über den Litani-Fluß kam es zu 3 stündigen Verzögerungen. Es ist Zeit das, was für das Gebiet Sieg bedeutet, zu fördern, d.h. mit dem Wiederaufbau zu beginnen und zu verstehen versuchen, welche Logik diese Zerstörung rechtfertigen soll. Kein Sieg kann sich als solcher qualifizieren, wenn er eine derartige Verwüstung hinterläßt. Es scheint schwer, strategische Begründungen zu finden. Die Würde ist etwas Begreifliches. Der Tod eines Kindes hingegen niemals. Die Augen eines kleinen Mädchens, das mit abwesendem Blick zwischen den Trümmern seines zu Hauses umhergeht und versucht, zu begreifen, während es eine Plastiktüte an die Brust gepreßt hält, in der vielleicht alles ist, was es noch hat, verstehen weder etwas von Politk, noch von Strategie. Nur Schmerz und Wut.
Auf daß dies nie wieder geschieht.

alberto arce"  nonviolenceproject@gmail.com
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Übersetzung: tierr@
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Ergänzungen

Orginaltext des obigen Berichts in Spanisch

tierr@ 22.08.2006 - 11:41

El día después.
14 de agosto desde Tyro
Alberto Arce.

Sur de Líbano: Zona cero. Bint Jibeil, Sadiquoune, Qana, Haris, Marj Al noun. Hace unas cuatro horas que han parado los bombardeos más duros de toda la guerra. Huele a muerto. Sale humo de entre los restos de lo que una vez fueron viviendas, zocos, farmacias, supermercados, escuelas. Los médicos del hospital de Jabal Amel en Tyro nos lo decían ayer en cuanto a víctimas civiles. Hoy hemos podido comprobarlo caminando entre los escombros de ciudades que han sido literalmente borradas del mapa en cuanto a infraestructuras civiles se refiere. En Sadiquine o Beint Jibel el 75% de sus viviendas están absolutamente destruidas. Israel ha excedido todos los límites. Todos los imaginables. El responsable del equipo de rescate del ejército de Qatar que busca cadáveres entre los escombros nos decía ayer que ni en el terremoto de Bam, en Irán había visto un lugar tan arrasado.

El Jeque Nasrallah habla en televisión. Son las 20.30 hora local. Ha comenzado su discurso de hoy calificando el alto el fuego como una victoria histórica y estratégica de la resistencia y agradeciendo a la población los sacrificios que han atravesado y la moral con la que encaran el futuro. Pero lo más importante es que ha ratificado lo que hoy nos ha dicho algún miembro de Hezbollah en los pueblos más destruidos. Mañana mismo comienza la reconstrucción, casa por casa. Hezbollah acaba de prometer que la asumirá y la dirigirá tras evaluar que 15.000 casas han sido destruidas o se han vuelto inhabitables. No sólo pagarán la reconstrucción de las casas sino los muebles que había en su interior y para quienes no tengan donde esperar, el alquiler de otra casa.

Tras varios días de carreteras desiertas y gente que se escondía de los aviones y las bombas, ver a coches moviéndose por Tyro nos ha transportado a un momento en el que la guerra pareciese no haber sucedido. Su playa, en un maravilloso día de verano sería el destino perfecto para cualquier veraneo frente al mediterráneo. Algo que aquí tardará en volver a suceder. Pero la sorpresa ha sido ser testigos de cómo inmediatamente, a primera hora, nos hemos encontrado con coches de desplazados, cargados hasta su último rincón y siempre con muchos colchones en la baca, que trataban de volver a sus casas. O mejor dicho a lo que quede de ellas si es que se mantienen en pie. La determinación con la cual los libaneses se sobreponen a la guerra es absoluta. La mayoría hace el signo de la victoria con los dedos cuando enfocamos nuestras cámaras hacia ellos y hace tan sólo unas horas que ha comenzado el alto el fuego.

A pocos kilómetros de Tyro, en la localidad de Jamai, nos encontramos con el doctor Ali Kassim, uno de los cirujanos del hospital de Tyro. Hace pocos minutos que ha visto su casa destruída por primera vez tras haber pasado los últimos 32 días encerrado en el hospital, atendiendo heridos. Su familia, mujer y tres hijos, se refugió en el norte, en casa de unos amigos. No queda más que un montón de piedras de lo que algún día fue su casa. "Soy cirujano, curo a la gente, todo el mundo me conoce en los alrededores, no soy terrorista ni militar" nos dice mientras rebusca resignado y extrae de entre los escombros sus libros de medicina. "¿Por qué me han hecho esto?. Israel es el único terrorista aquí". Pregunta mientras escala sobre lo que algún día fue su salón y mirando su tablero de ajedrez y los restos de su ordenador. "¿Cómo reconstruiré mi casa?, aquí se han quedado todos mis ahorros".

Apenas 200 metros más allá, en la misma carretera, nos encontramos con otros dos objetivos militares bombardeados de la misma envergadura que la casa del médico: El supermercado Tayidin y la Farmacia Taysir, con decenas de envases de L´Oreal desparramados por el suelo. El siguiente pueblo en el que nos paramos es Qana, el lugar de la masacre que todo el mundo conoce. Frente al edificio que sepultó a más de 50 civiles hace dos semanas, hombres de Hezbollah se reencontraban y se fundían en emocionados abrazos de victoria, si es que alguien puede ganar una guerra en la que quienes más sufren son siempre quienes no combaten. El control de acceso a los lugares bombardeados es absoluto. Uno no puede moverse sin que un miliciano, pantalones militares, camiseta verde oliva o negra, barba y gorra, walkie talkie se acerque, estreche tu mano y se quede posteriormente a una prudencial distancia hasta que nos retiramos de la zona que controla. Al mismo tiempo no pueden ser más tranquilos y acogedores. Hemos visto milicianos de todo tipo, desde el que no habla hasta el que nos cuenta su historia en árabe pensando que podemos entenderle pasando por el que entra en una tienda bombardeada para sacarnos agua, cigarrillos y chocolate. Me ha sorprendido que la mayoría de ellos probablemente supere los 40 años. Esperaba gente más joven.

De Qana emprendemos viaje en dirección a Sadiquine. Más del 75% de sus casas han sido bombardeadas. No queremos imaginarnos la sensación que cada familia de desplazados viva cuando trate de volver y se encuentre con que hay calles enteras en las que ninguna casa se mantiene en pie. Ninguna. Vacas muertas y en plena descomposición en medio de las calles. Gente que camina sin dirección concreta y con la mirada descompuesta. Milicianos de Hezbollah que se abrazan. Nos encontramos con la familia de Ibrahim Balhas. Cinco hijos. "Cuatro años emigrados en Alemania, ahorrando para construir esta casa e Israel la destruye en un momento". Entramos con él y le seguimos. Golpea y pega patadas a la s paredes. No podemos saber si lo hace de pura rabia o para comprobar si se mantendrán en pie o habrá que derribar la casa totalmente. Se para en cada una de las habitaciones. Ni una lágrima. Su hijo le sigue. Recoge las ruedas de lo que un día fue un camión de juguete como si no hubiera pasado nada y continua jugando. Su padre nos pregunta "¿Cómo podré educar a mi hijo a partir de ahora, que crees que pensará de Israel cuando crezca?". Tampoco tarda mucho tiempo en decirnos que Sadiquine no era un pueblo de Hezbollah y aún así ha sido absolutamente destruido.

Atravesando el siguiente pueblo unas mujeres salen y nos piden que paremos el coche. Para pedirnos tabaco. Tras dárselo insisten en que las acompañemos y veamos el lugar donde han estado refugiadas los últimos días. Se trata de la casa de Imad Suleiman, el alcalde del pueblo, que huyó al extranjero el primer día de guerra. La localidad, llamada Hariss, ha estado sitiada 10 días, sin electricidad ni agua corriente, comiendo de las reservas almacenadas en las cocinas. En el sótano, un espacio lleno de colchones de unos 5 por 3 metros, han estado viviendo 25 personas, las familias de Hajei Zinab, una anciana que es la única persona a la que hemos visto llorar en todo el día y Hadei Ribai. Ha debido ser una noche de infierno la que han vivido los habitantes de toda esta zona. Una auténtica pesadilla. Hajei ha sido tajante: "esto no es una guerra. Lo que Israel nos hace es puro terrorismo, no existe justificación para este comportamiento". Entre las 17.00 del domingo y las 7.00 del lunes Hajei asegura que ha escuchando y tenido tiempo para escuchar 142 bombas. "Esta guerra es anormal. Hemos visto la muerte en cada momento desde que comenzó la guerra. Damos gracias a Dios porque nos haya permitido seguir vivos".
Hamdulilah.

Saliendo de Hariss en dirección a Beint Jabalí ayudamos a una familia a cambiar un neumático pinchado mientras tratábamos de seguir a convoy de la UNIFIL, las Naciones Unidas en Líbano, que parecía acompañar a un grupo de refugiados que volvía a casa. Tras arrancar de nuevo hemos vivido la experiencia más compleja de todas cuantas podíamos imaginarnos. Superamos una colina, en Hadassa, y cuando comenzábamos a descender, nos sorprendieron unas lonas verdes atravesadas en los campos y unas grandes cajas del mismo color en medio de la carretera.

Tardamos poco tiempo en darnos cuenta de que eran paracaídas. Paramos el coche y nos disponemos a grabarlos y fotografiarlos. Me acerco a una de las cajas para ver lo que hay en su interior, veo botellas de agua, el bien más preciado del día. Agarro una, la miro y veo que es
agua Eden, israelí. Según estoy enseñándosela a Flavio y Guillermo oigo una voz que grita "GO¡ vete¡" Miro hacia la casa de la que# proviene el grito y veo a un soldado israelí que me apunta con su arma y continúa gritando: "Deja la botella en su sitio y vete¡". Levantamos las manos, veo que no hay un soldado sino varios, puede que diez, Flavio me grita que deje la botella y Guillermo comienza a gritar "International press, Venezuela". Tiro la botella al suelo y echamos a correr hacia el coche. No damos crédito. Soldados israelíes en territorio libanés. No nos esperábamos esto. Muy nerviosos, el taxista sale a toda velocidad. No sabemos cómo reaccionar. No es la situación más segura que uno se puede imaginar. Pero montarnos en el coche no termina con la historia. El camino está minado sin ningún reparo. Unas 15 minas, antipersona redondas, de color azul, con una varilla metálica de unos 20 centímetros de longitud, cortan totalmente el camino en el frente y los arcenes. ¿No estaban prohibidas? El conductor frena en seco. Minas por delante, soldados israelíes por detrás. ¿Hacia donde vamos?. Aparece un blindado de la UNIFIL. Le pedimos que pare. Ni nos miran y continúan su camino a toda velocidad. Al menos seguirles nos indica hacia dónde conducir. Ha sido un mal trago. Un momento de miedo y nervios.

Tras nuestro encuentro fortuito con un comando israelí en el sur del Líbano llegamos a la entrada de Beint Jabalí. El primer edificio que vemos es el hospital del Shahid (Mártir) Salah Ghandou, bombardeado también. En la puerta, bajo una palmera y gran pedazo de plástico, guardan un cadáver envuelto en una manta. Afirman que lleva allí diez días. No logramos entender porque no se lo han llevado aún. Guillermo hace su nota diaria para Tele Sur y en ese mismo momento, mientras tratábamos de aprender a pronunciar los nombres de todos los pueblos que estamos atravesando, escuchamos una ráfaga de disparos y vemos que sale de un apache israelí que sobrevuela la montaña de Marj Anoun.

Beint Jabalí supera todo lo anteriormente descrito. Llegamos a lo que queda del Zoco. Estamos cansados, muy cansados. Hace calor. Ya no quedan energías para más ver más destrucción. Y todo el zoco ha sido arrasado. El Audi Bank está destrozado en su totalidad, excepto su caja fuerte. Una tienda de ropa, otra de música, varias de alimentación. Podemos ver también los restos del cibercafé. A unos pocos metros hay un misil que no ha explotado. Alguien se ha preocupado de limpiarle el polvo para que puedan apreciarse los caracteres en hebreo respecto a su calibre. El pueblo estaba en fiesta, las calles están llenas de restos de guirnaldas y banderines, lo que aumenta más aún el calibre de la tragedia. Nadie se esperaba un verano como este. En la plaza que cierra el zoco, un destacamento de bomberos rescata a un anciano herido de entre los escombros de su casa, nos sentamos en un muro. Fumamos los cigarros que los chicos de Hezbollah nos han dado. Un miliciano nos pide permiso para utilizar nuestro teléfono. No podemos negarnos, al mismo tiempo comparten su agua con nosotros. Finalmente uno de ellos resulta ser un antiguo emigrante en Venezuela. Habla castellano. Nos cuenta que en Beint Jabalí no había miembros de la resistencia. Que éstos se encontraban en la carretera de Maroun Al Ras. Aún así, en unos pocos días la localidad fue arrasada. Dice que han caído más de 500 misiles en los alrededores. Tratamos en hacerle una entrevista en cámara y muy amablemente se niega. Cuando le preguntamos por la actitud de Hezbollah ante la presencia de soldados israelíes en el territorio nos asegura que se irán en pocos días, por su propio bien, y si esto no sucede todo volverá a empezar. Esperemos que no sea ese el caso.

Maroun A Ras necesita ayuda urgente.

Alberto Arce desde el sur del Líbano. 16 de agosto.

Que sirva este artículo como llamada desesperada a la acción. Es urgente: en la localidad de Maroun a Ras hay un grupo de habitantes que llevaN semanas sitiados. Nadie, absolutamente nadie, ha podido llegar todavía hasta ellos para verificar si están vivos o muertos. Ni la Cruz Roja Internacional, ni las Naciones Unidas ni los periodistas. En la carretera que une la localidad con Bint Jibel nos encontramos al Alcalde, Mustafa Alauie y a su hijo. Trataban de acercarse, cámara de video en mano para comenzar a evaluar la destrucción y saber cuál ha sido la suerte de sus vecinos sitiados. Los soldados que ocupan la casa estratégica de la entrada del pueblo les han disparado y, asustados, dan la vuelta. Ni siquiera él puede saber cuantas personas se han negado a abandonar el pueblo. Calcula que menos de 100, de entre los 1500 habitantes con los que contaba la localidad antes de la guerra. Necesitan urgentemente que alguien verifique su situación.

Desde el lugar en el que nos encontramos, hay unos 500 metros de carretera abierta, cuesta arriba. Nos avisan de que los soldados israelíes ocupan una casa y no nos dejarán ni acercarnos. Sabemos que el primer disparo nunca tiene el objetivo de acertar en la diana. Tan sólo intimida así que, manos arriba, caminamos despacio y lo intentamos. Es un pueblo fantasma en el que todas las casas han recibido impactos. Hay una vaca muerta en la puerta de una de ellas. Sólo se oye el ruñido del Drom, el avión espía israelí que nos sigue.

A unos 50 metros de la casa que nos han señalado el alcalde, oímos gritos y vemos bultos que se mueven. Varias metralletas nos apuntan. Nos preguntan quienes somos. Decimos que somos periodistas. Manos arriba y a esperar, en pie. En unos 15 minutos siete soldados israelíes y un Comandante salen de la casa en actitud de combate y se nos acercan como si fuésemos terroristas. Se comportan igual que en Palestina. Nos piden que vaciemos nuestro bolsillo. Nos registran con detenimiento. Están muy enfadados con nosotros. Aseguran que es zona de combate, que es muy peligroso acercarse. Que se han quedado aquí porque Hezbollah sigue en la zona. En realidad Hezbolah está en cada una de las esquinas del sur del Líbano. Es ridículo y cruel mantener un pueblo bajo estas condiciones. Supongo que en el contexto de la situación y las imágenes de retirada que hoy hemos podido grabar, necesitan reafirmar su autoridad. Nos piden que nos sentemos en el camino, consultan por radio con sus superiores y nos aseguran enfáticamente que no se nos ocurra volver en los próximos tres días. Tenemos que dar media vuelta y volver por donde hemos llegado. Dicen que nos observarán hasta que nos subamos al coche.

En el coche nos espera el conductor junto con un miembro de la familia Alauie. Paramos en su casa, a menos de un kilómetro. Nos ofrecen unos deliciosos higos y hacemos un par de entrevistas. Todos los habitantes de esta zona, entre Maroun A Ras y Bint Jebeil corrieron a refugiarse en la escuela técnica de Beint Jibeil al inicio de la guerra. Israel comenzó a atacarla tras un par de días sabiendo que sólo había civiles en su interior y salieron hacia Tyro como mejor pudieron. Hemos encontrado un gato. Lo recojo para dárselo a algún niño en el siguiente pueblo y Muhammad Alauie, de 23 años y que trabaja pintando coches nos dice que en Bint Jibeil la situación ha llegado hasta un punto en el cual los perros y los gatos han estado alimentándose de los cadáveres. Nadie aceptará recoger un gato. Suleiman Karnine, habitante también de Maroun A Ras graba una entrevista para la televisión que debería servir para que todo el mundo sepa lo que está sucediendo aquí y denunciar la inacción de las Naciones Unidas y la Cruz Roja Internacional respecto a la situación de Maroun A Ras.

El día había comenzado, como de costumbre en Tyro. Megafonía a todo volumen con canciones de victoria, relativa alegría, simbología de Hezbollah por todas partes. El mercado y los comercios han abierto sus puertas inmediatamente. Tan sólo las colas en las gasolineras y las casas destruídas recuerdan que una gerra ha terminado hace menos de un día. En uno de sus suburbios, Burj Al Shimani, pudimos ver como dos casas habían sido reducidas a un montón de piedra. Nos cuenta el conductor que 5 miembros de una misma familia fueron sepultadas por las bombas en una de ellas. 7 personas murieron en la otra. En todas las carreteras hay maquinaria que limpia los escombros, comienza a tapar los cráteres y arregla las careteras. A poco kilómetros de Tibnine hemos visto los efectos del ataque israelí contra su hospital bajo la argumentación de que el mismo se trataba a miembros de Hezbollah. No creo que sea motivo suficiente para bombardear un hospital. Por todas partes hay coches y motos de cross que transportan a los miembros de HEzbollah que se hacen cada vez más visibles y se funden continuamente en intensos abrazos.

Ayer fuimos testigos del comienzo de la retirada israelí. Una columna de cinco tanques Merkaba, un APC y un bulldozer israelíes atravesaban la carretera de Kaunin en retirada. Al principio sólo estábamos allí un par de personas, que nos acercamos a inmortalizar el momento. En un par de horas los periodistas árabes retransmitían en directo las imágenes. No sólo eso sino que se fotografiaban frente a los tanques haciendo el signo de la victoria mientras les decían adiós con la
mano. Para los habitantes de estos pueblo y para los periodistas, teóricamente fríos y neutrales, es muy difícil contener la emoción y la alegría por lo que todo el mundo entiende como una victoria de Hezbollah. No sólo el jeque Nasrallah califica esta retirada como una victoria. Muchos de los coches que vuelven con refugiados, ondean banderas de Hezbollah entre los colchones y las maletas.

En Bint Jebeil asistimos a uno de los efectos más lamentables de las guerras: los fotógrafos buitre. Nada más bajarnos del coche y tras encontrar de nuevo a nuestro amigo de habla de hispana, nos dirige inmediatamente hacia una casa en la cual la unidad de emergencia del Ejército de Qatar está rescatando cadáveres de entre los escombros. Cuando aparece el primero, un hombre y una mujer, familiares de las víctimas comienzan a llorar y a gritar. Tres fotógrafos japoneses apuntan sus cámaras hacia ellos inmediatamente y fusilan su dolor con gratuitos disparos de morbo mientras el resto permanecemos en respetuoso silencio. El hombre agarra una piedra y comienza a gritar que nos vayamos todos. Lo hacemos inmediatamente. Hay que gritar y discutir con los japoneses para hacerles comprender que cuando los habitantes dicen que no se sacan fotos quieren decir que no se sacan fotos. Esta gente es insensible. Esas fotos valen mucho dinero. Supongo que lo hacen por eso. No tienen lamás mínima sensibilidad. Pese a que HEzbollah comprenda que mientras dan la vuelta al mundo, la opinión sobre la guerra se pone contra Israel, el respeto hacia el dolor de una familia debe estár siempre por encima de cualquier otra consideración.

Los desplazados no han tardado ni 24 horas en comenzar a volver a sus casas, colapsando totalmente las entradas a Tyro, la ciudad más importante del sur del país. Para atravesar el puente sobre el Río Litani se producían retenciones de 3 horas. Es la hora de gestionar lo
que sobre el terreno se califica de victoria, comenzar la reconstrucción y entender qué lógica puede justificar este nivel de destrucción. Ninguna victoria puede calificarse así si deja esta
devastación tras de sí. Resulta difícil encontrar razones estratégicas. La dignidad se comprende. La muerte de un niño, nunca. La mirada de una niña que camina entre los escombros de su casa, con la mirada ausente, tratando de comprender lo que ve mientras agarra fuertemente contra su pecho una bolsa con las que probablemente sean sus únicas pertenencias no entiende de política ni estrategia. Sólo de dolor y rabia. Que esto no vuelva a suceder.

alberto arce"

Landminen

Heptarch 22.08.2006 - 20:01
>15 runde Anti-Personen Minen, blau und mit einem 20 cm langen Metallfächer schnitten uns den Weg gegenüber und in die Umgegend ab.

Gut, die Beschreibung ist verständlicherweise etwas dürftig, aber das waren , denke ich, keine israelischen AP-Minen. Der einzige runde Minentyp bei der IDF ist die No. 12 und das ist ein sog. Springmine. 15 davon auf einem Haufen offen und dann (so nehm ich das aus dem Bericht) in unmittelbarer Nähe zu den eigenen Truppen zu verlegen wäre etwas ungeschickt (40m Splitterradius).
Nur der "Metallfächer" macht mich da etwas nachdenklich, so könnte man als Laie nämlich durchaus den Druckzünder beschreiben, der oben aus der Mine rauskommt.
Warum man die dann aber offen auf die Strasse stellt blick ich nicht, normalerweise vergräbt man die Mine, so das nur die Drucksensoren vom Zünder rausschauen.

Ich tippe eher auf Anti-Fahrzeug-Minen.

>Waren sie nicht verboten?

Israel hat die Landminen-Konvention (Ottawa-Abkommen) nicht unterzeichnet.

Amnesty International : Israel committed war

gegen alle faschismus ,imperialismus,.. 23.08.2006 - 12:03
Amnesty International : Israel committed war crimes



Amnesty International has said that there is evidence that Israel's attacks on civilian infrastructure during the recent war in Lebanon constitute war crimes.

 http://english.aljazeera.net/NR/exeres/A6266567-1680-4F9A-B496-E2ACEFDF1791.htm

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