Dresden: Nazifest ins Wasser gefallen

ra0105 06.08.2006 16:17 Themen: Antifa Antirassismus
Als deutlicher Rückschlag für die NPD ist der Verlauf des Deutschen Stimme Pressefestes zu bewerten. Grund dafür dürfte nicht nur das extrem schlechte Wetter gewesen sein, welches das Veranstaltungsgelände unter Wasser setzte. Auch antifaschistischer Protest dürfte dazu beigetragen haben, dass das Deutsche Stimme Pressefest als Desaster endete.
[Ausgangslage]

Das Fest des Deutschen Stimme Verlages gehört zu den größten Veranstaltungen von Rechtesextremisten in Europa. Im Vorfeld lancierte die NPD Meldungen über 9000 verkaufte Eintrittskarten für das Fest. Erstmalig sollte es nicht auf "Feld und Wiese" sondern in Dresden stattfinden.
AntifaschistInnen bekamen früh Wind von dem geplanten Austragungsort und so blieb im Gegensatz zu den Vorjahren deutlich mehr Zeit für Mobilisierungen zu den Gegenveranstaltungen. Entsprechend breit gestreut waren die Gegenaktivitäten: Bürgerfest, Volleyball, Kino und eine antifaschistische Demonstration sollten den Protest zum Ausdruck bringen.
Bereits im Vorfeld gab es Aktionen gegen rechte Propaganda (siehe Feature auf indymedia).

[Stadt, Land, Fluss]

Die Dresdener Öffentlichkeit nahm das Großevent der Naziszene als erneute (nach den alljährlichen Aufmärschen zum 13. Februar) ungeheure Provokation war. Es war offensichtlich, dass die NPD beabsichtigte mit der Wahl des Veranstaltungsortes ihre Stellung in Sachsen zu festigen.
Diese Überlegung war jedoch nicht frei von Risiken. Im Gegensatz zu einem Fest auf der grünen Wiese, herrschen in einer Großstadt naturgemäß andere Umstände. So war insbesondere fraglich wo die Busse und Pkws der Rechtsextremisten parken sollten. Eine entscheidende Frage wie sich später herausstellen sollte. Auch gibt es in der Stadt natürlich viel mehr Möglichkeiten für GegendemonstrantInnen aktiv zu werden, da es für die Polizei viel schwieriger ist, die Veranstaltung und etwaige Beförderungsmittel abzusichern.

[We are walking...]Gegen 11:30 Uhr hatten sich zwischen 150 und 200 Personen am Albertplatz versammelt um von dort aus zum Auftaktsort der antifaschistischen Demonstration zu reisen. Ein stattliches Polizeiaufgebot empfing die vollbesetzten Straßenbahnen. Die Vorkontrollen zogen sich eine ganze Weile hin. Ursächlich dafür war die Gründlichkeit der BeamtInnen, diese entblödete sich nicht einmal Kinderwagen akribisch zu durchsuchen oder leere Plastikflaschen als Wurfgeschosse zu untersagen.
Letzteres sorgte dann für erheblichen Gesprächsbedarf zwischen Ordnungsamt, Polizei und Anmelder. Nachdem die "illegalen" Plasteflaschen nämlich auf dem Lauti zwischengelagert worden waren, erschien es dem Ordnungsamt als zu gefährlich den Lauti mitten in der Demonstration fahren zu lassen. Aus Angst vor einer vermeintlichen "Wiederbewaffnung" wurde gar mit einer Auflösung der Demonstration gedroht.
Nach einer etwa 15 minütigen Diskussion durfte der Lauti dann doch in die Demo. Zu diesem Zeitpunkt war aber bereits ein halbes Verkehrschaos in Dresden angerichtet, da die Demo solange zu einer Hälfte in einer Seitenstraße und zu anderen auf der Bautzner Straße(B6) stand.
Die Demonstration zog dann Richtung Ullerdorfer Platz, wo dass Bürgerfest stattfand. Das Publikum war bunt gemischt. Autonome AntifaschistInnen, Linkspartei.PDS, MLPD, "normale BürgerInnen". Während der Demonstration schlossen sich noch zahlreiche Menschen dem Zug an, so dass von bis zu 500 TeilnehmerInnen gesprochen werden kann.
Für gute Stimmung sorgte die Meldung, dass ein Bus das Pressefest nur mit defekten Scheiben erreichte. Für Missmut sorgten die vorbeifahrenden leeren Nazibusse Die BusfahrerInnen zeigten deutlich mittels gestreckten Mittelfingern was sie von AntifaschistInnen halten. Insofern erübrigt sich eine Diskussion ob durch die Beschädigung von Nazibussen eventuell "Unschuldige" in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
Für Unmut sorgte (kurzzeitig) ferner das israelsolidarische Transparent am Lauti, respektive das Entfernen desselben. TeilnehmerInnen hatten sich über das Einbringen am Lauti beschwert - als Kompromiss wurde es durch ein anderes entfernt wurde aber während der Demonstration mitgeführt.
Die Demonstration erreichte schließlich ihren Zielort. Am Ullerdorfer Platz angekommen säumten AntifaschistInnen den Straßenrand, es kam zu vereinzelten Flaschenwürfen auf vorbeilaufende Nazis. Im Rücken der Demonstration hatte sich ein großer Stau gebildet in dem nicht wenige Nazisbusse und PkWs festsaßen.

[Pleiten, Pech und Pannen]Über Wochen herrschten Dresden Temperaturen von weit über 30°C, ausgerechnet zum DS-Pressefest ergossen sich aber ergiebigen Regenschauer über die Stadt. Sowas nennt mal wohl Pech (für die Nazis). Als absolute Pleite kann aber nur das Organisationsteam (oder heißt das Organisationskameradschaft?) des DS-Festes gesehen werden. Nachdem man es erst zuließ, dass die Infos über den Ort frühzeitig bekannt worden, machte man weitere Fehler. So stellte man zwar richtigerweise fest, dass die Anreise über die Bautzener Straße aufgrund der AntifaDemo etwas schwierig werden konnte, allerdings zog man die falschen Konsequenzen. Die vorgeschlagene Ausweichroute war für BUsse nicht befahrbar. So irrten dutzende Busse durch die Innenstadt unfähig Pappritz zu finden. Kein Wunder also, dass viele Busse mitten in der Stadt geparkt worden sind. Weit weg vom Fest und weit weg von der Polizei.
Als schlußendlich auch noch die Parkplätze für die Pkws ausgingen war wohl sicher für den ein oder anderen Teilnehmer das Maß voll. Kein Wunder also, dass es auf dem Fest nach Polizeiangaben zu Schlägereien untereinander kam. Andere versuchten wohl ihren Frust zu ertrinken und waren ebenfalls behandlungsbedürftig (im notfallmedizinischen Sinne). Das einige der Kameraden auch noch wegen Unterkühlung behandelt werden mussten setzt dem ganzen wohl die Krone auf.[Ein Hoch auf unsern Busfahrer...]Die 900 eingesetzten BeamtInnen waren wohl etwas überfordert mit der Situation in Dresden. Weitgehend ungestört konnten Kleingruppen von AntifaschistInnen den Stau in der Bautzener Straße nach Fahrzeugen mit braunem Inhalt absuchen. Dabei wurden sie auch mehrfach fündig und einige Pkws hatten dauerhafte Wertminderungen zu verkraften. Nach Angaben der Polizei wurde ein Nazi verletzt als sogenannte Autonome ihr Auto angriffen. Ebenfalls verletzt worden einige Nazis bei weiteren Auseinandersetzungen mit Antifas. Der Polizei gelang es nicht zu verhindern, dass bei mindestens 3 Bussen die Scheiben und Lampen so schwer beschädigt worden sind, so dass eine Weiterfahrt unmöglich geworden war. Etwa 120 Nazis mussten in einem Bierzelt bei Dauerregen die Nacht verbringen.
Auch in den Abendstunden dauerten die Auseinandersetzungen an. Weitere Busse wurden beschädigt. Zwei Busse die durch Neustadt kurvten mussten Vollgas geben und bei Rot über die Ampel fahren um den Steinhagel zu entkommen, beschädigt wurden sie trotzdem. Nazis die mit Bahn die Heimreise antreten wollten erging es nicht besser. Auch hier liegen Berichte über erfolgreiche Angriffe vor.

[Erfolg fast auf der ganzen Linie]Auch in rechtsextremen Kreisen hat die Diskussion über die Teilnehmerzahl begonnen. Man ist sich darüber einig, dass der bisherige Rekord von angeblich 7000 klar verfehlt worden ist, stattdessen ist eher von höchstens 5000 die Rede. Diese Zahl ist sicher immer noch erschreckend hoch, allerdings dürfte nicht wenigen der Tag gehörig vermiest worden sein. Einer vorsichtigen Schätzung zur Folge wurden mindestens ein dutzend Busse und ungezählte PrivatPkws beschädigt. Zahlreiche Nazis bekamen ferner eine Abreibung.

Über Angriffe von Nazis auf Linke ist bisher trotz gegenteiliger Gerüchte nichts bekannt.

[Edit] Bei einer Auseinandersetzung mit Nazis sind zwei Linke leicht verletzt worden. [/Edit]
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Ergänzungen

...

ra0105 06.08.2006 - 16:34
Polizei:

Der Polizeieinsatz der Dresdner Polizei am 5. August anlässlich der Versammlungen in Dresden-Bühlau und einer Veranstaltung in Pappritz verlief ohne größere Störungen.

Die meisten Beteiligten verhielten sich friedlich.

Verkehrsbeeinträchtigungen blieben die Ausnahme.

Sicherheit und Ordnung sowie die Flüssigkeit des Verkehrs in Pappritz waren zu jeder Zeit gewährleistet.

Insgesamt 47 Bürger informierten sich am Freitag (18) und Sonnabend (29) über das dafür eingerichtete Telefon im Polizeirevier Schönfeld-Weißig. Neben zahlreichen Fragen zur Verkehrssituation stand das Genehmigungsverfahren für die Veranstaltung an der Tennishalle in Pappritz im Mittelpunkt der Anrufe. Wenige Minuten nach 23.00 Uhr wurden schließlich auch einige Lärmbeschwerden entgegengenommen.

Am Aufzug von der Plattleite über die Bautzner Landstraße zum Ullersdorfer Platz nahmen drei- bis vierhundert, am Bürgerfest am Ullersdorfer Platz zwei- bis dreihundert und am Beachvolleyball-Turnier in Pappritz ca. einhundert Personen teil.

Die Veranstaltung an der Tennishalle in Pappritz hatte zeitgleich bis zu 4.500 Teilnehmer.

Auf dem Weg zu dieser Veranstaltung wurden sieben Personen angetroffen, die Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen trugen. Polizeibeamte stellten ihre Identität fest und leiteten Strafverfahren (§ 86a StGB) ein.

Bei einer Jugendschutz- und Medienstreife der Polizei auf dem Veranstaltungsgelände wurden keine Verstöße festgestellt.

In den Abendstunden mussten mehrere Veranstaltungsteilnehmer wegen übermäßigem Alkoholgenuss oder Unterkühlung behandelt werden.

Bei tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Veranstaltungsteilnehmern wurden außerdem zwei von ihnen verletzt.

Am Nachmittag hatten Unbekannte mehrere Fahrzeuge von Teilnehmern der Veranstaltung an der Tennishalle in Pappritz angegriffen.

So attackierten um 14.20 Uhr elf Vermummte auf der Steglichstraße einen Pkw mit fünf Personen. Die Vermummten beschädigten den Pkw und verletzten einen Insassen. Sie konnten unerkannt fliehen.

Auch vier Busse von Veranstaltungsteilnehmer wurden angegriffen. Gegen 15.30 Uhr beschädigten etwa zehn Personen Beleuchtungseinrichtungen sowie Front- und Seitenscheiben von drei Fahrzeugen auf einem Parkplatz an der Bautzner Landstraße. Sie hatten ins Gesicht gezogene Kapuzen. Sie blieben ebenfalls unerkannt. Der vierte Bus parkte am Waldschlösschenareal. An ihm wurden Front- und Seitenscheiben beschädigt.
Es wird wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt.

Am Einsatz waren insgesamt 900 Polizeibeamte beteiligt.


Quelle:  http://www.polizei.sachsen.de/pd%5Fdresden/3105.htm

Desaster lag an der Nazi-Organisation

P.W., hättest lieber dein Fahrrad genommen... 06.08.2006 - 20:02
Es wird inzwischen schon gerätselt ob das Pressefest überhaupt jemals wieder stattfindet, da es ein Megadesaster war. Ein Großteil der Nazi-Besucher hatte die Nase gestrichen voll von dem Tag und das lag nicht nur an dem schlechten Wetter und den Antifaaktionen. Ebenso beigetragen hat auch die schlechte Organisation des PF's.W ie oben schon geschrieben war die Anreise schon ein dickes Problem, die ursprünglcihe Route konnt nicht gefahren werden, da die gar nicht geeignet war, Nazis steckten im Stau fest, mussten hinter der Antifa-Demo hertuckeln und wurden teilweise auch noch angegriffen. Die Anlage war grottenschlecht und die Nazi-Bands haben auch mies gespielt, da gab es auch viele enttäuschte Fans und gebrochene Naziherzen. Neben dem ohnehin schon teueren Eintrittspreisen waren auch Getränke und Speisen fast teurer als in einem Luxushotel. Auch Sascha Wagner vertickte kleine Flammenkuchenstueckchen fuer 5 Euro. Noch dazu gabs Kloppereien auf dem Fest, Nazis musstem im Zelt schlafen und Autos anschieben oder durch Abschleppdienst wegen des Regens bergen lassen. Viele BesucherInnen sind nun ziemlich deprimiert, ein paar verletzt oder haben kaputte Autos und jeder dritte erkaeltet, weil selbst Regenschutz bei der NPD extra gekostet hat.

Fazit> Eine grosse Nazikommerzveranstaltung die sich zum absoluten Reinfall entwickelt und ebenso wunderbar vorgefuehrt hat, wie verlogen es doch ist, dass selbiger Haufen eine sogenannte Antikapitalismuskampagne in diesem jahr ins Leben gerufen. Vielleicht begreifen ja selbst Nazibesucher nach diesem Desaster mal die Pseudomoralitaet und aus was fuer ein Haufen Schwachmaten diese `Szene` besteht.

Die Antikap-Kampagne hatte nicht zufaellig noch einen Infostand auf dem Gelaende in Pappritz? Das wuerde dem ganzen ja die Krone noch aufsetzen. Aber lustigerweise wurde ja auch ein Bus von einigen dieser Hauptinitiatoren entglast. Ein unvergesslicher Tag.

fast wie immer

muehsamDD 06.08.2006 - 20:04
die demo lief wie meist in dresden ab . die teilnehmerzahl war wie immer gering (im vergleich zu demos z.b. in leipzig ) , israelfahnen/parolen warn auch da (was auch immer die auf so einer demo zu suchen haben? ) verhältnismässig wenig sprechchöre , gute musik .
trotzdem gute stimmung , auch weil sich zahlreiche bürgerinnen in die demo einreihten und die so ein bundes bild abgab . klasse auch , das sich die ca. 30 zimmermannsgesellen auf der walz sich spontan einreihten und einen eigenen kleinen "schwarzen block " bildeten.
die polizei filmte auch wie immer fleissig . teilnehmerzahl zu begin ca. 400 leute am ende vielleicht 600.
das "bürgerfest" war wie schon die "demokratiemeile" (am11.2.) ein witz. ohne die teilnehmer der demo wären es nur eine handvoll leute dort gewesen .
Gegen den Faschismus - für den Anarchismus!

@meine meinung

haralds meinung 06.08.2006 - 20:33
"...auch fotos gibts wenn überhaupt nur von den nasen die vor den toiletten standen und auch nur aus einer entfernung von ca. 200 m....also meiner meinung nach hätte eindeutig mehr präsenz in der nähe des festplatzes und umgebung gezeigt werden müssen, denn das fest an sich um das es ja geht lief völlig ungestört ab(außer durch den regen)"

mach dir mal keine sorgen, es waren antifas auf dem fest. in zeiten wo selbst nazis nichtmehr im klischee rumlaufen, macht es das ganze noch einfacher, sich dort unterzumischen und zB dokumentationstechnisch zu agieren.

wozu eine präsenz beim fest? das ding war doch ohnehin ein reinfall, da ham die nazis selber dazu beigetragen und die antifa hat nochmal dick eins oben drauf gesetzt. verfolge mal die einschlägigen foren von denen.

insgesamt erfolgreich für die antifa, auch wenn das fest an sich nicht verhindert wurde (was imho unrealistisch ist).

war holger apfel oder udo voigt eigentlich mit in die vorbereitung der antifa dresden einbezogen? würde mich nicht wundern, so schlecht wie es bei den nazis abgelaufen ist :D

busse

jonathan 06.08.2006 - 21:07
k bb 2343 kölner bus
bo ht 456 Bochumer bus
do bb 238 Dortmunder
fb fr 439 Freiburg=????

Aus Naziforum

tut nix zur Sache 06.08.2006 - 21:09
Wahrscheinlich mussten sich einige Nazis das Pressefest schönsaufen... ;-)


Worch schreibt in Naziforum:
[...]
PS: Wenn die Information richtig ist, daß sich ca. 50 Teilnehmer wegen des Bierpreises geprügelt haben, dann ist das allerdings ein sehr peinliches Bild. Erstens, daß Teilnehmer einer solchen Veranstaltung, die doch das Gemeinschaftsgefühl fördern soll, sich überhaupt in einer solchen Masse miteinander prügeln, und zweitens, daß es des Bierpreises wegen war. Aber, wie gesagt, ich weiß es bisher erst aus wenigen Schilderungen, und daher ist es für mich noch keine verifizierte Information. Ich ließ mir aber sagen, daß es ein Video von der Schlägerei gibt, und ich denke, auch wenn es wohl nicht in breiteren Kreisen veröffentlicht wird, ich werde es früher oder später zu sehen bekommen.
Nochmals Grüße
Christian Worch



Kennzeichen FB

Nobody Left 06.08.2006 - 22:20
freiburg hat das kennzeichen FR. der bus mit FB ist aus dem wetteraukreis in friedberg (hessen).

ansonsten ist noch zu sagen: so sollten alle berichte in indymedia aussehen. gute infos, gut gegliedert, informative bilder. weiter so.

Nazis vs. Antifa 0:1

autonome Antifas 06.08.2006 - 23:00
Korrekturen zu den Zahlen der zerstörten Busse...

5 - 10 waren nicht mehr fahrfähig
dutzende wurden während Heimfahrt angegriffen - Schaden naturgemäß unklar von kleineren Beulen bis eingeworfenen Fenster ist alles dabei

ebenso wurden diverse Privatfahrzeuge erfolgreich angegriffen


P.S. in diversen Naziforen geht jetzt das große Wunden lecken los


Was Grundsätzliches

xxx 07.08.2006 - 09:16
Es is schon ziemlich zum kotzen wenn hier einige schreiben, dass Dresden einen bestimmten Ruf hat, der vorauseilt...hier geht nix blabla...

aber: hört sich stark nach einer Sich-Selbst-Erfüllenden-Prophezeiung an... alla sagen da geht nix und im Endeffekt stehen die reginales Antifas alleine da. Da kann man dann halt auch nicht so viel erreichen wie z.B. in Leipzig.
Außerdem wenn man wegen dem "Ruf, der Dresden vorauseilt" nicht nach Dresden kommt wenn Nazis hier ihr Ding abziehen, muss man sich doch echt fragen ob es diesen Leuten ernsthaft um die Sache geht oder ob sie nur Erlebnistouroisten darstellen.
Ich denke hier gabs auch am 11.2.2006 gute Ansätze zu sehen, mit mehr Leuten kann man immer mehr machen als wenn die ganze Welt Dresdens Antifas bei solch großen Nazi-Events alleine dastehen läßt.

@xxx was grundsätzliches

Plumps 07.08.2006 - 09:51
Die Leute kommen deshalb nicht weil ihr sie ausgrenzt. So wurden in letzter Zeit Linke von Demos geworfen, es gab Angriffe auf Linke durch Anit-D`s (Werningerode) und mangelnde Unterstützung bei Repressionsopfern.
Wenn ihr 365 Tage im Jahr gegen andere Personen hetzt, sie ausgrenzt und alleine lasst dann müßt ihr auch 365 Tage im Jahr alleine zurecht kommen.
Das ist das Problem wenn man sich isoliert, man ist dann eben isoliert.

Das ist natürlich grundsätzlich, aber eben grundsätzlich euer Problem.
Erst die Leute ausladen und sich dann beschweren das sie nicht kommen... hör mal weniger Madonna und lies stattdessen ein gutes Buch (zum Beispiel über Solidarität und Selbstorganisation)

Solltests du dich aber expliziet darüber beschwert haben das niemand aus Israel angereist ist entschuldige ich mich für mein Statement. Die haben da unten aber im Moment andere Probleme und könnten sicher die Hilfe der Deutschen gebrauchen. Ich ziehe meinen Hut vor jedem da jetzt dort runter fährt und in die Israelische Armee eintritt. So jemand darf mich dann gerne auch über Israelsolidarität belehren...aber nur so jemand.

@ Plumps

xxx 07.08.2006 - 10:43
Ja klar gibts hier Anti-D´s, aber ich bin keiner von denen und ich denke hier gibt es auch Umdenken bezüglich dieser Problematik... der Lauti hat freiwillig das "Solidarität mit Israel" Transpi abgenommen.
Hier gabs auch andere Gruppen, die nicht dem antideutschen Spektrum zuzurechnen sind und hier in DD agiert haben. Und in Dresden muss auch niemand Angst vor antideutschen Angriffen haben, auf dieses Niveau läßt sich hier niemand runter.
ich selbst hatte schon sachliche Diskussionen mit Vertretern dieser Meinung und ich lebe immer noch ;-)

bilder und so

no name 07.08.2006 - 12:01
bilder vom "schutz": SelbstSchutzSecurity=SSS=Skinheads Sächsische Schweiz? keine ahnung, vielleicht kann da mal jemand was zu sagen? im übrigen waren das allerhöchstens 4.500, nie aber 8.000. grüße nach dd

selbstschutz

anarcho 07.08.2006 - 13:59
bin mir nicht ganz sicher aber der typ auf dem selbstschutz-foto (ganz rechts) sieht aus wie christian schwidder aus magdeburg, sollte dem so sein kann mensch davon ausgehen das der selbstschutz aus mitgliedern der ss/sa (selbstschutz/sachsen-anhalt) bestand. dieser wird von mirko appelt geleitet und macht seid jahren ordnertätigkeiten bei nazigroßveranstaltungen.

fragwürdig

ein mensch 07.08.2006 - 18:06
--- zitat ---
Zahlreiche Nazis bekamen ferner eine Abreibung. Über Angriffe von Nazis auf Linke ist bisher trotz gegenteiliger Gerüchte nichts bekannt.
--- zitat ---

was will man/frau damit sagen? den nasen so das personal wegrekrutieren, wer gerne mal aufs maul haut soll zu uns kommen? traurig

Das Schreiben die Nazis

M 07.08.2006 - 18:07
Das breitgefächerte Spektrum nationalen Wollens war am Sonnabend in Sachsens Landeshauptstadt Dresden zu erleben. Rund 8000 volkstreue Deutsche kamen nach Pappritz, wo das mittlerweile 5. Pressefest des Deutsche-Stimme-Verlages stattfand.

Ein privates Gelände wurde zuvor dank des Einsatzes vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer in eine bunte Festwiese verwandelt. Zelte für die Unterbringung verschiedener nationaler Organisationen, Projekte und Initiativen, zwei große metallene Bühnen, Hüpfburgen für die Kinder der zahlreich erschienenen Familien und selbstredend Stände für Speis’ und Trank bildeten das äußere Erscheinungsbild.

Eingeschlichen

Pappritzer Bürger 08.08.2006 - 12:40
Bin am Samstag zum großen Nazi-Fest und habe ich mich als Pappritzer Bürger ausgegeben. Ich hatte nämlich mitbekommen, daß diese kostenlos eingelassen werden, weil die NPD Bürgernähe zeigen wollte und sich über diese Gäste wohl sehr freute.

Die Teilnehmerzahl schätze ich so auf 5-6000. Mehr nicht. Viele Nazis sind wohl kaum angekommen und schon wieder abgereist. Neben dem vielen Nazi-Scheiß, was da so von sich gegeben wurde, hat mich am Abend (war den ganzen Tag da) eine Diskussionsrunde mit dem Ex-Linken Prof. Rabehl geschockt. Wieso spricht der auf so einer Veranstaltung? Wußte gar nicht, daß der nun zu diesem Kreis gehört.

Die Teilnehmer dieser Runde (Voigt, Schimmer, Rochow, Rabehl und ein Moderator) stritten um einen neuen nationalen Sozialismus-Begriff. Ich muß leider gestehen, daß obwohl ich mit diesem Nazi-Scheiß gar nichts anfangen kann, das das Thema und die Aussagen dazu sehr interessant waren, fast schon links!

Ansonsten war nicht viel los. Mürische Nazis (Wetter!), ein paar Info-Stände, Bier und Wein ohne Ende, Scheißmusik, grottenschlechte Reden und eine kleine Schlägerei zwischen ca. 20 Nazis. Worum es ging weiß ich nicht, jedenfalls haben sich ein Dutzend Ordner (SelbstSchutz) mit ein paar besoffenen Skins geprügelt. Es gab jedoch keine Verletzten, lediglich eine kaputte Brille.

So das war´s erst mal.

@Pappritzer Bürger

Sensenbrecht 08.08.2006 - 16:53
Zu "fast schon links": Die NPD hat sich zur Zeit zu einem Abziehbildchen des Strasserflügels der NSDAP hochgeredet, verbal sind sie ausnehmend sozialreformerisch, als Hysterisierung der Konservativen ändern das sich schnellsten wenn die Machtfrage lokal oder ein größeren Dimensionen geklärt ist.

Auch wenn es kleine Artikel über die NSDAP sind, machen sie den Unteschied zw. Sein und Schrein vllt. deutlicher ->  http://www.h-ref.de/abc/s/sozialisten.php

Kamerad Rabehl ist auch kein Unbekanter in der Szene, immerhin war er mit Mahler, Oberlechner und ein paar anderen besonders um die Jahrtausendwende wenn letzlich auch nicht einflussreicher so doch auffäliger Theoretiker der NPD. Siehe  http://lexikon.idgr.de/r/r_a/rabehl-bernd/rabehl-bernd.php

Die drei vom SelbstSchutz

watcher 08.08.2006 - 18:25
der Herr rechts in Schwarz ist definitiv Chr. Schwidder aus Magdeburg.

Der Selbstschutz demzufolge, wie schon erwähnt, der Selbstschutz Sachsen-Anhalt des langhaarigen durch den Wald-Kriecher Mirko Appelt.

Selbige Figuren waren ebenfalls am Rande der Demo in Wernigerode am Start und gerade Herr Schwidder scheint Kontakte in das bundesweite Gebiet zu pflegen. So wird er immer wieder mit seinem Busenfreund Matthias Dolge auf den diversen Demos (Hamburg, Berlin etc.) entdeckt.

Die "Nationalen Sozialisten Magdeburg", zu denen auch Schwidder und Co gehören scheinen sich mehr und mehr unter dem Deckmantel JN Magdeburg zu formieren, scheint doch der Staatsapparat diese Kameradschaft allmählich auf dem Kieker zu haben. So wurde die ursprüngliche Seite "festungsstadt.c*m" schon vor etlicher Zeit abgeschaltet und der Zusammenschluss als fiktiver Name dargestellt. So wollte man wohl einem Verbot zuvor kommen.

Gerade die strukturelle Vernetzung in Sachsen-Anhalt scheint den Nazis aus diesem Bundesland einen gewissen Rückhalt zu gegeben und somit zu einer Etablierung in der bundesweiten Szene geführt zu haben.

Und das trotz des "Schisser-Marsches" am 1. Mai durch Magdeburg...

NPD will das Pressefestgelände kaufen!

Der NPD den Boden entziehen 10.08.2006 - 16:56
Auf dem DS-Pressefest am 5.8. in Dresden Pappritz wurde bekannt gegeben, dass die NPD das Festgelände zu kaufen beabsichtigt.
Finanziert werden soll der Kauf durch die Einnahmen aus dem Pressefest. Allein die Eintrittspreise waren mit 22,50 € fast doppelt so hoch, als beim letzten DS-Fest. Getränke und Speisen waren überteuert. Die hohen Bierpreise, die über dem Niveau des Oktoberfestes lagen, lösten an einem Getränkestand eine Massenschlägerei unter den Nazis aus.
Die Stadt Dresden macht sich durch ihr Nichtstun mitschuldig an einem entstehenden Nazizentrum in Pappritz.
„Mit gemeinsamen Anstrengungen hätte man den Nazis die Lust an einem weiteren Fest an dieser Stelle nehmen können. Jedoch veranlasste der Ordnungsbürgermeister weder angemessene Auflagen, noch deren Durchsetzung.“ sagte Jelena Schneider, Pressesprecherin der Kampagne „Keine Geschäfte mit Nazis – Der NPD den Boden entziehen!“.
Die starke Gewinnorientiertheit des Pressefests zeigt deutlich das Vorhaben der NPD, den Kaufpreis für das Gelände aufzubringen.
Regenschutz in Form von Mülltüten kostete bei der NPD 50 Cent pro Stück. Die eigentlich kostenlose Schulhof-CD wurde nur gegen 2€ Spende abgegeben. 30.000 € Konzession zahlte Thomas Persdorf vom europaweit bedeutsamen Naziversand „Front Records“ aus Wurzen an die NPD und musste seine Naziprodukte deshalb teurer anbieten.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 21 Kommentare an

Super!! — Antifaschist

Nazis aus HB — Dresdner

Taktik — SAR

Bus mit Nazis — Tofu Woarst

keine ergänzung — naseputzen

Meinungen der Nazis — antihaltung

@pic 9 — disco telaviv fanclub

@haralds meinung — muss ausgefüllt werden

Nazibusse — Recherche

Na na — M

@antihaltung — siggi sugg

Ein bisschen... — antifa

mugge der demo.. — antifa

Mobi — opa

Selbstschutz SSS — Rigorot/DD

a — Pappnase!!!

Frage — RoterElefant