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Nazis mobilisieren zu Heß-Aufmarsch in Berlin

Antifaschistische Gruppen aus Berlin 17.08.2006 02:47
19. August 2006: Neonazis mobilisieren im Internet zu „Heß-Gedenkaufmarsch“ in Berlin / Antifaschistische Gruppen organisieren lautstarken Protest und Blockaden am Alexanderplatz
Für kommenden Samstag, den 19. August 2006 planen rechtsextreme Gruppen aus mehreren Bundesländern einen größeren Aufmarsch durch das Berliner Stadtgebiet (www.frXXXr-widerstand.net). Der Aufmarsch soll nach Angaben der Versammlungsbehörde um 11 Uhr am Alexanderplatz (Antreteplatz: Gontardstraße) beginnen und anschließend über die Karl-Liebknecht-Straße, Prenzlauer Allee, Wisbyer Straße, Bornholmer Straße zum S-Bhf. Bornholmer Straße ziehen. Angemeldet wurde der Aufmarsch unter dem Motto „Meinungsfreiheit für alle! Gesinnungsjustiz stoppen!“ von Sebastian Schmidtke. Schmidtke ist Aktivist der im März 2005 verbotenen neonazistischen „Kameradschaft Tor“, die ihre bisherigen Aktivitäten seit ungefähr einem Jahr unter dem Namen „Freie Kräfte“ fortsetzt (www.frXXX-kraefte.tk). Die „Freien Kräfte“ gelten als eines der bedeutendsten und zudem besonders gewalttätig auftretenden Neonazi-Kameradschaftsnetzwerke der Hauptstadtregion.

Die Anmeldung wurde aus strategischen Gründen bereits vor vier Wochen vorgenommen, um der rechten Szene eine attraktive Ersatzveranstaltung für den am gleichen Tag geplanten – und inzwischen vom Bundesverfassungsgericht verbotenen –Aufmarsch im bayerischen Wunsiedel zu Ehren des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß zu bieten. Obwohl der Berliner Aufmarsch im Internet offen als Ersatzveranstaltung für die „Heß-Gedenkveranstaltungen“ beworben wird (www.hess-wXXXen.tk), wollen der Berliner Innensenat und die Versammlungsbehörde keinen thematischen Zusammenhang erkennen und schließen allein den Versuch einer juristischen Unterbindung des braunen Spuks kategorisch aus. Stattdessen hat die Öffentlichkeit wieder einmal wochenlang warten müssen, um überhaupt darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, dass diese rechtsextreme Provokation der Hauptstadt droht. Dabei war nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten, dass die Rechtsextremisten aufgrund einer rigiden Verbotspraxis für „Heß-Ersatzveranstaltungen“ in anderen Bundesländern erneut auf das Berliner Stadtgebiet ausweichen würden. Bereits im letzten Jahr waren mehr als 700 Neonazis mit Parolen wie „Ruhm und Ehre für Rudolf Heß!“ und „Rudolf Heß – Friedensflieger“ durch Berlin-Friedrichshain und Lichtenberg gezogen. Dabei hatten sie auch vor tätlichen Angriffen auf am Rand stehende Antifaschisten und Flaschenwürfen auf einen vietnamesischen Imbiss nicht halt gemacht.

Um die Rechtsextremisten in diesem Jahr an ihrem Aufmarschversuch zu hindern, haben sich die Berliner Antifa-Gruppen auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Sie rufen ab 10 Uhr zu Protesten unter dem Motto „Naziaufmarsch stoppen!“ am Alexanderplatz (Ecke Memhardstraße/Karl-Liebknecht-Straße) auf. Ziel ist es, den Aufmarsch durch zivilen Ungehorsam und unter Einsatz von vielfältigen Protestmitteln bereits am loslaufen zu hindern. Wir rufen alle Berlinerinnen und Berliner auf, den Nazis konsequent Paroli zu bieten und dafür zu sorgen, dass deren geschichtsrevisionistische und rassistische Agitation auf breiten Widerstand stößt.

Weitere Kundgebungen sind ab 11 Uhr an der Ecke Mollstraße/Prenzlauer Allee (von den Bezirksämtern Pankow und Mitte), an der Ecke Marienburger Straße/Prenzlauer Allee (von der Linkspartei.PDS) sowie an der Ecke Bornholmer Straße/Schönhauser Allee (von Antifa-Gruppen) als Anlaufpunkte für Gegenaktionen angemeldet.

Am kommenden Samstag wird ab 9.30 Uhr das Antifa-Infotelefon besetzt sein, um über den aktuellen Stand Auskunft zu geben. Die Nummer lautet: (030) 27
56 07 56

Weitere Infos im Internet:
 http://www.antifa.de
 http://www.mbr-berlin.de
 http://www.ns-verherrlichung-stoppen.tk
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Ergänzungen

Presse

xyz 17.08.2006 - 14:08
Demonstrationen gegen Nazi-Marsch am Sonnabend

Gegen einen geplanten Neonazi-Aufmarsch am Sonnabend haben linke Gruppen und die Bezirke Pankow und Mitte Proteste angekündigt. Die Bezirksverordnetenversammlungen von Pankow und Mitte riefen zu einer Demonstration unter dem Motto „Kein Platz auf Berliner Straßen für Neonazis“ auf. Treffpunkt ist am Sonnabend um 11 Uhr an der Ecke Mollstraße/Prenzlauer Allee. Zudem hat eine Einzelperson aus der linken Szene zu einer weiteren Gegendemo aufgerufen. Von 10 bis 22 Uhr ist an der Schönhauser Allee, Ecke Bornholmer Straße eine Kundgebung angemeldet. 500 Teilnehmer werden erwartet.

Die Neonazis haben ihren Aufmarsch für Sonnabend von 11 bis 24 Uhr unter dem Motto „Meinungsfreiheit für alle – Gesinnungsjustiz stoppen“ bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Der Marsch soll am Alexanderplatz beginnen und über die Prenzlauer Allee zur Bornholmer Straße führen. Linke Gruppen und die Bezirke Pankow und Mitte kritisierten, dass es sich bei dem Aufmarsch der Rechten um eine Ersatzveranstaltung für den vom Verfassungsgericht untersagten Aufmarsch zum Todestag des Hitler- Stellvertreters Rudolf Heß handelt. Dieser war für Sonnabend im bayrischen Wunsiedel geplant, wo Heß begraben liegt. Die Polizei wies dies zurück. Das Motto der Demonstration lasse keine Rückschlüsse zu, dass es um eine Ersatzveranstaltung für Wunsiedel gehe, sagte ein Beamter. Deshalb werde kein Verbot des Aufmarsches geprüft.

Zunächst hatte die Anmeldung der Rechtsextremen Verwirrung ausgelöst, da es hieß, sie hätten ihren Aufmarsch in allen sechs Polizeidirektionen angemeldet. Dies war eine Fehlinformation. Aber dass die Neonazis einen möglichst langen Zeitraum (11 bis 24 Uhr) wählten, kennt die Polizei schon: „Damit wollen sie den ganzen Termin blocken“, sagte eine Beamtin. Die Rechten könnten so selbst entscheiden, wann sie mit dem Marsch beginnen. tabu  http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/17.08.2006/2718884.asp

Schmidtke nicht KS Tor

antifa 17.08.2006 - 15:50
Schmidtke war nie Mitglied der Kameradschaft Tor. Er gehört zum Märkischen Heimatschutz.

Hier nen Text zu ihm aus dem Stressfaktor:

Begonnen hat Sebastian seine politische Karriere schon auf dem Schulhof in Eggersdorf bei Strausberg, wo er mit seinem Kumpel Falko, Sohn der Brandenburgischen DVU Kandidatin Liane Hesselbarth, Angst und Schrecken verbreitete. Recht zügig übernahm er im Kampfbund Deutscher Sozialisten (KDS), einer bundesweit agierenden traditionalistisch NS-verherrlichenden Organisation, die „Sozialistische Zelle Strausberg (Nationaler Widerstand)“. Viele KDS-Aufkleber in Brandenburg tragen daher sein V.i.s.d.P.
Seit Mitte 2003 gab er auch die „Zwischenwelt. Nationalrevolutionäre Streitschrift“, ein „kleines antiimperialistisch-nationalistisches Querfrontblättchen“, im von Michael Koth geleiteten KDS-Gau Berlin/Brandenburg, heraus. Der Märkische Heimatschutz (MHS) bot ihm aber mehr Action und so brach Sebastian organisatorisch mit dem KDS und schloss sich den losen Zusammenhängen der Berlin/Brandenburger Kameradschaftsszene an.
Durch MHS Leute wie Gordon Reinholz lernte er Strukturen aufzubauen und durch die verstärkte Zusammenarbeit des MHS mit den Berliner Kameradschaften BASO und Tor begann er auch in Berlin Politik zu machen. So meldete er in Berlin zahlreiche Naziaufmärsche an (1) und versucht sich bundesweit durch Auftritte als Redner bei Neonaziaufmärschen als Kader zu etablieren (2).
Sebastian ist außerdem einer der übelsten Style-Verbrecher in der Neonaziszene, er trug Palästinensertuch – was seinen Antisemitismus kennzeichnen sollte - und war einer der ersten, der auf Demos Che Guevara T-Shirt überstreifte. Nicht weil er Revolutionen cool findet sondern, um an den angeblich nationalsozialistisch intendierten Befreiungskampf in Lateinamerika der 60er Jahre anzudocken.
So verdreht sein Geschichtsbild auch sein mag, er ist durch einfache körperliche Straßengewalt zu einer ernsthaften Gefahr für Linke geworden. So griff er im Juni 2004 mit BASO-Chef Rene Bethage im Treptower Park einen Jugendlichen völlig grundlos an und beteiligte sich mit seinem MHS-Kollegen Andreas Thürmann (Johannisthal) an einem organisierten bewaffneten Angriff auf eine Antifa-Infoveranstaltung im Jugendclub „Cafe“ in der Köpenicker Seelenbinderstraße.
Zuletzt trat er auf einer Gegenkundgebung zur diesjährigen Silvio-Meier-Demo in Lichtenberg am 19.11.2005 vor der Kneipe Kiste in der Weitlingstraße 44 mit dem Spruch „Linkes Gezeter – 9 Millimeter“ in Erscheinung.

In Berlin zog er mit Freundin Ines Wegner (BASO) in die gemeinsame Wohnung in der Platte in Prenzlauer Berg. Diese Wohnung sollte auch als Verteilstelle für die bundesweite Neonazischülerzeitung „Invers“ dienen (wurde letztendlich von Antifas bundesweit geschreddert)..

Wir fordern dass seine Nachbarn ihn mal besuchen und ein paar Stunden Geschichtsunterricht erteilen! Neonazikader wie Sebastian Schmidtke haben kein Recht auf Privatsphäre. Big Brother is watching you Vogel!!

(1) z.B. 18.08.2005 "Gegen Geheimdienste und Gesinnungsjustiz" vom S-Bhf-Frankfurter Allee nach Lichtenberg // 17.08.2005 Gegen den Straftatbestand Volksverhetzung vom Alexanderplatz zur Jannowitbrücke // 03.12.2005 "Für ein nationales Jugendzentrum" in Schöneweide
(2) Seine bundesweiten Ambitionen sind durch den Hack des Neonaziforums Freier Widerstand offengelegt – sein Nickname war Exilberliner.

Quelle: Stressfaktor // Dezember 2005

Prenzlauer Berg- Nazifrei?

Saskia 17.08.2006 - 15:54
Die Illusion vom nazifreien Berlin- Prenzlauer Berg ist noch immer in den Köpfen verankert, und muss revidiert werden.
Im Jahr 2005 wurden zwei "Spontan"-Aufmärsche durchgeführt, unter anderem als Ersatz-Strecke nach einer erfolgreichen, antifaschistischen Blockade in Potsdam.
Parallel dazu häufen sich Propaganda- und Gewalttaten, im ach so "linken" Kiez.
Deswegen kommt alle am Samstag zum Antifaschistischen Aktionstag!
Prenzlauer Berg bleibt rot!
Eine Chronik rechter Übergriffe in Prenzlauer Berg ist unter www.aiwp.de.vu verfügbar!

Anmerkung zu Prenzlberg

hab da ne Weile gewohnt 17.08.2006 - 16:37
Weil die meisten scheinbar nicht aus Berlin sind, eine kurze Anmerkung zum Bezirk: Zu DDR-Zeiten gab es hier zwar eine fette Alternativkultur, die nach Wende in einigen Teilen sehr dominierend wurde (war überwiegend anarchistisch geprägt, Reste findet man heute beim Scheinschlag oder Netzwerk Spielkultur), aber es gab auch Teile, die immer von Nazis dominiert wurden. Besonders übel war es vor Mitte der 90er im Gebiet zwischen Kastanienallee und Bornholmer Straße. Als in den frühen 90ern durch die Yuppiesierung fast alle Berliner aus Prenzelberg vertrieben wurde und eine art Retrokiez voller Pseudos entstand, wurde nicht nur die Alternativkultur vertrieben, sondern auch ein Teil der Nazis. Heute gibt es besonders um den Thälmannpark, außerhalb des S-Bahnrings und um die Bornholmer Straße viele organisierte Nazis.
Was also Saskia von "...häufen sich Propaganda- und Gewalttaten" oder "Prenzlauer Berg bleibt rot" schreibt, ist nicht korrekt!

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Rot Braun — Heyerdahl

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@ 16:45 — Bla Blubb