Anti-G8-Camp: Erste Tage

Familie Camper 08.08.2006 13:24 Themen: G8 Heiligendamm Globalisierung
Am Freitag, dem 4. August eröffnete im Ort Steinhagen in der Gemeinde Kirch Mulsow (Mecklenburg-Vorpommern) das Anti-G8-Camp 2006.Bis heute haben schon etwa 500 Menschen ihre Zelte im CampInski aufgeschlagen.Das bis 13. August andauernde Camp dient dem Austausch und derVorbereitung der Proteste gegen den G8-Gipfel im kommenden Jahr inHeiligendamm.
Der Freitag begann mit einer Pressekonferenz in Bad Doberan. Menschenaus der Pressegruppe, von den Initiativen gegen Genanbau und gegen dengeplanten Bombenabwurfplatz Bombodrom der Bundeswehr in der FreienHeide sowie eine Vertreterin der Anti-G8-Proteste in diesem Jahr in St.Petersburg präsentierten sich den interessierten Journalist/innen.Diese kamen von der lokalen Presse, des Radios und derPresseagenturen. Vorgestellt wurden das Camp und auch gleicheinige Inhalte, die im Laufe der zehn Camp-Tage die Aktivitst/innenbewegen wird. Neben Gentechnik und Landwirtschaft, Bombodrom undAntimilitarismus sind beispielweise Migration und Lager, aber auch derNPD-Wahlkampf im Mecklenburg-Vorpommern inhaltliche Themen des Camps.

Gekommen sind Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet und einzelne auchaus anderen Ländern Europas. Das politische Spektrum ist sehrbreit und umfasst fast die gesamte Bewegungslinke:Friedensbewegung, Gewerkschaftslinke, Menschen vonAttac, antirassistische Initativen und autonome Gruppen. Auch diemehrerenbundesweiten Anti-G8-Bündnisse sind vertreten. Dazu gehörendie Netzwerke dissent!, das das Camp initiierte, undInterventionistische Linke sowie das Anti-G8-Bündnis für einerevolutionäre Perspektive. Das Camp dient dem inhaltlichenAustausch und der Vernetzung des Anti-G8-Widerstands. Ein Beitrag dazuwar die Podiumsdiskussion am Sonntag Abend auf dem Camp, woVertreter/innen der verschiedenen Gruppen, Netzwerke und Bündnisseihre Gründe für ihr Engagement gegen den G8 darlegten. DieAktivist/innen schöpfen aus teils langjährigenErfahrungen des Widerstands gegen Weltwirtschaftsgipfel und G7. Siesehen darin auch aktuell einen wichtigen Kristallationspunkt fürihre theoretische und praktische Politik. In ihren inneren Strukturen,ihren Themen, aber auch in ihrer Praxis unterscheiden sich teilweisedie verschiedenen Initiativen. Während in dissent! sichEinzelpersonen weitgehend hierachiefrei organisierten möchten undsich mit ihrem Namen in die Tradition vergangener G8-Proteste stellen,ist attak eine globalisierungskritische Organisation mit zahlreichen,teils passiven Mitgliedern und gewählten Vertreter/innen undSprecher/innen, die einen maßgeblichen Einfluss auf dieOrganisation und deren Politik haben. Attac waren die einzigen, denenes wichtig war zu betonen, dass von ihnen keine Gewalt ausgehen wird,was in der Diskussion als Distanzierung kritisiert wurde. In derInterventionistischen Linke treffen verschiedene linke Einzelpersonen,aber vor allem linke Gruppen, Initiativen und Zeitungsprojektezusammen. Im revolutionären Bündnis haben sich verschiedeneGruppen zusammengeschlossen, die sich auch im internationalistischenThemenfeld bewegen.

Zahlreiche Veranstaltungs- und Informationszelte, Volxküchen, eineGetränkebar, Dixi-Klos, Duschen und anderes mehr gehörenzur Infrastruktur des Camps. Dieses läuft selbstorganisiert ab,jede/r ist aufgefordert, sich selbst einzubringen und zu beteiligensowohl in die inhaltlichen Diskussionen als auch in dieorganisatorischen Aufgaben. In über 100 Workshops wird sichausgetauscht, diskutiert und gestritten. Aber die Camper/innen werdenauch in der Region unterwegs sein, die Gegend erkunden und Präsenzzeigen. Am Montag, dem 7. August begrüssten beispielsweise dieCamp-Teilnehmer/innen die Einwohner/innen Bad Doberans. Mit einerKundgebung auf dem Marktplatz und einer "Door Knocking"-Aktion wurdelaut "Hallo!" gesagt und mitFlugblättern und Gesprächen über die Anliegen des Campsund des Anti-G8-Protestes informiert. Etwa 100 Aktivist/innen besuchtenEinwohner/innen zuhause und an öffentlichen Plätzen undsuchten die Diskussion über die Inhalte des Camps. Die Reaktionenreichten von Zustimmung bis Desinteresse, die Beteiligten kamen in deranschliessenden Diskussion untereinander zum Ergebnis, dass die Aktionweitegehend erfolgreich verlief.  Am Donnerstag wird "Gendreckweg!" und die globale Landwirtschaft ein Hauptthema sein. Auch derSpaß kommt nicht zu knapp.Für Freitag ist eingemeinsamer Badetag vorgesehen. Am Montag gibt es Konzerte und amSamstag nach dem grossen Abschlussplenum die grosse Party.

Zu erwähnen bleibt noch, dass es nicht einfach war, einCampgelände zu finden. Die Städte Rostock und Bad Doberanzeigten sich dabei nicht kooperativ. Nach der Anmietung eines privatenGeländes wurden den Camper/innen mit etwa zwanzig Seitenverschiedenster Auflagen aus unterschiedlichen Behörden weitereSteine in den Weg gelegt. Das Camp und der Protest sind bei denpolitisch Verantwortlichen offensichtlich nicht sehr willkommen. Wobeies aber auch einzelne örtliche Vertreter/innen, aber auchLandwirte und Anwohner/innen gibt, die zwar nicht die Meinungen des Campsin Gänze teilen, aber für das Recht auf Protest eintreten unddas Camp in diesem Sinne unterstützen.

Das Camp-Gelände ist schön gelegen, es ist sehrweiträumig, und Bäume bieten Schattenplätze, die bei demstrahlenden Sonnenschein für angenehme Kühle sorgen. Dieangemietete Fläche bietet noch Platz für weitereBesucher/innen. Die Anreisebeschreibung findet sich auf der Webseite.
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Ergänzungen

Konflikt auf dem Camp

colectivista 08.08.2006 - 14:12
Gleich zu Beginn des Camp Inski gab es einen Konflikt um eine der beteiligten und vorbereitenden Gruppen. In sehr unsolidarischer Weise wurde soviel Druck gegen das Barkollektiv aufgebaut, bis dieses keine andere Möglichkeit mehr sah, als abzubauen und abzureisen. Aus Solidarität bauten noch andere Gruppen ihre Zelte ab und reisten ab. Bisher gab es keine ausreichende Auseinandersetzung zu den Ereignissen auf dem Camp Inski. Das Vorgehen eines Großteils der Campistas gegen das Kollektiv und die Beleidigungen und polemischen Reden hatte mit Vorstellungen von emanzipativem Umgang untereinander recht wenig zu tun. Ausführlicheres folgt.

na klar...

... 08.08.2006 - 15:40
wo so viele gruppen und netzwerke und einzelpersonen zusammenkommen kracht es auch manchmal. das war mit der barcombo so, die geld für ihr projekt erarbeiten wollte. an sich eine prima idee, aber eben besser auf der fusion als auf einem selbstorganisierten camp anzusiedeln.
zur zeit zeichnet sich eine auseinandersetzung um den krieg im libanon ab. auf dem camp sind sowohl gruppen vertreten, die "israels mörderische besatzungspolitik in palästina" anprangern (revolutionäres bündnis) als auch etlliche, die sich an dieser vereinfachten draufsicht stören. mal sehen ob dieser konflikt selbstorganisiert zu lösen ist...

politischer umgang

stan laurel 08.08.2006 - 16:04
hallo colectivista,

ich hab mich ziemlich über deine ergänzung geärgert. warum schreibst du nicht mal ansatzweise, worum es bei dem konflikt ging? ohne zusätzliche infos weiß niemand, worum es ging. stattdessen verwendest du begriffe wie "sehr unsolidarisch", "soviel druck", "Beleidigungen", "polemische Reden" und - das unterstelle ich dir - willst damit stimmung machen. es soll bei den LeserInnen der Eindruck entstehen, dass die Leute auf dem Camp doof sind. Das ist nicht in Ordnung. Aber schreib mal was ausführlicheres, dann werden sich die verschiedenen Sichtweisen schon zeigen. Wer - wie die Bargruppe - Kohle für ihr politsches Projekt auf dem Camp machen wollte, muss sich eben auch einer politischen Kritik stellen und dann eben auch möglicherweise Konsequenzen ziehen. Mit den oben genannten Schlagworten hat das alles wenig bis gar nichts zu tun. Und das noch "andere Gruppen ihre Zelte abbauten" hab ich nicht mitbekommen, meines Erachtens waren es einige wenige, die dies vorhatten oder dann auch getan haben. Die große Mehrheit der CampteilnehmerInnen war sich in der Kritik an der Bargruppe einig.
Aber wenn Du die Schlammschlacht haben willst, kannst du sie bekommen.

Presse aus der Ostsee-Zeitung

Carla 08.08.2006 - 16:49
Ostsee-Zeitung 08.08.2006

Samba-Rhythmen gegen G 8-Gipfel
Bad Doberan Lautstark artikulierten gestern knapp 60 Aktivisten ihren Protest gegen das G 8-Treffen im kommenden Jahr in Heiligendamm. Ein Teil der Bewohner des „Campinski“ in Steinhagen war am Nachmittag nach Doberan gereist, um über ihre Beweggründe aufzuklären. „Frech und bunt“, so die eigene Einschätzung, sollte die Veranstaltung sein. Eine Trommelgruppe sorgte dafür, dass der kleine Aufmarsch nicht überhört werden konnte.

Der Marktplatz diente dabei als Ausgangsstation für ein so genanntes „Door-Knocking“. Dabei waren weitere Bewohner des Widerstands-Camps in der ganzen Münsterstadt unterwegs. Sie klopften in verschiedenen Wohngebieten an die Türen, um mit Bewohnern ins Gespräch zu kommen und ihnen Informationsmaterial zu überlassen und den Widerstand zu begründen.

Vorbeifahrende Autofahrer wurden ebenfalls mit Broschüren und Flugblättern versorgt. Auf einem großen Transparent forderten die Protestierer: „G 8 entern – Kapitalismus versenken“.

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Ostsee-Zeitung, lokal, 07.08.2006

Im Camp köchelt der Widerstand

Widerstand und Ferienidylle vermischen sich im „Campinski“. Viele Teilnehmer wollen sich dort über Proteste informieren.

Steinhagen Mit einem vegetarischen Brotaufstrich treffen die beiden Köche des „Campinski“ nicht den Geschmack der Bewohner. Noch am Samstagnachmittag schmort der Aufstrich in seinem Behältnis, nur vereinzelt erbarmt sich ein Gegner des Weltwirtschaftsgipfels im kommenden Jahr in Heiligendamm und packt sich eine Ladung auf ein Graubrot. Die Küchenchefs der „Volx-Küche“ nehmen's gelassen.

Rund 1500 Portionen bereiten die jungen Männer, die schon in Protest-Camps in halb Europa gekocht haben, zu. Unterstützt werden sie von Bewohnern des Camps. Allein vier Frauen und Männer sind auf Einkaufstour. Bei Bio-Bauern dürfen sie selbst ernten, was im Camp verzehrt wird. Weitere fünf Protestler bringen das in Ordnung, was die an der Vorbereitung der Mahlzeiten Beteiligten zuvor in Unordnung gebracht haben. Und das geht im „Campinski“ alles freiwillig über die Bühne. Dort geht es nämlich selbst organisiert zu. Das dauert manchmal etwas länger, weil alles ausdiskutiert werden muss, dafür ziehen alle an einem Strang.

Bis Samstagnachmittag waren rund 300 der 500 erwarteten Besucher angereist. Auf dem Zeltplatz wurden die Lücken zusehends weniger. Sandra Göbel beispielsweise schleppt sich mit einem schweren Rucksack und neuen Bekannten im Schlepptau, die die 21-jährige Sächsin während der Anreise im Zug kennen gelernt hatte, zum Zeltplatz in Steinhagen. Klar, der politische Hintergrund des „Campinski“ habe sie gereizt, genauso aber auch ein Kurzurlaub an der Ostsee – mit der Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen.

Dagegen setzt Adam Jones, der aus Brighton angereist ist, ganz auf den Widerstand gegen den G 8-Gipfel. Der junge Brite war schon bei der Mobilisierung gegen den Gipfel in Schottland mit von der Partie. Der Sinn des „Campinski“ sei, einen Austausch von unterschiedlichen Protestbewegungen und damit unterschiedlichen Perspektiven zu leisten.

Wie und warum gegen das Treffen der größten Wirtschaftsmächte der Welt protestiert wird – darüber wollen sich Bente uns Svenja aus Neumünster informieren. Die beiden 18-Jährigen gehören keiner Gruppe an, wollen aber ihre Erfahrungen und Erkenntnisse am Wohnort weitergeben. Erst einmal drehen sie sich Rasta-Zöpfe ins Haar.

Nach und nach entstehen am Wochenende die Infrastruktur für die Bewohner. Küche, bunte Klo-Häuschen reihen sich aneinander, Informations- und Sanitätszelt werden aufgeschlagen. Die unterschiedlichen Veranstaltungen und Workshops prangen auf großen Plakaten.

Das Auftaktplenum am Samstag in einem großen Festzelt geht allerdings nicht völlig harmonisch zu Ende. Die „Besatzung“ der Camp-Bar möchte für ihren Einsatz einen Obolus. Die Gesamtheit entscheidet anders: Sämtliche Einnahmen fließen in die Camp-Kasse. Daraus werden die Unkosten bestritten. Der Rest wird für die Veranstaltungen im kommenden Jahr gespart.

Derweil neigt sich der erste Tag dem Ende. Die Küchenchefs haben die Gasbrenner angezündet und bereiten das Mahl – vegetarisch natürlich. Der Brotaufstrich vom Morgen ist bis dahin fast aufgefuttert.

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Ostseezeitung, überregional 07.08.2006

G8-Gegner proben den Widerstand

Im „CampInski“ bei Kirch Mulsow wollen Gegner des G8-Gipfels eine Woche lang über Möglichkeiten des Widerstandes diskutieren.

Kirch-Mulsow (OZ) Radegast, Goldberg, Passee. Wälder, Felder, Holperpiste. Dann Kirch Mulsow, links rum. „CampInski“ steht auf einem selbstgemalten Schild. Davor ein Wagen. HRO 3419. „Das sind die Bullen“, erklärt Matthias Monroy. „Die notieren jedes Autokennzeichen. Und wenn Du nächstes Jahr Deine Oma in Heiligendamm besuchen willst, haste wahrscheinlich Pech und darfst nich hin.“

Die meisten der rund 500 Camper, die seit Freitag im mecklenburgischen Hinterland ihre Zelte aufgeschlagen haben, wollen nächstes Jahr nach Heiligendamm. Sie sind Gegner des G8 – Gipfels, der 2007 stattfinden soll. Leute aus allen Teilen der Bundesrepublik und der Nachbarländer, die mit Hund und Kind und Schlafsack angereist sind.

Im CampInski wollen sie eine knappe Woche lang ausloten, wie man den Widerstand gegen das Treffen der acht führenden Industrienationen organisieren kann. Dass man etwas gegen den Weltwirtschaftsgipfel unternehmen muss, sei eh klar. „Weil die selbsternannten Herrscher der Welt da ihre Politik festschreiben wollen“, sagt Michael aus Dannenberg. „Weil es nicht so weitergehen kann, dass der Westen auf Kosten der armen Länder Profit macht“, sagt Marianne aus Bremen.

Rosa Cemper, die aus Berlin kommt und den kleinen Anti-G8 – Gipfel mit vorbereitet hat, weist auf eine lange Liste von Teilnehmern: Sozialaktivisten, Frauengruppen, Friedens- und Ökologiebewegte. Attac sowieso. Sogar militante Autonome sollen da sein, hat jemand behauptet, aber wer weiß, ob es stimmt.

Mittags, kurz nach Zwölf ist von Militanz allerdings nichts zu spüren. Es geht beschaulich zu. Vor dem Bauwagen, in dem die „Volksküche“ untergebracht ist, haben es sich die Gipfelgegner auf der Wiese gemütlich gemacht. Es gibt fair gehandelten Kaffee, biologisch wertvolle Tomaten, selbstgebackenes Brot und Suppe.

„Gute Verpflegung ist wichtig“, meint Matthias Monroy. Der 37-Jährige gehört zur Arbeitsgruppe Infotour. Fast 80 Veranstaltungen zur Mobilisierung gegen G8 habe man schon gemacht, sagt er.

Eines der Hauptziele ist es auch, „die Bewohner der Region einzubeziehen“. Statt Angst vor den Chaoten soll es 2007 die eine oder andere kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit im Gartenhäuschen geben. Die Chancen stehen gut. „Bis jetzt waren die Leute, mit denen wir gesprochen haben, sehr nett. Denen war nur wichtig, dass wir keine Unordnung machen“, erzählt Rosa amüsiert.

100 000 Gipfelgegner sollen im nächsten Jahr rund um Heiligendamm demonstrieren. Es soll Blockaden geben und Gesprächskreise, zivilen Ungehorsam und eine fröhliche Parade. Keinen Zoff. „Unser Konzept ist nicht auf Eskalation ausgerichtet“, versichert Monroy.

Um das zu erreichen, hat das Innenministerium eine Sicherheitspartnerschaft angeboten. Wie die aussehen soll, wissen die Camp-Aktivisten noch nicht. Das Land allerdings hat da schon Vorstellungen. Bereits jetzt werden 10 000 Polizisten zusammengesammelt. Für den Fall der Fälle.

Was die Camper ihrerseits drauf haben, wollen sie in dieser Woche zeigen. Heute gibt's beispielsweise Klinkenputzen und Samba-Workshop. Mittwoch den Themenblock Landwirtschaft. Und am Freitag haben die beiden Herren im Wagen vor dem Camp frei. Da steht nämlich Badetag auf dem Programm der Gipfelgegner.

mv-regio...

... 08.08.2006 - 17:27
ist enttäuscht, weil ein fotograf für einen cop gehalten wurde. sorry!

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G8-Gegner demonstrieren in Bad Doberan - Journalisten bedroht

07.08.2006: Bad Doberan/MVr Gegner des G8-Gipfels im kommenden Jahr in Heiligendamm haben sich heute (07-08-06) zu einer Demo in Bad Doberan auf dem Marktplatz versammelt. Dabei kam es zu einem kleinen Handgemenge wobei ein Pressefotograf von einigen Demonstranten bedroht wurde.

Die teilweise äussers aggressiven Teilnehmer der Demo forderten den Fotograf auf, Bilder die er zuvor geschossen hatte, herauszugeben.

Als sich dieser weigerte und auf sein Presserecht hinwies, konnte er erst durch das Einwirken einer friedlichen Teilnehmerin, endlich in seine Redaktion fahren. Dabei wurde er noch von zwei Autonomen bis zum Redaktionsbüro verfolgt.

Vertreter der Friedensbewegung, der Anti-Globalisierungsinitiative "Attac", Gewerkschaftslinke, Gentechnikgegner und Autonome wollen bei einem zehntägigen Camp in Steinhagen bei Neubukow ihre Vorgehensweise während des G8-Gipfels planen. Im Juni 2007 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der acht wichtigsten Industrienationen an der Ostsee.

Die Sprecherin des Camps, Rosa Kamper, sagte gegenüber den Medien, das Treffen diene der Vernetzung verschiedener Gruppen. Sie erwarte auch Teilnehmer aus Osteuropa sowie Griechenland, Italien und Frankreich. Auch während des Camps werde es Kundgebungen und Aktionstage geben. Dabei solle unter anderem auf den NPD-Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam gemacht und die Ablehnung des Luftwaffen-Übungsplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide, des so genannten Bombodroms, formuliert werden.

Die Veranstalter des Camps betonten, dass alle Aktionen während der kommenden Tage friedlich bleiben sollen. "Unser Camp wird nicht so viele Blockaden und Unzufriedenheit auslösen wie der Besuch von George W. Bush", sagte einer der Organisatoren. Auch bei den Protesten im kommenden Jahr solle von den Gipfelgegnern keine Gewalt ausgehen. Während des Gipfels rechnen die Gegner mit einer fünfstelligen Zahl an Demonstranten.

MVregio Doberan red/rs/dbr

[ http://www.mvregio.de/nachrichten_region/dbr/14822.html]

NPD-Pressekonferenz

campaa 08.08.2006 - 18:12
Ludwigslust, ca 90 Kilometer vom Camp entfernt, sollte heute zu einen Schläusungspunkt für eine Pressekonferenz der sich in Wahlkampf befindenden NPD werden.

Gegen 10:00 Uhr fanden sich hierzu mehrere Dutzend AntifaschistInnen ein, um die Schleuser und zu Schleusenden zu begrüßen.
Da spätestens zur Ankunft am hiesigen Bahnhof zwei unauffällige Personen in Zivil anwesend waren, ließ die Polizei nicht lang auf sich warten um jeglichen Aktivismus im keim zu ersticken.

So blieb vorerst nur die möglichkeit, Wartende am nochimmer nahen Bahnhof zu Informieren.
Neben mehrheitlich positiven Feedback, gab es auch Stimmen, die mehr auf auf eine NIMBY-Mentalität deuteten, die auch von herbeigeeilten Pressemenschen eingefangen werden konnte.

Über die Aufkleber haben freute Mensch sich zumindest.

Leider konnte ich den Rest der Aktion nicht mehr beobachten.

Für ein ganz anderes Ganzes

Über-Camp-Schlenderer 08.08.2006 - 18:22
Gerade ist es ein bißchen ruhiger hier auf dem Camp. In einigen Zelten sind Workshops und Diskussionen. Einige Leute sitzen auf der Wiese vor der Vokü und löffeln ihre Suppen. Ein Großteil der TeilnehmerInnen ist zu einer Kundgebung gegen Abschiebeknäste und Lager nach Rostock gefahren. Einige an den Strand zum Baden. Meistens ist aber einiges los und schon vieles passiert. Eine Reihe von Leuten ist am Wochenende schon wieder gefahren und viele neue Leute sind gekommen.
Das Bild des Camps ist durch die vielen Workshops geprägt. Die letzten Tage saßen von morgens bis abends mal mehr mal weniger Menschen im Kreis unter einem der vielen Arbeitszelte und diskutierten. Es geht um spannende Fragen, es geht um die Organisierung der Proteste gegen den G8-Gipfel nächstes Jahr. VideoaktivisInnen vermitteln Erfahrungen für den Umgang mit Kameras, der Badespass am Freitag wird vorbereitet, das Sanitäterzelt behandelt Wespenstiche, die Infotour machte einen Workshop zu Do-Infotour-Yourself und überall sind Leute an verschiedenen Projekten beteiligt.
Es werden Themen diskutiert, Pläne gemacht, informiert und Absprachen getroffen. Es ist immer wieder schön zu sehen, in wie viele Richtungen die Vorbereitungen laufen. Abends am Feuer und in der Bar werden Ideen ausgetauscht und Widerstandsträume gesponnen. Und ständig treffen Leute auch aus verschiedenen Landern zusammen. Über dem Camp liegt trotz den Auseinandersetzungen eine Atmosphäre der solidarischen Zusammenarbeit. Es ist etwas in Bewegung, es gibt einen gemeinsamen Kampf. Der G8-Gipfel ist eine Klammer, die viele verschiedene Kämpfe verknüpfen kann. Einen Kampf gegen Neoliberalismus, Krieg und und und.
Auf diesem Camp wird ausprobiert und überlegt. Auch wenn leider einige Sachen wie zum Beispiel die Stromversorgung (z.T. mit Solar) auf den Schultern Weniger lastet und nicht alles perfekt geklappt hat, ist es beachtlich was hier aufgebaut wurde und was sich entwickelt. Und aus Fehlern kann mensch ja lernen. So meinte jemand von Indymedia: "Es ist viel schiefgegangen und es wurde viel vergessen, aber dafür haben wir jetzt eine Checkliste für nächstes Jahr." Auch der Anspruch einer internationalen Mobilisierung, die die Menschen aus anderen Ländern nicht nur einläd, sondern an der Organisierung beteiligt, wird "geübt". Einige Aktivisten aus anderen Ländern machen immer wieder aufmerksam auf das noch nicht sehr große Bewusstsein für die Wichtigkeit von Übersetzung.
Es sind alle Leute eingeladen zum Camp zu kommen und sich und ihre Projekte einzubringen.

Inhaltliche Konflikte auf dem Camp

campaa 08.08.2006 - 18:43
Am gestrigen Abend erreichte der schon lange in der Luft schwebende Konflikt
zwischen AntiD/AntiImp-positionen eine neue Eskalationsstufe.

Wurde dieses Thema bisher auf dem Camp tot geschwiegen, so wurde gestern Abend ein neues, sich gegen Antisemitismus possitionierendes Transpi an exponierter Stelle aufgehangen. Ohne Stellung zum Inhalt dieses Plaktes nehmen zu müssen, wird doch deutlich, dass dies eine Reaktion auf ein Transparent an ähnlich exponierter Stelle befindliches Plakat, welches unter Anderem "für Palestina" steht.

Wie üblich gefährdet diese (trotzem notwendige) Diskussion die Arbeitsfähigkeit des Camps, schließlich war dies ein Gesprächsthema was am Abend in einer Vielzahl von Gruppen diskutiert wurde.

Heute Morgen sollten einige Nebeneffekte im Deli(gierten)Plenum besprochen werden.
Nachicht darüber, ob die Diskussion fair geblieben ist blieb bisher leider aus.

DAS CAMPinski WAR GUT!!!

Camper-X 14.08.2006 - 21:26
Es gab jede menge Workshops, Aktionen etc.
Es wurde durchaus einiges erreicht,
Es kamen Leute aus vielen europäischen Ländern (NL, UK, Polen, Russland, Frankreich...) und darüber hinaus.
Das Camp war somit sehr gut für die Vernetzung nicht nur der Dissent! sondern auch für eine strömungsübergreifende (il, attac...) und europäische/internationale Vernetzung.
Auch die organisierung des Camps an sich dient schon als Vorbereitung für nächstes Jahr.
Wir machten uns mit der Gegend und den Leuten Vertraut, stellten uns der Bevölkerung zum Teil vor und bereiteten uns konkret auf die Proteste im nächsten Jahr vor.

Natürlich kamen hier auch Probleme der linken und speziell der dt. linken zum Vorschein.
Zum Bar-Streit kann ich nicht viel sagen (ich bin erst nach dem Bar-Streit gekommen)
...Aber die "spontan BARrikade" hat auch sehr gut geklappt und war recht gemütlich.
Letztenendes lief es aber recht solidarisch ab, auch wenn so Sachen wie Nahostkonflickt dazwichen kamen.
Bei dem Nahost Streit haben sich auch eher zwei kleinere Grüppschen gestritten, es gab keine Splittung in zwei oder drei Lager oder so etwas.
Zumindest auf der Verbalargumentativen Ebene vertraten die AD´ler und AntiImps auch nicht unbedingt Extrempositionen (auch wenn sie nicht unbedingt auf einen Konsens zu bringen waren).
Es gab wohl mehr Einzelpersonen die hier provozieren wollten glaube ich.
Letztenendes kann mensch immer lieber zuhause am rechner sitzen anstatt selber etwas zu machen und alles kritisieren, besser wissen und als kacke darstellen (sei es Sektenkacke, Hippiekacke, Reformistenkacke oder was auch immer).

Aber viele dieser Leute werden auch nächstes Jahr wieder zu Hause vorm Rechner sitzen und alles "besser wissen".

Ich freue mich auf einen kreativen, vielfältigen und linksradikalen Protest.
anytime...
WE WILL WIN!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 10 Kommentare

Lösungsvorschlag:

intergalactic clown from Freiburg 08.08.2006 - 14:44
Gegen ein konstruiertes Ganzes - für unter über gegen und neben Camps. Wenn der Führer von Attac, dem FZS, oder wer auch immer mich nicht mag - dann zelte ich halt ein paar meter weiter und bereitew mich aufs Bush - versenken vor. Wenn es iner Gruppe allerdingsums Knete machen geht, dann wird´s klar schwierig. Leute die eingeschnappt Camps verlassen, wegen persönlicher oder ideeller Differenzen - Tja, die bereiten die Niederlage mit vor!
FÜR EINE GANZ ANDERE VIELFALT!
Bis morgen...

Konflikt auf dem Camp???

08.08.2006 - 15:54
Mag ja sein das ausführlicheres folgt. So macht dieses Posting aber wenig Sinn, weil zwar schlechtes Konfliktverhalten moniert wird, aber der eigentliche Konflikt im nebulösen bleibt. Zumindest im Ansatz wäre es schlau gewesen zu erklären worum es im Streite geht? Sexismus, Rassismus, Dominanzverhalten, Dogmatismus, Antisemitismus, WG-Streit, Alkohol, schlechte Manieren, falsches Styling????? So ist der Infowert jedenfalls gen null und egal...

Ansonsten: Gegen Gleichmacherei und eine Einheitsprotestbewegung. Für unabhängige autonome Strömungen und die Stärke inhaltliche Differenzen nicht auszublenden, sondern zum Ansatz zu nehmen für punktuelle gemeinsame Aktion und Diskussion. Yeah...

zum bar-konflikt...

egal 08.08.2006 - 18:19
ich gehöre zwar nicht zum bar-team, aber der umgang mit denen war echt unter aller sau. zunächst mal wurde denen auf vorbereitungsplenas gesagt, sie dürften dort nen bar-betrieb machen und es wurde sich auch auf ne verteilung des geldes geeinigt (was fürs camp und was für den zukünftigen bar-betrieb - die wollen eine selbstverwaltete linke kneipe betreiben!!!). dann gabs aber auf einaml leute, die meinten alkohol sei was ganz ganz böses und dürfte auf dem camp nicht verkauft werden und andere die meinten, es ginge eh nicht klar dort überhaupt getränke zu verkaufen. um das mal klar zu machen, es ging um preise wie 1 euro für ein bier, was ja echt mal kein krasser preis ist. das die leute dann mit nem miet-lkw dort alles hin schaffen (u.a. auch zwei kicker fürs camp) und dann wieder fahren müssen, weil das camp-plenum auf die vorherigen absprachen scheißt, ist schon mehr als unsolidarisch, oder? immerhin bleiben die jetzt auf den kosten sitzen und die leute, die am ersten abend zu mehr als fairen preisen ein bierchen trinken konnten (im übrigen auch die kritiker_innen vom nächsten tag), müssen sich nun irgendwo im nirgendwo nach was anderem umsehen, denn das camp ist so abgelegen, das ohne auto oder wenigstens rad garnichts geht. und warum? weil einige lieber "alternative entspannungstechniken" statt alkohol wollen (was ja nicht schlimm ist) und der ansicht sind, das auch für alle anderen entscheiden zu können (was schon schlimm ist). und weil andere von kapitalismus null vertsanden haben und im bar-team den feind ausgemacht haben, der vertrieben werden muß... bei so viel reflektion und analyse freut mensch sich doch gleich noch viel mehr auf die anti-g8-proteste im nächsten jahr... :-(

STOPP

blbl 08.08.2006 - 19:33
Leute, bevor das jetzt wieder in die super stumpfen Dialoge ausartet, überlegt euch gleich wo ihr das ausdiskutieren wollt. Indymedia ist dafür definitiv der falsche Platz!

Kapitalismus jajaja

coca 08.08.2006 - 19:47
Der Titel "Für ein ganz anderes Ganzes" impliziert den Gedanken einer völlig anderen Welt, eine solche Welt, die nicht nach der kapitalistischen Logik aufgebaut und nach deren Organisation zirkuliert ist, ist zweifelsohne eine wichtige Gemeinsamkeit vieler Linker, jedoch leider nur oberflächlich. Wer sind die G8 heute und wer sind sie morgen könnte der Titel eines wichtigen Seminars auf dem Cam sein. Der Kapitalismus bedarf einer herrschenden, wie auch auch einer beherrschten Gruppe(n) von Menschen, die soziale Interaktion zwischen "Oben" und "Unten" steht dabei im Mittelpunkt. Zur Zeit ist es also so, dass die Weltwirtschaft durch die Industrienationen Europas, Nordamerikas, Russland und China maßgäblich beeinflusst wird, wie aber wird es sein, wenn in 10 Jahren durch innere Zerstrittenheit in den G8 Ländern die wirtschaftliche Stärke unter die anderer Länder fällt, wer ist dann die G8 und vor allem sind diese dann auch zu bekämpfen?
Was soll diese Theorie? Sie ist wichtig um zu verstehen, dass die G8 eine typische Institution des Kapitalismus, viel mehr des gloablen kapitalistischen wirtschaftens ist, weder wird der Kapitalismus durch sie gesteuert noch sind sie die einzigen Kapitalisten. Es bleibt die Frage nach der eigenen Überzeugung, wie man das oben genannte Ziel erreichen will, sicher jedoch nicht indem man die derzeitig "oben sitzenden" vom Thron wirft und die "unterdrückten unten stehenden" dies mittels Revolution bewirken. Was den Kapitalismus zum Erschüttern bringt sind keine Revolutionen auf der Straße, sondern a) das Bewusstwerdens desssen und b) der Hinterfragung der ganzen kapitalistischen Realität. Wer also z.B. Linke ablehnt, die nicht wie z.B. viele Punks mit abgefetzten Klamotten rumlaufen und bunte Haare haben, stattdessen aber C&A Klamotten tragen und Nike Schuhe an haben, hat nichts von dieser Realität verstanden. Die Linke muss aufhören den Kapitalismus institutionell zu verstehen, sie muss ihn als ein Ganzes verstehen und dem gilt es das "völlig andere Ganze" entgegenzustellen. Und dieses ist keine Welt der regionalen Wirtschaft, der Erhaltung jedweder Kultur, Nation, Volk, Heimat oder eines "zurück in die Höhlen und zur Barbarei" ect. sondern eine kosmopolitische Geselllschaft. Nennt sie Kommunismus oder nennt sie anders aber mit der sinnlosen und alleinigen "G8: No! -Politik" hat es nicht viel gemein.

Positiv sind aber die vielen und vielfältigen Seminare, sowie das Flair der Proteste, auch ist es wichtig die G8 gerade weil sie ja Teil des kapitalistischen Ganzen ist zu kritisieren und zu bekämpfen, aber eben nicht einseitig indem man sich auf die Seite der unterdrückten "Völker" (Stichwort Palästina) stellt oder sich mit nationalen Freiheitsbewegungen (Stichwort Südamerika) solidarisiert und mit dem Modell einer rückschrittigen Gesellschaft im Rücken. Denn eine Welt in der "Völker erhalten werden sollen und diese gleichberechtigt miteinander leben ohne sich zu "vermischen"" wollen schon die anderen

Nieder mit den Hütten Paläste für alle...für eine völlig andere Gesellschaft.
Links ist nicht immer da wo Unterdrückung ist sondern da wo Emanzipation gelebt wird.
Ps: Lieber mal das eine oder andere Buch mehr lesen.

liebe Grüße

Gut, daß ich nicht dabei war

Linksradikaler Kindergarten - igitt! 09.08.2006 - 03:37
Obs die Aktion gegen Pressefotografen ist, das aufgesetzte linksradikale Gehabe oder irgendwelche aufkommenden Dogmatendebatten: scheinbar gehts vielen nur darum, ihren Szene-Lifestyle auszuleben und um nicht anderes. Das ist nichts, woran sich Leute beteiligen sollten, die eine gerechtere Welt erkämpfen wollen oder einfach nur ihren Unmut gegen die G8 ausdrücken wollen. Das dissent-Bündnis scheint der Sammelpunkt für Politsekten und kaputten Szenefreaks zu sein. Widerlich!

@ campaa

ich 09.08.2006 - 03:43
nee, die diskussion ist überflüssig. weil sie nichts bewirkt und von leuten geführt wird, die keine ahnung haben.

Schlammschlacht?

??? 09.08.2006 - 13:27
Liebe Leute,

ich finde es schon erstaunlich, dass ihr indymedia nutzen wollt, um Euere "Schlammschlacht" (stan laurel) auszutragen.

Das überlagert irgendwie die politischen Inhalte des camps. Und die finde ich interessanter.

Allerdings geht es ja auch nicht um ganz unwesentliche Fragen. Finanzierung, Alk-Verbot etc... Da kann es ja schon versch. Standpunkte geben. Aber indymedia scheint mir dafür nicht so das passende Medium! Leider vermisse ich auf der Seite der VeranstalterInnen ein Forum, in dem derartiges diskutiert werden kann (und muss!)...Vielleicht lässt sich ja sowas noch einrichten.

Hier aber ist es keine sonderlich hilfreiche "inhaltliche Ergänzung". Also ab nach unten mit der ganzen Diskusion (ergo auch mit diesem Beitrag ;-) )

Trotzdem wünsch ich Euch aus der weiten Ferne ein erfolgreiches Camp mit mehr Inhalten als Streit...!

United we stand :-) , gell...

Verschieben!

lesender 09.08.2006 - 13:49
Leibe mods!

Verschiebt doch bitte die GESAMTE bar-diskussion nach unten! Ich finde, dass indy nicht das forum dafür ist. Der Streit ist keine inhaltlich Ergänzung! Im Gegenteil!

Camp-Leute!
Richtet ein Forum auf Eurer eigenen Seite dafür ein!

taz vom 4.8.2006, S. 8, 86 Z. (TAZ-Bericht),

--- 09.08.2006 - 15:41
Kleiner Anti-G-8-Gipfel an der Ostsee
Bis zu 500 G-8-KritikerInnen bereiten sich eine Woche lang auf den
G-8-Gipfel vor, der 2007 in Deutschland stattfindet
BERLIN taz Das CampInski öffnet seine Pforten: In dem
Do-it-yourself-Protestlager in Mecklenburg-Vorpommern beraten sich ab heute
bis zu 500 GlobalisierungsgegnerInnen aus Deutschland und dem europäischen
Ausland. Sie werden eine Woche lang in der Gemeinde Kirch Mulsow ihren
Anti-G-8-Gipfel vorbereiten. Er soll im Juni 2007 das Treffen der
Regierungschefs der acht größten Industrieländer begleiten, das im
Ostseebad Heiligendamm stattfindet.



Während die Politiker dort im mondänen Hotelkomplex Kempinski absteigen,
sind die GegnerInnen bescheidener. Selbstorganisation wird beim
Vorbereitungstreffen groß geschrieben. Das gilt für den Bau von Duschen und
Toiletten oder die Zubereitung des natürlich streng veganen Essens. Es gilt
aber auch für das umfangreiche kulturelle und politische Programm, das im
Internet zu finden ist. Die BewohnerInnen der Region und ihre Proteste
sollen von Anfang an mit einbezogen werden. Am Sonnabend geht es um die
Frage, wie sich der Widerstand gegen den Bombenabwurfplatz Bombodrom bei
Wittstock mit dem G-8-Widerstand verbinden lässt. Am Montagnachmittag haben
sich die GipfelgegnerInnen im nahen Bad Doberan zum Door Knocking
verabredet. Bei dieser aus Großbritannien importierten Protestform klingeln
die AktivistInnen an den Wohnungstüren und verteilen Informationsmaterial.
Bisher sind unter den BewohnerInnen die Meinungen über den Gipfel durchaus
gespalten, wie AktivistInnen bei einer Infoveranstaltung am Mittwochabend
in Berlin berichteten. Eine Minderheit erhofft sich Arbeitsplätze durch das
G-8-Treffen und reagiert auf die Proteste mit Unverständnis. Doch in
Heiligendamm und Umgebung wehren sich Initiativen gegen die zunehmende
Privatisierung öffentlicher Wege und Plätze. Sie sind den Anliegen der
GipfelgegnerInnen aufgeschlossen.

Ein weiterer Campschwerpunkt ist der Kontakt mit Flüchtlingen, die
teilweise fernab von den Städten untergebracht sind. Ein eigener
Flüchtlings-Aktionstag soll im nächsten Jahr die Proteste gegen den Gipfel
begleiten. Auch mit der Marineshow Hanse Sail, die vom 10. bis 13. August
in Rostock stattfindet, wollen sich GipfelteilnehmerInnen kritisch
befassen. Ziel ist es, eigene politische Akzente zu setzen und doch bei der
Bevölkerung einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Schließlich will man ja im nächsten Jahr mit noch mehr Freunden
wiederkommen. Für den Juni 2007 suchen die G-8-GegnerInnen in der Region
Doberan noch einen Campingplatz für 15.000 Menschen.

PETER NOWAK

Infos: www.camp06.org

taz vom 4.8.2006, S. 8, 86 Z. (TAZ-Bericht), PETER NOWAK