No fortress europe!

AntifaschistInnen 08.08.2006 00:47 Themen: Antifa Antirassismus
In der Nacht vom 1.8.06 auf den 2.8.06 forderte die menschenverachtende deutsche EU-Politik weitere 6 Menschenleben. So hetzten die Bullen ein Flüchtlingsauto beim Brandenburgischen Dannenreich in den Tod, 6 Menschen starben, zwei überlebten.
Wahrscheinlich rieben sich die Bullen vom LKA und Bund schon die Hände über einen satten Fang, sollte doch ein schon länger dauerndes Ermittlungsverfahren gegen eine „Schleuserbande“ endlich Früchte tragen. Laut Polizeiangaben hatte die Ermittlungsgruppe „Schleuserkriminalität“ die Verdächtigen schon in Polen im Visier, ließ sie aber noch die Grenze passieren, um –so die Darstellung der Bullen- mehr Informationen über die „Schleuserbande“ zu erhalten. Das darf allerdings bezweifelt werden, vielmehr ist es Praxis der Bullen eine Straftat möglichst in die Höhe zu treiben, um sich dann im selbstgemachten Erfolg zu sonnen. Die Verdächtigen hätten an der polnischen Grenze festgenommen werden können, das wäre vor allem sicherer für die Flüchtlinge gewesen. Aber was zählen schon 6 Menschenleben, gegen ein erfolgreich abgeschlossenes Ermittlungsverfahren? Dieses Verhalten der Bullen wäre eigentlich ein Fall für die Staatsanwaltschaft, da die Bullen verpflichtet sind eine Straftat im Vorfeld zu verhindern. Doch die Staatsanwaltschaft ermittelt bislang nicht gegen die Bullen.

Vielmehr gibt es einen klaren Schulterschluss zwischen Staatsanwaltschaft, Bullen und Politik. Alle sind sich einig, die Schuldigen sind die kriminellen Schleuser und die Flüchtlinge grade noch bedauernswerte Opfer, obwohl -und hier hört man sie schon trapsen- die Flüchtlinge ja illegal eingereist sind. So lässt es sich auch rechts- außen CDUler Schönbohm und derzeitiger Innenminister Brandenburgs nicht nehmen sein Geseier über kriminelle Schleuser abzusondern und Krokodilstränen über die Flüchtlinge zu vergießen. Schönbohms Bedauern über den Tod der Flüchtlinge kann wohl niemand recht ernst nehmen, zu deutlich ist er als geistiger Brandstifter der extremen Rechten in Erinnerung geblieben. Ehrliche Sorgen wird er sich hingegen über seine Jungens von der Ermittlungsgruppe „Schleuserkriminalität“ machen, hoffentlich kriegen die kein Verfahren dran, dann würdest du auch mal wieder schlecht da stehen. Aber lieber Schönbohm, du weißt ja, die Mühlen der Justiz mahlen langsam und in diesem Fall wahrscheinlich eher gar nicht.

Wie üblich wird von der Politik ausgeblendet, wie es überhaupt zu der Existenz von „Schleuserbanden“ kommen kann. Kein Wort über die rigide Abschottung der EU, die als einzigen Strohhalm eben nur die Einreise über solche Schleuser zu lässt, hier müssten sich die Verantwortlichen fragen lassen, ob sie wirklich so naiv sind, dass sie nicht wissen, dass sie so überhaupt erst die Existenz von „Schleuserbanden“ ermöglichen und so auch immer wieder den Tod von Menschen billigend in Kauf nehmen. Denn, die Menschen werden legitimer Weise weiter versuchen sich einen Platz in der EU zu erkämpfen, mit der wagen Hoffnung auf ein etwas menschenwürdigeres Leben.

Unsere ganze Solidarität, Liebe und Kraft gilt jetzt den zwei Überlebenden, die wahrscheinlich noch in einem Krankenhaus, nicht darauf hoffen dürfen in Deutschland bleiben zu können. Höchstwahrscheinlich wird man sie, nachdem man sie fast umgebracht hat, jetzt auf legalem Wege „entsorgen“.

Um Europa keine Mauer!
Bewegungsfreiheit für alle!
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Ergänzungen

Yahoo schreibt

Presse 08.08.2006 - 01:23
Ungereimtheiten bei Einsatz gegen Schleuserbande

Potsdam (ddp-lbg). Im Zusammenhang mit dem Polizeieinsatz gegen eine Schleuserbande in Brandenburg gibt es Medien zufolge mögliche Ungereimtheiten. Die bei dem Verkehrsunfall in Dannenreich bei Königs Wusterhausen getöteten und schwer verletzten Flüchtlinge seien zunächst in einem Lkw transportiert worden, bevor sie in den Unfallwagen umstiegen, wie die «Märkische Allgemeine» und die «Berliner Zeitung» in ihren Donnerstagausgaben berichten. Dies hätten die Behörden in ihren offiziellen Verlautbarungen zu den Ereignissen
Anzeige bislang nicht erwähnt. Bei der anschließenden Flucht vor der Polizei kamen sechs Menschen ums Leben, zwei schweben noch in Lebensgefahr.

Der verunglückte Pkw mit acht Personen sollte wegen des Verdachts auf Schleuserkriminalität kontrolliert werden. Der Einsatz erfolgte unter Leitung der Bundespolizei und stand in Verbindung mit einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Leipzig gegen eine Schleuserbande. Behördensprecher Lutz Lehmann sagte zur möglichen Existenz eines Schleuser-Lastwagens: «Gesicherte Erkenntnisse gibt es diesbezüglich noch nicht - eventuell nächste Woche».

Bei der Verfolgung des wegrasenden Pkw sind der Polizei aus Sicht der Staatsanwaltschaft Potsdam keine Fehler unterlaufen. Es gebe «keinerlei Anhaltspunkte», dass die Polizei die Menschen zu Tode gehetzt haben könnte, sagte Sprecher Benedikt Welfens. In diese Richtung werde deshalb auch nicht ermittelt. Laut Welfens hat die Behörde bei der Dekra ein Unfallgutachten in Auftrag gegeben. Das Auto sollte am Donnerstag untersucht, die Einsatzkräfte sollten befragt werden.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder) ist die Identität zweier Unfallopfer inzwischen zweifelsfrei geklärt. Es handele sich dabei um einen 48-jährigen Vietnamesen und einen 32-jährigen Tschechen, der nach Medienberichten der Schleuser gewesen sein soll. Auch die vier weiteren tödlich Verunglückten - zwei Frauen und zwei Männer - könnten Vietnamesen gewesen sein. Eine Obduktion sei angeordnet. Die beiden schwer Verletzten, ein Mann und eine Frau, stammten wahrscheinlich ebenfalls aus Vietnam. Sie würden in einem Krankenhaus medizinisch versorgt.

Die «Märkische Allgemeine» schreibt zum Ablauf des Geschehens, zunächst hätten Bundespolizisten den Lkw observiert, in dem vermutlich zwölf Vietnamesen an einen unbekannten Ort geschleust werden sollten. Sie hätten dann offenbar wichtige Informationen erhalten, mit denen das Netzwerk der Schleuserbande möglicherweise zu enttarnen gewesen wäre. Der Hinweis habe gelautet, dass die Vietnamesen in Kablow im Kreis Dahme-Spreewald in einen Kleintransporter verfrachtet werden sollten.

Als die Flüchtlinge den Lkw am vorbestimmten Ort verlassen hätten, sei der Pkw aufgetaucht. Das Auto sei der Polizei vorher nicht aufgefallen. Der Wagen habe angehalten, und sieben Vietnamesen seien eingestiegen. Als die Polizei zugreifen wollte, habe der Tscheche am Steuer Gas gegeben und sei davongerast.

Laut «Berliner Zeitung» hatten die Beamten der Bundespolizei den Lkw mit den Flüchtlingen die deutsch-polnische Grenze passieren lassen und verfolgt. Vor Beginn des Polizeieinsatzes seien fünf Ausländer zu Fuß geflohen.

Polizei jagt Migranten in den Tod

Taz 08.08.2006 - 01:26
Sechs Menschen, vermutlich Flüchtlinge aus Vietnam, sterben nach einer Verfolgungsjagd in Brandenburg. Innenminister Schönbohm spricht von tragischen Opfern einer kriminellen Bande, der Flüchtlingsrat klagt das Vorgehen der Polizei an

Bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei sind in der Nacht zu gestern nahe Königs Wusterhausen sechs Personen zu Tode gekommen. Vermutlich handelte es sich um Flüchtlinge aus Vietnam und ihre Schlepper. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bedauerte den tragischen Tod der Menschen. Schwere Kritik am Vorgehen der Polizei äußerte hingegen der Flüchtlingsrat Brandenburg.

Der mit acht Personen besetzte BMW war nach Angaben der Polizei vor einer Kontrolle geflüchtet, zu der Hinweise auf Schleuserkriminalität geführt hatten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Leipzig wurde gegen einen der Insassen ein Ermittlungsverfahren durchgeführt. Die Polizei nahm die Verfolgung des verdächtigen Fahrzeugs auf. Nach etwa 10 Kilometern endete die Flucht dann auf einer Kreisstraße zwischen Kablow und Dannenreich. Bei Tempo 180 geriet der Wagen in einer Linkskurve von der Fahrbahn ab und prallte gegen drei Bäume. "Dabei zerriss das Fahrzeug und ging sofort in Flammen auf", erklärte ein Sprecher der Polizei. Drei der Insassen waren sofort tot, drei weitere starben nach Polizeiangaben am Unfallort. Zwei Menschen befinden sich derzeit noch im Krankenhaus.

Zu Herkunft und Identität der Opfer wollte sich die Polizei nicht äußern. Lediglich ein Tscheche und ein Vietnamese konnten identifiziert werden. Bei den übrigen Menschen soll es sich ebenfalls um vietnamesische Staatsbürger handeln. Zur Anzahl der Flüchtlinge und Schleuser unter den Opfern wollte die zuständige Polizeidirektion Frankfurt (Oder) ebenfalls nichts sagen.

Wie Vera Everhartz vom Flüchtlingsamt Brandenburg vermutet, handele es sich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Gruppe Flüchtlinge. Normalerweise würden diese nur von einem Schleuser begleitet. Eine "alberne Vorstellung" sei es in jedem Fall, eine Dienstbesprechung von Schleusern anzunehmen.

Gegen Mittag hatte Brandenburgs Innenminister Schönbohm sein Bedauern über die Geschehnisse ausgedrückt: "Der Tod dieser Menschen durch einen Unfall ist tragisch." Die illegal eingeschleusten Ausländer seien das "Opfer einer menschenverachtenden kriminellen Bande, die mit der Not anderer ihre miesen Geschäfte macht", sagte der Innenminister.

Der Flüchtlingsrat Brandenburg beschuldigt die Polizei, die Lage falsch eingeschätzt zu haben. "Hochdramatisch", sei es, dass die Polizei bei derartigen Verfolgungen nicht vorsichtiger handle. Derartige Situationen ergäben sich immer wieder und es sei eine Katastrophe, wie die Polizei das Risiko in Kauf nehme, "Leute in den Tod zu hetzen", sagte Everhartz. Die Polizei Frankfurt (Oder) wies die Vorwürfe entschieden zurück: "Die Polizei handelt immer unter der Maßgabe, sich und andere nicht zu gefährden, und bricht notfalls die Verfolgung ab", erklärte eine Sprecherin. Auch diesmal gebe es keine Hinweise darauf, dass sich die Beamten nicht ordnungsgemäß verhalten hätten.

taz Berlin lokal vom 3.8.2006, S. 17, 101 Z. (TAZ-Bericht), Jonas Moosmüller

Sechs Tote nach Verfolgungsjagd

Tagesspiegel 08.08.2006 - 01:28
Dahme-Spreewald
Bei einer Verfolgungsjagd im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald sind in der Nacht sechs Menschen ums Leben gekommen. Der verunglückte PKW sollte wegen des Verdachts der Schleuserkriminalität kontrolliert werden. (02.08.2006, 17:38 Uhr)

Dahme-Spreewald: Sechs Tote nach VerfolgungsjagdKönigs Wusterhausen - Der Einsatz erfolgte unter Leitung der Bundespolizei und stand in Verbindung mit einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Leipzig gegen eine Schleuserbande. Zur Aufklärung des Vorfalls hat das Polizeipräsidium Frankfurt (Oder) eine Ermittlungsgruppe gebildet. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bedauerte den Tod der sechs Menschen.

Nach Angaben der Polizei beachtete der Fahrer des Wagens bei der Kontrolle die Stoppzeichen der Polizei nicht, sondern gab Gas und flüchtete auf einer Kreisstraße zwischen den Ortschaften Kablow und Dannenreich. Die Polizei verfolgte das Fahrzeug «in einigem Abstand». Medienangaben zufolge waren Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) und der Bundespolizei beteiligt.

Gegen 23.30 Uhr geriet der Fluchtwagen wegen überhöhter Geschwindigkeit ins Schleudern und prallte am Ortseingang Dannenreich gegen mehrere Bäume. Drei der acht Passagiere starben noch an der Unfallstelle, drei weitere in einem Krankenhaus. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt in eine Klinik eingeliefert. Unter den Getöteten befinden sich ein Vietnamese und ein Tscheche. Die Identität der übrigen Personen sei noch ungeklärt, betonte der Polizeisprecher.

Ermittlungen gegen mutmaßlichen Schleuser

Der Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft, Lutz Lehmann, bestätigte, dass gegen einen der Getöteten wegen «gewerbsmäßigem Einschleusen von Ausländern» ermittelt worden sei. Mit der Durchführung sei die Bundespolizei beauftragt worden. Weitere Angaben wollte Lehmann vorerst nicht machen.

Schönbohm hob hervor: «Die ums Leben gekommenen, illegal geschleusten Ausländer sind das Opfer einer menschenverachtenden kriminellen Bande, die mit der Not anderer ihre miesen Geschäfte macht.» Diese Kriminellen trügen auch die Verantwortung für den Tod der sechs Menschen.

Dem Königs Wusterhausener Polizeisprecher zufolge besteht schon seit längerem eine gemeinsame Ermittlungsgruppe Schleuserkriminalität aus Bundespolizei und Schutzbereich Dahme-Spreewald mit Sitz in Schönefeld. Ausländer würden in erster Linie über die polnische Grenze geschleust und über die Autobahn in die Region Schönefeld/Waltersdorf gebracht. Dort würden sie dann ausgesetzt.

Der Sprecher sagte weiter, die Zahl eingeschleuster Personen sei in den vergangenen Jahren «stark rückläufig». Deutschland sei für Schleuserbanden nicht mehr vorrangiges Ziel. Sie bevorzugten jetzt Portugal, Spanien und Italien.

Bundespolizei war großem Netzwerk auf d. Spur

20 cent Tageszeitung 08.08.2006 - 01:46
Langsam kommt Licht in die mysteriöse Verfolgungsjagd einer Schleuserbande, die vorgestern Nacht bei Dannenreich (LDS) tödlich endete

Der Unglücks- BMW . Jetzt werden Details der Flucht bekannt.
Mehrere Zeitungen schreiben, dass die Flüchtlinge in einem Lkw transportiert wurden, bevor sie in den Unfallwagen stiegen. Bei der Flucht starben sechs von ihnen, zwei schweben in Lebensgefahr. Der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Leipzig, Lutz Lehmann, konnte zur Existenz eines Schleuser-Lastwagens noch nichts sagen.
Die Verfolgung rekonstruiert die Märkische Allgemeine so: Die Bundespolizei habe einen Laster observiert, in dem vermutlich zwölf Vietnamesen geschleust werden sollten. Die Polizisten hätten Infos erhalten, mit denen das Netzwerk der Schleuserbande enttarnt werden sollte. Die Vietnamesen sollten in Kablow (LDS) in einen Kleintransporter verfrachtet werden. Dort tauchte das Auto auf, das der Polizei vorher nicht aufgefallen sei. Als die Polizei zugreifen wollte, habe der Tscheche am Steuer Gas gegeben und sei davongerast. Laut Berliner Zeitung seien fünf Ausländer schon vor Beginn des Einsatzes zu Fuß geflohen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat bei der DEKRA ein Unfallgutachten veranlasst. Das Auto soll untersucht, die am Unfallort eingesetzten Polizisten befragt werden.
Die Identität zweier Unfallopfer ist inzwischen zweifelsfrei geklärt. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder) handelt es sich dabei um einen Vietnamesen (48) und einen Tschechen (32), der nach Medienberichten der Schleuser gewesen sein soll. Auch die vier anderen Toten – zwei Frauen und zwei Männer – könnten Vietnamesen sein. Das soll eine Obduktion klären. Die beiden schwer Verletzten, ein Mann und eine Frau, die wahrscheinlich auch aus Vietnam stammen, liegen im Krankenhaus.

Web.de Schlagzeilen

Web.de 08.08.2006 - 01:50
Sechs eingeschleuste Ausländer sterben bei Verfolgungsjagd

Auf der Verbindungsstraße zwischen Kablow und Dannenreich untersuchen Polizeibeamte die Trümmer des Pkw.
Kablow - Bei einer Verfolgungsjagd zwischen illegal eingeschleusten Ausländern und der Polizei sind in der Nacht zum Mittwoch nahe Königs Wusterhausen in Brandenburg sechs Menschen ums Leben gekommen. Alle Opfer saßen in dem Wagen der oder des Schleusers.

Zwei Insassen liegen schwer verletzt im Krankenhaus. Unter den Toten sind nach Polizeiangaben ein Tscheche und ein Vietnamese. Der BMW mit Leipziger Kennzeichen geriet mit überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und prallte gegen drei Straßenbäume.


Das Auto sei bei dem Aufprall "regelrecht zerrissen" worden und habe Feuer gefangen, berichtete ein Polizeisprecher. Drei Autoinsassen starben am Unglücksort, drei im Krankenhaus. Zuvor hatte der Fahrer des Wagen bei einer Polizeikontrolle zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität plötzlich Gas gegeben und war davongerast. "Die Identifizierung der Opfer ist noch nicht abgeschlossen", sagte eine Polizeisprecherin.

Der Unfall ereignete sich südlich der Autobahn A 12 Berlin-Frankfurt (Oder). In diesem Raum waren in den vergangenen Jahren immer wieder illegal eingeschleuste Ausländer aus Osteuropa aufgegriffen worden. Wegen der dort verlaufenden Autobahnen und Fluchtmöglichkeiten wird er laut Polizei von Banden bevorzugt.

Nach Angaben des brandenburgischen Innenministeriums erfolgte der Polizeieinsatz unter Führung der Bundespolizei und innerhalb eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Leipzig. Die sächsische Behörde bestätigte, dass sie gegen einen der beim Unfall Getöteten wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Einschleusung von Ausländern ermittelt hatte, machte aber keine weiteren Angaben. Aus brandenburgischen Sicherheitskreisen verlautete, das Fluchtfahrzeug sei bewusst ins Land Brandenburg hineingelassen worden, um Erkenntnisse über das "infrastrukturelle Hinterland" der Schleuserbanden zu gewinnen.

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) äußerte sein Bedauern über den Vorfall. "Der Tod dieser Menschen durch einen Unfall ist tragisch", erklärte er in Potsdam. "Die ums Leben gekommenen illegal geschleusten Ausländer sind das Opfer einer menschenverachtenden kriminellen Bande, die mit der Not anderer ihre miesen Geschäfte macht. Diese Kriminellen tragen auch die Verantwortung für den Tod der sechs Menschen."

Bereits am Dienstagabend hatten Polizeibeamte in Berlin 21 Chinesen festgenommen. Darunter sollen zwei Mitglieder einer Schleusergruppe sein, die dem Haftrichter vorgeführt werden sollten. Für die übrigen Chinesen war nach ihrer Vernehmung Abschiebegewahrsam vorgesehen. Der Zugriff war in drei größeren Wohnungen erfolgt.

@wüste

och nö 09.08.2006 - 15:31
Genau das ist der Fehler. Im Nachrichtengeschäft geht man, wenn man es richtig machen will, eben nicht(!!) davon aus, das irgendwas bekannt ist. Deshalb ist auch in den offiziellen Medien, immer zumindest kurz noch mal der Ausgangspunkt erklärt, selbst wenn schon tagelang drüber berichtet wird. Auch hier hätte ein bis zwei Sätze gereicht, damit man wenigstens ungefährt versteht, was der Autor sagen will und dazu nicht erst in anderen Quellen nachlesen muss.

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@kritiker — wüste