2. und 3. Prozesstag in Potsdam

Soligruppe-Potsdam 14.08.2006 20:39 Themen: Antifa Repression
Am heutigen dritten Prozesstag versammelten sich wiederum ca. 15 UnterstützerInnen, vor dem Gebäude des Landgerichts um ihre Solidarität mit den Angeklagten zu bekunden.
2. Prozesstag [09.08.2006]

Der zweite Prozesstag begann pünktlich um 9 Uhr am Landgericht und endete schon nach 45 Minuten. Zwei der Angeklagten äußerten sich zunächst zu ihrer Person, also dem Ausbildungsgrad, zur Familie und zu weiteren Zielen im Leben. Außerdem machte die Richterin Frau Eibisch zum wiederholten Male das Angebot einer Strafmaßabsprache, wenn die Angeklagten ein Geständnis ablegen.
Desweiteren stellte sie fest, dass die Möglichkeit zur Prozesskostenhilfe (PKH) für den Nebenkläger Benjamin O. existiert. PKH wird im Normalfall nur gewährt wenn ein Kapitalverbrechen vorliegt und dies sei durch die Anklage wegen versuchten Mordes gegen Julia S. gegeben. Das bedeutet, dass der im rechtsextremen Umfeld aktive Anwalt Wolfram Narath seine Dienste nunmehr vom Staat bezahlt bekommen kann, soweit sein Mandant dazu nicht in der Lage ist.


3. Prozesstag [14.08.06]

Am heutigen dritten Prozesstag versammelten sich wiederum ca. 15 UnterstützerInnen, vor dem Gebäude des Landgerichts um ihre Solidarität mit den Angeklagten zu bekunden.

Im Gerichtssaal selbst machten zwei der Beschuldigten zunächst persönliche Angaben zu ihrem familiären und sozialen Hintergrund. Im Anschluß daran wurden zwei schriftliche Aussagen verlesen, die sich mit dem befassen, was in der Nacht vom 18ten auf den 19ten Juni 2005 geschah. Zusammengefasst berichten beide Texte von einem Klima der Angst welches damals in Potsdams linker Szene herrschte, Angst vor weiteren Übergriffen, die zu diesem Zeitpunkt an der Tagesordnung waren. Und so machte auch an diesem Abend das Gerücht die Runde, dass gewaltbereite Neonazis sich in der Nähe des Nauner Tores versammeln würden. Ein weiteres, mittlerweile bestätigtes Gerücht, besagte, dass sich an diesem Abend schon ein Übergriff von ca. 10 Neonazis auf zwei junge Menschen in der Strassenbahn ereignete. Um also weitere Übergriffe zu verhindern, so die Aussagen, begaben sich einige der nun Beschuldigten in Richtung Nauner Tor. Was sich dort abspielte wurde einhellig als absolut unübersichtlich geschildert. Während einer der Angeklagten plötzlich festgehalten, gewürgt und letztendlich festgenommen wurde, beobachtete der zweite Angeklagte eben dieses Szenario und versuchte schlichtend einzugreifen. Es wurde ebenfalls berichtet, dass Letztgenannter an besagtem Abend gemeinsam mit Julia unterwegs war, welche im Laufe der Auseinandersetzung ohne ersichtlichen Grund geschlagen wurde.

Julia verweigerte sowohl Angaben zum sozialen Hintergrund, als auch zum Tatvorwurf.
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Ergänzungen

Mhh.. worum geht es hier eigentlich?

Frager 14.08.2006 - 21:01
Wer steht vor Gericht und warum? Irgendwas mit Nazis und Potsdam?

Link

an Frager! 14.08.2006 - 21:21
Wie wäre es mit der Verlinkung?

 http://soligruppe-potsdam.de

@ an Frager! 14.08.2006 20:21

Frager 14.08.2006 - 21:26
Dort auf der Seite steht noch mal derselbe Text. Ihr müsst euch schon überlegen, ob Ihr eine breitere Masse als die eigene Szene erreichen wollt oder nicht. Da Ihr auf Indymedia postet, wollt Ihr ganz offenichtlich auch Nichtszene-Leute erreichen. Dazu ist es aber notwendig, daß jemand, der nicht in der Potsdamer Szene ist (wie ich) auch ohne ewiges Rumgesurfe weiß, worum es geht.

@frager

antworterin 14.08.2006 - 22:17
sorry, aber da schon öfter in verschiedenen medien über den fall berichtet wurde, gingen wir davon aus nicht mehr immer einen erklärungstext beifügen zu müssen. wenn mensch auf der homepage nach unten geht, sind dort auch ältere berichte und ein allgemeiner text zu finden. im archiv kannst du sogar das ganze letzte jahr zurückverfolgen.
wir freuen uns über dein interesse und verbleiben mit antifaschistischen grüßen

@antworterin

nixon 14.08.2006 - 23:06
Ihr müsst ja wirklich nix langes schreiben. Aber in vielen anderen Soli-Prozessberichten gibt es am Anfang wenigstens eine kurze Einordnung, meinetwegen auch im Nebensatz. Sowas wäre hier vielleicht "Potsdamer Antifas nach Auseinandersetzung mit Nazis wegen Mord angeklagt". Das macht Sinn, weil halt nicht alle zur Potsdamer Antifa gehören oder motiviert sind, wegen einem (ohne Vorkenntnisse) unverständlichen Indy-Artikel lange rumzusurfen.