Wowereit im Umsonstladen / Brunnen183

soli 18.08.2006 13:52 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Am Mittwoch, 16 August hatte der SPD-Kandidaten für das Abgeordnetenhaus Markus Pauzenberger gemeinsam mit Klaus Wowereit zum Kiezspaziergang durch die Brunnenstrasse eingeladen. Die Bewohner des bedrohten soziokulturellen Hausprojektes in der Brunnenstrasse 183 besuchten ihn beim Wahlkampf vor Ort und informierten den regierenden Bürgermeister über das Projekt und die aktuelle Situation des Hauses, dem der Rausschmiss durch den neuen Hauseigentümer droht.
Gemeinsam mit dem SPD-Kandidaten für das Abgeordnetenhaus Markus Pauzenberger und dem Bezirksbürgermeister-Kandidaten Christian Hanke sowie Dagmar Hänisch, der Stadträtin für Bildung und Kultur, war Wowereit in der Brunnenstrasse unterwegs. Die Bewohner und Projektaktivisten aus der „Brunnen 183“ nutzten die Gelegenheit, um für eine politische Unterstützung des offenen Künstler- und Projektehauses zu werben. Mitgebrachte Schilder und Transparente sowie eine Künstlergruppe unterstützten ihren Auftritt. Entlang des Weges in der Brunnenstrasse waren immer wieder Slogans und Graffitis wie „Brunnen183 bliebt!“ oder „Umsonststrasse“ zu lesen.

Wowerei, Pauzenberger, Hanke und Hänisch trugen sich in das UnterstützerInnenbuch des Umsonstladens ein und dokumentierten damit ihre Unterstützung für den Erhalt des Projektes Umsonstladen (Brunnen183).
Am Ende des „Spaziergangs“ entschieden sie sich spontan noch für einen Besuch des Ladens und der regierende Bürgermeister wünschte dem Umsonstladenkollektiv „viel Glück im Kampf um den Erhalt“ des alternativen Projektes. Von Seiten des Projektes wurde eine Informationsmappe und ein Anschreiben mit der Bitte um Unterstützung überreicht.

Anschließend berieten Markus Pauzenberger, Dagmar Hänisch sowie der BVV-Fraktions­vorsitzende von Bündnis90/Grüne Frank Bertermann im Umsonstladen über die aktuelle Lage und Perspektiven für die „Brunnen 183“.

In den letzten Wochen hat sich die Situation um das Hausprojekt nach einem Eigentümerwechsel dramatisch zugespitzt. Der neue Eigentümer Dr. Manfred Kronawitter aus Passau missachtet regelmäßig die Rechte der Mieter des Hauses, ist wiederholt in Wohnungen eingedrungen, hat Eigentum der Bewohner aus dem Haus entwendet und zudem am vergangenen Dienstag die komplette Schließanlage des Hauses zerstört. Die rund 30 Bewohner des Hauses müssen nun in einem komplett offenen und ungesicherten Haus wohnen. Kronawitter verweigert beharrlich Verhandlungen und die Anerkennung der Mietverhältnisse im Haus.

Am kommenden Sonntag, 20. August, 20.00 Uhr findet im Künstlerhaus ACUD, Veteranenstrasse 21 eine Solidaritätsvorstellung von Aristophanes Theaterstück „DIE VÖGEL“ statt, an dem auch Hausbewohner mitwirken. Der Eintritt beträgt 4,- € und kommt der „Brunnen183“ zu Gute.
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Ergänzungen

So a netter Mensch

Warhead 19.08.2006 - 00:29

Umsonstnetzwerk Berlin

participant 19.08.2006 - 20:54
Umsonstläden sind ein erster Schritt in Richtung Geschenkökonomie. Einen 2. versuchen Beteiligte des neu gegründeten Umsonstnetzwerk Berlins zu gehen:

Allein machen sie dich ein!

Statt uns dem ausufernden Arbeitszwang ("Hartz-4 Optimierungsgesetz" usw.) zu beugen möchten wir uns organisieren und unseren Alltag kooperativ gestalten. Wenn wir es schaffen Strukturen aufzubauen, in denen wir unsere Ressourcen bündeln und gemeinsam nutzen können, können wir zumindest einen Teil des Lebens aus den kapitalistischen Zwängen befreien.

Diese Strukturen versuchen wir im Umsonstnetzwerk aufzubauen und auf eine größere Basis zus stellen. Das Netzwerk besteht aus kleineren Projekten und Einzelpersonen, zum Beispiel Brotaufstrichkooperative, eine Initiative für NutzerInnengemeinschaften, einem Projektraum usw. Jeder ist eingeladen sich an dem Netzwerk zu beteiligen.


Selbstorga-Raum
In einem Raum an der Offenen Uni (OUBS) sollen Informationen und Projektideen und -beschreibungen zum Thema Selbstorganisation zusammengetragen werden. So soll eine Übersicht über bestehende Projekte und Ideen geschaffen werden, andererseits soll es die Möglichkeit geben, direkt in Kontakt mit bestehenden Projekten zu kommen und Kooperationen einzugehen. Der Raum soll auch als Schnittstelle und Treffpunkt des Umsonstnetzwerkes dienen.


NutzeInnengemeinschaften (NutziGems)
In WGs, Hausgemeinschaften oder Freundeskreisen wird schon praktiziert, was wir über die NutzerInnengemeinschaften auf eine größere Basis stellen wollen: Das kostenlose Teilen von Ressourcen, wie Werkzeugen, Fortbewegungsmittel, Wissen oder Fähigkeiten. Denn: je mehr Menschen sich daran beteiligen um so unabhängiger werden wir vom Markt. Über eine Internetseite können Ressourcen transparent gemacht werden, auf die andere Mitglieder zugriff haben. Jedes Mitglied der Gemeinschaft kann mit dem Besitzer einer Ressource Kontakt aufnehmen und weiteres vereinbaren. So entsteht eine Gratisökonomie in freien Vereinbarungen.
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Gratisessen organisieren

Vor kurzem wurde die sozial allgemeinnützige Organisation "LiberaComida" ins Leben gerufen, welche ein Vernetzungs-, Beratungs-Organisation ist, um "professionelles" Containern zu fördern.

Mit der Untergruppe "FreeFoodBerlin" sollen in Berlin alternative Projekte und Einrichtungen mit biologischem Essen versorgen. Dazu wurden Adressverzeichnisse von Bioläden, Reformhäusern, Märkten, Bauernhöfe, Gärtnereien..... recherchiert, zu denen es gilt, Kooperationen einzugehen, so dass regelmäßig, ähnlich wie bei der Berliner Tafel, Essen abgeholt werden kann.
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Brotaufstrich-Kooperativen

Der Brotaufstrich steht hier als Beispiel für noch viele andere Möglichkeiten. Die dahinterstehende Idee ist, dass nicht immer alle alles in kleinen Mengen selbst besorgen oder herstellen müssen, sondern reihum immer wieder Menschen größere Mengen von etwas herstellen (was nur wenig mehr Aufwand ist als eine kleine Menge desselben) und dann an andere weitergeben - nach Möglichkeit einfach geschenkt, denn Umsonstökonomie ist die einzige Form, in der Menschen gleiche Möglichkeiten haben, also nicht mehr zählt, wie viel Geld wer hat.


Mitmachen / Helfen / Organisieren

Dieses Netzwerk ist zur Zeit im Aufbau und lebt natürlich von den Projekten und Menschen, die mitmachen. Deshalb die Frage an Euch: Habt Ihr Lust Teil des Netzwerks zu werden oder in anderen Regionen solche Netzwerke aufzubauen?

Es gibt noch viel Raum, neue Ideen für die Gestaltung einzubringen. Was bisher konkret für die Organisation angedacht ist, kann unter  http://www.umsonstnetzwerk.de.vu nachgelesen werden.

Die bis jetzt Aktiven sind keine geschlossene Gruppe, sondern interessierte Einzelpersonen. Rege Beteiligung erwünscht. :) Die am Aufbau des Netzwerkes Interessierten treffen sich regelmäßig in der Offenen Uni Berlins. Wenn du Lust und Interesse hast, wärs schön, wenn du zu einem der näxten Treffen kommen würdest.

Genaueres / Termine:  http://www.umsonstnetzwerk.de.vu
Kontakt: umsonstnetzwerk ÄT yahoogroups.de
In den Verteiler aufgenommen werden: leere Mail an umsonstnetzwerk-subscribe ät yahoogroups.de

Umsonstökonomie-Initiativen

und die spd selbst...

umsonsti 22.08.2006 - 12:16
... und die SPD hat´s wiedrmal nicht richtig begriffen... schade.

Hier ein Artikel von der SPD-Seite über den Besuch:

 http://www.berlinwahl.spd.de/servlet/PB/menu/1674054/e1684544.html

Was freilich nicht stimmt ist, dass im Umsonstladen getauscht wird (das wäre wohl auch ein eher kapitalistisches Prinzip sonst... und den wollen wir ja bekanntlich nicht...). Umsonst heißt eben verschenken und nicht was dafür haben wollen. Also kann mensch im Laden was mitnehmen, ohne was zu geben und was geben ohne was zu nehmen. Ganz einfach, oder?

Und ein "Warenangebot" gibt´s da entsprechend auch nicht... nur brauchbare Dinge, die Mensch nicht kaufen kann, sondern mitnehmen.

Ob das Haus nach dem Wahlkampf geräumt wird, werden wir ja dann sehen. Jedenfalls ist der Laden ein Projekt, was zuächst mal alle Ansprechen will, die sich auf die Grundprinzipien des Projektes einlassen wollen.

Vielen Dank auch nochmal an alle Beteiligten des Theaterstücks "Die Vögel" im Acud. Die Soli-Vorstellung am Sonntag war toll. Ihr habt uns sehr geholfen! Immerhin waren fast 80 Menschen zur Vorstellung gekommen.

Ex-Oberbürgermeister von München

Bayer 29.08.2006 - 03:17
Ich habe gesicherte Inormationen, dass der Hausbesitzer der Brunnenstr. 183 der jüngere Bruder des ehemaligen SPD-Oberbürgermeisters Georg Kronanwitter ist.
 http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Kronawitter
Da könnte ja Wowi mal den Genossen ansprechen, dass der seinem jüngeren Bruder den sozialdemokratischen Marsch bläst.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

Heute Mittag (12:15 Uhr) — intergalactic Soli

nicht michael — facts?

Na dann ... — gute Nacht!

@intergalactic Soli — Tüüüüp