Neonazidemo am 19.08. in Fulda erlaubt

Jenaer Bündnis gegen Heß-Gedenken 17.08.2006 21:51 Themen: Antifa
Auch in Fulda wird am Samstag eine Neonazi-Demonstration stattfinden. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel hob heute in einem Eilverfahren einen gegenteiligen Beschluss des Verwaltungsgerichts Kassel auf (Az: 6 TG 1930/06).
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel schloß sich der eigentlich auf der Hand liegenden Einschätzung, daß es sich bei der Versammlung um eine Gedenkveranstaltung für den Hitler- Stellvertreter Rudolf Heß handelt, nicht an und hob damit ebenso wie das Verwaltungsgericht Gera bei dem Verbot der Neonazidemonstration in Jena das Verbot für Fulda auf. In einer Mitteilung heißt es: „der Beschluss ist unanfechtbar“. Der bloße Umstand, daß die Veranstaltung zwei Tage nach dem Todestag von Heß stattfinden solle, reiche nicht für die Annahme aus, daß es sich um eine Gedenkveranstaltung für ihn handele. Auch die Annahme, dass die Teilnehmer die gleichen wie in Wunsiedel sein dürften, reiche nicht aus. Entgegen der von der Stadt Fulda geäußerten Auffassung sei auch nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu befürchten, daß aus der Versammlung heraus eine Straftat der Volksverhetzung verübt werde. Vermutlich wird sich das Gericht am Samstag vom Gegenteil überzeugen lassen dürfen.

Siehe:
 http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1127213
 http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?id=152633

Damit droht Fulda nach 13 Jahren wieder ein Naziaufmarsch im (stillen) Gedenken an Rudolf Heß, allerdings mit dem wesentlichen Unterschied, daß sich in diesem Jahr ein breites Aktionsbündnis gegen den geplanten Aufmarsch der Neonazis gebildet hat und sich diesmal selbst der CDU-Oberbürgermeister Gerhard Möller gegen den Aufmarsch ausspricht, der vor Jahren noch wegignoriert werden sollte.

Für den unter dem gleichen Motto angemeldeten Naziaufmarsch in Jena ergeben sich damit zwei Konsequenzen. Zum einen kann die Stadt Jena ihre Hoffnung, vor dem Oberverwaltungsgericht Weimar gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Gera vorgehen und die Neonazidemonstration in Jena doch noch verbieten zu können, endgültig vergessen. Zum zweiten sind die Nazis in Osthessen sowie West- und Südthüringen nun vor die schwere Wahl gestellt, sich zwischen Jena und dem nähergelegenen Fulda zu entscheiden. Zwar wird vermutlich die "Kameradschaftsdisziplin" und Heimatliebe für das eigene Bundesland sprechen. Doch soll dies nicht unsere Sorge sein, denn auf hundert Nazis mehr oder weniger dürfte es dort wie hier kaum ankommen.

Vor noch größere Probleme sehen sich nun wahrscheinlich die Nazis aus dem Umfeld des AB Rhein-Neckar gestellt, die entweder ihrem Führer René Rodriguez-Teufer (  http://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Rodriguez-Teufer ) nach Grünstadt und Kirchheim folgen oder aber in die größeren Städte Fulda und München entweichen können.

Ein unfreundlicher Empfang wird ihnen aber an allen Stellen bereitet werden!

Bundesweite Kampagne:  http://www.ns-verherrlichung-stoppen.tk/
Berlin:  http://www.antifa.de/cms/
Jena:  http://jena.antifa.net/
Grünstadt und Kirchheim:  http://www.akantifa-mannheim.de/
München:  http://aida.open-lab.org/
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Ergänzungen

Auch Jena und Altenburg gerichtlich erlaubt

Jenaer Bündnis gegen Heß-Gedenken 18.08.2006 - 00:07
Heute haben noch zwei weitere Gerichte entschieden.

Zum einen entschied das Oberverwaltungsgericht in Weimar bezüglich der geplanten NPD-Demo in Jena, die wie erwartet unter Auflagen stattfinden darf. Laut dem Gericht lägen keine hinreichenden Anhaltspunkte vor, dass die Demo eine Gedenkveranstaltung zum Todestag des Hitler-Stellvertreters Heß sei. Aus Sicherheitsgründen wurde aber die Route verändert. Der Neonazi-Aufmarsch wird vermutlich am Seidelplatz, dem geplanten Ort für das verbotene "Fest der Völker 2" am 10. Juni 2006 starten und östlich der Innenstadt im Bereich der Strassen Stadtrodaer Strasse, Fischergasse, Löbdergraben, Saalbahnhofstr., Am Anger und Am Eisenbahndamm entlangführen.  http://jena.antifa.net/

Zum anderen erlaubte das Verwaltungsgericht Gera, dass bereits am Dienstag für die Neonazis in Jena entschieden hatte, nun auch den extrem rechten Aufmarsch in Altenburg (Ostthüringen). Ob jedoch Thomas Gerlach (  http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Gerlach ) nun alleine durch die Skatstadt ziehen oder lieber zu seinen "Kameraden" nach Jena kommen wird, sehen wir erst am Samstag. Das BürgerInnenbündnis in Altenburg ist jedenfalls auf einen Empfang vorbereitet:
 http://projekte.free.de/abgemeinsam-gegen-rechts/index_news.php?id=70&rubrik=news

Zu Grünstadt / Kirchheim

___ 18.08.2006 - 02:58

Fulda abgesagt

bolly 20.08.2006 - 00:08
Nasen-Demo in Fulda wurde abgesagt, weil die Nasen nicht genug Ordner ohne Vorstrafen hatten. Altenburger Nasen-Demo wurde abgesagt, um die in Nasen-Demo in Jena zu verstärkten. Trotzdem kamen dort keine 350 Nasen zusammen. In Berlin waren wohl so um die 200 Nasen und in München 140 (der Veranstalter hatte mit 1500 gerechnet).
Gegendemonstranten werden auf 5000-7000 beziffert. In Jena allein 1800. Alles in allem reichlich peinlich für die Nasen. Insbesondere für die Thüringer Kameratten. Bleibt zu hoffen, daß scum wie der Jena-Demo-Anmelder Patrick Wieschke endlich nie wieder in Jena blicken lassen.

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hulda aus fulda — beobachter