Nazis in Berlin so jämmerlich wie nie zu vor

dabei 20.08.2006 19:53
So nah´ durften viele Gegendemonstranten einem so furchtbaren Debakel des selbst ernannten Nationalen Widerstandes noch nie beiwohnen. Ein etwas anderer Bericht zu den Ergeignissen in Berlin.
Der laufende Nazizoo in Berlin, war für viele Gegendemonstraten eine völlig neue und zum Teil herzerfischend freudige Erfahrung. Zwar wurden die kleinen ärbermlichen deutschnationalen Stinktierchen auf ihrem müden Weg nicht lange und andauernd aufgehalten, was auch mit Team Grün und dessen Gewaltausbrüchen zu tun hatte, aber, und das war das höchst erfreulich Neue:

Nur durch eine Bullenkette getrennt, konnten AntifaschistInnen aller Richtungen den TeilnehmerInnen der Nazidemo ins Gesicht sagen, was sie von deren Gesinnung halten und wie traurig es mit anzusehen ist, wie diese ihre Identität fast völlig aufgeben, nur um mit linken Klamotten, linker Musik, Anarchofahnen usw. ein bisschen atraktiver daher zu kommen. Auf Fragen, wieso sie denn um Gottes Willen mit Schwarzen Anarchofahnen rumlaufen und Musik spielen, von Leuten, die sie doch so hassen, kam nichts zurück. Im Gegenteil völlig überfordert und mit immer mutloserern Gesichtern, bei einigen Jungnazis konnte man sogar hilflos fragende oder verunsicherte Blicke zu ihren MitläuferInnen beobachten, wurde das Häuflein um den Hamburger immer ruhiger und mutloser, ja lächerlich vorgeführt. So kam es auch immer wieder zu Rufen: Ihr seit so lächerlich, ihr seit so lächerlich.

Jede und jeder konnte die Inhaltsleere dieser rechten Szene live erleben, nicht Mal ihr ewiges Nationalgetue oder Rassismnusgeschwafel kam irgendwo an, weil nicht Mal das von diesem Häuflein Elend artikuliert wurde.

Als dann einer(!) versuchte irgendwie mit "Du bist Deutschland" zu kommen, bekam dieser gleich die Rückfrage, ob es ihm damit gut ginge und wie es denn seien kann, dass sie jetzt Werbesprüche der doch so gescholltenen Kapitalisten der Metallindustrie nutzten. Alles in allem, das, was sich da am Rand der Nazidemo abspielte, das war was Neues und es kann nicht ausgeschlossen werden, das dieses Häuflein brauner Soße nach der Demo so einiges unter sich zu klären hatte und wohl noch hat. So viel direkte Anfrage und wortgewaltiger Gegenmacht haben sie lange nicht erlebt und so viel Schweigen der Nazis...

Leider mussten die Bullen vor der Demo ständig ihren Frust abbauen und kloppten auf sitzende Leute ein, ohne dies und der Teilnahmslosigkeit vieler PassantInnen..., wäre es sicher ein noch lustigerer Tag in Berlin geworden.
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Ergänzungen

Sinnlos-

-es Gelaber 20.08.2006 - 22:09
Was soll den dieses Thema...es gibt schon etliche Indy-Berichte über die gestrigen Demos, jeder war bis jetzt halbwegs Interessant und informativ, aber dieser hier ist wohl nur noch löschenswert.

Ich zitiere dich:

"Nur durch eine Bullenkette getrennt, konnten AntifaschistInnen aller Richtungen den TeilnehmerInnen der Nazidemo ins Gesicht sagen, was sie von deren Gesinnung halten und wie traurig es mit anzusehen ist, wie diese ihre Identität fast völlig aufgeben, nur um mit linken Klamotten, linker Musik, Anarchofahnen usw. ein bisschen atraktiver daher zu kommen. "

Was heisst hier "ins Gesicht sagen"? Die meisten der Gegendemonstranten haben nur wütend geschimpft, gedroht oder zugeguckt, wirklicher Meinungsaustausch hat nicht stattgefunden...und zum Erscheinungsbild der "Nationalen Sozialisten": Glaubst du die machen das, weil sie uns so cool finden oder was? So ein Unsinn! Das ist durchdachte Strategie, sogar Erfolgreich, wussten doch einige Anwohner nicht einmal, wer jetzt wer ist...hier geht es nicht um Identität durch das Erscheinungsbild, sondern um den Kampf um die Straße, und wenn man sie demnächst nicht mehr erkennt, so ist das reiner Vorteil für sie...und der größte Unsinn: Linke Musik und "Anarchofahnen":

Es handelte sich hier um einen inoffiziellen "Hess-Ersatzmarsch", es durfte nur eben nichts über ihn gesungen, gebrüllt oder gespielt werden, weil die Demo sonst verboten worden wäre. Deshalb waren sie ruhig...die Schwarze Fahne ist übrigens das Wahrzeichen der "Autonomen Nationalisten",wie soll sie da gleichzeitig eine "Anarcho-Fahne" sein?

Mann Mann Mann, wenn hier sowas im Indy stehen gelassen wird, dann siehts schlecht aus...

Lifestyle 'queer' durchbrechen....

Rulle 21.08.2006 - 00:04
Das der Querfront-Verweis zur Übernahme der Strasse hip geworden ist, stösst nicht nur in den Szene-Ghettos auf öffentliches grübeln - auch der 'lookism' dieser Rechten scheint mehr zum Selbstschutz entworfen, ohne auf die Inhalte, die mehr als lächerlich sind, einzugehen. Am besten der geneigte Linksmilitante übt sich im engeren Sinne mit der Diskussion um 'Queer Theory', damit das gemetzel auch Sinn macht. Besetz unsere Themen neu und bindet diese Theorie mit ein -wise up - Die sozialen Themen um Sexualität gehören uns...

Die Betroffenen

... 21.08.2006 - 00:21
...von Polizeigewalt und/oder Repression bei den Gegenaktivitäten sollten sich beim Berliner Ermittlungsausschuss (EA-Berlin) melden und sich erkundigen, wie mit möglichen Anzeigen (gegen sie selber bzw. gegen gewalttätige Polizisten) umzugehen ist.

Adresse: EA-Berlin, Gneisenaustr. 2a - 2ter Hof Aufgang rechts (Beratung: Dienstags 20:00 bis 22:00 Uhr).
Telefon: 692 22 22

@sinnloses

gelaber 21.08.2006 - 19:10
grundsätzlich hast du mit deinem artikel recht, aber: "...die Schwarze Fahne ist übrigens das Wahrzeichen der "Autonomen Nationalisten",wie soll sie da gleichzeitig eine "Anarcho-Fahne" sein?" stimmt SO nicht ganz, weil schwarze fahnen schon als anarchistische zeichen verbreitet sind (sie symbolisieren u.a. die ablehnung von nationalflaggen.es gibt sie auch in kombination mit anderen fahnen: z.b. rot[@-syndikalistInnen], grün[öko-@], lila[queer-@] etc.), nachzulesen u.a. bei  http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchismus#Symbole . Die Faschos haben sie sich ähnlich anderer mehr oder weniger linksradikaler symbolik versucht anzueignen. die schwarze fahne aber als rechtes symbol anzuerkennen würde bedeuten ihnen symbole zu überlassen.

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