Hess-Ersatzmarsch 2006 in Berlin
Ca. 250 Neonazis aller Coleur marschierten am heutigen Samstag durch den als "alternativ" geltenden Berliner Bezirk Prenzlauer Berg, nachdem die Hess-Demo im bayrischen Wunsiedel vom Bundesverfassungsgericht verboten worden ist.
Die Demonstration startete am Alexanderplatz und fand ihr Ende am S-Bahnhof Bornholmer Straße. (Erstveröffentlichung auf Indymedia)
Die Demonstration startete am Alexanderplatz und fand ihr Ende am S-Bahnhof Bornholmer Straße. (Erstveröffentlichung auf Indymedia)
Wie definiert man ein Desaster? Nazikader Sebastian Schmidtke meldet eine Demonstration für 400 Personen an. 1000 werden erwartet, 200 kommen. Andererseits lässt sich aus dem heutigen Tag auch ableiten, dass wenn Rudolf Hess im Grab rotiert, dies nicht nur an einer erneuten "Grabschändung" von Antifas liegen muss, sondern auch an den kläglichen Aktionen des so genannten "Nationalen Widerstandes".
Die Demonstration der Neofaschisten begann ernüchternd: Am Treffpunkt am Alexanderplatz waren zur vereinbarten Zeit, also 11 Uhr vormittags, gerade mal eine Hand voll selbsternannter Freier Kräfte anwesend. Viel mehr sollten es auch Stunden später nicht mehr werden. Wohl bemerkt, kamen kaum Berliner Nazis, sondern eher – wie schrecklich – „außerörtliche Fremde“, also aus dem Westen, z.B. aus Dortmund (vertreten durch SS-Siggi und Anhang), Hamm und Hamburg (vertreten durch Christian Worch und seinem Wanderzirkus). Welch Lichtblick bei all der Tristesse, dass die Faschisten von den Polizisten wieder mal durchgeprügelt und -gepfeffert wurden.
Interessant, auch die mangelnde Unterstützung der Bevölkerung, die entweder kein Interesse am Aufzug hatte oder diesen durch Beschallung und Transparente bewusst störten. Soviel zum weinroten Faden, der durch die gesamte Geschichte lief.
Was lief konkret ab? Die erste Behinderungsaktion engagierter AntifaschistenInnen fand direkt an der Kreuzung Karl-Liebknecht-Str./Otto-Braun-Str statt. Da alle guten Dinge alles, jedoch nicht eins sind, war die erste Aktion zum Scheitern verurteilt. Wasserwerfer waren vorhanden, benutzt wurde bei der Blockade jedoch Pfefferspray.
Es folgte eine weitere an der Wisbyerstr, aber auch hier schien uns der Polizeipräsident nicht wohlgesinnt. Fotos von lustig grinsenden Aktivisten der merkwürdigen Art konnten jedoch zuhauf geschossen werden, da der Abstand zu ihnen meist dem Abstand zu einen Tiergehege im Zoo glich.
An der Schönhauser / Ecke Wisbyerstr. konnten sich die Freunde des Antisemitismus an einer Israelflaggenaktion von drei Antifas ergötzen. Aufmerksam gemacht wurde man durch Leuchtkörper, die jedoch nicht in die Faschistenmenge, sondern in die Luft geschossen wurden.
Dabei wurden dem braunen Meer immer unwohler in ihrer politischen Haut, so wurde ausnahmsweise nicht nur völkische Musik vom Nazilauti dargeboten, sondern auch „Ton, Steine, Scherben“, „Ramones“ und „Die Ärzte“ gespielt, was wiederum zur Erfreuung der GegendemonstrantenInnen sorgte.
Wie immer wurden die Braunen Hand in Hand mit der Polizei zum Bahnhof geleitet. Und so verschwanden sie in der Versenkung, wie einst die „Wilhelm Gustloff".
Zur Demonstration äußerte sich Tim Klammer, Pressesprecher der Antifaschistische Initiative Prenzlauer Berg: „Ich bin zutiefst erschüttert, wie die Berliner Polizei erneut mit massiver Gewaltanwendung engagierte AntifaschistInnen von der Straße prügelte, und den Nazis somit freien Lauf verschaffte.“
Prenzlauer Berg bleibt weinrot! Die rote Front und die schwarze Front sind wir, nicht ihr!
aiwp – Antifaschistische Initiative Prenzlauer Berg
Die Demonstration der Neofaschisten begann ernüchternd: Am Treffpunkt am Alexanderplatz waren zur vereinbarten Zeit, also 11 Uhr vormittags, gerade mal eine Hand voll selbsternannter Freier Kräfte anwesend. Viel mehr sollten es auch Stunden später nicht mehr werden. Wohl bemerkt, kamen kaum Berliner Nazis, sondern eher – wie schrecklich – „außerörtliche Fremde“, also aus dem Westen, z.B. aus Dortmund (vertreten durch SS-Siggi und Anhang), Hamm und Hamburg (vertreten durch Christian Worch und seinem Wanderzirkus). Welch Lichtblick bei all der Tristesse, dass die Faschisten von den Polizisten wieder mal durchgeprügelt und -gepfeffert wurden.
Interessant, auch die mangelnde Unterstützung der Bevölkerung, die entweder kein Interesse am Aufzug hatte oder diesen durch Beschallung und Transparente bewusst störten. Soviel zum weinroten Faden, der durch die gesamte Geschichte lief.
Was lief konkret ab? Die erste Behinderungsaktion engagierter AntifaschistenInnen fand direkt an der Kreuzung Karl-Liebknecht-Str./Otto-Braun-Str statt. Da alle guten Dinge alles, jedoch nicht eins sind, war die erste Aktion zum Scheitern verurteilt. Wasserwerfer waren vorhanden, benutzt wurde bei der Blockade jedoch Pfefferspray.
Es folgte eine weitere an der Wisbyerstr, aber auch hier schien uns der Polizeipräsident nicht wohlgesinnt. Fotos von lustig grinsenden Aktivisten der merkwürdigen Art konnten jedoch zuhauf geschossen werden, da der Abstand zu ihnen meist dem Abstand zu einen Tiergehege im Zoo glich.
An der Schönhauser / Ecke Wisbyerstr. konnten sich die Freunde des Antisemitismus an einer Israelflaggenaktion von drei Antifas ergötzen. Aufmerksam gemacht wurde man durch Leuchtkörper, die jedoch nicht in die Faschistenmenge, sondern in die Luft geschossen wurden.
Dabei wurden dem braunen Meer immer unwohler in ihrer politischen Haut, so wurde ausnahmsweise nicht nur völkische Musik vom Nazilauti dargeboten, sondern auch „Ton, Steine, Scherben“, „Ramones“ und „Die Ärzte“ gespielt, was wiederum zur Erfreuung der GegendemonstrantenInnen sorgte.
Wie immer wurden die Braunen Hand in Hand mit der Polizei zum Bahnhof geleitet. Und so verschwanden sie in der Versenkung, wie einst die „Wilhelm Gustloff".
Zur Demonstration äußerte sich Tim Klammer, Pressesprecher der Antifaschistische Initiative Prenzlauer Berg: „Ich bin zutiefst erschüttert, wie die Berliner Polizei erneut mit massiver Gewaltanwendung engagierte AntifaschistInnen von der Straße prügelte, und den Nazis somit freien Lauf verschaffte.“
Prenzlauer Berg bleibt weinrot! Die rote Front und die schwarze Front sind wir, nicht ihr!
aiwp – Antifaschistische Initiative Prenzlauer Berg
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Ergänzungen
Nazi auf dem letzten Bild
Bild 8
Ach ja,
Auf Bild 5 haben wir im schwarzen Hemd mit der Olympus E300 den Möchtegern Anti - Antifa Alexander Deptolla, ebenfalls aus Dortmund.Bild 8 ist der ehm. Industriekaufman Siegfried "SS - Siggi" Roland Borchardt.Neben SS Siggi im roten Hemd mit der Anglermütze steht der ehm. Wikinger und jetzige Kam. Dortmund Kader Pascal Zinn.
Nazis jagen, Nazis er.... am 02.09.2006 in Dortmund !
antifa
auch gut zu sehen auf bild 5:
stefanie piehl
sebastian schmidtke im "prenzlberg" t-shirt (wohnhaft inzwischen im weitlingkietz)
Postiv zu bewerten ist:
Die GegendemonstrantInnen waren meinen Beobachtungen nach sehr solidarisch im Umgang untereinander und unterstützten sich selbstverständlich sofort bei Gewalt- und Pfeffersprayverletzungen gegenseitig.
Leider war das Polizei-Aufgebot zu extrem, mit oblitarorischem Hubi in der Luft, so dass den Nazis nicht gezeigt werden konnte, wo der Frosch: (Vive La Revolution!) die Locken hat.
Ach ja: Warum waren denn nur so wenige Nazis in Berlin, trotz SS-Siggi, Worch "und wie sie alle da sitzen, jaaa - die Politkeeer..."? (Helge Schneider)
Nicht zu vergessen:
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Viele Berliner
Es waren mehr Berliner als eingereiste auf dem Nazi-Zug!
Komisch Komisch
Ich bin dann erstmal zur oberen Schönhause gefahren, da war nix, dann bin ich zur Prenzlauer und traf genau auf den Nazizug.
Ich war sehr verwundert das man so dicht rankam und dennoch nicht wirklich was passiert ist.
Ich meine mich dran zu errinern das am 8. Mai letztes Jahr bei der großen Nazidemo eben diese nicht losgelaufen sind am Alex weil alle Kreuzungen von Linken besetzt waren...
Ich kann mich nur an die letzte Nazidemo in Osnabrück erinnern wo die Nazis ihr eigenes Wort nicht verstanden, das gestern fand ich dann eher lächerlich von der Seite der Linken.
Was ich aber ausserdem mal wieder sehr beängstigent fand das mal wieder so viele "normal" aussehende Leute dem Nazizug angehörten...
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Die Betroffenen
Adresse: EA-Berlin, Gneisenaustr. 2a - 2ter Hof Aufgang rechts (Beratung: Dienstags 20:00 bis 22:00 Uhr).
Telefon: 692 22 22
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
gdp & npd ... — ???
Wir wissen es inzwischen. — Nicht Prenzlberger
Doofer Worch, Doofer Siggi — Berichtigung
an den nichtprenzelberger... — auch ein...
@ ALLE — Tingeltangel Mel
Frage an aiwp — Frager
@tingeltangel mel — tingeltangel bob
Bild 3 — Teddy