Open Air & Demo gegen Nazikonzert in Gera

Antifaschistische Aktion Gera [AAG] 03.08.2006 15:05 Themen: Antifa
Left Beats Open Air in Gera ein kultureller und politischer Erfolg gegen Nazikonzert Polizei drohte antifaschistischer Demonstration mit Härte - 600 Nazis konnten ungestört feiern.
Zum „Left Beats Open Air“ auf dem Platz der Demokratie kamen am 14. Juli bereits 200 Jugendliche. An der Demonstration der Antifaschistischen Aktion Gera [AAG] und der Autonomen Antifa Koordination Thüringen [A²KT] unter dem Titel „Push down naziscum - für antifaschistischen Lifestyle und nazifreie Straßen“ beteiligten sich am Tag darauf 100 Personen. Ihnen drohte die Polizei zuvor mit „entschiedener Härte“, sollte das Konzert der NPD, zu dem 600 Nazis erschienen, gestört werden. Das „Bürgerbündnis“ schloss wie in den Vorjahren eine „Sicherheitspartnerschaft“ mit Polizei und Ordnungsamt und beließ es bei einem größtenteils unpolitischen Stadtfest.

Der Indysound der Dust Bunnys aus Gera und Elektromusic von Egotronic aus Berlin, Infotische und Transparente brachten am 14. Juli Leben auf den Platz der Demokratie. Dort fanden sich 200 Jugendliche zum „Left Beats Open Air“ ein, zu dem die [AAG], als kultureller Teil gegen das Nazikonzert der NPD, aufrief.Hinter der Veranstaltung der NPD stecke die Strategie, „immer stärker im vorpolitischen Raum Einfluss in Subkulturen und Jugendszenen zu erhalten und indirekt Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus zu verbreiten“, hieß es in einer Rede der Gruppe.Eine klare Absage erhielten Nazis auch im weiteren Verlauf der Ansprache: „[Es] bedarf neben dem konsequenten Entgegentreten einer Alternative, einer Gegenkultur die ihnen den Kampf ansagt und sie in keiner Location und auf keinem Platz akzeptiert, eine Gegenkultur, welche sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Nationaltaumel ausspricht und antifaschistischen Lifestyle lebt“, ein Anspruch welches das „Left Beats Open Air“ hielt.Es folgten Redebeiträge des Netz e.V. Gera für Opfer Rechtsextremer Angriffe und von der Gruppe Queer Berlin. Bis in die Abendstunden legte DJ Nase vom Your City e.V. Gera Drum and Base auf und motivierte für die Aktionen gegen das Nazikonzert am nächsten Tag.Diese starteten mit der Demonstration „Push down naziscum. Für linke Kultur und antifaschistischen Lifestyle“, welche durch die Innenstadt zog, direkt an der Naziveranstaltung vorbeilief und wieder im Zentrum endete. Zum Auftakt wurde in Reden u.a. über Aktivitäten und Strukturen der Nazis in Gera informiert.Anschließend hallten Sprechchöre wie „Gera wir sind da - Autonome Antifa“ sowie „Gegen jeden Antisemitismus“ durch die Straßen während sich die 100 TeilnehmerInnen dem Nazikonzert näherten. Dort kam es zu vereinzeltem Gerangel zwischen Polizei und DemonstrantInnen und „ihr habt den Krieg verloren“ und „Stalingrad - jeder Schuss ein Deutscher Soldat“ Rufen in Richtung der Nazis. Nach Ende der Demonstration konnten durch direkte Aktionen noch mehrere Nazis aus der Innenstadt vertrieben werden.

Von den lokalen NPD Mitgliedern Gordon Richter, Jörg Krautheim, Nico Hüfner sowie den Rechtsrockern Jens Fröhlich, Dennis Schoner und anderen organisiert, traten vor den über 600 Nazis Rechtsrockbands aus dem militanten und in Deutschland verbotenem „Blood and Honour“ Spektrum und mehrere NPD Kader auf. Darunter die Band Agitator, welche immer öfter bei genannten Kreisen in Skandinavien spielt und der verurteilte Rechtsterrorist Peter Naumann, welcher nun Mitarbeiter der NPD Landtagsfraktion in Sachsen ist, wie die [AAG] in ihrer Rede informierte.

Während die Polizei den AntifaschistInnen im Vorfeld mit der „entschiedenen Härte des Gesetztes“ drohte, sollte das Nazikonzert gestört werden, konnten sich Nazigruppen fernab ihrer Veranstaltung in der Innenstadt und auf dem Stadtfest des „Bürgerbündnisses“ frei bewegen. Das Bündnis verwies die durchziehenden Nazis nicht von der eigenen Kundgebung und beteiligte sich nicht an der antifaschistischen Demonstration. Stattdessen wurde eine so genannte „Sicherheitspartnerschaft“ mit Polizei und Ordnungsamt beschlossen.Für die [AAG] ist diese Form des „Protestes“ eine Farce. „Sie weißt die Nazis keinesfalls in ihre Schranken und dient bestenfalls als Imagepflege. AntifaschistInnen werden als Linksautonome diffamiert und mit Nazis gleichgesetzt. Deren Aktivitäten scheint der Großteil der Bevölkerung in dieser Stadt jedoch immer noch nicht zu realisieren“, so die Pressesprecherin der [AAG] Anna Schneider.Denn „Gera ist nicht einmaliger Austragungsort eines Nazi-Aufmarschs pro Jahr“, hieß es in der gehaltenen Rede weiterhin, „sondern alltägliches Agitationsfeld derer. Wie in vielen Provinzen Ostdeutschlands konnten sich Nazis gesellschaftlich etablieren und organisieren. Seit Anfang der 90er Jahre existiert in Gera eine militante Kameradschaft und später NPD-Strukturen, Rechtsrockbands, Naziläden- und Versände und neuestens Securityfirmen und Kampfsportvereine.“Ein Zustand, dem die [AAG] nach diesen Ereignissen weiterhin mit kontinuierlicher, öffentlichkeitswirksamer Politik und Praxis begegnen will. Die Aktionen waren nach Ansicht der Gruppe ein weiterer Schritt für die Schaffung einer antifaschistischen Jugendkultur in dieser Stadt.

Antifaschistische Aktion Gera [AAG]

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Ergänzungen

Der gleiche Beitrag ist schon

zwei Beiträge vorher 03.08.2006 - 17:10
einmal gepostet worden. Ich zhabe keine Unterschiede feststellen können. Einmal recht ja wohl

Wots diss???

die Salzstreuerin 03.08.2006 - 18:50
Vielleicht sollten,trotz globalisierung,die front-transpis etc mal so gestaltet werden,das ottonormal(in) sie auch verstehen(lesen) kann,also,sprich:in deutsch!

Den Artikel gibt es schon

Thüringer 03.08.2006 - 20:05
nur das da die Bilder fehlen :

 http://www.adf-berlin.de/wbb2/thread.php?postid=10835#post10835

und dann ist die Frage ob es überflüssig ist ??!!??!!

mehr fotos

verlinker 05.08.2006 - 02:47

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